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Danke dass das Forum wieder erreichbar ist - mein nächster Anlauf
#1
Guten Morgen zusammen,

Schön dass dieses Forum wieder erreichbar ist, hat ja scheinbar doch etwas gedauert.

Leider ist es wieder zu einem Rückfall gekommen. Die letzte Woche war sehr gut. Da ich beruflich sehr eingespannt war, hatte ich schlicht keine Gelegenheit und war abends zu müde. Das hat sich leider schnell wieder geändert.

Ich versuche es weiter. Der Leidensdruck ist da, auch wenn es ja sooo viel Spaß macht. Ich bekomme wenig Schlaf, meine Augen fühlen sich oft müde, ich fühle mich schmutzig. Außerdem ziehe ich andere mit hinein - wegen meiner Angewohnheit, in Chats andere in Gespräche über mein Lieblingsthema (Stringbikinis) zu verwickeln. Ich füttere also Menschen, die genauso süchtig sind wie ich und mach mich somit schuldig.

Paraphilie, denn die gab ich wohl, scheint ja nicht heilbar zu sein. Es wird mich immer faszinieren, wenn Frauen öffentlich einen Stringbikini tragen. Aber ich möchte das selbst nicht noch forcieren. Außerdem möchte ich in Chats keine möglicherweise kranken und einsamen Menschen zu meiner Belustigung mehr ausnutzen.

Ich möchte meine Zeit sinnvoll nutzen, zum Wohle meiner Familie. Dazu gehört auch der achtsame Umgang mit sich selbst: Schlaf, Sport, geistige Pflege. Ich möchte mich meinem Hobbie, der Musik, widmen. Und ich möchte Zeit für Gott, Gebet und die Bibellese haben.

Es geht mir in Phasen der Standhaftigkeit deutlich besser. Rückfälle machen mich müde, traurig, antriebslos.

Also auf ein Neues.
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#2
Ich habe vor einiger Zeit einen Text aus versehen in der Rubrik 30-39 veröffentlicht. Ich halte ihn für sehr wichtig, da ich mir selbst dort einen schonungslosen Spiegel vorhält und mir die Notwendigkeit einer Umkehr deutlich vor Augen führt.

Also, hier noch einmal der Text:


Auf meinem Erkenntnisweg habe ich festgestellt, dass mich im wesentlichen ein Fetisch zu den Rückfällen treibt, viel Platz in meiner Gedankenwelt einnimmt und mich zu absolut würdelosen Handlungen treibt. 

Ich schreibe es im Folgenden so ehrlich wie möglich auf. Es ist zum einen als Beichte zu verstehen. Zum anderen möchte ich mir selbst aufzeigen, wie wichtig es ist, den Fetisch in den Griff zu bekommen. 

Im Grunde eine harmlose Sache: ich stehe auf Frauen, die sich öffentlich im Stringbikini zeigen, beispielsweise am Strand, See oder im Schwimmbad. Da guckt sicher fast jeder Mann gerne hin. 

Aber warum leide ich darunter? 

- Ich verbringe viel Zeit mit der Suche nach Filmen und Bildern. Fündig werde ich ua in Urlaubsbilder oder Urlaubsvideos.
- Dieses Material gibt leider nicht meine Realität wieder. Ich habe eine Partnerin, die durchaus auch mal Strings trägt, nur nicht in aller Öffentlichkeit. Von meinem Fetisch weiß sie nichts. 
- Ich tue über meine Suche im Netz hinaus gelegentlich sonderbare und würdelose Dinge. An sonnigen Tagen klapper ich beispielsweise die Badeseen der Region ab, auf der Suche nach entsprechend gekleideten Damen. Hinterher bin ich oft erschöpft und wütend über meine Zeitverschwendung. 
- Ich neige dazu mich mit den Damen zu identifizieren und mir vorzustellen, wie geil es sein muss, sich öffentlich im String zu zeigen.
- Ich war schon selbst im String am Strand, um dieses Gefühl nachvollziehen zu können. Ich fürchte, ich habe mich so mehr als einmal lächerlich gemacht. 
- Einmal hab ich am Strand eine junge Frau im String heimlich fotografiert. Das hat eine ältere Dame bemerkt und ein großes Geschrei erhoben. Ich hab heftige verbale Ausreden gegeben und bin schnell verschwunden.
- Schon öfter haben Frauen bemerkt, dass ich sie bespannt habe. Eine hat mir einen Vogel gezeigt, eine andere ihren Hintern demonstrativ in meine Richtung gehalten, ein jüngeres Mädchen hat sich angezogen und ist verschwunden. 
- Ich hab mich in einem Sexchat schon selbst als Stringbikini tragendes Mädel ausgegeben. Dabei habe ich meinen Chatpartner natürlich absichtlich hinters Licht geführt. Sollte das jemand aus diesem Forum betreffen, bitte ich um Entschuldigung. Es tut mir leid, die Zeit von möglicherweise einsamen und sehnsüchtig vor dem Handy sitzenden Menschen gestohlen zu haben.
- Ich habe im Chat eine entfernte Bekannte mit diesem Thema so genervt, dass sie mir nicht mehr antwortet. 
- Ich bin gläubiger Christ, aber die Beschäftigung mit meinem Fetisch hält mich davon ab, zu beten, in der Bibel zu lesen oder einfach etwas sinnvolles zu tun. 
- Ich lebe mit Frau und Kind zusammen. Um in Ruhe wichsen zu können, bin ich schon unter fadenscheinigen Gründen abends zu meinem sehr ruhigen Arbeitsplatz gefahren. Dort hab ich ua im Büro ins Waschbecken uriniert, da mir der Weg zum Klo zu weit erschien. 

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, wird mir bewusst, wie sehr ich meine Selbstachtung und auch den Respekt meinen Mitmenschen gegenüber dem Fetisch geopfert habe.

Ich weiß nicht genau, wie ich mich diziplinieren kann. Ich werde es sicher immer irgendwie sexy finden, wenn eine Frau im String am Strand liegt. Aber die bewussten Handlungen, um meinen Fetisch zu füttern und dabei alle moralischen Grenzen zu missachten, müssen aufhören. 

Ich möchte mir wieder in den Spiegel und meiner Familie ins Gesicht sehen können.
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#3
Hey Fairlight!
Ich habe damals schon deinen Beitrag gelesen.
Ich denke wir alle haben schon Sachen gemacht, die unserne Mitmenschen schadet. Vor allem wir, die in einer Beziehung pornosüchtig sind.
Das Wichtigste ist, sich nicht selbst zu bemitleiden. Aus Selbstmitleid entsteht Trauer, Wut und Schmerz. Und das treibt einen wieder zur Sucht...
Es tut sicherlich weh an diese Sachen zu denken, aber nutze das aus, um Kraft daraus zu sammeln.
Ich hoffe du bleibst stark und wünsche dir viel Kraft!
RedBlob
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#4
Vielen Dank für die Worte. Ja , Selbstmitleid bringt nichts. Besser ist es, sich an Erfolgen zu freuen und dadurch wieder Selbstachtung zu erlangen. Bei mir ist es oft so, dass ich in eine Rolle, die weibliche, schlüpfe, und dort das Maximum an Befriedigung erfahre. Ich würde mich nicht als transsexuell sehen, vielmehr ist es so, dass der öffentlich getragene Stringtanga bei Frauen eher akzeptiert wird. Nur bedeutet so ein Rollentausch die sexuelle Abwertung der eigenen Person und die der nicht zu 100 Prozent in den Fetisch passenden Partnerin. Durch den Verzicht erlange ich Selbstachtung und Wertschätzung.

Hab grad nachgerechnet, wie viel Zeit ich mit Pornowichsen ungefähr verbracht hab. Gehe ich von durchschnittlich einer Stunde in den letzten 20 Jahren aus, komme ich auf gut 300 Tage. Also fast ein Jahr meines Lebens verschenkt.

Aber heute hab ich jede Menge Geld beim Herrenausstatter gelassen. Es ist doch ein netter Gedanke, dass ein neuer Look auch eine neue, pornofreie Ära einleitet.
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#5
Hallo Fairlight,

Respekt vor deiner Ehrlichkeit und viel Glück und Erfolg für deinen Weg.

Ich kann dir nicht sagen, wie du von deinem Fetisch und deiner Sucht loskommst, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden.

Villeicht sollstest du dir das , was du hier aufgeschrieben hast, immer dann durchlesen, wenn deine asicht bei dir anklopst. vielleicht solltest du dir auch Gedanken über eine Ersatzbeschäftigung suchen, wenn du wieder getriggert wirst.
Die Achtung deiner Familie ist ein wichtiger Punkt. Mir hat es sehr geholfen, klar zu machen, dass ich nicht möchte von meiner Freundin beim Pornosschauen und Wichsen erwischt zu werden.

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg.
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#6
Das regelmäßige Lesen der eigenen Texte hilft tatsächlich, dich zu sortieren. Am besten bevor die Disziplin einen verlässt.
Jetzt steht mein Zähler erst auf dem dritten Tag, und doch ist es ein großer Erfolg. Ich schlafe und fühle mich besser.
Heute fand Realsex statt, war auch OK, aber nicht vergleichbar mit den perfekt zugeschnittenen Fantasien.
Wie gesagt, Wertschätzung ...
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#7
Heute hatte ich ein trauriges Erlebnis, das auch nachdenklich stimmt.
Ich musste erfahren, dass eine entfernte Bekannte an Krebs erkrankt ist. Sie gar einen Mann und einen kleinen Sohn.
Vor dem Hintergrund scheint das eigene Leben so leicht und sorgenfrei. Warum ist es so schwer, einfach dankbar dafür zu sein und sich nicht ständig eine vermeintlich schönere Welt zu visualisieren?
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#8
Ich komme Grad von einer kleinen Feier und hab drei Bier intus. Bin also nicht mega besoffen, wäre jetzt aber in der Stimmung, mich mit meinem Stringbikinifetisch zu beschäftigen. Ich weiß dass jetzt der Augenblick ist, besonders wachsam zu sein.

Es scheint als warte der Teufel nur darauf, dass ich in einem unachtsamen, leicht berauschten Zustand schwach werde. Als wolle er mir sagen:

"Wie wäre es denn wieder mit ein paar sexy Girls im Stringbikini? Diese schönen Voyeurfilme von Mädchen, die sich total selbstbewusst mit nacktem Po am Strand sonnen, wo es jeder sehen kann? Schau sie dir doch ruhig an, so schlimm ist das doch nicht.
So eine Freundin hättest du doch auch gerne, oder? Tja, in diesem Leben wird das wohl nichts, deine eigene Freundin taugt ja auch wirklich zu gar nichts. Aber schau dir ruhig an, wie viel Spaß andere Männer mit ihren süßen Tangagirls haben, du Versager!
Oder wie wäre es, geb dich doch im Chat wieder selbst als so ein freches Ding aus. Ein süßes Mädel, dass es liebt, am Strand den Männern mit ihrem knackigen Hintern den Kopf zu verdrehen. Irgendeinen Idioten findest du doch bestimmt, der deine Märchen glaubt. Komm, es macht dir doch immer so einen Spaß. So gut abspritzen tust du doch bei deiner eigenen Freundin nie. Gönn dir doch den Spaß...!"

Und wenn ich darauf reinfalle, hab ich sechs erfolgreiche Tage in den Sand gesetzt, für mich schon enorm viel. Nein, jetzt ist der Moment, an dem besonders Achtsamkeit geboten ist!
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#9
Gut so Fairlight. Du hast den Teufel erkannt und ihm die Tür vor der Nase zugeknallt.

Das zeigt, dass du auf dem Weg bist und trotz drei Bier nicht davon abkommst. Ein wichtiger Meilenstein auf deinem Weg!

Nehalte dir das Lösungsmuster, dass du gestern Abned angewandt hast im Bewusstsein, damit du es in vergleichbaren Situationen wieder anwenden kannst.

Das Forum hier kann extrem hilfreich sein, weil wir hier wissen, was du damit geleistet hast.

Ich wünsche dir einen schönen, mit Stolz erfüllten Sonntag.
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#10
Vielen Dank für die Worte, ich merke grade, dass der Wunsch nach Konsum wieder steigt. Um so mehr darf man dann stolz sein, wenn man nicht rückfällig geworden ist. Ich sage mir selbst, dass ja keiner behauptet hat, dass es ganz leicht wird. Nein, eine Jahre alte Gewohnheit, die einem so viel Spaß und Berauschung geschenkt hat, wieder loszulassen, ist nicht leicht.
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