Ok, ich habe es tatsächlich geschafft, ein ganzes Jahr ohne Pornos und Masturbation durchgehalten und ich dachte, dass es mal angebracht wäre über meine Erfahrungen zu berichten. Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für die Länge meines Berichtes, da es viel zu berichten gibt.
Vor November letzten Jahres habe ich regelmäßig Pornos als Hilfsmittel fürs Masturbieren benutzt, immer dann wenn ich alleine zu Hause war. Es war nur eine Frage der Zeit, dass ich dabei unangenehmer Weise erwischt werde. Um den 13ten oder 14ten Oktober letzten Jahres kam meine Frau nach Hause und hat mich in flagranti erwischt. Mir war das natürlich sehr peinlich und Sie ist auch schon ein wenig unter die Decke gegangen. Ich habe mich selbst in diese unangenehme Situation gebracht und mir wurde klar, dass ich mich von den Pornos trennen müsste, weil die Beziehung zu meiner Frau (wir haben ein Kind) auf dem Spiel stand. Immerhin liebte (und das tue ich immer noch) meine Frau von ganzem Herzen.
Dann bin ich im Internet hier auf diese Page gestoßen und machte auch vor meiner Frau kein Geheimnis daraus, dass ich externe Hilfe brauchte, um Pornos nicht mehr zu einem bedeutsamen Teil meines Lebens zu machen. Zu Beginn war es definitiv nicht einfach, aber ich habe mich dann halt einfach zusammengerissen und als die Sache einmal anlief, viel es mir immer weniger schwer. So habe ich dann die ersten 90 Tage auch gut herumbekommen, ohne mich von Pornos in Versuchung führen zu lassen. Es wäre fast einmal wieder dazugekommen in dieser Periode, als ich alleine zu Hause war, aber letztendlich habe ich mich dann doch nicht dazu hinreißen lassen, da ich mich mit dem Gedanken nicht abfinden konnte, es nicht komplett und richtig zu machen. Ich wollte hinsichtlich dessen nämlich absolut keine halben Sachen machen.
Ich habe mich auch dazu entschieden einen Therapeuten auf zu suchen, der mir dabei geholfen hat die ein oder anderen Sachen auf zu arbeiten. Das hat mir definitiv dabei geholfen stark zu bleiben und nicht rückfällig zu werden. Denn mit irgendwem musste ich einfach darüber sprechen.
Als ich dann hier gelandet bin, habe ich gelernt, was Internetpronographie eigentlich für einen gesellschaftlichen Schaden anrichten kann und halt auch Schaden an jedem einzelenen Betroffenen einer solchen Sucht. Das hat mich komplett anders über die Pornoindustrie denken lassen, was glaube ich noch mehr dazu beigetragen hat, dass ich nicht rückfällig wurde.
Für alle, die diese Herausforderung hier angenommen haben, um die so oft genannten „Superkräfte“ zu erlangen, es gibt noch ein viel besseren Grund um sich von der Internetpornographie fern zu halten. Wenn du dir im Internet Pornos anguckt, machst du dich quasi mitschuldig bei mentalem, physischen und sexuellem Missbrauch. Die Internetpornoindustrie hat Verbindungen zu Menschenhandel, Drogen und Kindesmissbrauch. Das heißt, schaust du Pornos, machst du dich zu einem Komplizen.
Das alles aufzugeben hat macht mich auch auf jeden Fall glücklicher, als ich es vorher gewesen bin. Meine Frau und ich haben ein viel aktiveres und leidenschaftlicheres Sexleben. Ich habe oft vermutet, dass Masturbieren meinen Sexualtrieb beeinflusst, und ich habe mich gewundert wie extrem er das tut. Unsere Beziehung hat sich seit meiner Abstinenz außerhalb und innerhalb des Schlafzimmers verbessert. Vielleicht, weil ich diese Schuld Pronos zu schauen nicht mehr mit mir herumtragen muss.
Jeder hier hat bestimmt so seine Vorlieben. Bei manchen sind es extremere Interessen, aber wie gesagt, ich denke jeder hier hat so seinen bestimmten Geschmack. Ich habe gelernt, das je mehr man diesen Fetisch sucht, desto stärker wird auch das Verlangen diesen Fetsich zu befriedigen. Das soll heißen, je mehr du nach etwas bestimmten suchst und findest, desto größer wird dein Interesse bezüglich eines Fetisch. Ich habe herausgefunden, dass ich ältere Frauen reizvoll finde. Es hat sich nun nicht in einen Oma-Fetisch gewandel, aber wo ich mich nun einmal in dieser Sucht befunden habe, habe ich diese auch immer mehr hinterfragt. Man sagt, dass man einen sexuellen Geschmack danach entwickelt, worauf man in jungen Teenage Jahren steht, wenn man gerade anfängt sexuell aktiv zu werden. Mein einziges Pornoheft war in dieser Zeit nun einmal ein Heft mit älteren Damen, sodass ich mir damit auch meine Vorliebe für ältere Frauen erklären kann.
Wenn also die Pornos, die man im Teenage-Alter konsumiert hat den Geschmack im weiteren Leben beeinflusst, muss man sich einmal vorstellen, was heutzutage Internetpornographie für einen Effekt auf junge Teenager haben muss. Es geht doch immer mehr in die Richtung, dass er härter ist. Sehen das dann nicht die Jugendlichen von heute als eine Art Norm an? Soll es das sein, was uns Internetpornographie gibt?
Ich habe nach zwei Monaten aufgehört über Internetpornos zu fantasieren, als ich feststellen musste, dass es mich bloß in Bezug auf meine Interessen Abstumpfen lassen würde. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt feststellen, dass die Seiten, die sonst so besucht habe, mich nicht mehr länger angesprochen haben. Denn ich glaube, dass es da angefangen hat, dass ich diese Seiten einfach nicht mehr für angenehm empfunden habe. Und genau das ist es auch, was ich zu Beginn versucht habe, als ich realisierte, wie schlimm Sie doch eigentlich sind, vor allem für junge Menschen, die noch in der Entwicklung ihres sexuellen Bedürnisses sind.
Ich habe ganz klar nicht mehr die Intention etwas an meinen Gewohnheiten zu ändern. Es ist mir klar geworden, dass ich nun glücklicher als je zuvor bin. Die Leute auf dieser Seite sind ein Segen für mich gewesen. Einfach um zu sehen, dass ich nicht alleine auf der Welt bin und dass es noch andere in ähnlichen Situationen gibt. Es hat mir viel Support gegeben, denn immerhin wusste ich, dass ich mit einer ganz normalen Sucht zu tun hatte. Es hat mir defínitv die Augen geöffnet, dass es ein gesellschaftliches Problem ist und es oftmals auch heruntergespielt wird. Für manche sind Pornos und Masturbation wohl echt nur eine Kleinigkeit, aber für andere, die mit einer regelrechten Sucht konfrontiert sind auch schon wieder nicht.
Ich muss mich für diesen langen Beitrag noch einmal entschuldigen, aber es ist für mich auch eine große Herausforderung gewesen. Danke für den Support von Fremden, ich habe es nun geschafft meine Zeit mit meiner Familie von ganzem Herzen zu genießen und kann nun meiner kleinen Tochter in die Augen schauen, ohne mich dabei zu schämen. Dafür noch einmal ein riesiges Dankeschön, bleibt stark ihr da draußen 🙂
Information: Dieser Bericht wurde frei aus dem Englischen übersetzt, um weitere Erfahrungen mit der deutschen Community zu teilen. Vielen Dank.
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