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Pornosucht des Ehemanns
#91
Lieber Heinrich,
vielen Dank für deine Antwort. Wenn kein Sex für dich besser wäre im Reboot, warum sagst du es deiner Frau nicht? Sie würde dich doch bestimmt gern unterstützen. Ich würde meinen Mann auch untertützen, wenn ich nur könnte.

Eines bei dir verstehe ich nicht, wenn du sagst: "Wir haben nun gemeinsam einen Weg gefunden, dass ich es ihr sage, wenn ich rückfällig geworden bin. Seit Ostern. Wie man an meinem Counter ablesen kann, hab ich das nicht ganz geschafft, ihr aber nichts gesagt."
Wenn ihr einen Weg gefunden habt, darüber zu reden?

Mein Mann will bestimmt nicht überwacht werden. Obwohl er einmal gesagt hat, er wollte von mir erwischt werden, um endlich aufhören zu können. Das finde ich blödsinn. Jeder Süchtige versucht so gut er kann zu vermeiden erwischt zu werden. Er hält mich dafür einfach nicht für so clever. Er glaubt, er sei klüger und gerissener. Da täuscht er sich aber.

Er hat sich nun auf eine Therapiewarteliste setzen lassen und will eine Therapie machen. Ich gebe ihm diese allerletzte Chance, obwohl ich nicht zu viel davon erwarte. Vermutlich läuft es doch auf Trennung hinaus.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft weiterhin im Kampf gegen diese Sucht. Verliere nie das Ziel aus den Augen! Alles Gute von mir und viele Grüße! Patricia
#92
Liebe Patricia!

Danke für deine entwaffnenden Antworten. Es stimmt - ich müsste es sagen, versuche mich aber darüber hinwegzuschwindeln, es selber zu lösen. Und hoffe, dass es gelingt.

Sollte dein Mann einen Therapieplatz bekommen, würde mich sehr interessieren, was bei einer solchen Therapie so gemacht wird.

Möchtest du dich trennen, weil er unehrlich ist, weil er nicht aufhören kann oder weil du deine Ruhe haben willst? Oder neu durchstarten möchtest? Gibt es mehr Trennendes als Verbindendes nach so vielen Jahren? Er wird ja auch seine positiven Seiten haben.

Wünsche euch viel Kraft und Erfolg!

Heinrich
#93
(12.12.2018, 13:47)heinrich66 schrieb: Liebe Patricia!

Danke für deine entwaffnenden Antworten. Es stimmt - ich müsste es sagen, versuche mich aber darüber hinwegzuschwindeln, es selber zu lösen. Und hoffe, dass es gelingt.

Sollte dein Mann einen Therapieplatz bekommen, würde mich sehr interessieren, was bei einer solchen Therapie so gemacht wird.

Möchtest du dich trennen, weil er unehrlich ist, weil er nicht aufhören kann oder weil du deine Ruhe haben willst? Oder neu durchstarten möchtest? Gibt es mehr Trennendes als Verbindendes nach so vielen Jahren? Er wird ja auch seine positiven Seiten haben.

Wünsche euch viel Kraft und Erfolg!

Heinrich

Lieber Heinrich,

Männer neigen oft dazu, alles allein mit sich auszumachen. Damit bist du also nicht allein. Manchmal ist aber Hilfe von außen nicht so schlecht, weil es uns andere Aspekte aufzeigt und Strategien, auf die man gar nicht alleine kommt. (sagt eine, die eigentlich von "Psychokram" gar nichts hält und ebenfalls alles alleine stemmt). Ist also keine Schwäche.

Ich werde berichten, was ein solcher Therapeut vorschlägt (insofern ich es erzählt bekomme). Und denke mal darüber nach, deine Frau mit ins Boot zu holen. Frauen helfen gern und es verbindet auch, an etwas zusammen zu arbeiten und schafft Vertrauen.

Es überwiegen die positiven Dinge in unserer Ehe. Ich liebe ihn über alles, darum kämpfe ich und darum leide ich. Einfach gehen, wäre wohl einfacher. Er ist ja auch mehr, als ein Pornosüchtiger. Das ist nur ein kleiner Teil von ihm. Ich habe ihn aus anderen Gründen geheiratet und die stehen immer noch im Fokus. Und er liebt mich auch noch. Aber das Vertrauen ist wirklich sehr zerstört. Ich bin auch sehr sauer.

Wir hatten vor vielen Jahren, als die Kinder kamen Probleme. Diese wollte ich damals schon angehen und eine Paartherapie machen. Das wollte er nie. Während der Arbeit sagte er, er ätte keine Zeit und kein Geld. Im Urlaub wollte er auch nicht reden, da musste er sich erholen. Ganz schön Feige und viel Kopf in den Sand. Hätten wir damals etwas getan, wäre es nicht so weit gekommen. Das siehr er mittlerweile auch so. Aber hätte ist reum. Und dann kam das scheiß Internet.....es war auf einmal für ihn alles so einfach. Viel Erfüllung für wenig Aufwand.  Gab es wieder Probleme, hatte man ja seine Onlinemädels. Und so schlitterte er da rein vermute ich.

Ich weine fast täglich darüber, was wir uns angetan haben und womit wir unsere Zeit vertan haben. Was hätte wir für ein schönes Leben haben können! Und ich war nie ein Kind von Traurigkeit und immer sehr aufgeschlossen, was das Thema Sex anging. Das tat all die Jahre natürlich verdammt weh, darauf verzichten zu müssen und seinen Mann täglich zu sehen und zu begehren. Aber da war ich zu stolz, es ihm zu zeigen.

Am meisten verletzt mich, nicht sein Pornokonsum, aber seine Unerhlichkeit und seine Lügen. Die Sucht ist das eine, dass jemand nichts dagegen unternimmt ist viel schlimmer!

Weiterhin viel Kraft. Und sei stolz, auf dass was du bereits geschafft hast. Den Rest schaffst du auch!!!! Kämpfe weiter!
LG Patricia
#94
Liebe Patricia!

Meine Frau stört(e) auch am meisten die Unehrlichkeit.
Als sie mir vor einigen Jahren auf einige Dinge draufgekommen ist, habe ich mich "geopfert" und jahrelang immer über alles geredet, obwohl mir das schwerfällt. Darüber ist jetzt schon einige Jahre Gras gewachsen, ich habe aber versprochen, sollte wieder mal was (Schlimmeres!!!) vorfallen, eine Paartherapie anzugehen.
Aber ich war seitdem ziemlich brav, abgesehen von den "kleinen" Internet-Ausrutschern bzw. "Online-Mädels", wie du es ausgedrückt hast.

Weiß nicht, was ich dir gegen das Traurigsein wünschen kann. Vielleicht kannst du dir etwas gönnen, auf das du all die Jahre aus Vernunftgründen verzichten musstest, z. B. Wellness in einem Frauen - Ressort mit Massage und allem Drum und Dran oder so ...

Alles Gute!

Heinrich
#95
Hallo Patricia,

nach langer Abwesenheit von diesem Forum bin ich heute mal wieder neugierig gewesen und dabei über dein Thema gestolpert. Ich habe die 10 Seiten durchgelesen. Eigentlich lese ich (fast) nur mit. Aber in deinem Fall erkenne ich mich so stark wieder, dass ich dir berichten möchte, was bei mir (und meiner Frau) passiert ist und geholfen hat.

Auch ich bin über 20 Jahre verheiratet und auch ich habe sehr viel im Internet konsumiert. Nur dass es bei mir bewegte Bildchen waren. Auch ich habe mich auf der Straße nach jedem Rock umgedreht. Viel Jahre hat meine Frau scherzhaft gesagt "… aber gegessen wird zuhause". Im Laufe der Jahre baute sich ED auf, die im Alter (ich bin jetzt über 50) immer schlimmer wurde. Aber dafür gibt es ja die blauen Pillen. Bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte mit meiner Frau zu schlafen. Soweit trifft das sicher hier auch auf sehr viele männliche Forumsteilnehmer zu.

Was aber dann passiert ist grenzt mich wahrscheinlich sehr von vielen Teilnehmern ab, denn der nächste Schritt (nach einigen Jahren hin und her) wäre eine Trennung gewesen. Um das zu vermeiden habe ich begonnen mit meiner Frau zu reden, weil ich keine Trennung wollte. Genau so, wie es jemand in diesem Thema auch schon vorgeschlagen hat, wurde eine Date-Night festgesetzt. Jeden Mittwoch sitzen wir zusammen, gehen essen oder kochen gemeinsam. Und am Ende sitzen wir gemeinsam im Wohnzimmer, trinken ein gutes Glas Wein und reden.

Es hat einige Wochen gedauert, bis wir uns beide darauf (also das Reden und auf die Zweisamkeit) einstellen konnten. Bis von ihr keine Vorwürfe oder Kontrollen mehr kamen und bis ich mich öffnen konnte und keine Lügen mehr erzählt habe. In der Zeit habe ich eine Theraphie begonnen, aber auch schnell wieder abgebrochen, weil mit der Therapeut unsympathisch war. Und einem solchen Menschen konnte ich mich nicht öffnen. Aber was ich dort gelernt habe, war der Impuls, der mein Leben verändert hat. Der Mann sagte (vielleicht im Scherz) zu mir: Einem Alkoholiker schließt man doch den Alk weg, es wäre ja toll, wenn man dir den Schwa… wegschließen würde. Und in einem (schwachen) Moment habe ich meiner Frau das in der Date-Night erzählt. Da habe ich mit ihr noch darüber gelacht ;-)

Ein paar Tage später brachte der Postmann ein Päckchen von Amazon… Du kannst dir vorstellen was passiert ist. Sie hält mir das Ding hin und sagt "anlegen". Ich weigere mich… zuerst… Sie sagt, wenn du wirklich an einer Lösung interessiert bist, legst du jetzt den Keuschheitsgürtel an und gibst mir den Schlüssel. Ich tat es. Sicher ein ganz extremer Schritt!

Das war vor zehn Monaten. Meine Frau ist wahrlich keine BDSM-Anhängerin und ich auch nicht. Aber das Ding und ein paar Regeln, die ich nicht umgehen kann, haben begonnen mich zu ändern. Es war ein radikaler Schritt, aber auch der einzige Schritt, der mich vor der Scheidung geschützt hat. Ich habe gelernt und akzeptiert, dass ich ein Voyeur bin. Meine Frau lebt damit, dass ich vielen Röcken nachschaue. Denn sie weiß; ich kann nicht onanieren und wenn ich es übertreibe mit meinem Kopfkino, dann tue ich mir selbst weh, weil der Käfig irgendwann zu eng wird. Ein ganz einfaches Prinzip: Ursache & Wirkung.

Ich höre an dieser Stelle mit meiner Beschreibung auf; denn jeder Mann kann sich vorstellen, was ich manchmal tagsüber oder nachts durchmache. Aber es war die ultimativ letzte Möglichkeit für meine Ehe; denn auch meine Frau liebt mich trotz (oder besser: ausgenommen) meiner Sucht sehr.

Wenn es dich interessiert, beantworte ich gerne alle Fragen dazu oder gehe auf die Regeln (eigentlich sind es mehr praktische Anweisungen) ein, die ich einhalten muss.

Lieben Gruß
Erich
#96
Hallo Erich,
vielen Dank für deine Schilderung der Dinge. Etwas ungewöhnlich dein Vorgehen, aber was hilft hat recht. Meins wäre es nicht. Obwohl ich in meiner Verzweiflung und Kontrollühase meinem Mann genau dieses auch vorgeschlagen habe, aber mehr im Scherz.

Ich frage mich, was das für ein Therapeut war. Ich habe mit Therapien keine Erfahrung, aber halte diese Aussagen für nicht professionell. Vermutlich war es kein Sexualtherapeut, der sich mit Pornosucht auskennt. Auch ein Alkohliker wird vom Schnapswegschließen nicht geheilt. Ich finde es sowieso bemerkenswert, wie viele hier im Forum den "kalten Entzug" ohne Mithilfe von außen durchmachen und manche haben auch Erfolg damit.

Wäre eine professionelle Therapie in vielen Fällen nicht besser? Und einfach nur blaue Pillen, damit es wieder klappt. Das kann eine Unterstützung für das Problem sein, aber keine Lösung. Und die Grundursache wird bei dir durch diese Methode ja gar nicht angegangen.

Warum hast du dir keinen anderen Therapeuten gesucht? Bist du nun geheilt? Und wenn ja, wie lange? Keine Rückfälle?
Dass ihr nun begonnen habt miteinander zu reden finde ich sehr gut. Und auch, dass deine Frau dich nicht anklagt oder kontrolliert. Aber ist ein Keuschheitskäfig nicht die höchste Form der Kontrolle? Hast du nicht die Sucht gegen einen Fetisch getauscht? Ist nicht jeder Mensch /jeder Mann ein Voyeur?

Mir genügt es persönlich nicht, wenn ich den Penis meines Mannes einsperre, damit er nicht onanieren kann. Und er dann über mich herfällt, wenn ich ihn wieder frei lasse und er sich dann durch gegaffe so scharf gemacht hat, dass er sofort über mich herfällt. Nein Danke. Ich bin doch keine Puppe. Nicht dass ich es nicht gern habe, wenn mein Mann mich begehrt und über mich herfällt. Ich will nur dann das begehrte Objekt auch sein und keine Triebabfertigungsmaschine. Ich habe einige Freundinnen, bei denen läuft das in ihrer Ehe auch so ab, Appetit holt man sich woanders usw. Sie sind froh, dass sie Sex bekommen, egal was der Auslöser beim Mann dafür ist. Nein Danke.

Du schreibst:
"Auch ich bin über 20 Jahre verheiratet und auch ich habe sehr viel im Internet konsumiert. Nur dass es bei mir bewegte Bildchen waren. Auch ich habe mich auf der Straße nach jedem Rock umgedreht. Viel Jahre hat meine Frau scherzhaft gesagt "… aber gegessen wird zuhause". Im Laufe der Jahre baute sich ED auf, die im Alter (ich bin jetzt über 50) immer schlimmer wurde. Aber dafür gibt es ja die blauen Pillen. Bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte mit meiner Frau zu schlafen. Soweit trifft das sicher hier auch auf sehr viele männliche Forumsteilnehmer zu."

Warum hattest du keine Lust mehr (trotz blauer Pillen) mit deiner Frau zu schlafen, wenn ich so etwas überhaupt fragen darf? Seid ihr sexuell so unterschiedlich? Bei uns ist es ja eher so, dass ich viel mehr Sex möchte und auch experimentierfreudiger bin, mein Mann ist eher so Vanilla. Aber seine Pics und Gifs eben nicht, da hatte er es gern abwechslungsreich :-(. Und seiner Aussage nach hat er ja nie (haha) ein Kopfkino beim Gucken.

Jedenfalls gratuliere ich dir zu deinem Erfolg und dass ihr einen Weg für euch gefunden habt. Viel Glück weiterhin!

Mich würde deine Anweisungen und Regeln interessieren!

Viele Grüße Patricia
#97
(14.12.2018, 19:33)Hallo Patriciadanke für deine Antwort. Ich habe dieses Werkzeug noch nicht verstanden und kann das zitieren irgendwie nicht richtig. Daher habe ich diese Rahmen eingefügt. Ich hoffe, es ist für jeden verständlich. schrieb: Ich frage mich, was das für ein Therapeut war. Ich habe mit Therapien keine Erfahrung, aber halte diese Aussagen für nicht professionell. Vermutlich war es kein Sexualtherapeut, der sich mit Pornosucht auskennt. Auch ein Alkohliker wird vom Schnapswegschließen nicht geheilt. Ich finde es sowieso bemerkenswert, wie viele hier im Forum den "kalten Entzug" ohne Mithilfe von außen durchmachen und manche haben auch Erfolg damit.

Wäre eine professionelle Therapie in vielen Fällen nicht besser? Und einfach nur blaue Pillen, damit es wieder klappt. Das kann eine Unterstützung für das Problem sein, aber keine Lösung. Und die Grundursache wird bei dir durch diese Methode ja gar nicht angegangen.


Zitat:Nachdem was ich bezahlt habe, war das eine professionelle Therapie ;-) Im Ernst; es gibt auch in der Psychologie unterschiedliche Ansätze. Der von meinem war ein analytischer Ansatz und damit durchaus anerkannt. Und auch der kalte Entzug entricht durchaus einer anerkannten Schule. Ob man den mag, ist dann eine andere Diskussion.

Zu den blauen Pillen: Wenn man nur noch beim Onanieren einen Hoch bekommt und nicht mehr beim GV mit der Frau, ist diese Pille durchaus ein probates Werkzeug, um das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. so war es bei mir jedenfalls. Mittlerweile kann ich schon immer öfter ohne mit meiner Frau schlafen.

Warum hast du dir keinen anderen Therapeuten gesucht? Bist du nun geheilt? Und wenn ja, wie lange? Keine Rückfälle?
Dass ihr nun begonnen habt miteinander zu reden finde ich sehr gut. Und auch, dass deine Frau dich nicht anklagt oder kontrolliert. Aber ist ein Keuschheitskäfig nicht die höchste Form der Kontrolle? Hast du nicht die Sucht gegen einen Fetisch getauscht?


Zitat:Die Diskussion über einen neuen Therapeuten führe ich mit meiner Frau (mehr oder weniger) regelmäßig. Wir sind der Meinung, dass wir zur Zeit einen Ansatz für uns gefunden haben, bauen wieder gegenseitiges Vertrauen auf. Und ob ich jetzt einen Fetisch habe oder nicht ist mir zur Zeit egal, da meine Frau und ich damit jetzt klar kommen.

Ist nicht jeder Mensch /jeder Mann ein Voyeur?


Zitat:Jetzt kommst du aber sehr ins philosophische ;-) Einigen wir und darauf, dass es zwischen einem Voyeur und dem Voyeurismus einen Unterschied gibt? Das eine ist "mal" einem netten Menschen hinterher schauen. Und das andere ist eine krankhafte Ersatzbefriedigung. Mehr dazu unten…

Mir genügt es persönlich nicht, wenn ich den Penis meines Mannes einsperre, damit er nicht onanieren kann. Und er dann über mich herfällt, wenn ich ihn wieder frei lasse und er sich dann durch gegaffe so scharf gemacht hat, dass er sofort über mich herfällt. Nein Danke. Ich bin doch keine Puppe. Nicht dass ich es nicht gern habe, wenn mein Mann mich begehrt und über mich herfällt. Ich will nur dann das begehrte Objekt auch sein und keine Triebabfertigungsmaschine. Ich habe einige Freundinnen, bei denen läuft das in ihrer Ehe auch so ab, Appetit holt man sich woanders usw. Sie sind froh, dass sie Sex bekommen, egal was der Auslöser beim Mann dafür ist. Nein Danke.

Du schreibst:
"Auch ich bin über 20 Jahre verheiratet und auch ich habe sehr viel im Internet konsumiert. Nur dass es bei mir bewegte Bildchen waren. Auch ich habe mich auf der Straße nach jedem Rock umgedreht. Viel Jahre hat meine Frau scherzhaft gesagt "… aber gegessen wird zuhause". Im Laufe der Jahre baute sich ED auf, die im Alter (ich bin jetzt über 50) immer schlimmer wurde. Aber dafür gibt es ja die blauen Pillen. Bis ich irgendwann keine Lust mehr hatte mit meiner Frau zu schlafen. Soweit trifft das sicher hier auch auf sehr viele männliche Forumsteilnehmer zu."

Warum hattest du keine Lust mehr (trotz blauer Pillen) mit deiner Frau zu schlafen, wenn ich so etwas überhaupt fragen darf? Seid ihr sexuell so unterschiedlich? Bei uns ist es ja eher so, dass ich viel mehr Sex möchte und auch experimentierfreudiger bin, mein Mann ist eher so Vanilla. Aber seine Pics und Gifs eben nicht, da hatte er es gern abwechslungsreich :-(. Und seiner Aussage nach hat er ja nie (haha) ein Kopfkino beim Gucken.

Jedenfalls gratuliere ich dir zu deinem Erfolg und dass ihr einen Weg für euch gefunden habt. Viel Glück weiterhin!

Mich würde deine Anweisungen und Regeln interessieren!

Es läuft ganz einfach bei uns: Wenn meine Frau nicht in der Nahe ist, muss ich den KG tragen (Arbeit, Reisen, etc) und zusätzlich Nachts. Morgens werde ich zum Duschen aufgeschlossen, obwohl wir gelernt haben, dass eine Reinigung auch mit KG durchaus möglich ist.

Die goldene Regel lautete: Sex nur mit meiner Frau! Wann immer wir wollen, passiert es auch. Es war in der ersten Zeit sicher so, dass sich bei mir ein gewisser Druck aufgebaut hat und meine Frau auch mit der Idee gespielt hat, mich warten zu lassen. Aber da sie fast keine dominanten Anwandlungen hat und ich erst recht nicht devot bin, war das schnell vorbei. Viel mehr hilft das als zusätzliches "Mittel" gegen die ED – zumindest bei mir.

immer dann wenn ich mich zurückziehe und in mein Büro gehe, wo ich früher onaniert habe, kommt heute meine Frau öfter mal rein, bringt mir einen Kaffee, sucht ein Gespräch o.ä. Natürlich ist das eine Kontrolle, aber eine sehr nette. Denn auf der einen Seite weiß sie, dass ich mit dem KG nicht mehr kann und auf der anderen Seite will sie auch damit wieder Nähe schaffen.

Das bringt mit zum eigentlich Punkt: Warum hatte ich keine Lust mehr und warum hatte ich diese krankhafte Ersatzbefriedigung. Es fällt mir etwas schwer das hier so offen zu schreiben. Aber die Anonymität des Internets hilft etwas…

Ich hatte nie ein gesundes Verhältnis zur Sexualität. Meine Eltern haben das nicht gut vorbereitet und auch im späteren Leben bin ich nie wirklich zu einer gesunden Sexualität gekommen. Irgendwas war immer: Entweder habe ich mich selbst unter Druck gesetzt. Oder ich wurde unter Druck gesetzt. Eine Zeit war ich sexuell sehr orientierungslos. Und dann habe ich meine Frau kennen und lieben gelernt. Wenn ich ehrlich bin hat es mit ihr auch nie perfekt geklappt, aber es war das beste was ich bisher hatte und vor allem: Sie war mein bester Freund. Das ist die Basis meiner Ehe. Für den Sex habe ich mir Ersatzbefriedigung gesucht. Bis es immer mehr eskalierte…

Jetzt brauche ich erst eine Pause
E.

… hmm das mit dem Formatieren der Antworten muss ich noch lernen :-)
#98
Hallo Erich,

den Weg, den ihr beide gefunden habt wäre für mich absolut keine Option und zwar aus zwei Gründen:

1. Ich würde einen KG, ohne das er als sexuelles Stimulans eingesetzt wird, was absolut nicht mein Fall ist, als eine Beschränkung meiner Persönlichkeit sehen. Ich gebe keinem Menschen Macht über meinen Körper.

2. Ich finde es es ehrlich gesagt ( und das bitte jetzt nicht persönlich nehmen) arm, wenn ich ein solches Werkzeug brauchen würde. Dann brauchst du wohl auch eine Augenbinde, damit du keinen Frauen mehr nachschaust und eine Zwangsjacke damit du mit den Fingern keine Pornoseiten mehr aufrufen kannst.

Dass deine Frau dich besucht , wenn du im Arbeitszimmer bist, hast du ja schon richtig als Kontrolle erkannt. Das bedeutet auch gleichzeitig, dass sie offensichtlich kein Vertrauen hat, dass du trotz KG nicht Pornos schaust. Das ist für mich bedenklich und zeigt das Vertrauen, was meiner Ansicht nach die wichtigste Basis einer Beziehung ist, bei euch nicht vorhanden ist.
#99
Hallo Schokoprinz,

natürlich hast du mit deinen Aussagen (Kontrolle usw. ) recht. Bitte beachte aber, dass ich hier nur einen kurzen Einblick in die Situation gegeben habe. Alles andere wäre nicht möglich, ohne 20-30 Seiten zu schreiben. Und das ist für ein Forum nicht.

Vielleicht noch einmal, um es in ein besseres Licht zu stellen: Das Problem ist in meinem Leben sie über 20 Jahren und meine Frau hat sich über 10 Jahre Mühe gegeben, mich zu verstehen, zu bessern zu akzeptieren (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge). Es gab viele Krisen & Stress, aber auch viele gute Zeiten. Und nach ganz langer Zeit haben wir einen modus operandi für uns gefunden. Und die anfängliche Kontrolle wird auch immer weniger, was heißt, dass ihr Vertrauen so langsam wieder kommt. Auch passiert es schon mal, dass ich ohne KG herumlaufe…

Ihr müsst es nicht mögen. Ich wollte Euch nur mal die Variante zeigen, die uns geholfen hat.
Liebe Alle!

Auf die Gefahr hinaus, dass ihr mich auslacht, aber was ist ED, was KG, die blauen Pillen nehme ich an sind Viagra und gibt es wirklich einen Keuschheitsgürtel (ah, jetzt weiß ich, was KG bedeutet).
So ein Gürtel ist sicher ungesund und total unbequem, eine richtige Strafe. Mich würde das eher sexuell stimulieren und ich würde mir dann Bildchen und Filmchen anscheuen und mit Camgirls chatten, für mich wäre das wie ein Freibrief. Jetzt stell ich mir das Ganze grad zu intensiv vor, meine Fantasie blüht, daher ...
GedankenSTOPP
...ist übrigens so eine Technik aus der Verhaltenstherapie, die mir vor Jahren im selben Problembereich geholfen hat, aber nur eine Zeitlang, bis ich mich selbst überlistet habe .. das Teufelchen hat gesiegt.

Hör jetzt auf, denn ich muss den Keuschheitsgürtel googeln, hoffentlich triggert das nicht.

Alles Gute!

Heinrich

Ui, ui ... extreme Trigger, vor allem die für Frauen.

Wusste gar nicht, dass es sowas noch gibt.

Muss aufhören, sonst brauche ich auch einen solchen Gürtel.

Heinrich




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