Neue Studie belegt: Strukturelle Änderungen im Hirn

PornosuchtImmer mehr wissenschaftliche Studien probieren nun auch, empirisch zu belegen, wie schädlich der Pornokonsum sein kann und wie gefährlich die Pornosucht tatsächlich für uns ist.

Was schon von Experten der renomierten Cambridge Universität angedeutet wurde, konnte nun auch in Deutschland bewiesen werden: Pornos haben einen immensen Einfluss auf unser Gehirn. Die Untersuchung des Max-Planck-Institus in Berlin ergab erschreckende Ergebnisse, die jeden Porno-Konsumenten aufhorchen lassen.

Die wichtigsten Erkenntnisse

Versuchsleiterin Simone Kühn und ihr Team konnten insbesondere drei wichtige Erkenntnisse am Ende festhalten. Sie alle haben mit stukturellen Veränderungen im Gehirn zu tun, die allesamt durch das Ausmaß an Pornokonsum bedingt wurden. Dabei handelte es sich bei den Testpersonen nicht unbedingt um extreme Konsumenten. Die Teilnehmer galten als „durchschnittliche Verbraucher“ im Bezug auf die Häufigkeit und Masse des Konsums. Zu den drei hauptsächlichen Erkenntnissen gehören die Folgenden:

1. Mehr Stunden Pornokonsum pro Woche/Jahr wirkt sich auf die Reduzierung der grauen Substanz im Gehirn an jenen Stellen aus, die für den Belohnungsmechanismus zuständig sind, welcher für Motivation und Entscheidungsfindung zuständig ist. Reduzierung bedeutet hier, dass weniger Nervenbahnen vorhanden sind. Das Ergebnis ist demnach eine unterdrücktes Empfinden von Freude, oder auch Desensibilisierung genannt. Versuchsleiterin Kühn dazu: „Das könnte bedeuten, dass regelmäßiger Konsum von Pornos das interne Belohnungssystem nach und nach beschädigt“.

2. Die Nervenbahnen zwischen dem Belohnungszentrum und dem präfrontalen Kortex verschlechtern sich mit zunehmendem Konsum von Pornos. Der präfrontale Kortex ist ein wichtiger Bestandteil des Gehirns, der uns zu rationalen Entscheidungen verhilft. Dieses Ergebnis bedeutet im Umkehrschluss, dass eine Unterbrechung dieser Nervenverbindung zu unangemessenen Entscheidungen führen kann. Verhaltensweisen mit möglichen negativen Konsequenzen nehmen also zu mit häufigerem Konsum von Pornos. Anders gesagt: Es beweist eine Verbindung von Pornokonsum und beeinträchtigter Impulskontrolle.

3. Je mehr Pornos konsumiert wurden, desto weniger Belohnungsaktivierung war im Gehirn zu erkennen. Dies erklärt, dass Dauerkonsumenten mehr und intensivere Reize benötigen, um die gleiche Befriedigung und Belohnung zu empfinden. Auch das ist ein weiteres Indiz für die in der Pornosucht auftretende Desensibilisierung, die Abstumpfung der Empfindung von Freude. Dieses ist übrigens ein typisches Symptom bei Süchten aller Art. Die Dosis muss immer weiter gesteigert werden, damit das ursprüngliche Gefühl von Befriedigung wieder herbeigeführt werden kann.

Was bedeuten die Resultate für die Konsumenten?

Wir haben schon eine Unmenge an Informationen darüber bereitgestellt, was die Pornosucht so alles anstellt mit unserem Gehirn, mit unserem Verhalten und sogar mit unserem Körper, wenn wir an Erektionsstörungen denken. Im Grunde erfahren wir hier nichts neues; all die Annahmen, die eh schon an mehreren Stellen geäußert wurden, sind ein weiteres Mal belegt worden. Es scheint dennoch so, als würde der Berg an Nebenwirkungen und Folgen des Pornokonsums stetig wachsen. In dem Kontext wird immer mehr deutlich, welchen Schaden man sich selbst antut mit dem Pornokonsum.

Selbst Dinge, die auf den ersten Blick völlig unabhängig von den Pornos zu sein scheinen, stellen sich nun als Leidträger heraus. Der Effekt auf rationale Entscheidungen ist dabei vielleicht nur die Spitze des Eisbergs. Wer weiß, was die Forscher in naher Zukunft noch alles rausfinden werden. Man darf also gespannt sein, welche erschreckenden Schlussfolgerungen noch ans Tageslicht kommen. Wichtig ist es erstmal, dass die Wissenschaft sich endlich gebührend mit dem Thema auseinandersetzt und das Bewusstsein für die Folgen der Pornosucht kontinuierlich steigt.