Pornosucht im Mainstream- die Tabuisierung der Gefahr

Die harte Realität der Pornosucht trifft immer mehr Menschen, die regelmäßig im Internet unterwegs sind. Psychische Folgen wie Entzugserscheinungen und ein stark verändertes Sexualverhalten suchen sie zunehmend heim. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie das alles so ungezügelt passieren kann. Große Millionenkampagnen gegen Drogenmissbrauch, ungeschützten Sex und für gesundheitliche Vorsorge prägen das Straßenbild in Deutschland. Eigentlich scheint es so, als würde es der Regierung schon am Herzen liegen, die Bürger vor derartigen Gefahren zu schützen. Von der Pornosucht, die schon in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitet ist, fehlt allerdings medial gesehen jede Spur.

Wieso werden die Füße still gehalten?

Wie kommt es aber nun, dass die Pornosucht kaum thematisiert wird? Selbst im so breit aufgestellten Internet gibt es vergleichsweise wenige Portale, die sich mit der Thematik beschäftigen. Ständiges Bombardement mit erotischen Inhalten gehört zur Tagesordnung. Die Aufklärungsarbeit tut sich kaum hervor.

Eine Begründung für das geringe Interesse ist sicherlich ein mangelndes Bewusstsein für die Gefahr. Es gibt keine Todesfälle, die direkt mit der Pornosucht zu tun haben. Bei Drogenmissbrauch sind die Folgen durch körperlichen Verfall und Todesfälle viel offensichtlicher. Pornos werden zudem normalerweise nicht in Gruppen konsumiert: der Missbrauch geschieht im Stillen. Und somit tritt auch kein mahnender Beobachter auf, der den Zeigefinger hebt

Des Weiteren ist es so, dass das Thema Pornos und Masturbation sowieso mit einer Menge Scham besetzt ist. Niemand spricht gerne darüber, da es immer noch Privatsache ist. So aufgeklärt, wie unsere Gesellschaft auch zu sein scheint, ist sie am Ende dann wohl doch nicht.

Als zusätzlichen Grund für das mangelnde Bewusstsein für die Pornosucht ist zu nennen, dass das Masturbieren gesellschaftlich akzeptiert wird und die Pornos damit lediglich als „Mittel zum Zweck“ angesehen werden. Der schädliche Effekt der Pornos wird da allerdings oft unter den Teppich gekehrt und nicht beachtet. In vielen Artikeln haben wir bereits auf die schädliche Wirkung der Hardcore-Streifen hingewiesen. Masturbation ist nunmal nicht gleich Masturbation; und das muss endlich in den Köpfen der Verantwortlichen ankommen.

Was tun, um aufmerksam zu machen?

Offensichtlich gibt es eine Menge Missstände im Bezug auf die Wahrnehmung der Pornosucht in der Gesellschaft. Die Frage, wie man das ändern kann, ist nicht schwer zu beantworten. Es fließen Millionen in Aufklärungskampagnen. Die Politik sollte an dieser Stelle reagieren und auch der Pornosucht endlich die Aufmerksamkeit schenken, die ihr gebührt. An dieser Stelle setzen wir an und tun einiges dafür, um Bewusstsein zu schaffen.

Allerdings ist es dafür auch nötig, Argumente zu liefern. Das bloße Heben des Zeigefingers reicht nicht aus. Wer unseren Blog aufmerksam verfolgt, der konnte sich mithilfe vieler Studien schon darüber vergewissern, welch tückischen Folgen die Pornosucht mit sich zieht. Jedoch kann man von den Verantwortlichen leider nicht erwarten, dass sie selbst filtern und so auf den Grund des Problems stoßen.

Die Studien sollten in gebündelter Form präsentiert werden. Einzelne Erfahrungsberichte müssen überliefert werden. Auch die Medien stehen an dieser Stelle in der Verantwortung. Wenn die Pornosucht „Airplay“ bekommt, wächst der Grad an Aufmerksamkeit und somit auch der Druck auf die Politik. Jeder Einzelne kann auch selbst aktiv werden und auf die Erkrankung aufmerksam machen. Egal, ob das im Internet oder im Freundeskreis geschieht.