Mutiges Geständnis: Schauspieler Terry Crews spricht über seine Pornosucht

In letzter Zeit ist es immer wieder zu beobachten, dass auch Mainstream-Medien sich dem Phänomen Pornosucht annehmen. In TV-Shows und auf Titelseiten wird nun endlich darüber berichtet, was diese heimtückische Sucht mit einem machen kann. Meistens sind die Beiträge mit Erfahrungsberichten von unkenntlich gemachten Betroffenen garniert. Na klar, wer gesteht sich schon gerne diese unangenehme Angewohnheit ein, und dann auch noch öffentlich? Da gehört schon eine Menge Mut dazu.

Umso erstaunlicher, dass nun sogar ein amerikanischer Schauspieler seine ehemalige Sucht publik macht. Terry Crews, u.a. bekannt aus der Serie Brooklyn Nine-Nine, postete vor kurzem auf seinem Facebook-Account und eine Art Geständnis, welches von diversen Quellen übernommen wurde. Er gibt dabei an, bereits seit dem zwölften Lebensjahr süchtig nach Pornos gewesen zu sein. Allerdings habe er seine Sucht nun überwunden. Das habe ihn eine Menge Anstrengungen gekostet und sogar eine Therapie: am Ende stand aber wohl der Erfolg. Heute, so sagt er, könne er seine Frau wieder viel mehr wertschätzen und die Beziehung sei besser als je zuvor. Es ist schon sehr beeindruckend, wie detailliert der frühere NFL Footballer seine Leidenszeit beschreibt.

Geringer Selbstwert und schlechte Manieren

Terry-Crews-Interview-Brooklyn-Nine-Nine-VideoCrews berichtet in seinen Geständnissen davon, wie er die Menschen in seiner Umgebung zu dieser Zeit schlecht behandelte. Allen voran war natürlich seine Frau die Leidtragende, die viel abbekam. Heute tue ihm das sehr Leid. Durch die Pornos sei er ständig in einer fordernden Haltung gewesen: Er war der Meinung, dass seine Frau ihm ständig den besten Sex schuldig sei. Und das am besten rund um die Uhr. Gleichzeitig aber habe er sich trotz des arroganten und unverschämten Verhaltens auch minderwertig gefühlt.

Es wird deutlich, dass der US-Amerikaner sich intensiv mit der Sucht und seinem Fehlverhalten auseinandergesetzt hat. So schildert er, dass er mit dem Pornokonsum eigentlich nur auf der Suche nach Intimität war. Er wollte mehr Frauen, mehr gemeinsame sexuelle Momente mit ihnen. Was aber tatsächlich geschah, war, dass eine Menge Initimität verloren ging mit den wirklich wichtigen Menschen in seiner direkten Umgebung – „but the problem is, pornography is an intimacy killer“, sagt er in einem der Videos: Pornografie vernichtet also jegliche Intimität. Damit äußert er eine These, die wir schon länger auf unserer Seite verbreitet und auch schon von vielen Betroffenen der Pornosucht gehört haben.

Ein echtes Vorbild

Nur selten erfährt man so eine ungeschönte Ehrlichkeit von Stars in sozialen Netzwerken. Oft haben diese Leute eine Vorbildfunktion und nutzen diese nicht angemessen. Bei Terry Crews ist das anders: er plant, noch mehr Videos zu dem Thema auf Facebook zu posten. Damit will er andere inspirieren, sich über das Problem Pornosucht bewusst zu werden. Seine Meinung nach sollte jeder, der darunter leidet, sich Hilfe holen und keine Angst davor haben, darüber zu sprechen.

Wir wissen ja, dass das Thema Pornosucht mit sehr viel Scham verknüpft ist. Über kaum eine Sucht wird so heimlich gesprochen, so scheint es. Wenn aber mehr Leute dem Schauspieler folgen würden und dem Thema endlich die Aufmerksamkeit gäben, die es verdient, so wären wir schon ein großes Stück weiter im Kampf gegen die schleichende Sucht.

Natürlich muss nicht jeder mit seinem Problem in die Öffentlichkeit treten: das Wichtige ist, sich zunächst selbst einzugestehen, dass man ein Problem hat. Wer einmal diesen Punkt erreicht hat, der kann viele Wege gehen, um dagegen vorzugehen. Es gibt bereits reichlich viele Methoden, die auf unserer Webseite und auch auf anderen Portalen angeboten werden. Doch von nichts kommt nichts: Erkenntnis ist gut, aber nur mit aktivem Handeln kommt man wieder aus dem Sumpf der Pornosucht heraus. Wir danken Terry Crews für seine Offenheit in seiner Funktion, andere Menschen zu einem Leben ohne Pornos zu bewegen!