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Der Endlosschleife Entkommen
#11
Hey danke für deine offenen Worte!
Ich glaube rügen wird dich hier niemand da die meisten von uns die Rückfälle nur zu gut kennen und zweitens, das in meinen augen der falsche weg ist! Am Ende schreibst du hier nicht mehr und das wäre fatal. Ich lese gerade das Buch "your brain on porn" und hoffe da noch weite gute Tipps zu finden für uns alle. Bis dahin, betrachte jeden einzelnen Tag für sich als Herausforderung Cam und pornofrei zu bleiben. Mach dir die Erfolge per Tagebuch visuell im Kalender bewusst.

Viele Grüße
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#12
Hi porndestruction,

das tut mir leid mit deinem Rückfall. Ich kann deine momentane Stimmung gut nachempfinden, weil ich es hier in den zwei Jahren schon selbst oft erlebt habe.

(20.05.2019, 17:09)porndestruction schrieb: Der Rückfall ist mir einfach nur peinlich, da ich mich null gegen den Gedanken "jetzt ist es auch egal, du hattest deinen Rückfall und verlierst "Nichts", insofern gönn dir", gewehrt habe.

Das kenne ich. Ich hatte die Rückfalltage dann ebenfalls richtig ausgenutzt. Von der Zahl her, war es ja wirklich egal. Nur für die Psyche war es für mich später ein Erfolg, wenn ich die "verlorenen" Tage nicht ausgenutzt hatte und nach dem Rückfall direkt am selben Tag wieder auf Kurs kommen wollte. Aber es hat gedauert, bis ich soweit war. Es kommt nicht von heute auf morgen. Die Einstellung zu allem muss in dir reifen. Du musst geduldig und hartnäckig dranbleiben, wenn du es wirklich möchtest. Selbst der Wille ändert sich, wenn du dran bleibst. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um den jetzigen Willen zu haben.

(20.05.2019, 17:09)porndestruction schrieb: So, jetzt nur her mit den Rügen, verdient habe ich sie alle mal und sie würden mir womöglich gut tun.

Rügen bringt nichts. Selbst das müssen wir lernen. Wir müssen lernen unsere Rückfälle zu akzeptieren, so schwer es einem auch fällt. Der Porno lebt davon, dass wir uns scheiße fühlen und uns selber verachten. Mein letzter Rückfall war mein absoluter Tiefpunkt in meinem Reboot. Den verlorenen Tag hatte ich dazu genutzt um meine Wunden zu lecken, aufzustehen und weiterzumachen. Jetzt habe ich 47 Tage im Hardmode geschafft. Aber nur weil ich meinen beschämenden Rückfall akzeptiert hatte. Und heute fühlt es sich auch nicht mehr so schlimm an, wie an meinem Rückfalltag, wo ich mich am liebsten in eine Mülltonne geschmissen hätte.

Hier kann dich keiner Rügen, weil wir alle im selben Boot sitzen. Es kommt nur darauf an, wie du weitermachen wirst.

(20.05.2019, 17:09)porndestruction schrieb: Morgen fange ich wieder von vorne an und das werde ich so lange machen, bis ich diese vermaledeite Pornosucht besiegt habe.

Das war auch meine Motivation. Jeder neue Tag ist eine neue Chance einen guten Tag daraus zu machen. Später als ich die Rückfalltage nicht mehr ausgereizt hatte, wurde direkt nach dem Rückfall neu begonnen.

(20.05.2019, 17:09)porndestruction schrieb: Jetzt gilt es wieder jeden einzelnen Tag Abstinenz wertzuschätzen, bevor ich nach den Sternen greife.

Sehr gut. Diese Einstellung führte mich zum bisherigen Erfolg. Nicht die Rückfalltage sollen beachtet werden, sondern die Tage ohne Pornos. Den Blick auf die guten Tage schärfen und bewusst wahrnehmen.
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#13
Vielen Dank euch beiden für die sehr netten, aufbauenden Worte, die sind in der Tat wesentlich angenehmer als Rügen und Balsam für die angeschlagene Seele. Ich werde hier so lange schreiben, bis ich die Kontrolle über die Sucht gewonnen habe und einer lebenslangen Abstinenz per se nichts mehr im Wege steht.

Wie steinig und weit der Weg bis dahin ist, haben mir die letzten Tag schonungslos gezeigt. Ich glaube es ist ein schmaler Grat in puncto Reflexion bei Rückfällen: es ist leicht die "Schuld" auf externe Faktoren oder schlichtweg die Sucht an sich zu schieben, selbiges gilt allerdings für das andere Extrem, die Selbstverteufelung. Ich bin aktuell noch dabei meinen Reflexions-Kompass so zu justieren, dass ich ein Bewusstsein für die Sucht, ihre Abläufe, Gründe, aber auch für die Exekutive Gewalt, MEINE aktive Entscheidung Pornos zu konsumieren, gewinne und all das korrekt reflektiert bekomme. Das wird noch etwas Zeit zur Umsetzung benötigen, genau wie die Abstinenz, aber der absolute Wille ist weiterhin vorhanden.

Aktuell kämpfe ich permanent mit kleineren bis mittelschweren gesundheitlichen Problemen, die Vieles erschweren, aber eben bestimmt auch nicht als Alleinschuldige herhalten sollten. Es fällt mir super schwer diesen Faktor und dessen Folgen richtig abzuschätzen und inwiefern das Einfluss nimmt, zumal ich für keine meiner Beschwerden eine konkrete Diagnose habe und es mich einfach nur noch kirre im Kopf macht. Ich möchte eben aber auch nicht rumheulen und alles daran festmachen, das wäre fatal. Nur ist aktuell viel auf einmal und das gilt es zu berücksichtigen und einzuordnen.

Schreibe heute Abend nochmal kurz was, bin jetzt auf dem Sprung.
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#14
Smile 
Ich komme mir "immer" ein wenig lächerlich vor, wenn ich nach einem Tag Abstinenz von einem Rückfall schreiben, aber per Definition ist das wohl erlaubt. Der Start, damit ist die Zeit seit meiner Anmeldung gemeint, ist ergebnistechnisch bisher leider eine Enttäuschung und gerade am Anfang habe ich wohl zu viel Verantwortung auf dieses Forum geschoben und mir eingeredet, Jetzt ist dieser Schritt getan, Jetzt wird es schon (einfach) klappen. Falsch gedacht. Jetzt gilt es mal mit dem Palavern aufzuhören und endlich Taten in Form von Disziplin und Willensstärke in meinen Alltag zu integrieren, nicht NUR bezüglich Pornos.  

Meine Motivation war und ist da, aber es fehlt(e) die Tage dennoch an den letzten Prozenten und auch an Fokus. Ich lebe mein Leben genau wie vor dem ersten Beitrag hier, und habe bisweilen nichts geändert, sondern begebe mich weiterhin regelmäßig und über längere Zeit in Situationen, die Rückfälle fördern und schlussendlich auch nach sich ziehen. Ich muss mein Leben bewusster ERleben und aktiv steuern, aktuell fließt alles so vor sich hin, so wie auch in den letzten Jahren - mit der Pornosucht. Dabei bietet das Leben so viele Optionen, ist so facettenreich: Es gab mal eine (unbeschwerte) Zeit, in der ich mich nahezu jeden Tag auf unsere Couch im Wohnzimmer gelegt, die Gardine zur Terrasse beiseite geschoben und die Eichhörnchen und Vögel im Wald beobachtet/studiert habe. Herrje, es gab Zeiten, in denen ich Stunden aufgewendet habe, um meine Würfelfähigkeiten zu trainieren, da ich bei "Mensch ärgere dich nicht" verloren und mich geärgert habe. So viel Zeit wende ich heute in meiner Freizeit nur noch für Pornos und ab und an Serien auf. Irgendwie eine traurige Entwicklung.

Es ist einfach total schade, dass ich derart viel verpasse, nur aufgrund mangelnder Bereitschaft gewisse bewährte Dinge zu opfern und neue Sachen auszuprobieren, mich aktiv neuen Eindrücken auszusetzen. Das heißt nicht seine eigene Persönlichkeit zu leugnen und entgegen seines Mandelkerns zu handeln, nur sind auch Introvertierte nicht davor gefeilt Mut zu zeigen, um gewisse Dinge zu erreichen, wie zum Beispiel ein interessantes Mädchen anzusprechen und dann kennen zu lernen. Letzten Endes fehlt es mir oftmals einfach an genau jenem Mut im Leben und so lebe ich zwar in einem netten Käfig, nur ist dieser voller Restriktionen, die ich nur nicht sehen beziehungsweise einschätzen kann, da die Zone außerhalb des Käfigs ein für mich unbekanntes Terrain darstellt. Um sehen zu können wie schön die Welt außerhalb dieses Käfigs ist, da bedarf es einfach ein Mehr an Muße samt der davor gewonnen Erkenntnis, das mein Leben zwar ganz gut ist, wie ist es aktuell ist, aber noch so viel mehr an Schönheit(en) bietet. Es gilt einfach mich meiner Fesseln zu entledigen, angefangen bei der stärksten aller Fesseln, der Pornosucht.

Und die im obigen Beitrag erwähnten gesundheitlichen Probleme sind obsolet, das darf keine Entschuldigung sein und ich steigere mich eh viel zu extrem in dieses Thema rein. Es kann auch gut und gerne psychosomatisch bedingt sein, insofern sollte ich dem Ganzen nicht mehr Gewicht verleihen als es womöglich verdient.


Noch eine kurze Anmerkung: Ich bin bisher sehr wenig auf das Geschriebene anderer eingegangen, das liegt aber keineswegs darin begründet, dass ich die Beiträge nicht fokussiert und interessiert lesen würde, sondern einfach daran, dass ich eine absolute Laie auf dem Gebiet bin und inhaltlich die gegebenen Tipps und Mutmacher nur verinnerlichen und nickend annehmen kann. Ich freue mich wahnsinnig über jeden Beitrag und möchte mich ganz herzlich für eure wahnsinnig freundliche Art bedanken, das tut echt gut!  Smile
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#15
1. Tag:
Lief ganz gut, auch gesundheitlich. Für einen ganz kurzen Moment kam ein schlechter Gedanke in Kombination mit Instagram auf, verschwand aber ebenso schnell wieder. => Instagram komplett meiden. Check im Kalender.
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#16
Nach drei Tagen kommt immer die Schranke, länger habe ich noch nicht geschafft, ziemlich frustrierend und ein klein wenig jämmerlich. Aktuell mache ich mir so viele Sorgen, um so viele Dinge und infolgedessen dienen die Pornos als Muntermacher im Schafspelz. Heute war es besonders schlimm, denn heute war es entgegen der Rationalität, ansonsten ist es triebgesteuert fern jeglicher Ratio, heute war es eine bewusste Entscheidung und das stört mich aktuell sehr.

Gab es schon mal jemanden in dem Forum, der am Anfang auch derartige Probleme hatte? Gefühlt schafft jeder gleich 20 Tage oder dergleichen, während ich bei drei Tägchen rumkrebse.
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#17
Hey Porndestruction!

Du musst dir auf KEINEN Fall "lächerlich" vorkommen! Bei mir war es ähnlich wie bei dir, ich habe es auch über 2 Jahre nicht länger als 3 Tage geschafft.

Aber wie du schon geschrieben hast: Das lag vor allem daran, dass man NICHTS geändert hat. Wie soll man diese Sucht besiegen, wenn man nichts dafür tut? Natürlich will man aufhören. Aber der Wille allein bringt nicht viel bei Süchten.

Mir hat es geholfen mich mal richtig mit dem Thema zu beschäftigen.

"Yourbrainonporn.com" bietet dafür alles was man braucht. Nimm dir mal richtig Zeit und lies dir die Artikel unter "Quitting Porn" durch. Man weiß natürlich, dass man aufhören will. Das ist den meisten Süchtigen klar. Aber wieso ist man eigentlich süchtig? Wieso trickst einen das Gehirn immer wieder aus? Wieso ist man in diesem Kreislauf gefangen? Was versucht man mit Pornos zu kompensieren? Und vieles mehr. Wenn man sich man RICHTIG mit dem Feind Pornosucht auseinandersetzt, versteht man viel besser, was nötig ist, um endlich den Kreislauf zu durchbrechen.


Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und mach dir auf keinen Fall Vorwürfe! Du bist kein Einzelfall. Da draußen sind Tausende Süchtige (wie du und ich), die viele Jahre nicht weiter als 3 Tage gekommen sind. Aber auch die haben es irgendwann geschafft!

RedBlob
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#18
Hi RedBlob,

vielen lieben Dank für deine Antwort! Das ist einerseits aufbauend, andererseits weckt es ein Bewusstsein dafür, wie komplex die Pornosucht und deren Bekämpfung ist. Mein Hauptproblem ist weiterhin, wie du auch schreibst, dass ich trotz vieler großer Worte wenig geändert und dafür getan habe, das Problem aktiv zu bekämpfen. Größere Sachen habe ich bisher immer über Disziplin und Willensstärke geregelt, das klappt hier offenkundig nicht.

Und nochmals vielen Dank! Ich habe einen Artikel über das Konzept Pornosucht gelesen und bis jetzt schon etwas schlauer als vorher, beziehungsweise meine ich einige Verhaltensmuster meinerseits besser nachvollziehen zu können. Die fünf Dopamin Hauptquellen sind Food, Love, Sex, Friendship und Novelty, das sind allesamt Dinge die ich entweder überhaupt nicht "begehre" oder aber teilweise schwer vernachlässige, und dann frage ich mich schon, welchen Anteil die Pornosucht daran hat. Das hilft mir womöglich nicht direkt weiter die Porno-Spirale zu durchbrechen, sondern primär zur Reflexion, was ich persönlich aber auch als hierbei eminent wichtig empfinde.

Nächste Woche sind Klausuren, danach muss und werde ich mich definitiv mehr mit dem Thema "Quitting Porn" beschäftigen und im Vergleich zum Status Quo etwas ändern, der einfach unbefriedigend ist. Dennoch, ich werde versuchen etwas fairer mit mir und meiner Sucht umzugehen, und mich nicht nach jedem Rückfall allzu sehr verteufeln, ohne aber das Thema zu vernachlässigen. Ach herrje, ich bekomme den Mittelweg zwischen vollmundigen Ankündigungen und einer gesunden Portion Demut nicht hin, so klingt das irgendwie falsch.

Danke nochmals! Am motivierendsten sind eure Erfolgsgeschichten und Beiträge. In den dunkelsten Stunden und Tagen lese ich mir diese immer wieder durch... und es kommt Licht am Ende des ellenlangen Tunnels.

Viele Grüße
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#19
Nächster Versuch: 1. Tag lief zäh, aber Hauptsache geschafft und dem Drang widerstanden. Werde mich jetzt wieder regelmäßig melden und meine nun vorhandene Zeit dafür aufwenden, mich in das Thema tiefer einzuarbeiten.
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#20
Es lief eigentlich ganz gut die letzten Tage, zwar nicht ganz so wie ich es wollte, nämlich komplett ohne Masturbation auf erotische Inhalte (youtube, Instagram), aber zumindest die Pornos und die Webcam habe ich gut unter Kontrolle gebracht, dachte ich...Jetzt eben einen richtig herben Rückfall gehabt, da gibt es Nichts zu beschönigen. Jetzt fühle ich mich einfach nur wieder eklig, denn die Inhalte des Ganzen sind zwar innerhalb des "geregelten Bereichs" und wohl durchaus populär bei vielen Portokonsumenten, aber real betrachtet einfach nur widerlich und abnormal. So, die Wortwahl samt dem Tonfall muss an dieser Stelle einfach mal sein.

Mit halber Kraft werde ich die Pornosucht nicht besiegen. Ich muss wieder mehr reflektieren, klare Grenzen definieren, mehr schreiben und endlich mal ordentlich Wissen über den Feind Porno anhäufen, wie es mir hier auch geraten wurde. Ab morgen wird regelmäßig von mir zu lesen sein, unabhängig davon wie es läuft. Darüberhinaus überlege ich mir aktuell, ob ich es nicht vielleicht doch meiner Mutter sagen soll, auch wenn das unfassbar peinlich werden würde. Allerdings würde sie von allen mir bekannten Personen definitiv am besten damit umgehen und mich als Kontrollorgan unterstützen.

Ist ziemlich lieblos und knapp hier hingeknallt, aber mehr bekomme ich aktuell einfach nicht zustande. Bin einfach nur sauer, enttäuscht, angewidert und ein Stück weit hilflos in diesem Augenblick...
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