Jetzt ist Schluss..

[tristal]

Hey nogapforfap, danke für dein Mitgefühl. Genau dieser Wunsch nach einer Partnerin und der gleichzeitige Reboot fordert mich schon manchmal ganz schön. Aber ich hoffe, dass sich das auch noch legen wird.


Der 23 Tag ohne Pornos und Masturbation ist fast erreicht. Heute war ich beim Sport und habe mich mal so richtig ausgepowert. Ansonsten konnte ich mich ganz gut ablenken, so dass ich auf keine dummen Gedanken gekommen bin. Ich muss mich täglich der Herausforderung stellen, dass ist mir klar geworden. Mittlerweile fühlt es sich es aber meistens ganz gut an, keine Pornos zu gucken. Ich fühle mich so viel fokussierter und auch selbstbewusster. Das schlechte Gewissen ist einfach in dem Punkt nicht mehr da und ich habe einen stärkeren Tatendrang entwickelt. Weiterhin ist es trotzdem ein Kampf, dass ist mir klar. Wenn ich so mein Tagebuch durchstöbere, wird mir erst bewusst, was dieser Endzug für eine Berg- und Talfahrt ist. Das hat aber sicherlich auch mit der Tatsache zu tun, dass kein Tag wie der andere ist und man sich mal gut und mal nicht so gut fühlt. Mir hilft es persönlich, über meinen Reboot ein Tagebuch zu schreiben. Für mich ist es auch ein gewisser Ansporn, weiter zu machen. Viel Kraft auch für diejenigen, die den selben Kampf kämpfen wie ich und für diejenigen, die über einen Reboot nachdenken.

[tristal]

Heute war es am Anfang des Tages etwas kritisch. Ich habe ja schon erwähnt, dass ich mich sehr nach körperlicher Nähe sehne. Ohne Pornos und Masturbation ist mir im Prinzip die komplette Illusion genommen worden. Zwar hatte ich dadurch keinen körperlichen Kontakt, aber in meiner Fantasie schon. Das ist so das härteste, was ich an diesem Endzug bei mir feststelle. Ich darf mich da nicht so reinsteigern.
Mit meinen 27 Jahren hatte ich noch nie eine feste Beziehung. Vielleicht habe ich Angst davor mich zu binden. Auch sexuell habe ich im Vergleich zu gleichaltrigen sicherlich weniger Erfahrungen gehabt. Ich bin halt auch nicht so der Aufreißertyp. Wenn ich es versuche zu sein, kommt es meistens aufgesetzt rüber. Auch diese Bereiche meines Lebens drücken das Selbstwertgefühl an manchen Tagen ganz schön runter. Ich will auch nicht alle meine Eigenheiten auf die Pornosucht schieben. Doch wenn ich so darüber nachdenke, hat es schon damit zu tun. Ich hab ja schon mit ca. 16 Jahren regelmäßig Pornos geguckt. Ich glaube das hat mich in jüngeren Jahren eher vor Sex abgeschreckt, da mir diese doch zum Teil komplex außsehenden Techniken ziemlich kompliziert vorkamen. Heute weiß ich ja, dass Pornos selten etwas mit wahrem und leidenschaftlichen Sex zu tun haben.
Ich hoffe halt, dass sich auch im Bereich Beziehung meine Gedanken und mein Handeln einpendeln. Ich hatte schon mehrere Möglichkeiten eine Beziehung mit einem Mädchen einzugehen, aber iwie hatte ich da immer schiss vor. Verknallt war ich aber schon oft. So hoffe ich, dass sich dieser Wunsch nach einer Partnerin bald erfüllt. Ebenso möchte ich auch ohne Partnerin und Sex den Reboot überstehen.

[Nina]

Hallo tristal

Dass du dich nach körperlicher Nähe sehnst ist sehr verständlich, das tun wir wahrscheinlich alle. Wenn es dir hilft stark zu bleiben, sieh es mal so: Pornos bieten NUR eine Illusion von körperlicher Nähe. Um wirklich körperliche Nähe erleben zu können musst du von der Sucht weg kommen. (Ich sehe das immer bei meinem Freund, der pornosüchtig ist. Er erlebt körperliche Nähe ganz anders als ich; viel weniger intensiv, wobei das durch den Entzug schon besser wurde). Ich kann dich jedoch gut verstehen, es ist schwer ohne diese Illusion auszukommen...
Du sagst du bist kein Aufreissertyp, ich finde das ist etwas sehr positives! Viele Frauen mögen Aufreissertypen gar nicht. Auch musst du nichts aufsetzen, das merken andere nämlich meistens und dann wirkt das eher unsympathisch. Das Attraktivste ist eigentlich ein Mensch der komplett sich selbst ist und sich wohl fühlt wie er ist (ohne jedoch arrogant zu sein). Das führt auch dazu das andere sich wohler fühlen bei dir. So wie ich es zumindest wahrnehme mögen viele Frauen Aufreisser nicht weil es unoriginell und unehrlich wirkt. Ich denke daher auch wenn man kein Aufreisser ist kann man daher Erfolg haben, wenn man es richtig macht. Eine Art wäre Frauen in verschiedenen Situationen anzusprechen. Sieht man beispielsweise eine Frau lesen, kann man sie auf das Buch ansprechen. Männer, die gute Unterhaltungen führen können, sind automatisch anziehend! Aufreisser sind im Grunde alle gleich und das ist schlussendlich langweilig. Die meisten Frauen hatten es schon mit unzähligen Aufreissern zu tun und die reden alle immer nur das Gleiche und benehmen sich alle gleich. So sticht eigentlich auch Keiner mehr heraus. Ich kann nicht für alle Frauen sprechen aber ich nehme die Aufreisser gar nicht mehr wirklich wahr weil alle gleich sind und die Frauen mit denen ich darüber gesprochen habe bestätigen mir das auch. Ein Mann der anders ist und der über etwas Spannendes, Originelles spricht weckt hingegen sofort Interesse. Aufreisser machen meistens nur Komplimente und Ähnliches aber jede Frau hat diese Komplimente schon unendlich oft gehört, irgendwann verlieren sie einfach an Bedeutung. Als Mann ist es vielleicht schwer es sich wirklich vorzustellen aber für viele Frauen ist es etwas Alltägliches von Aufreissern angemacht zu werden, immer auf die gleichen Arten. Jeder ist dann wie der Andere und eine Frau könnte ja nicht mal auf alle von denen eingehen. So werden die einfach nur zu einer grossen, langweiligen Masse. Vor allem wenn du eine Beziehung möchtest ist es eigentlich sinnlos zu versuchen ein Aufreisser zu sein. Viel besser ist es da eine Frau auf (gemeinsame) Interessen anzusprechen, sie nach ihrer Meinung zu fragen... Frauen sind es gewohnt ständig auf ihr Aussehen reduziert zu werden, Männer die mehr als nur Interesse am Aussehen zeigen fallen auf. Ich denke also ein gutes Gespräch mit einer Prise Charme und Liebenswürdigkeit ist das Erfolgsrezept.

Hab jetzt viel geschrieben... ein wenig durcheinander das Ganze haha aber ich denke es ist klar was ich sagen will

Falls Bindungsängste das Problem sind hilft es sicher dich zu fragen, wovor du denn genau Angst hast und wieso. Und was du momentan genau willst, eher viele verschiedene Erfahrungen sammeln oder eine feste Beziehung.

Ich denke, jeder der diesen Reboot macht ist innerlich sehr stark. Schon nur die Entscheidung so etwas zu versuchen zeugt von grosser innerer Stärke. Du solltest daher stolz auf dich sein. Und wenn du stark genug dafür bist dann wirst du auch stark genug sein für andere Dinge die du dir vornimmst.

Viel Erfolg!

Edit: hab nochmal deine Einträge gelesen und gesehen dass du dich tatsächlich nach einer Beziehung und nach Liebe sehnst. Frauen (jedenfalls die, die aus den Teenager Jahren raus sind und etwas reifer sind) verlieben sich selten in Aufreisser. Wie soll man sich auch in jemanden verlieben der so ist wie alle anderen Aufreisser auch und nur die immer gleichen dummen Komplimente macht?

[tristal]

Heute bin ich erst einmal zum Sport gegangen und habe mich so richtig ausgepowert. Ich hatte mit einem Mädchen an der Tränke kurz Blickkontakt und wir haben uns beide angelächelt. Anschließend habe ich noch ein paar anderen Leuten zugenickt und gegrüßt, die ich dort im Fit so vom sehen kenne. Mir viel dann auf, dass ich ein viel offeneres Verhalten an den Tag lege. Zwar bin ich generell nicht so die Labertasche (bin ja auch da um zu trainieren), doch das viel mir positiv auf. Hier hat es heute den ganzen Tag geschüttet. Somit hatte ich keine große Lust vor die Tür zu gehen. Manchmal kamen ein paar komische Gedanken und ich musste kurz an Darstellerinnen denken, die mich früher so angeturnt haben. Die Gedanken konnte ich aber schnell wieder abweisen.
Außerdem versuche ich so wenig wie möglich Reize einzufangen, um mögliche Trigger zu vermeiden. Das klappt zwar nicht immer, aber immer öfter. Ich habe öfters Momente, wo ich daran denke, endlich mal wieder zu Masturbieren. Zum Glück bin ich bis jetzt standhaft geblieben. Es kann natürlich sein, dass ich mir einen von der Palme wedele, alles gut ist und es sich nicht auf den Reboot auswirkt. Doch in dieser Phase möchte ich das noch nicht riskieren. Bei mir ist der Pornokonsum und die Selbstbefriedigung noch zu sehr miteinander verknüpft. Das ist schon ein übler Kampf mit sich selbst, aber auch eine Erfahrung wert. Dadurch lerne ich mich persönlich auch besser kennen und kann mich besser kontrollieren. Somit hoffe ich, auch mit der Masturbation konsequent zu bleiben.

[lichtblick]

hallo tristal,


ich lese dein tagebuch aufmerksam mit und freue mich über fast jeden eintrag von dir!
ich finde es klasse, wie du deine gedanken und handlungen in worte fasst und hoffe ganz stark, dass du weiter so machst!

[tristal]

Hallo Nina, danke für den umfangreichen und hilfreichen Text. Ich merke seit dem Reboot, dass ich mich immer mehr selbst annehme und wohl in meiner Haut fühle. Das strahlt ja denke ich auch nach Außen aus. So ein Aufreissertyp will ich in Wirklichkeit auch gar nicht sein. Wie gesagt entspricht das ja gar nicht meinem Naturell. Vielleicht wäre ich gerne etwas Mutiger gegenüber Frauen, die ich gerne etwas besser kennen lernen würde.Generell kann ich ganz gute Unterhaltungen führen. Ich glaube, dass ich etwas lockerer werden muss, was das Thema Frauen ansprechen angeht. Der Moment muss ja auch passen. Vieles pendelt sich mit der Zeit auch hoffentlich ein. Ich nehme ja gerade eine gewaltige Verhaltensänderung an mir vor. Schon nach knapp 4 Wochen merke ich ein anderes Verhalten gegenüber Frauen, speziell auch bezüglich den Vorstellungen die da dann teilweise in meinem Kopf vor dem Reboot vor ging. Ich sehe Frauen mehr als echte Menschen mit Gefühlen. Trotzdem liegt da noch viel Arbeit vor mir. schrieb:
Wenn ich so darüber nachdenke, wünsche ich mir am liebsten eine Beziehung. Weil gerade hier bin ich ja immer wieder gescheitert. Vielleicht sollte ich generell ein wenig lockerer werden.
Dein Kommentar hat mich sehr ermutigt, auch mal in Ruhe darüber nachzudenken, wie ich mit solchen Themen umgehen soll. Bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht.

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Hi Lichtblick, vielen Dank für dein Kommentar. Dadurch bekomme ich echt Kraft, dran zu bleiben. Für mich ist das einfach die beste Therapie, alles was mich so an dem Tag bewegt hat, aufzuschreiben. Es freut mich auch, dass mein Tagebuch von anderen gelesen wird.
Du hast ja auch schon bald zwei Wochen geschafft. Tolle Leistung! Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltekraft. Wir packen das!

[tristal]

Heute nach bald 27 Tagen geht es mir relativ gut. Ich habe mich ja die letzte Zeit wirklich sehr auf den Reboot konzentriert. Keine Pornos, keine Selbstbefriedigung und kein Sex, da es dazu nun mal nicht kam. Dadurch waren bei mir die ersten 2 - 3 Wochen tote Hose. Das heißt, ich hatte null Erektion. Das war an und für sich eine sehr spezielle Erfahrung. Ich hab mich natürlich auch vor sämtlichen Reizen ferngehalten. Seit zwei Tagen stelle ich komischerweise fest, dass ich meine Erektionen schwer kontrollieren kann. Ohne an irgend etwas anturnendes zu denken. Heute zum Beispiel beim Sport, passierte es plötzlich. Da habe ich lieber das Training vorzeitig abgebrochen, bevor es noch peinlich würde. Ich bin sozusagen von einer Zeit der absoluten "Schlaffheit" in eine Phase der unberechenbaren "Steifheit" gekommen. Beides ist iwie gruselig. Mal gucken wie lange das anhält. Ich finde es so interessant, wie man bei diesem Reboot seinen Körper ganz neu kennen lernt. Ich erlebe immer wieder neue Phasen des Reboots. Es wird also nicht langweilig. In gewisser Weise merke ich, wie die wirkliche Sexualität zurückkehrt. Trotzdem bin ich jetzt wieder mehr angefochten, da ich im wahrsten Sinne des Wortes sehr schnell erregbar bin. Erfahrungsgemäß hat man ja oft schneller die Hand in der Hose, wie man denkt. Noch habe ich standgehalten und gehe durch die Tage mit Hochs und Tiefs und schaue meinem Körper beim Wandel zu. Ich bin mal gespannt, wohin die Reise geht.

[tristal]

Ich kann es kaum glauben, bald sind schon 4 Wochen rum. Ich merke, wie die Erinnerungen an Pornos immer mehr verblassen. Trotzdem ist es weiterhin kein Zuckerschlecken.
Da ich im kommenden Semester meine Bachelorarbeit schreibe, habe ich mich heute zum ersten mal intensiv mit meinem Thema befasst. Nach den Klausuren habe ich eine Woche komplett das Studium ignoriert, um mal wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Das hat mich dann doch zum Teil gestresst und genervt. Ich steh halt grad noch voll am Anfang. Außerdem bin ich mir mit meiner Vorgehensweise halt noch nicht so sicher. So eine Bachelorarbeit habe ich halt noch nie geschrieben. Früher habe ich bei Unzufriedenheit und Unsicherheit sowie bei zu viel Stress aber auch bei Langeweile zu Pornos gegriffen. Ich habe schon einige Situationen lokalisiert, die kritisch sind und mit denen ich lernen muss, anders umzugehen. Ich denke es ist sinnvoll herauszufinden, in welchen Situationen man Pornos konsumiert (hat) oder durch welche Gründe man ihnen wieder verfallen ist, um es dann beim nächsten Versuch besser zu machen.
Mir wird immer bewusster, dass ich ohne exzessiven Pornokonsum und selbst ohne Masturbation kein perfekter Mensch werde. Klar merke ich schon einige Veränderungen, dennoch muss ich mich auch außerhalb dieses Rebootes weiterentwickeln und an mir arbeiten. Ich habe mir zum Beispiel gewünscht, mit der Zeit durch den Reboot selbstbewusster zu sein. Das hat sich zum Beispiel bis jetzt nur gering verändert. Eine der besten Endscheidungen meines Lebens ist aber trotzdem dem Pornokonsum ein Ende zu setzen. Momentan habe ich auch eher Probleme mit dem Gedanken an Masturbation. Nach 4 Wochen ist das denke ich auch echt normal.
Ich will aber weiter durchhalten, da ich beim letzten Versuch auch zu früh damit angefangen habe. Außerdem wäre so ein feuchter Traum auch mal eine Erfahrung wert.

[Christian]

Zum Thema Selbstbewusstsein steigern kann ich dir einen Tipp geben, welcher mir sehr geholfen hat: Kauf dir ein kleines DIN A5 oder DIN A6 Heft und schreibe jeden Abend vor dem ins Bett gehen 5 Dinge auf, die Du an diesem Tag gut gemacht hast. Beispiel: "Heute habe ich keine Pornos geschaut und nicht masturbiert. Das habe ich gut gemacht." ... oder ... "Heute habe ich mein Zimmer aufgeräumt. Das habe ich gut gemacht.". Das müssen keine großen Dinge sein. Auch die kleinen Dinge sind wichtig. Der Mensch verlangt nach Aufmerksamkeit. Er versucht anderen immer gerecht zu werden, damit er Lob bekommt. Durch diese Methode bekommst Du Lob und Anerkennung von dir selber und bist nicht mehr auf andere angewiesen. Versuchs mal ein paar Tage. Das steigert die Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein sehr stark.

[hans1975]

Hi tristal.

Der Reboot wird dir nur helfen deine Gedanken von den Bildern und Vorstellungen zu befreien. Ich denke jeder hier hat Blockaden und Hemmungen in seinem Kopf, aber erst wenn man sich darüber klar wird kann man versuchen sie zu überwinden. Das geht aber nicht von heute auf morgen, das merke ich an mir selber. Aber jedes kleine Erfolgserlebnis gibt neue Kraft.

Das mit der Liste werd ich mal ausprobieren, danke für den Tipp Christian