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Abstinenztagebuch - HansG - 09.04.2019

Jetzt, nach einer Woche, ist ein guter Moment für eine kleiner Korrektur.

Abstinenz als Grundhaltung betrifft dann sowohl Alkohol als auch Porno. Hinzu kommt die Masturbation. Heute Morgen das starke Gefühl, dass meine Uneindeutigkeit in dieser Frage, ein Teil des Problems bzw. der daraus entstehenden Probleme ist. Die Gefahr, dass die Masturbation dann doch wieder in "Porno" mündet, ist einfach zu groß.

Und der Verzeicht auf M hat noch ein weiteres, damit geht es auch um das Thema: wie gehe ich damit um, dass es da etwas gibt, dessen ich - zumindest zeitweise, zumindest gelegentlich - bedarf? Und das man nicht so ohne weiteres selbst "erzeugen" kann?

Mit der Entscheidung zur Abstinenz fehlen die Zufluchtsorte der Süchte. Ob Trinken oder Masturbieren, in beiden Fällen garantiert das Suchtverhalten Be-friedigung, Frieden, Ruhe. Einen Ausstieg aus der Zeit. In der Zeit und ihren Herausforderungen zu bleiben ist dann die Herausforderung, vor die einen die Haltung der Abstinenz stellt.


RE: Abstinenztagebuch - HansG - 10.04.2019

Zuversicht. - Aus Erfahrung weiß ich, dass Optimismus und Zuversicht, immer zwei Seiten hat, eben auch die Gefahr des Übermutes und der damit einhergehenden Unachtsamkeit sich selbst und seinen Süchten bzw. seinem Suchtverhalte gegenüber. Auf der anderern Seite sind es natürlcih auch Motivatoren zu Selbstbestätigung. Immerhin habe ich jetzt über drei Wochen Alkoholabstinenz und 9 Tage Pornoabtsinenz "hinter" mir als Bestätigung, dass es geht und dass ich es kann. Das tut gut.

Mit dem Problem „Suchtdruck“, wie von vielen hier geschildert, habe ich z.Z. nicht zu tun. Aber das heißt nicht, dass ich über den Berg bin. Rückfallgefahren bei Alkohol und Prono lauern ja überall und das Begehren nach den Suchtmitteln verschwindet ja nicht schon allein deshalb, weil man beschließt, abstinent zu leben.

Aber es zeigt sich auch, dass das Begehren seine eigene gefährliche Dynamik hat: der Umschlagspunkt, von man sich „überrumpeln“ läßt und glaubt, nicht anders zu können als nachzugeben. In der Vergangenheit immer eine willkommene Entschuldigung: ich konnte ja nciht anders, heute Abend musste ich trinken, es war nicht auszuhalten, heute Abend oder heute früh musste ich Porno haben und natürlich masturbieren, damit ich in Form komme….


RE: Abstinenztagebuch - Resonanz - HansG - 10.04.2019

Resonanz: wie wichtig ist die? Oder schreibe ich nur für mich allein?

Nun, mit der Resonanz ist das so eine Sache. Ich sehe das durchaus als Hinweis an mich selbst: warum erwarte ich hier in diesem recht anonymen Feld so etwas wie Resonanz, Begegnung etc., das könnte ja für mich (um es klar zu sagen, ICH rede hier nur über MICH, und zwar nicht aus Egosimus, sondern um die üblichen Forendiskussionen zu vermeiden) auch bedeuten, dass ich genau das suche. Und das habe ich ja auch in den Pornochats gesucht - und naürlich nicht gefunden.

So gesehen könnte zu viel Resonanz auch negativ sein, man, bzw. ich fühle mich aufgehoben, sicher etc. in dieser virtuellen Gemeinschaft, die aber eine echte Begegnung mit echten Menschen nicht ersetzen kann, jedenfalls nicht für mich.

In dieser Hinsicht ist mein Prinzip: wenn mir etwas negatives passiert, insbesonere mit anderern Menschen, frage ich mich, was ich daraus über mich lernen kann.

Aber andererseits, wer freut sich nicht über (positive) Resonanz. Also ich auch.


RE: Abstinenztagebuch - HansG - 12.04.2019

Um das TB schreiben zu können, besteht immer auch die Gefahr "ins Netz des Porno" zu gehen. Die Gefahr ist aber auch "gut", denn zu lernen, mit dieser Hausforderung umzugehen, ist Teil der Selbsttherapie. (Oder von mir aus, auch des Reboots.) Ein simples Wegschauen, ein einfaches Verdrängen der Bilder, Anregungen, Trigger etc. wird nicht funktionieren. "Und ewig lockt das Weib." (In deinem Kopf.)


RE: Abstinenztagebuch - heinrich66 - 12.04.2019

Das stimmt. Mir ist es schon passiert (leider zu oft), dass ich hier bzw. bei einem anderen Forum gelesen bzw. geschrieben habe und dadurch so getriggert wurde, dass ich neben den Foren schon die Pornoseiten offen hatte. Hoffentlich passiert mir das jetzt nicht .....


RE: Abstinenztagebuch - HansG - 14.04.2019

Der Hang zu Porno, gerade, wenn es mir nicht gut geht, so wie heute früh, ist natürlich immer noch ein Problem. Porno ist einfach ein leicht verfügbarer und vor allem auch leicht einsetzbarer Stimmungsaufheller. Zwei drei Stunden diesen Kick und die Welt sieht gleich wieder viel besser aus!


RE: Abstinenztagebuch - heinrich66 - 14.04.2019

Dann sind wir ja jetzt auf Gleichstand.

Alles Gute!

Heinrich


RE: Abstinenztagebuch - HansG - 14.04.2019

Ich wollte mich schon drumherum mogeln. Dachte erst, dass sich der Counter nicht neu einstellen läßt, das hat sich aber mit der Neuanmeldung erledigt. Immerhin hatte ich 14 pornofreie Tage erreicht. Eine gute Erfahrung. Die Erfahrung, dass es geht. Das Rückfallproblem besteht natürlich, vor allem, wenn so ein Gefühl von Schlappheit, Müdigkeit, Kränklichkeit da ist. Da war "Porno" immer ein funktionierendes und vor allem einfaches Mittel um "drauf" zu kommen. Ein Spaziergang oder Sport und/oder Meditation ist natürlich mit Anstrengung verbunden und genau das ist Porno nicht.


RE: Abstinenztagebuch - HansG - 14.04.2019

Schlimm ist die verlorene Zeit. Gesten fast den ganzen Tag und heute bis Mittag. Insofern sind 18 Stunden fast Schönfärberei, oder Motivation, mit dem Bonus sorgsam umzugehen und ihn nicht zu verspielen.


RE: Abstinenztagebuch - HansG - 14.04.2019

Ich lese in einem Post: "Ich hoffe, die kritische Phase überstanden zu haben." Beim Trinken habe ich derzeit ein gutes Gefühl. Nächste Woche habe ich einen Monat Abstinenz von Alkohol erreicht. Bis auf ein paar Momente mit leichtem Suchtverlangen, war mir das nicht schwer gefallen, auch nicht angesichts einiger typischer Stresssituationen, die in der Vergangenheit immer willkommener Kaufanlass für Bier oder Wein waren.

Bei Porno ist es etwas schwerer, weil eben die Verfügbarkeit in den eigenen vier Wänden überhaupt kein Problem ist. Hier ist wesentlich mehr Disziplin und Rückfallprävention gefragt. Wenn ich Bier oder Wein in der Wohnung hätte, weiß ich nicht.... dann wären die Fl. wahrscheinlich auf. Wäre eine besondere Herausforderung, mal eine Fl Shiraz ungeöffnet (!) auf den Tisch zu stellen. Expositionstherapie.

Die kritischen Phasen werden wohl - gerade bei Porno - immer wieder auf mich zu kommen bzw. entstehen. Sexuelles Begehren ist ja eben auch ein stück weit normal und nicht das Problem. Das Problem ist die Pornomaschiene im eigenen Kopf.