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Erster Versuch
#1
Hallo zusammen,

um kurz etwas zu mir zu sagen, ich bin 33 Jahre alt und konsumiere seit etwa meinem 14 Lebensjahr Pornos, mehrmals täglich, mit entsprechend häufigem Masturbationsverhalten. Ich habe dies nie als problematisch erlebt, bis ich vor etwa einem dreiviertel Jahr seit langer Zeit wieder eine Beziehung hatte. In dieser haben sich bei mir erstmalig Erektionsprobleme gezeigt. Zuverlässigen Verkehr, konnten wir nur durch Unterstützung durch Medikamente haben. In dieser Zeit habe ich mich dann das erste Mal dem Thema Pornographie auseinandergesetzt und kam zu dem Schluß, dass die beschriebene ED durchaus auf meinen Pornographiekonsum zurückzuführen seien. Hieraufhin habe ich den Konsum der Clips eingestellt, nicht jedoch die Masturbationshandlungen. Als Vorlage habe ich meist Stories aus dem Femdom-Bereich genommen, mich also im Endeffekt selbst beschissen. Also weiterhin Befriedigung durch Pornografie und Masturbation erlangt, teilweise unter dem Einfluss von Potenzmitteln.
Nun haben wir unsere Beziehung vor drei Wochen beendet, eine Zeit, die ich intensiv zum Nachdenken genutzt habe. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, meine ED anzugehen und komplett auf Pornografie zu verzichten. So versuche ich mich seit einer Woche im Reboot und zwar im Hardmode.

Zwar musste ich in dieser Zeit öfters an Pornos denken, jedoch ist es mir nicht sonderlich schwer gefallen, auf diese zu verzichten. Derzeit habe ich sogar gar kein Verlangen nach diesen. Ich habe mit Joggen angefangen (was ich hoffentlich durchhalte) und angefangen meine Ernährung umzustellen, da ich die letzten Jahre alles andere als gesund gelebt habe.
In den ersten zwei Nächten ist bei mir gar nichts passiert. In den drei Folgenächten, haben sich bei mir leichte Erektionen gezeigt, die aber nun in den letzten Nächten vollkommen verschwunden sind, auch, wie mein sexuelles Verlangen. Ich habe schon überlegt, dass dies die Flatline ist. Aber ist dies nicht etwas verfrüht?

Meine Angst ist, dass die ED ggf. nicht pornoinduziert sein könnte und ich meine Erektionsfähigkeit ggf. nicht wiedererlange. Was meint ihr, ist dieses mangelnde Lustempfinden zu diesem Zeitpunkt normal? Bei vielen Artikeln habe ich gelesen, dass sich hinsichtlich der Erektionen schon früh Erfolge gezeigt haben. Ich habe Angst, dass dies bei mir nicht der Fall sein könnte. Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr wieder sexuell sensibler wurdet und sich Erektionen gezeigt haben?

Viele Grüße
XChange
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#2
Hey Xchange,
erstmal willkommen im Forum!

Vertrau mir, deine ED wird durch die Pornos verursacht und wird geheilt werden, wenn du KONSEQUENT mit dem Pornogucken aufhörst.

Dass du in den ersten Tagen Lustlosigkeit erlebst ist eigentlich ein gutes Zeichen.
Du hast gerade ein extremes Problem in deinem Leben bemerkt und den Entschluss gefasst dieses Problem anzugehen.
Wer sollte denn in solchen Tagen aufeinmal Lust empfinden?

Sexuell sensibler wurde ich damals nach ca. 3 Wochen. Da habe ich gemerkt, dass mein Penis mehr auf Berührung reagiert und ich auch mal eine Erektion vom Küssen bekommen kann.

ABER trotzdem war die ED da noch nicht ganz geheilt. Die antrainierten Reize (Alle paar Sekunden/Minuten ein neues Video mit neuen Frauen usw.) brauchen länger, um abtrainiert zu werden.
Außerdem werden durch die ED oft Versagensängste verursacht, die oft verschwinden, wenn man merkt, dass die Erektion besser funktioniert, aber trotzdem manchmal noch zusätzlich angegangen werden müssen.

90 Tage setzt man für den Reboot an. Das ist die durchschnittliche Zeit, die ein Mensch braucht, um sich Gewohnheiten abzugewöhnen und dein Gehirn von den Pornos zu entwöhnen.

RedBlob
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#3
Lieber RedBlob,

viele Dank für deine beruhigenden Worte, da ich wirklich starke Ängste hege. Dann warte ich mal ab und schaue, was passieren wird.

VG
XChange
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#4
Bin jetzt bei Tag dreizehn angekommen. Insgesamt fühle ich mich recht depressiv, was ich aber nicht auf den reboot schiebe, sondern was bei mir eher ein Normalzustand, resultierend aus einem Gefühl der Einsamkeit ist.
Eine Libido ist weiterhin nicht vorhanden, ebensowenig wie es Besserung bezgl. der ED gibt. Trotz erotischer Träume, gibt es keine Besserung, was mir etwas Angst macht. Mein Verlangen nach Pornographie ist ebenfalls gleich null, was es mir nicht schwer macht, dass ich den Reboot weiter durchziehe.
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#5
Hallo Xchange,

13 Tage sind schon ziemlich gut. Und nutze weiter dein Null-Verlangen nach Pornographie. Ich genieße jeden Tag, wo ich dieses Null-Verlangen habe.

Das mit der Einsamkeit ist natürlich ein trauriges Thema. Ich kenne es von mir auch. Zum Glück bin ich irgendwann auf den Trichter gekommen, die Einsamkeit zu lieben. Zurzeit bin ich für jede Stunde dankbar, wo ich allein sein darf. Ich habe so viel zu tun, dass ich gar nicht mehr weiß, wann ich es noch alles schaffen soll. Ich mache mir deswegen aber keinen Stress. Ich mache eben nur das, was ich auch gerade schaffe.

Umso mehr ich anfing, meine Einsamkeit wertzuschätzen und zu lieben, desto mehr sah ich, dass ich überhaupt nicht einsam bin. Es sind so viele Menschen um mich herum. Ich nehme auch besser wahr, dass Menschen mit mir in Kontakt treten und auch auf mich reagieren. Ich lerne jeden Kontakt wertzuschätzen, weil es auch mehr zu mich selber führt.

Meine Umgebung spiegelt mich. In meiner depressiven Phase waren allen Menschen um mich herum scheiße. Jetzt habe ich ziemlich viele tolle Menschen um mich herum. Haben sich die Menschen alle geändert? Nein, meine Einstellung zu allem hat sich geändert. Natürlich habe ich immer noch viele A*löscher um mich herum. Aber ich gehe heute ganz anders mit ihnen um und sie sind mir im Grunde egal.

Wenn du selbst nicht aus deinem Loch rauskommst und du extern Denkanstöße und Hilfestellungen brauchst, dann schau dich um, wer dir als erstes helfen kann. Gehe zu dieser Person. Meine Anlaufstelle war meine Mutter als gar nichts mehr ging. Weil ich gespürt hatte, dass sie die einzige ist, die mir als erstes helfen kann. Dann wurde eine Lawine ausgelöst, die meine ganzes Leben verändert hat. Ich kann es heute noch nicht richtig begreifen, was für ein Glück ich da hatte. Aber den ersten Schritt musste ich tun und mir Hilfe holen. Egal wo. Alleine hätte ich es nicht geschafft. Und diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich in meiner absoluten Einsamkeit nicht alleine war. Es gibt immer Menschen, die einen helfen wollen und auch helfen können. Du musst nur den ersten Schritt zu diesen Menschen gehen.
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#6
Vielen Dank für die lieben Worte. Bei mir entsteht Einsamkeit eher aus einer sozialen Isolation. Ich habe seit einem Umzug vor vier Jahren, noch keinen wirklichen neuen Freundeskreis gefunden. Auch dies ist eine Baustelle, die ich nun angehe.

Vor zwei Nächten und heute Nacht, hat sich beim mir eine kleine Verbesserung eingestellt. Also quasi ab Tag 16. Ich hatte leichte Erektionen, später auch feste, so um die 90% und ich habe gemerkt, dass ich sensibler bzgl. Berührungen geworden bin. Tagsüber ist die Libido und das Erektionsvermögen weiterhin schwach ausgeprägt. Ich denke jetzt jedoch, dass dies normal ist und sich die Besserung vermutlich zunächst Nachts einstellt und im weiteren Verlauf des Reboots, auch auf den Tag ausdehnen wird. Das Verlangen nach Pornographie ist weiterhin nicht vorhanden, was ich als sehr positiv bewerbe.
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#7
Hatte eben Edging...ich denke, damit muss der Counter zurück gesetzt werden. Verdammt, nach drei Wochen. Und nur weil ich meine Erregbarkeit testen wollte...
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#8
Ich hatte nun einen richtigen Rückfall. Jetzt weiß ich, wie schwer es wirklich werden kann. Ich hoffe, dass ich aus diesem Fehler etwas für die Zukunft mitnehmen kann und beginne nun wieder bei 0.
Psychisch geht es mir nun natürlich scheiße!!! Es zieht einen hinunter, wenn man so versagt hat.
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#9
Hey Xchange,

du hast bereits angesprochen, dass du aus diesem Fehler etwas für die Zukunft mitnehmen kannst. Da ist dann die Frage ob dieser dann überhaupt noch ein Fehler ist. Weil wenn du dir genau bewusst machst, welche Schritte dazu geführt haben, kannst du direkt den ersten Schritt das nächste Mal unterbinden. Aus einem Rückfall kann man so viel lernen. Mehr als man es je mit dem größten Erfolg haben kann. Aus dieser Situation kannst du deutlich stärker hervorgehen als wenn es kein Rückfall gegeben hätte. Klar, man fühlt sich absolut schlecht. Allerdings kann man die ganze Zeit sich schlecht fühlen oder doppelt so hart an seinem Ziel arbeiten.
Ich sage jetzt nicht, dass man so viele Fehler wie möglich machen sollte. Das wäre auch schwer möglich und wir wären in 100 Jahren noch nicht am Ziel. Vieles kann man schon aus den Fehlern anderer lernen und daher muss man nicht jeden einzelnen Fehler selbst begehen. Auch kann man wenn man ein Fehler begeht andere ähnliche Fehlermöglichkeiten im Vorfeld erkennen und verhindern. Vieles ähnelt sich sehr und das Prinzip ist oft dasselbe.
Ein Versagen ist es nur, wenn man nach einem Rückschlag nicht wieder aufsteht und den Fehler immer und immer wieder macht. Einmal reicht und ist mehr als genug.


Sicherlich ist das hier gerade ein sehr positives Mindset für dich, doch hoffe ich dir es hilft dir.

Immer weitermachen!
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#10
Hallo Erdnuss,

vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich muss Strategien für mich entwickeln, wie ich es in Zukunft vermeide, dem Verlangen nachzugehen. Ich habe mir erstmal eine Gedankenstopp verordnet, sobald diese wieder um Sexuelles kreisen. Desweiteren möchte ich das Internet vorerst nur noch für die Arbeit, das Lesen der Nachrichten und das Forum nutzen, mir ansonsten andere Beschäftigungen suchen. Lesen, wieder mehr fotografieren, mir einen Verein suchen und mich in diesen integrieren. Außerdem habe ich in 1 1/2 einen Termin bei einer Therapeutin ausgemacht, die auf ED, Pornosucht etc. spezialisiert ist.

LG
Xchange
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