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Am besten gar nicht mehr
#51
(22.05.2018, 21:07)Gab27 schrieb: Tag 86,

fast geschafft und der Teufel steckt im Detail. Ich bleibe trotz der Zeit nicht von Triggern verschont. Immer wieder gebe ich bei google Bildersuche irgendwelche Begriffe ein, die mich auf pornografisches Material leiten. Oder ich suche ganz speziell nach Pornodarstellerinnen, von denen ich irgendetwas gelesen habe. Irgendwas Triviales. Und dann lande ich auf google, aus Interesse...Trotz der Abstinenz gibt es noch immer Tendenzen, die mich zur Pornografie ziehen. Ich habe gerade emotionalen Stress und klar, dass ich Porno als Ausgleich nutzen möchte. Das sind die eingeübten Gewohnheiten. Ich habe viel realen Sex, der immer besser wird, und trotzdem gibt es diesen Wunsch nach Porno. Ich fühle mich zu sicher. Viel zu sicher und das kann alles zerstören. Am Wochenende hatte ich einen ganz bösen Triggermoment. Das war wie eine Wucht, mein Blut kochte wieder in Anbetracht der bevorstehenden Pornosession. Ich tat es natürlich nicht, aber für einen kurzen Moment gestattete ich mir das Gefühl es tun zu können und mein Körper horchte wie aus dem Schlaf auf und rief SOFORT. Da kann man mal sehen, wie diese Sucht über einen Zeitraum inaktiv sein kann und plötzlich voll da sein kann. Diese Gefühl high zu werden und zwar nur mit der potentiellen Idee zu konsumieren war unbeschreiblich. Ich tat dann einfach etwas anderes. Ich kochte mir einen Kaffee und stellte mir einen Potcast an, zur Ablenkung. Dies funktionierte sehr gut. Die Lust verschwand und dieses absolute Sucht-high-Kribbeln unter der Haut verschwand fast so schnell wie es kam. Dennoch, das war abgefahren. Ich spreche es mal aus; diese ganze Sache mit der Sucht und der Entwöhnung macht mich fertig.  Es ändert sich so viel, ich muss mich mit meiner neuen Rolle erst einmal zurecht finden. Ich war erst selbstsicher und dann plötzlich wieder nicht und dann wieder etwas mehr. Diese ständige Ambivalenz ist uncool. Diese extreme Lust ist weg, vorerst oder permanent. Jedenfalls Pornobedingt. Ich habe sicherlich nicht alles korrekt gemacht und astrein war auch manches nicht. Ich möchte wirklich einfach nur Glück und vor allem meinen Frieden mit dieser ganzen Episode haben. Mit den 90 Tagen ist wohl nicht getan, es geht einfach weiter. So on.

Hallo Gab,

auf Basis deines Eintrags von Tag 86 kann ich viele Lehren ziehen, die wichtig sind um den Prozess langfristig für sich zu entscheiden Smile
Interessanterweise kenne ich manche der beschriebenen Punkte auch selbst aus meinem PMO Entzug nach 21 Tagen.

Die Namen von Pornodarstellerinnen bspw. kann man auch über längere Zeit schwer vergessen. Allein hier sieht man das 90 Tage Abstinenz nicht ausreichen um PMO zu besiegen.

In den Momenten in denen man sich am sichersten fühlst ist der Gedanke an PMO mit am gefährlichstem. Er schlummert wirklich über längere Zeit und wartet darauf mit den bad habits wieder hervorzukriechen. Das Gefühl high zu sein und nur in den Gedanken zu schweben was wäre wenn man tun könnte was man wollte kennt auch fast jeder nach ein paar Wochen ohne PMO. Sich in diesem Moment einfach abzulenken ist die Kunst. Ich frage mich, da wie du das geschafft hast? Wie hast du deinen Verstand da ausgetrickst?

Du schreibst auch, dass die extreme Lust weg war zunächst nur kurz dann permament. Auch dieses Gefühl kenne ich schon nach wenigen Wochen ohne PMO. In meiner Verachtung vor PMO und was es aus uns macht, würdige ich gewissermaßen auch den sexuellen Trieb in uns Menschen herab und das senkt dann meinen Antrieb Frauen anzusprechen und auch meine sexuelle Lust.

Das absolute Key Learning aus deinem Post ist jedenfalls, dass 90 Tage Ziele zwar sehr plakativ sind und einem erstmal als Orientierungshilfe helfen, dann aber auch tödlich enden können für die eigentliche Zielerreichung. Was machen wir nach den 90 Tagen? Diese Frage müssen wir unweigerlich beantworten und darauf sollten wir immer eine überzeugende Antwort haben. Ist dies nicht der Fall, droht auch hier noch der Relapse. Ob bei dir noch der Wegfall des hiesigen Forums zum Abbruch geführt hat, lässt sich nur schwer feststellen. Über den Berg ist man offensichtlich nur, falls man sein Leben nachhaltig besser ausrichtet in Richtung good habits. Wünsche allen in diesem Sinne weiterhin viel Erfolg und Durchhaltevermögen!
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