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Suchttagebuch von Iwer
#11
Liebe Forumsgemeinde,

nach Monaten der Abwesenheit wirds wohl wirklich Zeit für ein Update. Es hat sich nämlich echt viel getanSmile.
Und desweiteren will ich anderen eine Rückmeldung als Motivation geben.

Wie bereits erwähnt, hat sich seit meinem letzten Eintrag viel getan. Ich bin nun wahrscheinlich seit ca. einen halben Jahr bei meinem jetztigen Psychotherapeuten. Den Psychotherapeuten bezahl ich aus privater Tasche, daher kein billiges Unterfangen. Doch es ist definitiv jeden Cent wert. (Soll an diesem Punkt aber keine Werbung sein!)

Der wichtigste Unterschied ist wohl, dass ich nicht mehr über meine Sucht nachdenke. Ich habe mich auf Foren umgetrieben, im Internet gesurft oder mir allgegenwärtig Gedanken zur Suchtthematik gemacht. Irgendwann begriff ich, dass mich all dies aber im Unterbewusstsein runterzieht. Es erinnerte mich allgegenwärtig alá "du bist ja nur ein pornosüchtiger Wichser" (Sorry an diesem Punkt für diese überspitze Formulierung).

Stattdessen beschäftige ich mich immer intensiver mit Dinge, welche mir eine Motivation geben - Studium, Freunde und Frauen ansprechen bzw. mir eine Freundin zu angelnWink. Ich finde soviel mehr (emotionale) Befriedigung in alltäglichen Situiationen. Und ja, genau das pusht mich. Es motiviert mich. Daher wirds es auch irgendwo zur Gewohnheit mal Abends statt Fernsehen meine Wohnung zu putzen oder weiter an meinem Studium arbeiten.

Zum ersten Mal in meinen Leben habe ich das Gefühl, dass ich die Pornografie schlichtweg nicht brauche. Wieso? Sie ist so dermaßen langweilig!

Mein neues Lieblingsspiel ist übrigens folgendes: "Bockschauen". Wenn ich eine Frau sehe, welche interessant aussieht, schau ich ihr in die Augen. Ich mach keinen Creepy- oder Clowns-Gesichtsausdruck, nein, ganz normaler Blick. Und sehe dabei nicht weg - nicht mal eine Sekunde. Geschätzte 50% der Frauen sehen dann kurz weg, wieder hin und lächeln. In der Folge sprech ich die dann einfach an. (Keine Ahnung wieso das so ist, aber es funktioniert!)
Das hätte ich mich früher NIE getraut >.<.

Auf diese Weise habe ich übrigens auch meine vielleicht-zukünftige Freundin angelacht. (Nächste Woche ist DVD-Abend. Wuhu!)
An diesem Punkt möchte ich euch noch meine jetzigen Sorgen mitteilen. Versagensängste im Bett. Das letzte Verkehren mit einer Frau ist einfach Ewigkeiten her.
Morgens hab ich zwar immer eine gigantische Latte in der Hose ( Big Grin ), aber wenns darum geht Tagsüber/Abends durch Gedanken eine Latte zu bekommen - tote Hose :/.


Achja und ich hab übrigens keine Ahnung wie lange ich schon nicht mehr Hand angelegt habe oder Pornos angsehen habe. Ich zähl da nicht mehr mit - ist aber schon eine ordentliche Zeit her.


Liebe Grüße,
Iwer.
[Bild: img?u=5670748685336576]
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#12
Hallo Iwer,

danke für das Update. Nicht ständig über die Sucht nachzudenken ist ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Genesung. So bekommt man erst den benötigten Abstand dazu und setzt sich nicht selbst unter Druck. Es ist auch gut, dass Du die Pornosucht nicht durch eine neue oder andere Sucht ersetzt hast, sondern die Energie und Motivation nutzt, um wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Du hast auch recht, Pornos sind langweilig. Die Realität ist so viel schöner und reizvoller, vor allem, wenn man sie mit einem anderen Menschen teilen kann.

Bockschauen klingt witzig. Werde das spaßeshalber auch mal testen. :-D Ich drück die Daumen, dass es was mit deiner "zukünftigen" Freundin was wird. :-)

Das mit den Versagensängsten kenne ich. Daran ist meine langjährige Beziehung fast zerbrochen. Ich hatte schon panik, abends nach der Arbeit nach hause zu kommen, denn meine Freundin könnte ja mit mir ins Bett wollen und dann könnte ich wieder versagen und es gäbe wieder Streit und Stress. Diese Angst habe ich jahrelang gelebt. Ich glaube ich habe deshalb unterbewusst Streits provoziert, nur damit sie nicht wollte und ich der Angst ausweichen konnte.

Seit über 45 Tagen bin ich nun clean im hardmode. Ich habe sogut wie keine Erregung. Weder morgens, noch wenn ich schöne Frauen in Miniröcken sehe. Meine Fantasie scheint wie tot zu sein. Aber im Bett klappt es nun wieder mit der Erregung und dem Sex. Manchmal kommen die Ängste zwar wieder, vor allem wenn wir ein paar Tage keinen Sex hatten aber bis jetzt hat es seitdem zum glück immer geklappt und ich bin glücklich. Der Reboot scheint hier wirklich zu wirken.

Ich drücke dir die Daumen, dass auch Du deine Ängste hier in den den Griff bekommst. Ich bin aber zuversichtlich. Mach dir wie bei der Pornosucht nicht zu viele Gedanken, sonder vertraue einfach und setz dich nicht unter Druck.

Viele Grüße
Christian
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