Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
meine Historie
#1
Hallo zusammen,

ich habe mich dazu entschieden, über diese Community meine Pornosucht zu bekämpfen. Auslöser ist die Erkenntnis, dass meine seit nunmehr 4,5 Jahren bestehende Beziehung nur deshalb in der Krise ist, leider praktisch aus ist, weil ich es nicht geschafft habe, meine Partnerin körperlich so zu begehren und zu befriedigen, wie sie und ich es uns wünschen.
Sie ist die wunderbarste Partnerin, die ich mir vorstellen kann. Als ich sie vor 4,5 Jahren getroffen habe, war ich in einer miserablen Verfassung. Als ich sie sah, war ich wie vom Blitz getroffen und ich meinte damals zu ihr "Dich schickt der Himmel". Während der 4,5 Jahre haben wir immer wieder viel gestritten. Viele der Streitpunkte haben wir durch Arbeiten an uns selbst verbessern können. Aber eben nicht dieses eine.... Ich bekam selten Erektion, obwohl ich sie total sexy finde.

Über die Jahre hat sie viel Verständnis gezeigt und auf sich genommen, aber irgendwann ist das Maß halt eben voll.

Seit ein paar Tagen weiß ich nun, dass der regelmäßige Pornokonsum dafür verantwortlich sein kann, dass man in seiner eigenen Partnerschaft nicht mehr "kann". Diese Erkenntnis hat mich zur Entscheidung gebracht, damit sofort aufzuhören, was ich auch jetzt schon den 3. Tag tue.

Ich habe einmal alles zu diesem Thema aufgeschrieben, weil ich auch mit meiner Partnerin darüber sprechen will. Sie weiß bisher nichts davon und ich habe bisher sehr geschämt, ihr davon zu erzählen. Das ist eben meine Erziehung.

Sie ist bis Sonntag mit Kollegen beim Skifahren. Ich habe ihr eine Nachricht zukommen lassen, die sie bei ihrer Rückkehr vorfinden wird. Darin weise ich auf ein Thema hin, dass ich gerne mit ihr besprechen möchte.

Aber nun zu meinem Outing bzw. der Beschreibung meiner Pornosucht:

In welchen Situationen habe ich Pornos konsumiert?
- Wenn ich beruflich unterwegs oder zuhause alleine war abends vor dem Einschlafen
- Wenn ich Streß oder Ärger hatte als „Belohnung“
- Wenn ich meine viele Dinge erledigen zu müssen und nicht wusste, womit ich anfangen soll
(Kapitulation vor der Vielfalt der Themen, wie z.B. Wohnung aufräumen, sauber machen, Computerarbeit, etwas
besorgen müssen, Joggen gehen). Porno angesehen, sich selbst befriedigt, um Abstand und den Kopf frei zu
bekommen
- Abends als „Belohnung" nach einem anstrengenden Tag.
- Manchmal wenn ich vorher festgestellt habe, dass normaler Sex nicht funktioniert hat.

Seit wann mache ich das?
- Eigentlich seit meine Kinder auf der Welt sind. Da ich da keine Sexualität mehr in meiner Ehe hatte und alleine
schlief.
- Während der 3 Beziehungen, die ich nach meiner Ehe hatte. Alles waren Fernbeziehungen, wo ich oft alleine war.
Überall gab es nach einer Zeit sexuelle Probleme

Wie häufig mache ich das?
- Unregelmäßig in Schüben, bis zu 4-5 x pro Woche, i.d.R. nicht mehr als 1x pro Tag.

Wie läuft es ab und wie lange schaue ich so einen Porno an?
- Ich suche etwa 10 Minuten bis ich einen geeigneten Clip entdeckt habe. Zappe durch den Film, betrachte
verschiedene Szenen, suche die beste und befriedige mich dabei selbst. Das funktioniert.
- Ich habe die Filme nie ganz, d.h. von Anfang bis Ende konsumiert, sondern nur Szenen. Das Ganze ging recht
schnell, dauerte etwa 2-3 Minuten.

Welche Pornos habe ich mir angesehen?
- Kein Fetisch, keine Gewalt. keine extremen Frauen z.B. mit großen Brüsten, sondern schlanke gebaute Frauen,
gerne mit Strapsen oder Negligées
- Keinen ganzen Porno, sondern nur Sequenzen mit Französisch und Verkehr gerne von hinten

Was sind meine Erkenntnisse?
- Seit kurzem weiß ich, dass man durch den Pornokonsum seine Fähigkeit verliert, beim eigenen Partner erregbar
zu werden. Siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=_yBjbA8v...tion=share
- Ich habe den Konsum von Pornos auf Null reduziert und werde versuchen, mit meiner Partnerin darüber offen und
ehrlich zu sprechen. Sie weiß, dass ich das Thema hatte, aber ich habe es immer verharmlost und habe es ihr in
der Tragweite nie dargelegt.
- Ich habe mich bei einem Online-Kurs angemeldet um das Problem Pornosucht für mich zu lösen
( www.porno-sucht.com )
- Ich habe am 25.02.2016 meine Zigaretten weggetan, weil auch Nikotinkonsum die Libido negativ beeinflusst. Ich
werde auch nicht „heimlich“ rauchen, denn „der liebe Gott sieht alles“
- Ich wünsche mir, das Thema mit meiner Partnerin zu erörtern ohne niedergemacht zu werden und mit ihr zu
überlegen, ob und wie wir gemeinsam das Thema lösen können und dabei professionelle Hilfe in Anspruch zu
nehmen müssen. Allein habe ich große Hemmungen, einen solchen Schritt allein für mich zu tun.

Was ich sonst noch sagen will:
- Es kam auch vor, dass ich mich abends im Bett auch selbst befriedigt und dabei an meine Partnerin gedacht habe
und es hat auch funktioniert.

- mittlerweile 3 Tage pornofrei und wenn ich an meine Freundin denke, spüre ich Lust in meinen Lenden

Herzlichst euer pwh
Zitieren
#2
Hallo zusammen,

habe heute einen weiteren Tag erfolgreich absolviert. Parallel dazu habe ich noch das Rauchen aufgegeben. Es juckt zwar in den Fingern, aber ich sage mir immer wieder, ich möchte meiner Liebe beweisen, dass ich diese Süchte besiegen kann.
Meine Kinder sind das Wochenende da und es tut gut. Sie merken, dass ich nicht mehr nach Rauch rieche und das ist ein vollkommen neues Verhältnis.
Genauso ist es mit dem Bedürfnis, Pornos zu konsumieren. Ich spüre, dass ich mit dem Verzicht wieder meine alte Sexualität, Nähe und Zärtlichkeit wieder gewinnen kann und das gibt mir unendlich viel Kraft. Ich hoffe, ich bekomme bei N. die Chance dazu, ihr das zu erklären und zu beweisen.

Drückt mir bitte die Daumen

Schönen Abend und viele Grüße pwh
Zitieren
#3
hey pwh, scheinst sehr motiviert. zieh das ding weiter durch, es lohnt sich - am meisten für dich selbst übrigens!

wünsche dir alles gute, du packst das! Smile
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=7826]
Zitieren
#4
Hi Fortschritt,

Danke für Deine aufmunternden Worte. JA, ich ziehe es bisher durch.
Habe gestern den Test absolviert und bin Gott sei Dank noch in der untersten Kategorie der Porno-Sucht. Dennoch sind die Auswirkungen auf meine Beziehung und mein Liebesleben katastrophal. Meine Partnerin hat sich vor 2,5 Wochen eine Auszeit genommen. Da wusste ich noch nichts von dem Zusammenhang Porno-Sucht und Auswirkungen auf die Sexualität in der Partnerschaft.

Ich möchte die Auseinandersetzung mit dem Thema auch nicht als Anlass nehmen, wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen. Das ist sehr schwer für mich, aber es gibt mir gleichzeitig auch die Kraft, das durchzuziehen und gleichzeitig auch mit dem Rauchen aufgehört zu haben (heute 6. Tag).

Meine Motivation nehme ich daher, dass ich mir sage, ich will nichts versprechen, was ich täte, wenn wir wieder zusammen kommen. Mir geht es vielmehr darum, es von mir aus zu tun, es für mich zu tun und mir das zu beweisen und sie höchstens am Ergebnis teilnehmen zu lassen. Heimlich zu rauchen oder Pornos zu schauen mache ich nicht, denn ich sage mir "der liebe Gott sieht alles".

Schöne Fortschritte habe ich meines Erachtens damit gemacht, meine eigentliche Sexualität wieder zu entdecken. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen. Früher hätte ich einen Porno angesehen und mich selbst befriedigt.
Jetzt war es anders. Ich habe an meine Partnerin gedacht und mir vorgestellt, was ich das nächste Mal mit ihr versuchen wollte. Nichts abnormales - darauf stehe ich auch bei Pornos überhaupt nicht, sondern, viel Gefühl, Romantik, intensive Küsse, Ölmassage und viel Leidenschaft. Mich hat das sehr erregt und es war ein wunderschönes Gefühl. Ich habe mich aber nicht selbst befriedigt, weil es für mich zumindest zum Teil ein Rückfall in alte Verhaltensmuster gewesen wäre. Nein, ich will es mir aufheben.

Euch weiterhin auch viel Erfolg.

Beste Grüße pwh
Zitieren
#5
Um die Sexualität und die Beziehung allgemein neu zu definieren nehme ich mir die Zeit herauszufinden, was mir am Partner, in der Beziehung und an der Sexualität wichtig ist und was nicht.
Was schätze ich an dem anderen?
Was stört mich?
Was möchte ich in zukünftigen Situationen anders machen?
Was möchte ich in zukünftigen Situationen genauso weiter machen?
Dafür brauche ich Zeit
Zitieren
#6
Habe einen weiteren Tag ohne den Konsum von Pornos ohne Probleme verbracht.
Ich verteufle diese Clips mittlerweile.
Viel schöner sich der Phantasie hinzugeben, mit welcher Nähe, Hingabe und Leidenschaft Sex mit der eigenen Partnerin erfolgen kann. Allein der Gedanke ist kein Vergleich zu den immer wieder gleichen Handlungen in den Clips.

Vielleicht klingt es ein bisschen euphorisch, wenn ich meine von der Porno-Sucht weg zu sein. Aber ich glaube daran.

Leider und dass bestärkt mich dabei, zukünftig einen weiten Bogen um alles, was in diese Richtung geht, zu machen, hat meine Sucht unter anderem dazu geführt, dass meine Beziehung gescheitert ist. Ich habe in der Beziehung leider zu wenig die sexuellen Bedürfnisse meiner Partnerin erfüllen können. Es war ein Teufelskreis, denn die berechtigten Wünsche und Forderungen haben natürlich Druck bei mir aufgebaut. Dann hat es erst recht nicht geklappt.

Die Ursache aber war und da bin ich mir ganz sicher, mein verändertes Sexualverhalten aufgrund meines Porno-Konsums. Leider habe ich die Zusammenhänge nicht gekannt und habe - so war die Erziehung in meiner Generation - die Themen nie angesprochen, totgeschwiegen und mich erst recht nicht auf Diskussionen eingelassen.

Jetzt, wo für mich alles zusammen gebrochen ist (es kommen noch weitere Themen hinzu) und ich wirklich am Boden und verlassen worden bin, nicht weiß, wie es weiter gehen soll, bleibt mir nur eine wirklich gut gemeinte Warnung an alle, die meine Geschichte gelesen haben.

1. Hört auf mit dem Konsum von Pornos. Es ist Kommerz und es verändert Euch wie eine Droge. Das geht zu Lasten Eurer Partnerschaft.

2. Sprecht mit Eurer Partnerin über das Thema. Haltet nicht hinter dem Berg und macht ihr klar, dass ihr sie mit den Pornos nicht betrogen habt, sondern dass es oft Ablenkung, Entspannung - eben wie eine Droge ist.

Nehmt meine Warnung ernst. Ich möchte jeden davor bewahren so zu enden, wie ich.

Ich wünsche allen, die meine Geschichte gelesen haben, viel Kraft, Disziplin und von Herzen alles Gute

Euer pwh
Zitieren
#7
Hallo liebe Mitverfolger meiner Geschichte,

Pornoseiten und Selbstbefriedigung sind für mich nach wie vor kein Thema. Diese Herausforderung habe ich gemeistert und ich bin davon überzeugt, auch clean zu bleiben.

Die andere Herausforderung, mich meiner Partnerin anzuvertrauen, ging leider total daneben.
Im Vorfeld habe ich meine Sucht einigen engen Freunden gestanden. Ich hatte extreme Angst davor, es ihr zu beichten und überlegte, wie ich es am besten tun könne. Eine sehr gute Freundin auch von ihr, mit der ich das Thema besprochen hatte, hat mir angeboten, mit meiner Partnerin einmal darüber zu sprechen und es sozusagen vorzubereiten.

Der fehlende Sex hat sich massiv auf unsere Beziehung ausgewirkt. Mittlerweile haben wir uns in den letzten 3 Wochen praktisch überhaupt nicht gesehen und nur sehr sporadisch kommuniziert. Jegliche Versuche von mit hatte sie unterbunden mit der Bitte, eine Zeit für sich in Anspruch nehmen zu wollen, was ich auch akzeptiert habe (mir aber extrem schwer gefallen ist).

Wie es der Zufall so will, stand sie vor einigen Tagen bei mir am Briefkasten, um etwas einzuwerfen. Sie lächelte mich an, wir umarmten uns innig und ich hatte das Gefühl, dass sie sich freut, dass wir uns an meinem Briefkasten getroffen haben. In den folgenden etwa 10 Minuten habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und habe ihr mein Problem gebeichtet. Ich war froh, dass es draußen war und sehr erleichtert. Zum Abschied haben wir uns wieder innig umarmt und ich hatte das Gefühl, dass sie mir irgendwie verzeihen würde.

2 Tage später erhielt ich von Ihr eine eMail, in der sie mir schrieb, dass sie wütend und enttäuscht von mir sei, ich sie über Jahre hingehalten und belogen habe, ich ein eiskalter Mensch sei und sie nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Für mich ist das alles richtig und nachvollziehbar.
Ich hatte einige dramatische Erlebnisse in meiner Kindheit (keine Aufklärung, keine Probleme zuhause angesprochen, nach dem Erwischen bei SB als abnormal und zum beichten geschickt, Eltern mit doppelter Moral, früher Tod der Mutter) und daher ist vielleicht bei mir einiges verkorkst. Es war mir extrem schwer gefallen, mich ihr zu öffnen. Mein sicher viel zu später Mut, mich ihr ehrlich zu öffnen, ist leider nicht belohnt worden.

Hinzu kommt, dass ich vor 2 Monaten meinen Job verloren habe und zuhause sitze. Eine neue Stelle zu finden ist sehr schwierig, da ich in einer gehobenen Position tätig war, erst vor 3,5 Jahren den Job gewechselt hatte, seit 25 Jahren in einer Branche tätig war und nicht mehr wie die 25 Jahre vorher meine Heimat verlassen bzw. wie die letzten 8 Jahre ein Wochenendpendler zu sein.
Eine Partnerin, die zu mir hält und mir sagt, wir stehen das gemeinsam durch, bräuchte ich jetzt mehr denn je.
Ich sehe keine Perspektive mehr und habe mir überlegt, mein Leben zu beenden, bevor ich vereinsame oder zum Sozialfall werde....

BTW das Rauchen habe ich nach der eMail meiner Freundin gestern wieder angefangen. Spielt ja auch keine Rolle mehr, denn an den Folgen des Rauchens werde ich sicher nicht sterben....
Zitieren
#8
Das ist wirklich eine schwere Lebenskrise in der du dich gerade befindest. Höhen und Tiefen hat jeder im Leben, aber manchmal kommt halt alles gleichzeitig zusammen und man denkt es wird nie besser werden. Aber fakt ist, dass du deine Probleme überwinden kannst. Deine Geschichte kommt so in der Art sehr häufig vor und ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die dir durch ihre Erfahrung wieder Hoffnung machen können. Ich kann das leider nicht, ich bin zu jung, aber du könntest bei der Telefonseelsorge anrufen (0800 1110111) und dich beraten lassen. Die haben mit Sicherheit Tipps für dich, wie du in deiner Situation weiter kommst.

Arbeitslosigkeit und Trennung sind jedenfalls keine Gründe sein Leben aufzugeben, gerade jetzt wo du doch deine Probleme erkannt hast und dir die Tür in ein besseres Leben bereits geöffnet wurde. Auch wenn es schwer fällt, Aufgeben ist keine Option.
Zitieren
#9
Habe jetzt 3 Wochen keine Pornos angesehen und auch nicht masturbiert. Habe damit kein Problem
Ich liege abends im Bett und denke daran, mit meiner Ex-Freundin, die sich leider u.a. wg. meinem Unvermögen, leidenschaftlichen Sex mit ihr zu haben getrennt hat, zu Kuscheln und Zärtlichkeiten auszutauschen. Die Vorstellung ihrer Nähe erregt mich. Aber ich masturbiere nicht.
Habe mich zu einer Psychotherarpie angemeldet, um die Ursachen für mein Verhalten zu ergründen und zu lösen.
Ich habe mich auch informiert in ein ZEN-Kloster zu gehen, um wieder zu mir zu finden. Ich möchte das ausprobieren - alles was mir hilft wieder ein liebenswerter, zärtlicher und leidenschaftlicher Partner zu werden.
Erst wenn ich mit mir im Reinen bin, kann ich wieder Sex haben. Ich wünsche mir, dass mir dann noch einmal meine Partnerin begegnet, wir über alles Reden können, sie feststellt, dass ich mich geändert habe und dann sehen was kommt.
Zitieren
#10
Wieder keine Pornos konsumiert. Ich habe wirklich null Probleme damit.
Ich träume von N., einem romantischem Abend bei Kerzenlicht mit einem Glas Rotwein, obwohl wir uns versprochen haben, in der Fastenzeit keinen Alkohol zu trinken. Ich möchte einfach nur mit ihr reden, ihr erklären, wie ich diese Sucht erlebt, sie dabei berühren, ihr in die Augen schauen und ihr sagen, dass ich sie von ganzem Herzen liebe....
Was dann passiert, liegt in Gottes Hand.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste