Keine Pornos mehr – Mein hat sich komplett gedreht

Frau mit Vorliebe für Selbstbefriedigung: „Mein Mann und ich haben uns entschlossen, keine Pornos mehr zum Onanieren zu verwenden.“

Vor ein paar Wochen habe ich mich hier angemeldet, weil ich mittlerweile an einem Punkt angelangt bin, an dem ich die ganze Nacht lang aufbleibe, um nach Pornos zu suchen, die mir dabei helfen, einen Orgasmus zu bekommen, damit ich einschlafen kann. In der Regel benötige ich 3-4 Stunden, bis ich das „richtige“ Anschauungsmaterial gefunden habe. Wenn ich aber mit dem Orgasmus nicht zufrieden war, können diese Sitzungen schon mal 5-6 Stunden dauern.

Im Laufe der Jahre habe ich das immer mal wieder getan, aber es nahm erschreckende Ausmaße an und meine Schlafprobleme sind so schlimm geworden, dass ich deswegen einen Arzt aufsuchen musste.

Ich habe meinem Mann vorgeschlagen, auf das Anschauen von Pornos zum Zwecke Selbstbefriedigung zu verzichten. Er ist zwar nicht extrem süchtig danach, aber er tut es dennoch einmal am Tag oder jeden zweiten Tag.

Neugierig über das Konzept entschied er sich dazu, dieses Experiment zu wagen. Einige der Ergebnisse habe ich in meinem Tagebuch beschrieben. Kurz gesagt: Nach einigen Tagen Porno-Abstinenz berichtete er über eine beispiellose Zunahme seines Energielevels und Sexualtriebs. Viel wichtiger jedoch war, dass er sich geistig fit fühlte, als ob ein jahrzehntelanger„Gehirnnebel“ sich endlich aufgelöst hat. Ach ja, Erektionsstörungen hatte er auch keine mehr. Hin und wieder hatte er Probleme, einen hochzukriegen, und schob die Schuld auf den Alkohol. Aber jetzt ist er in der Lage, trotz Alkoholkonsum harte Erektionen zu bekommen und diese sind sogar noch härter als die, die er bekam, als wir beide noch Jugendliche waren, was mittlerweile auch ein Jahrzehnt her ist.

Als er schließlich nach ein paar Tagen einen Orgasmus hatte, kam er zu dem Schluss, dass es nicht nur die Pornos und die Selbstbefriedigung waren, die zu der Entwicklung dieses Nebels beigetragen haben, sondern auch der Orgasmus selbst. Er hat ein wenig recherchiert und ist dabei auf eine Praktik namens Karezza gestoßen, die, so glaube ich, hier auch bereits erwähnt wurde.

Wie auch immer, wir haben eine Menge Sex, seit seine Libido derart hoch ist (vorher hatte ich immer das Gefühl, dass ich die höhere Libido von uns beiden habe, was in meinen vorherigen Beziehungen auch immer eine Tatsache gewesen ist). Er ist auch viel zärtlicher und verspielter geworden. Er genießt seinen Orgasmus-freien Zustand so sehr, dass er sich auf maximal einen Orgasmus pro Woche beschränkt hat. Er sagt, dass er 2-3 Tage braucht, um nach einem Orgasmus wieder in den Normalzustand zurückzukehren. So lange braucht der Nebel, um sich wieder aufzulösen.

Ich wünschte, ich könnte sagen, dass der Orgasmus-Verzicht ähnliche Auswirkungen auf mich hatte. Aber wenn es sie tatsächlich gibt, dann sind sie viel subtiler und ich habe keine Ahnung, ob sie mein Leben insgesamt positiv oder negativ beeinflusst haben. Ich hoffe, dass ich die Erfahrungen anderer Frauen zu hören bekomme, denn schließlich bin ich nur ein Einzelbeispiel.

Was ich aber sagen kann, ist, dass ich sehr glücklich darüber bin, nicht mehr 3-5 Stunden pro Nacht damit verbringen zu müssen, nach Pornos zu suchen, um somit meinen Schlaf völlig zu ruinieren. Seitdem strotze ich nur so vor Energie –tagein, tagaus. All die Stunden, die ich damit zugebracht habe, um mir ein 3-sekündiges Vergnügen zu verschaffen, waren einfach eine herbe Zeitverschwendung.

Die Sucht nach Orgasmen, Pornos und Selbstbefriedigung ist ein interessantes Thema und es ist merkwürdig, dass die westliche Wissenschaft die Nachwirkungen noch nicht ausführlich untersucht hat. Es ist faszinierend, diese Gruppe von Menschen dabei zu beobachten, wie sie diese Auswirkungen im Selbstexperiment erforscht.

Wie es bereits hier und anderswo erwähnt wurde, scheint es, dass der Orgasmus bei Männern viel Energie verbraucht. Deswegen macht es Sinn, seine Orgasmen für Situationen aufzusparen, in denen man am meisten von ihnen profitiert.