Du bist dein eigener Lehrer – die vergebliche Suche nach der magischen Pille

Unsere Generation ist ständig auf der Suche nach Wegen, das eigene Leben zu optimieren. Der Markt macht Platz für bewusste Ernährung mit Bio-Produkten, Yoga wird zum Trend schlechthin und es werden Diskussionen über die „Work-Life-Balance“ geführt. Diese Entwicklung ist eine gute Sache, denn die Menschen lernen so, bewusster zu leben. „Bewusst leben“, das bedeutet aber auch Geduld und Disziplin. Das bedeutet, dass man selbst auch investieren muss und der positive Lebensstil natürlich mit einer gewissen Anstrengung verknüpft ist. Es reicht nicht, nur zu konsumieren und nach Stunden oder Tagen auf die gewünschten Effekte zu beharren – und wenn diese nicht auftreten – aufzugeben.

Der Weg ist meist das Ziel, wenn man seinen Lebenswandel ändern möchte. Wir sprechen so oft über Nachhaltigkeit aber sind dann nicht bereit, uns über eine längere Zeit einer Sache zu widmen, die uns gut tut. Vielleicht hat diese Tendenz mit unserer schnelllebigen Gesellschaft zu tun, in der Informationen so rasant ausgetauscht werden und Dinge auf dem Arbeitsplatz immer „sofort, und nicht erst in 2 Stunden“ erledigt werden sollen.

Der Irrglaube vom einen Geheimtrick

neustartSchon früher gab es Dinge, die vielversprechend klangen und deswegen von vielen Leuten gekauft wurden. Wir kennen es aus der Werbung, in der uns alle möglichen Dinge präsentiert werden, die Wunder wirken. OK, es gibt natürlich Fleckentferner, die den Teppich wieder wie am ersten Tag aussehen lassen. Da hat der Hersteller dann wohl die perfekte Formel gefunden, um Dreck zu entfernen.

Mit unserem Gehirn geht das aber leider nicht so leicht, denn es ist viel komplexer und dynamischer als ein alter Teppich – und das ist auch gut so. Die Dinge, die uns in unserem Funktionieren einschränken und stören, kommen nämlich immer wieder. Es ist so, als würde jeden Tag jemand kommen und ein Weinglas über den Teppich kippen. Bei unserem Gehirn ist das dann halt der Stress, die Ängste oder auch die Sehnsüchte und das Verlangen, welches sich an vielen Zeitpunkten wieder auftut.

Es ist also falsch, zu glauben, dass man seine Laster so leicht ablegen kann, nachdem man sich einmal einer Art „Kur“ unterzogen hat. Dieser eine Geheimtrick, der einmal angewandt wird und danach die Zukunft komplett ohne Hindernisse gestaltet, den gibt es nicht. Uns werden immer wieder Hürden entgegen kommen, das lässt sich schwer verhindern. Allerdings können wir dauaerhaft erlernen, diese Hürden zu umgehen und auch prima mit ihnen zu Leben. Unsere Hilfestellungen sind dazu gemacht, um dauerhaft einen positiven Effekt zu erzielen und nicht dazu, um nach einer halben Stunde halbherzigen Lesens verworfen zu werden.

Der lange und wachsame Weg

Es muss also immer im Hinterkopf behalten werden, dass all unsere Leitartikel, sowie unser Buch Neustartmodus, eher als dauerhafte Strategie, als als „magische Pille“ angesehen werden musst. Leider reicht allein das „Verschlingen“ unserer Ratgeber nicht, um etwas zu bewirken. Wer da vor Allem gefordert ist, bist DU selbst. DU musst die Dinge verinnerlichen, die sinnvoll sind im Kampf mit der Pornosucht. Es geht eher um eine Philosophie, als um ein wirkendes Medikament.

Wir raten an, sich immer weiter zu bilden und und Geduld zu haben. Denn das Gehirn wurde in der Pornosucht sehr lange und sehr enorm geschädigt. Gib deinem Kopf also die Zeit, die er braucht! Du wirst durch das Wiederholen des „Lernstoffs“ und der hilfreichen Aktionen und Übungen am Ende merken, wie es nach und nach besser wird. Bei dieser Art „Selbsttherapie“, wenn man es so nennen will, bist du nun mal auch dein eigener „Drill Instructor“. Du musst dir selbst in den Allerwertesten treten, dich aufraffen und das Ziel nie aus den Augen verlieren. Wenn du das schaffst, wirst du schon sehr bald (aber eben nicht sofort) große Schritte in eine bessere Zukunft machen!