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Die Stunde Null
#1
Nach langer Zeit bin ich hier wieder aktiv. Nach einer sehr anstrengenden Zeit im Beruf fühle ich mich erschöpft. Den Entzug hab ich nicht mehr ernst genommen und weiter meinen Spaß im Internet gehabt. Jetzt bin ich müde und leer. Auch wegen nächtelangen Sitzungen vorm Internet. Ich war wieder in einer anderen Welt, hab im Chat das stringbikinitragende Girl gespielt, meine Lügenmärchen an ahnungslose Opfer gerichtet, mir dabei aber auch unterirdischen Müll von ganz offensichtlich kranken Menschen angehört.
Eigentlich sollte es nach der anstrengenden Zeit eine Belohnung geben, einen schönen Urlaub in freiwillig gewählter Einsamkeit. Anreise per Schiff, was ich immer geliebt hab. Plötzlich packen mich Angstzustände, da starker Wellengang vorhergesagt ist. Ich hab die Reise spontan storniert.
Jetzt fahre ich woanders hin, weiss aber garnicht was ich da allein soll. Meditieren? Schlafen? Lesen? Spazieren gehen? Auf besseres Wetter hoffen und am Wasser nach Stringtanga-Girls Ausschau halten? Ich weiss wie mich dieser Fetsch ausgelaugt hat.
Einst brachte es großen Spaß, auf See zu sein, jetzt macht es mir Angst wegen des Wetters. Die Freuden von einst wirken nicht mehr. Auch andere Hobbies dümpeln auf Anfängerniveau. Ich bin in nichts wirklich gut, in nichts gehe ich wirklich auf, außer in meiner Fantasiewelt. Erholung und Einsamkeit lassen mich rastlos werden. Nach der wirklich anstregenden Zeit würden ein paar Tage Rückzug bei der inneren Reinigung helfen können. Jetzt wo die Stille kommt, wirkt sie eher bedrohlich, leer, traurig.
Morgen beginnt mein Urlaub ...
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#2
Jetzt geht mein erster Urlaubstag zu Ende. Nachdem ich es lange Zeit hab schleifen lassen, nehme ich die große Aufgabe wieder an. Erstmal eine Woche keine Pornos und kein Wichsen. Und jetzt allein im Bett wäre es dich das spaßigste Entertainment, das man sich vorstellen kann, oder?
Ich musste eine Fernreise aufgrund von Panikattacken stornieren. Bis zu einem gewissen Grad gehe ich davon aus, dass die Sucht die Attacken verstärkt.
Wieder Kontrolle über mein Verhalten zu erlangen, könnte sich positiv auswirken.
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#3
Der zweite Tag neigt sich dem Ende entgegen. Ich war heute fast den ganzen Tag dauergeil, was sehr belastend war. Aber ich blieb standhaft (im mentalen Sinne) Außerdem habe ich innerhalb von zwei Tagen ein sehr gutes Buch über christliche Mystik verschlungen. Dabei gab es zwei Erkenntnisse:
1. Für tiefe Gotteserfahrungen ist eine innerliche Läuterung hilfreich. Dieser Prozess ist anstrengend, so schreibt der Autor. Wie wahr... Aber auch in der leidvollen Erfahrung lässt Gott sich spüren, ein reiner, stiller Raum ist in uns allen, dort findet sich Gott.
2. Meine Faszinazion an Stringbikinis lässt sich möglicherweise mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit erkläre. Dieser Wunsch zieht sich durch mein Leben, wurde aber nur selten befriedigt. Auch in sexueller Hinsicht. Als Grundschüler war ich heimlich in ein Mädchen verliebt,  die großzügig Küsse an Jungs verteilte. Wochenlang wartete ich darauf, auch an die Reihe zu kommen, vergeblich ...
Im Teenageralter entdeckte ich in Katalogen die in Mode kommenden Stringbikinis. DAS war es! Wenn ich mit einem Mädchem im Schwimmbad / am Badesee aufkreuzen würde, die SOWAS trägt...Mann, würden mich alle bewundern!
Da sich das leider mangels Freundin nicht umsetzen ließ, verlagerte ich meine Perspektive auf die Frau. Wie es sich wohl anfühlt, so rumzulaufen? Der String ist die Möglichkeit, legal mit so wenig Stoff wie möglich rumzulaufen (FKK ist daher langweilig für mich, da ja alle nackt sind und man nicht auffällt). Man muss total selbstbewusst sein, dafür erlangt man die Aufmerksamkeit der anderen. Genau das, was ich wollte.
Die wenigen Versuche, selbst im String am Strand zu sein, bescherten mir meist eher Gelächter.
So ist der Wechsel in die virtuelle Welt natürlich sehr interessant. Hat aber was Schizophrenes, und missbraucht auch ein ahnungslose Opfer.
Ich weiß dass diese Spielart mir und meinen Beziehungen zu Mitmenschen (allen voran Frau und Kind) großen Schaden zufügt. Aber es schien der vermeintlich beste Weg, meinen Fetisch auszuleben. Davon Lebewohl zu sagen fällt schwer, es ist der Weg der Läuterung.
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#4
Fairlight .. du mußt dich schon trauen auf etwas neues einzulassen.

Es klingt als wenn du fast deinem Fetisch nachtrauerst …. willst du aufhören oder nicht? Diese Antwort muss völlig klar sein in deinem Kopf …

Wenn du es nicht aus tiefster innerster Überzeugung willst diese Welt der Fetisch hinter dir zu lassen wird es auch nicht klappen.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=18564]
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#5
Vielen Dank für die kleine Aufbauspritze. Ja, es ist tatsächlich so, als fürchte ich ein Loch, eine Leere nach dem Fetisch.

Gestern Abend konnte ich hier im Hotel nicht schlafen, da die Gedanken nur um den Fetisch kreisten. Ich habe onaniert (Hardmode mach ich nicht, leb ja auch in Partnerschaft), dabei allerdings nicht an den Fetisch gedacht, sondern an ein Erlebnis aus der Wirklichkeit.

ABER: Auf dem Handy ist noch ein Foto von einem Girl, als das ich mich im Chat gerne ausgebe. Nicht superhübsch, eher normal, auch nicht ganz schlank - aber am Badesee auf dem Bauch liegend, pofrei im ziemlich knappen Bikini. Perfekt für meinen Fetisch, perfekt für meine Fantasy-Chats. Ich hab es noch nicht fertig gebracht, sie zu löschen. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich "war" ja unzählige Male dieses Girl, hab ausführlich über meine Erlebnisse am See berichtet und dafür Aufmerksamkeit erfahren. Aber ich weiss, dass jede "Nutzung" dieses Bildes ein Rückfall ist. Das Lebewohl fällt schwer, als wäre sie schon ein Teil von mir, in dessen Gewand ich zumindest virtuell die maximale Befriedigung erfahre.

Es gab heute Nacht einen sonderbaren Traum: ich hatte Sex mit einem superhübschen Mädchen, war sehr erregt, wusste aber, dass ich grade meine Freundin betrüge. Ich habe mir dann im Traum eingeredet, dieses Mädchen wäre einfach mein Haustier (!!), um das Fremdgehen etwas zu relativieren.
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#6
@ Fairlight1976

Lies mal was schokiprinz mir geraten hat.
Mach Nägel mit Köpfen und lösche zuerst das Bild!

Wir müssen unsere Mankos erkennen und daran arbeiten.
Du musst an den Ursachen Deines Fetisch arbeiten, woran es Dir mangelt ist Dir ja bewusst.
Ohne Entzugssymptome und Arbeit kommt niemand von einer Sucht weg.
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#7
Ja, ich gab das Bild gelöscht. Aber ich weiss dass mein Fetisch damit nich lange nicht gelöscht ist. Einmal wollte ich noch einen Fakechat damit starten, was aber an der schlechten Verbindung scheiterte. Abgespritzt hab ich dann vor dem schwarzen Bildschirm ...
Ja, ich bin wie ein trotziges Kind. Ich will den Erfolg, aber nichts dafür tun. Wasch mich aber mach mich nicht nass, das könnte mein Motto sein. Und hinterher bin ich gefrustet weil andere hier in diesem Forum Erfolge haben und ich auf der Stelle trete...
Ein paar Tage bin ich noch allein im Urlaub. Ich hoffe sie durchstehen zu können.
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#8
Bild gelöscht = Erster Schritt in die richtige Richtung!

Ein paar Tage bin ich noch allein im Urlaub. Ich hoffe sie durchstehen zu können.
Willst Du oder hoffst Du auf Wunder?
Komm von der passiven Rolle weg und werde aktiv.
Schreib alternativ: Ich bin noch ein paar Tage im Urlaub und bleibe sauber = das wäre dann der zweite Schritt.

Das man mal enttäuscht ist, wenn es anderen besser läuft, ist normal.
Nach dem ersten Frust kann man sich aber vom Erfolg anderer Forianer motivieren und mitziehen lassen!

Mach Dich nass beim Duschen, so wird man richtig sauber :-)


Und jetzt geniesse die nächsten Tage bewusst, mach was draus!
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#9
Du hast recht, ich darf mich nicht treiben lassen. Ich hatte schon Entzugssymptome, starke Unruhe ... bin heute auch wieder schwer rückfällig geworden. Ja, es wird anstrengend. Am besten fahre ich damit, nicht zu wichsen, außer es treten Schmerzen auf (will ja fit sein für den Realsex mit meiner Freundin).

Ich tue mich schwer damit, mir selbst,  anderen oder Gott etwas zu versprechen, weiss ich doch von meiner Schwäche. Aber ich geb nicht auf. Ich hab schon das Gefühl,  dass mein Dopaminhaushalt durcheinander ist, das tritt bei Suchterkrankungen auf. Ich erlebe Unruhe, Angstzustände, Schweissausbrüche, depressive Verstimmungen... das passt alles ins Bild. Ich hab aber gelesen, dass das nach erfolgten Entzug wieder besser wird und keiner weiteren Behandlung bedarf.

Hier kann ich nicht untätig bleiben. Das ist mehr als eine schlechte Angewohnheit. Ich laufe Gefahr, ernsthaft Schaden davon zu tragen.

Ich will daher AUFHÖREN! Mit Gottes Hilfe,  aber ich muss selbst stark bleiben, darf nicht passiv sein. Es muss ein Ende haben, und das will ich JETZT! Ich denke manchmal darüber nach, wie wohl mein letzter Chat sein wird. Dann denke ich mir, ich könnte es doch einfach bleiben lassen. Dann tritt wieder Unruhe und Traurigkeit ein, als würde ich etwas sehr liebgewordenes verlassen müssen. Aber dieses liebgewordene hat mit Liebe nichts zu tun, es ist PERVERS, EGOISTISCH, VERLOGEN, SCHÄDLICH, KRANK!

Also nochmal:

SCHLUSS MIT DIESEM DRECK! AUF IN EINE BESSERE ZUKUNFT MIT MEINER FAMILIE, MEINEM HERREN JESUS CHRISTUS, MEINEN FREUNDEN, MEINER ANSPRUCHSVOLLEN ARBEIT, MEINEM HUMOR, MEINEN TALENTEN. ICH BIN NICHT DER LETZTE DRECK, ABER DAS WILL ICH AUCH LEBEN.

-------- ! AB JETZT ! ---------
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#10
So langsam sickert es in mein Bewusstsein, dass man streng zu sich sein muss. Jedes Hintertürchen muss man kennen und bewusst zuknallen. Dazu gehören auch Gedanken, die man nicht genussvoll ausschmücken darf.

Ein Kumpel von mir hat das gleiche, ewig Rückfälle. Heute hat er verkündet, er wolle jetzt auch aufhören - um seine Taschentuchverbrauch zu reduzieren, der ganze Psychokram wäre egal.

Das ist natürlich Quatsch, aber mich ärgert so eine wenig ernsthafte Herangehensweise. Insofern kann ich verstehen, dass die Erfolgreichen in diesem Forum sich über die ewig Rückfälligen ärgern.

Ich möchte gerne bald auch zu den Erfolgreichen gehören!
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