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Reine Abstinenz reicht nicht - was dann?
#1
Bis vor wenigen Tagen war ich davon überzeugt, dass es bei NoFap darum geht, mir 90 Tage lang keine Pornos anzusehen, keine Gedanken an Sex zu forcieren, optional auch ohne Masturbation während der Zeit und am Ende bin ich ein neuer Mensch.
Ich hätte mir mal früher die Startseite hier ansehen sollen, auf der eindeutig geschrieben ist, dass es eben nicht um bloße Abstinenz geht.

Hier der Auszug:
Zitat:2. Bloße Abstinenz ist keine Genesung
Diese Fehlvorstellung ist wahrscheinlich die größte Problematik, die subtil in den Reboot-Prozess von Betroffenen einfließen wird. Sie betrachten ihre bloße Abstinenz, d.h. das aktive Vermeiden des Konsums von Highspeed-Internet-Pornografie und generell künstlich stimulierender Inhalte als den essentiellen Schritt – dem ist nicht so. Vielmehr muss die Reboot-Phase einen großen Schritt weitergehen, nämlich dass man bewusst auf die eigene Wahrnehmung eingeht und diese komplett neu orientiert.
„Ich habe so und so viele Tage keinen Internet-Porno gesehen und habe mich nicht selbst befriedigt – jetzt bin ich geheilt“ – völlig falscher Ansatz. Denn am Ende wird hier das vermeintliche Erreichen eines Ziels darin übergehen, dass man den gebildeten Fokus verlässt und rückfällig wird. Eine bloße Messung in Tagen als Ziel reicht also nicht aus, man verändert dadurch weder die eigene Art zu denken noch zu leben.

Leider habe ich immer noch nicht wirklich herausgefunden, was es damit auf sich hat, "bewusst auf die eigene Wahrnehmung einzugehen".

Habt ihr dazu eine Antwort?
Bisher habe ich mich eben den Tag über abgelenkt, damit ich nicht mal an Masturbation denke. Was bedeutet es aber, es nicht nur zu Verdrängen, sondern wirklich darüber nachzudenken?
Meine erste Intention wäre zu sagen, dass ich NoFap mache, um meine ED zu bekämpfen und rausgehen zu müssen, um eine Frau kennenzulernen. Andere Ansätze sind wohl, dass man sich damit beweisen kann, dass man genug Willensstärke besitzt, um den eigenen Sexualtrieb zu unterdrücken. Wenn man das schafft, sollte man doch alles schaffen, oder?
Was ist euer Antrieb?

Ich freue mich auf eure Antworten und eine gute Diskussion zu diesem Thema! Smile
-
Immer wieder komme ich and diesen Punkt, an dem ich denke, dass alles was ich bisher erreicht habe, irgendwie "gemogelt" ist. Sei es nun wegen der Ablenkung durch andere Süchte oder eben der falsche Gedanke, dass bloße Abstinenz mich heilen wird. Das demotiviert irgendwie...
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=6864]
2. Ziel   45 Tage: erreicht
3. Ziel   67 Tage: erreicht
4. Ziel   90 Tage: soon!
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#2
Ich denke mal, dass du versuchen musst dein Leben zu ändern, mit der neu gewonnen Zeit, die du ja nicht mehr mit Pornos verschwendest. Also mehr mit den Freunden unternehmen oder auch neue Freundschaften schließen. Oder auch mehr Frauen ansprechen und das immer weiter trainieren, falls du keine Freundin hast. Zusätzlich könnte man sich ja auch weiterbilden oder neue Freizeitaktivitäten starten, wie z.B. Joggen.

Ich hab heute z.B. mal die Zeit genutzt, die ich sonst auf ner Pornoseite verbracht hätte, meine berufliche Zukunft nach dem Abi zu planen. Da habe ich mich sonst noch nie drum gekümmert und wenn mal Gedanken dazu kamen habe ich mich auch oftmals mit Pornos wieder abgelenkt.

Sowas würde ich mir darunter vorstellen, denn ich habe auch gedacht, dass die bloße Abstinenz ausreichen würde, aber bin dann immer nach wenigen Wochen rückfällig geworden. Meistens nur aus Langeweile, weil ich meine Zeit nicht für anderes genutzt habe.



Die Nachricht habe ich vor nen viertel Jahr geschrieben, als ich begriffen habe, worum es eigentlich geht, aber dann doch leider den Fokus verloren habe. Ich denke mal, die passt hier auch gut hin.

Viele glauben, dass die Pornosucht schuld an ihrer derzeitigen Lebenssituation ist und wenn sie damit aufhören, sich alles zum Guten wendet.
Aber das stimmt nicht!

Die Pornosucht ist nur ein Schatten des eigentlichen Problems. Und dieses Problem muss man während der Reboot Phase erkennen.

Es können ganz unterschiedliche Probleme sein:
Eine soziale Phobie, kein Erfolg mit Frauen, mangelnde echte sexuelle Erfahrungen, Schüchternheit, mangelndes Selbstbewusstsein, keine Selbstliebe usw.

Die Pornosucht ist dann nur ein Zeichen, das irgendwas mit einem nicht stimmt, dass irgendwas im eigenen Leben nicht glatt läuft und das muss nicht unbedingt etwas mit der Sexualität zu tun haben.

No Fap ist dann nur der Anfang, es soll wachrütteln, einen zeigen, dass man die Kontrolle über sich und sein Leben zurückgewinnen kann.
Man muss dann jedoch selber tätig werden, ins kalte Wasser springen, sich weiterbilden, mehr mit Freunden unternehmen, neue soziale Kontakte knüpfen, vereisen oder Sport machen.
Man muss die neu gewonnene Zeit, für Dinge nutzen, die einen weiterbringen, die das Leben bereichern können.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1287]
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#3
Hi Arrow,

ich denke mal, dass bei deiner Antwort einige gute Ansätze dabei sind.

(18.01.2016, 01:30)arrow schrieb: Ich denke mal, dass du versuchen musst dein Leben zu ändern, mit der neu gewonnen Zeit, die du ja nicht mehr mit Pornos verschwendest. Also mehr mit den Freunden unternehmen oder auch neue Freundschaften schließen. Oder auch mehr Frauen ansprechen und das immer weiter trainieren, falls du keine Freundin hast. Zusätzlich könnte man sich ja auch weiterbilden oder neue Freizeitaktivitäten starten, wie z.B. Joggen.

Ich hab heute z.B. mal die Zeit genutzt, die ich sonst auf ner Pornoseite verbracht hätte, meine berufliche Zukunft nach dem Abi zu planen. Da habe ich mich sonst noch nie drum gekümmert und wenn mal Gedanken dazu kamen habe ich mich auch oftmals mit Pornos wieder abgelenkt.
Dann liege ich vielleicht nicht ganz so falsch auf meinem bisherigen Weg. Okay, die Ablenkung bisher war viel zu groß und ich habe wenig neues gemacht. Seit etwa 5 Tagen verzichte ich auf meine anderen Suchtmittel (Serien, Filme, Spiele) und versuche, wenn ich schon am PC bin, wenigstens sinnvolles zu tun. Außerdem eben neue Freizeitgestaltung, von wegen wieder aktiver werden, Spazieren gehen, Sport machen.


(18.01.2016, 01:30)arrow schrieb: Eine soziale Phobie, kein Erfolg mit Frauen, mangelnde echte sexuelle Erfahrungen, Schüchternheit, mangelndes Selbstbewusstsein, keine Selbstliebe usw.

Die Pornosucht ist dann nur ein Zeichen, das irgendwas mit einem nicht stimmt, dass irgendwas im eigenen Leben nicht glatt läuft und das muss nicht unbedingt etwas mit der Sexualität zu tun haben.

No Fap ist dann nur der Anfang, es soll wachrütteln, einen zeigen, dass man die Kontrolle über sich und sein Leben zurückgewinnen kann.
Man muss dann jedoch selber tätig werden, ins kalte Wasser springen, sich weiterbilden, mehr mit Freunden unternehmen, neue soziale Kontakte knüpfen, vereisen oder Sport machen.
Man muss die neu gewonnene Zeit, für Dinge nutzen, die einen weiterbringen, die das Leben bereichern können.
Okay, ich halte das alles für gute Ansätze! Smile Ich denke, ich bin doch gar nicht so verkehrt unterwegs. Jedenfalls in den letzten 5 Tagen. Davor habe ich einfach nur eine Sucht durch eine andere ersetzt. Jetzt möchte ich aber, wie du schreibst, wieder Kontrolle über mein Leben zurückgewinnen! NoFap hat mir, auch wenn ich "gecheatet" habe, trotzdem gezeigt, dass ich über eine gewisse Willensstärke verfüge, die ich vorher nicht erkannt habe. Auch der Verzicht auf o.g. andere Süchte zeigt mir, dass ich es schaffen kann, wenn ich nur ernsthaft will!

Ich hatte so viele Ausreden in meinem Leben, warum ich etwas nicht kann. Jetzt möchte ich keine Ausreden mehr nutzen, sondern endlich leben!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=6864]
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4. Ziel   90 Tage: soon!
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