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Freundin Ratlos
#1
Hallo Leute,

ich finde das Forum hier super, lese hier viele eurer Einträge und bin erstaunt wie viel ähnliche Erfahrungen ihr sowie ich gesammelt habt
bzw. ähnliches erzählt fühlt.
Ich weiß, das hier ist ein Porno-Sucht Forum. Im Grunde habe ich in den letzten 240 Tagen nur 1x kurz pornoähnliches konsumiert.
Im Grunde bin ich nicht mehr pornosüchtig. Aber da mich die Pornographie dort hin gebracht hat, wo ich heute bin, denke ich, dass dieses Forum dennoch der richtige Ort für mich ist. Auch wenn ich jetzt ein Beziehungsthema ansprechen werde:

Ich hab ja in alten Beiträgen schon erwähnt, dass ich inzwischen in einer Beziehung von 10 Monaten bin. So schön so gut. Leider bin ich derzeit überhaupt nicht zufrieden bzw. teilweise sehr unglücklich darüber. Wenn ich ehrlich bin, war der Grund, dass ich diese Frau kennengelernt habe recht rational. Und zwar hab ich sie zu Zeiten kennengelernt, in denen ich erfolgreich 1 Jahr ohne Pornos gelebt habe.
Außerdem war ich dabei 3 Wochen ohne Masturbation immer wieder zu schaffen. Auch mal nur 2 Wochen oder nur 1. Aber im Vergleich zur Vergangenheit sehr wenige Orgasmen und wie gesagt keine Pornos. Schön und gut.

Jetzt zur Problematik: Um es mal sehr deutlich und banal auszudrücken: Ich war extrem gierig nach Sex. Nach Frauen. Ich war zwar erfolgreich in Sachen Disziplin noFap & noPorn... aber in mir war der Teufel los. So viel Endorphine, neue Gefühle, Grenzenlose Gefühlsschwankungen. Heftige Morgenlatten. Wenn ich morgens aufgestanden bin wollte ich nur eins und das war Sex.

Da ich mein ganzes Leben die sexuelle Annäherung an Frauen verweigert und mich mit Pornos selbst gestutzt hatte, war ich ein sexueller Analphabet, aber dafür jetzt einer mit extremen Verlangen und einer, der ganz genau wusste was er wollte.

Meine Strategie war folgende: Ich will mich auf Teufel komm raus Frauen annähern. Egal wie. Hauptsache keine Pornos und keine Masturbation. Die Zeit war ziemlich aufregend. Ich hab mich auf Frauentoiletten versteckt, oder in der Sauna, Hallenbad unter der Kabine mit dem Handy gefilmt... Einmal wurde ich erwischt. Das hat mir die Augen geöffnet und mir wurde bewusst, dass das nicht der richtige Weg sein konnte. Aber in dieser Zeit hab ich tolle Fortschritte gemacht. In dieser Zeit war ich hämmungslos und risikofreudig. Ich hab mich aufeinmal getraut fremde Frauen anzusprechen, fremde Frauen anzulachen und sie ganz offensichtlich sexuell anzuschauen. Ich hatte in dieser Phase viele Gespräche zu Frauen.

Mit einer dieser Frauen hat es dann geklappt. Sex. Endlich am Ziel. Doch der Sex alleine befeuerte mich am Anfang nur wieder Pornos zu schauen bzw zu masturbieren. Nur weil ich jetzt Sex haben konnte, hieß das noch lange nicht auf der sicheren Seite zu sein. Ständig hatte ich das Verlangen zu Masturbieren oder Pornos zu schauen.

Und jetzt kommt der Knackpunkt: Meine Freundin war mir im Grunde Mittel zum Zweck. Eigentlich hab ich Sie benutzt, um hauptsache keine Pornos mehr anzuschauen und nicht mehr zu masturbieren. Ich wollte einfach nur von meiner elendigen Sucht weg.
Sie ist eine nette Frau, aber im Grunde verstehen wir uns nicht wirklich gut. Ich hab mir die Beziehung immer schön geredet, weil ich um keinen Preis der Welt wieder zurück in PMO oder MO enden wollte. Der Sex mit dieser Frau, war für mich wie der Schlüssel aus dem alten Gefängnis, aus dieser Hölle.

So richtig gnadenlos schwarz auf weiß sehe ich es jetzt, da ich mindestens 2 Wochen ohne Sex versuchen will.
( heute leider Sex gehabt nach 7 Tagen )
Wenn wir den Sex aus unserer Beziehung lassen, haben wir uns kaum was zu sagen, bzw funktioniert die Beziehung einfach nicht mehr. Und das ist mein Problem. Wie kann ich ihr das erzählen? Das ich sie ausgenutzt habe? Habe ich sie überhaupt ausgenutzt? Das  weiß ich nicht so richtig. Ihr geht es durch mich sehr gut, sie hängt an mir. Ich hab viel für sie gekocht und zum Essen eingeladen. Ich hab ihr viele Blumen geschenkt etc... Aber in mir drinne fühle ich mich unwohl.  
Ich hab mit ihr über meine ehemalige Pornosucht / Masturbation nie gesprochen. Ich hab ihr nur erzählt, dass ich sehr wenige sexuelle Erfahrungen habe.

Zur Zeit stecke ich einfach nur in einer Krise, da mich die Beziehung irgendwie runterzieht. Ich fühle mich nicht mehr wohl. Für den Sex mit meiner Freundin bin ich dankbar. Aber das macht doch eine Beziehung nicht aus? Ich will mit meiner Freundin auch mehr als nur Sex haben. Ich will mich mit ihr emotional gut verstehen, mit ihr durch Dick und Dünn gehen. Und das ist das Problem. Das kann ich mit ihr nicht. Wir haben zu wenige Schnittstellen und ich komm mit ihrem Charakter auch überhaupt nicht mehr klar.

Ich stecke in einer Dilemma Situation. Auf der anderen Seite Liebe ich sie auch und empfinde sehr viel für Sie. Wenn sie weg ist und ich etwas von ihr rieche. Oder mir ihr lächeln vorstelle. Dann sehe ich wieder alles von einer ganz anderen Seite.

Ohje, Liebe ist so etwas krasses. Ich bin hin und her gerissen. Gefühle über Gefühle.
Unter dem Strich bin ich froh diese Beziehung erlebt zu haben. Ein echter riesen Fortschritt. Aber mir zerreist es gerade den Kopf über die Zukunft. Und eigentlich passen wir nicht so gut zusammen.

Confused  Confused  Confused  Huh  Confused  Undecided

Angst wieder rückfällig zu werden habe ich keine. Trotzdem bin ich wachsam, ganz klar. Aber vielleicht kommt meine Selbstsicherheit einfach durch den Fakt, dass ich jetzt autonom handeln kann, ohne Angst rückfällig zu werden. Ich bin quasi befreit und kann mich auf neue sexuelle Erfahrungen stürzen. Vielleicht eine andere Liebe finden, eine neue Liebe die besser zu mir passt?
Schließlich ist jetzt Sommer!

Bitte, schreibt mir eure Gedanken, es tut mir sehr gut!
NoFap + NoPorn since 02.01.2015 ( längster Rekord  ) ( Jaja ich weiß, direkt nach Neujahr nen Relapse ;-) )   Angel

Davor: 120 Tage NoFap&NoPorn
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Davor: 5 Tage  NoFap&NoPorn
... ;-) 
Step by step! Cool
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#2
Bevor hier die Kommentare losbrechen, möchte ich dir sagen, dass du auf jeden Fall das tun solltest, was du für richtig hältst - egal was andere sagen. Im Endeffekt kennst du dich am besten und nur du solltest entscheiden, was du mit der Situation anfängst.

Ich persönlich (und das ist nur meine eigene Meinung und keine Aufforderung, etwas zu tun) halte es für sinnvoll reinen Tisch zu machen. Das mag vielleicht etwas "krass" sein, aber von einer Beziehung können nur beide profitieren, wenn sich auch beide wohl fühlen.

Warum sprichst du nicht einfach mit ihr und erklärst es ihr?

And it's hard to dance with the devil on your back so shake it off!
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#3
Danke für diesen Beitrag. Ich kann mich sehr gut mit dir identifizieren und möchte im Grunde dahin, wo du jetzt bist. Ich möchte dir echt keinen schlechten Ratschlag geben, weil ich selbst sehr wenig Erfahrung mit Liebe gemacht habe.










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#4
Wenn ich mir deinen Beitrag so durchlese, klingt das für mich eigentlich ein bisschen so, als wärst du dir eigentlich eh sicher, dass es keinen Sinn mehr machst und nur Angst vor dem alleine sein ohne Sex hast.

Irgendwo hab ich mal sinngemäß gelesen: Je länger man eine unglückliche Beziehung aufschiebt, desto weniger bleibt Zeit eine neue, glückliche zu genießen. Ich denke da ist was wahres dran, für alle Beteiligten.
[Bild: nfc.php?nfc=507]
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#5
Hey Leute, danke für eure Antworten. Sorry für meine verspätete Antwort. Morgen ist Feiertag, jetzt hab ich Zeit zu Antworten :-).
Liebe, Partnerschaft ist ein verdammt komplexes Thema, wenn man sich Jahrelang davor gedrückt hat, scheint es auf einmal wie ein Rätsel.
Trotzdem bin ich froh genau diesen Schritt gegangen zu sein. Mit all den neu hinzugekommenen Fragen und Unsicherheiten. Ich hab Kumpels,
die Schieben das Thema immer noch weiter auf und geben sich sogar damit zufrieden. Zumindest behaupten sie das nach außen hin.

Das Leben mit einem Menschen zu teilen ist sehr wertvoll.
Die Beziehung zu meiner Freundin gibt mir auf jeden Fall auch sehr viel. Z.B. ist das "Alleinseingefühl" weg. Bevor ich meine Freundin kennengelernt habe, saß ich abends alleine zuhause und bin nervös geworden. Im Grunde war ich einsam. Das verstehe ich jetzt erst im Nachhinein. Erst jetzt kann ich das Gefühl als Einsamkeit interpretieren. Fälschlicherweiße denkt das primitive Gehirn, es könne durch Pornos die Einsamkeit ersetzen. Dieser Teufelskreis führt dazu, dass man immer einsamer wird.

Heute, fühle ich mich kaum noch einsam. Das Gefühl ist einfach weg. Und wenn es kurz aufkommt, denke ich an meine Freundin und wie ich sie in den Arm nehme und schon geht es mir wieder viel besser. Also habe ich im Umkehrschluss viel weniger verlangen auf PMO oder MO. Es ist eine positive Aufwärtsspirale. ( Für Leute hier im Forum, die noch nicht so weit sind: Kämpft genau dafür, für eure Freiheit und um Geborgenheit zu erlangen. Es gibt wichtigeres als Sex. Geborgenheit ist erstmal wichtiger.)

Warum spreche ich nicht einfach mit ihr?
--> Das werde ich jetzt langsam tun. Ich weiß nicht ob ich die ganze Story erzählen kann. Eventuell ist es auch eine Belastung für Sie, mit solchen heftigen Geschützen anzufahren. Klar, eine Beziehung sollte genau für solche Sachen auch da sein, aber im Grunde will ich die ganze Vergangenheit vergessen. Den Konsum einfach stoppen, nie wieder anfangen und einfach vergessen. Gras darüber wachsen lassen und irgendwann nur noch schmunzelnd zurückschauen. Einfach nur kopfschüttelnd sagen: Krass wie ich damals drauf war... .
Also das Thema ist harter Toback. Auf der anderen Seite stecken viel mehr Männer UND Frauen in der Sucht, als sich die meisten eingestehen.
Ich glaube viele sind sich dessen wirklich nicht bewusst. Manche machen es vielleicht auch eher moderat und es fällt ihnen gar nicht als Problem auf, trotzdem kann es ihnen schädlich sein und sie in ihrer vollen Entwicklung behindern. Damit will ich sagen: Vielleicht ist das Thema gar kein Tabuthemam, sondern sollte vielleicht viel öfters offen angesprochen werden. Aber wer macht den ersten Schritt. Verlieren diejenigen das Gesicht?

Ahh da fällt mir gerade was wichtiges für diejenigen ein, die noch voll drin stecken:
Große Fortschritte habe ich gemacht, als ich offen mit einem Art Therapeut gesprochen habe. Und auch mit meinem Vater habe ich darüber gesprochen. Außerdem hab ich ein paar Kumpels um ihre Meinung gefragt. D.h. ich hab unterm Strich doch mit einigen Leuten gesprochen.
Dann wurde das Problem aufeinmal greifbar. Es war nicht mehr nur ein Hirngespinst in meinerm Kopf. Die Phantasiewelt hat sich quasi mit der Realität angeglichen. Mit Realität meine ich die Gedanken realer Menschen. Und vor allem auch die Reaktion der anderen Menschen auf meine Geschichte hat mir geholfen. Also ich kann euch nur ermuntern: Redet mit einer Vertrauensperson über euer Problem. Und ihr werdet sehen, eine menge Last wird von den Schultern genommen. Im Grunde ist dieses Forum auch so eine Art. Es muss irgendwie formuliert werden und aus dem Gehirn. Dann wird es wie gesagt greifbar. Ich bin enorm dankbar, Ansprechpartner gefunden zu haben, die mich ernst in meinem Thema nehmen. Wie oft hatte ich es in meinem Leben schon erlebt, dass ich mit meinen Gefühlen ausgelacht worden bin, nicht ernst genommen wurde. Dadurch zieht man sich noch tiefer in sein Schneckenhaus zurück. Es ist Gold wert, einen Menschen zu haben, dem man wirklich alles erzählen kann.

Ich denke, ich werde meiner Freundin ein Brief schreiben und mich langsam über mehre Wochen an das Thema vorantasten. Und dann auch mit ihr darüber sprechen. Ich brauche auf jeden Fall Feedback. Auch das Thema muss aus meinem Gehirn raus und geteilt werden.
Durch das viele Schreiben und Reden über das Thema, bin ich inzwischen auch nicht mehr so unbeholfen und selbstsicherer. Dadurch kann ich mich besser mitteilen und es anschaulicher kommunizieren.

Danke fürs Lesen Leute! Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg!
NoFap + NoPorn since 02.01.2015 ( längster Rekord  ) ( Jaja ich weiß, direkt nach Neujahr nen Relapse ;-) )   Angel

Davor: 120 Tage NoFap&NoPorn
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#6
Danke für deine Story! Ich finde du hast da echt viel gelernt und ich bin zuversichtlich, dass du da rauskommen wirst Smile

Wegen deiner Freundin. Ich besuche gerade ein Wahlfach, wie man mit Süchten umgeht und so. Mein Prof. sagte dabei, dass man vorsichtig sein muss, wenn man es der Freundin sagt. Zum einen kann sie ein starker Rückhalt sein. Zum anderen ist es etwas vom schlimmsten für eine Frau und evtl. kann sie diese Vorstellung nicht verkraften. Auf jedenfall ist es ein tiefer Schnitt in die Beziehung. Entweder bringt sie euch noch näher zusammen oder es geht auseinander... Ich würde dir 2 Dinge überlegen
1. Verkraftet es deine Freundin und ist eure Beziehung stark genug für so etwas.
2. Welche Auswirkung würde es auf dich haben, wenn sie dich deshalb verlässt. Kannst du stark bleiben oder fällst du wieder in die Sucht zurück?
--> Wenn es irgendwie geht, würde ich es versuchen der Freundin zusagen weil das Fundament der Beziehung aus meiner Sicht das Vertrauen zum anderen ist. Wenn du jedoch denkst, dass es die Beziehung zerstört und euch beide in ein Loch befördert, würde ich damit warten und wohl anfangen mehr in die Beziehung zu investieren um das Vertrauen aufzubauen. (Ist meine Meinung)

Das mit dem Reden mit anderen finde ich auch seehr wichtig! Ich glaube es ist der Anfang um erfolgreich aus einer Sucht zu kommen. Es gibt einige Gründe dafür. Man überwindet den Scham, man gesteht sich die Sucht ein, man ist nicht mehr alleine, man erhält unterstützung usw.

Bleib dran! Bist auf einem guten Weg!
[Bild: nfc.php?nfc=741]
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