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Wiedergeburt mit 22 Jahren
#21
@Ouroboros Du hast ja recht Smile Es nicht wissen zu wollen, meint 1) zugeben dass man ein Problem hat und wenn man es zugibt, dann fängt an das Gewissen weh zu tun, sobald du deine Droge konsumierst. 2) Wie du schon sagtest, hat es ein schlechtes Bild. Objektiv ist es natürlich ein guter Weg, warum auch nicht ...










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#22
Hallo ihr Lieben,

also ich habe gerade euer Gespräch bezüglich der Psychologischen Behandlung verfolgt. Ich erzähle kurz was ich so erlebt habe, erlebe... ich hoffe damit informieren zu können.

Wie einige vielleicht schon gelesen habe, hatte ich ein paar Probleme in der Vergangenheit. Immer auch mal depressive Verstimmungen und eine zeitlang auch Depressionen.
Damals rieten mir ab und an gute Freunde mit denen ich über meinen psychischen Zustand sprach, einen Psychologen aufzusuchen.
Irgendwann rief ich mal ein zwei Adressen an, aber meistens war mit sehr langen Wartezeiten zu rechnen und so gab ich das wieder auf.
Vor einiger Zeit war ich oft schlecht gelaunt und bekam von meiner Ärztin den Rat einfach mal so zu einem Psychotherapeuten zu gehen (ich glaub, da war ich wegen einer Erkältung dort). Dazu bekam ich von ihr eine Telefonnummer (oder eine EMail Adresse, ich weiß es nicht mehr), wo ich mir eine Liste anfordern konnte mit Psychologen in meinem Umkreis,  die weniger als 3 Monate oder so Wartezeit hatten. Das habe ich gemacht und ich habe alle auf dieser Liste durchtelefoniert. Das war mir so unangenehm. Alles was dabei raus kam, waren zwei Plätze auf irgendwelchen Wartelisten... da habe ich aber auch jetzt noch nichts davon gehört und das ist schon einige Monate her. Es gab oft auch offene Sprechstunden, aber da habe ich mich einfach nicht getraut hin zu gehen.
Vor einigen Monaten hatte ich Probleme auf Arbeit, keine schlimmen, aber unsere Abteilung gilt als mit eine der schwierigsten und vieles hat mich da einfach runter gezogen. Ich habe das mehr zufällig einer "Kollegin" erzählt und diese erklärte mir dann, dass unsere Firma anbietet 10 Sitzungen bei einem Psychotherapeuten, der mit unserer Firma zusammen arbeitet, mit zu bezahlen. Kurz und gut, kurze Zeit später saß ich bei ihm.
Ich versuchte sehr sachlich zu sein und mich nur auf die arbeitstechnischen Probleme zu beziehen. Er half mir auch mit diesen besser umzugehen. Selbst wenn ich am Anfang nur alle paar Wochen dort war. Auf einmal sprachen wir dann doch über private Probleme und da arbeiten wir jetzt dran, da ich viele Baustellen habe.

Was ich euch sagen möchte:
1. Manchmal kann es auch etwas komplizierter sein,  aber wenn es in derer Praxis eine offene Sprechstunde gibt,  dann nutzt diese, sonst könnte es sehr lange dauern bis ihr dran kommt.
2. Zu den Kosten: ich habe jetzt Glück, dass ich am Anfang von der Firma unterstützt wurde, nach den 10 Sitzungen werde ich wohl weiter hin gehen, aber dann evtl nur alle zwei Wochen, das bringt auch schon viel geht aber nicht so auf den Geldbeutel. Übrigens übernehmen viele Krankenkassen die Kosten für die ersten drei oder vier Sitzungen, so dass man auch die Möglichkeithat hat, verschiedene Erstgespräche zu führen,  falls euch der Therapeut nicht zusagt und ihr euch weiter umsehen wollt. Ob eure Krankenkasse so etwas macht, könnt ihr oft auf der Internetseite eurer Krankenkasse heraus finden, oder eben indem ihr dort anruft oder hinmailt.
3. Setzt euch nicht unter Druck. Es ist meiner Meinung nach völlig normal,  dass man jemand völlig Fremden nicht gleich flennend gegenüber sitzen möchte. Es gibt sicherlich auch andere Baustellen, die weniger unangenehm sind und die ihr erst mal ansprechen könnt um Vertrauen zu bekommen. Ich habe zum Beispiel noch gar nicht speziell über mein Selbstbefriedigungsthema gesprochen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass man da als Frau immer noch mal anders angesehen wird als Männer... (auch wenn ich weiß, dass es da für uns alle ähnlich schwer ist) Lasst euch Zeit und schafft erst mal Vertrauen.

So das wurde jetzt mal wieder ein ewig langer Text. Sorry dafür. Ich wollte unbedingt schreiben, weil ich es schon mega gut finde, dass sich Leute überhaupt eingestehen, dass sie psychologische Hilfe eventuell in Anspruch nehmen sollten. Und weil ich weiß, dass es manchmal gar nicht so leicht sein kann.. habt Mut! Ihr schafft das. Setzt euch nicht zu sehr unter Druck, den haben wir ja alle schon genug.

Fühlt euch unterstützt und verstanden. Gut, dass es euch gibt.
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