30.10.2017, 12:21
Hallo zusammen,
mein Name ist Thomas und ich bin 23 Jahre alt.
Was ich direkt zu Anfang sagen kann: Mein Gott, ist das schwer, die ganzen Gedanken zu dem Thema Pornos mal in Worte zu fassen Wie mir seit kurzer Zeit klar geworden ist, führt mein Kopf schon sehr lange einen Monolog und lechzt quasi danach, die Gedanken mit anderen Leuten zu teilen! Hier direkt mal eine Frage: Wie seid ihr mit euren Gedanken umgegangen? Habt ihr euch engen Freunden oder Lebenspartnern anvertraut? Ich persönlich bin selbst überrascht, wie wenig dieser Gedanken und Gefühle (Verlangen nach Pornos, Schuldgefühle, Selbsthass,...,ihr kennt die Leier) bis jetzt andere Leute erreicht haben.
Aber zunächst mal zu den Umständen. Mein Leben verläuft alles in allem in sehr geregelten Bahnen. Ich habe viele, gute Freunde, in der Uni läuft es nach Plan und ich habe eine wundervolle Freundin. Wir führen seit einem Jahr eine Fernbeziehung, was ich trotz der größeren Umstände sehr gerne mache, weil ich glaube, bei ihr die Richtige gefunden zu haben. (So, jetzt ist auch gut mit der Schnulze ). Ich hatte bis jetzt und werde auch in Zukunft nicht den Mut haben, mit ihr über die Pornosucht zu sprechen, weil mir das Thema einfach zu sensibel ist. Die Bedenken, dass sie sich persönlich verletzt fühlt, oder meine Beziehung zu ihr stark darunter leidet, ist einfach zu groß.
Mein Ziel ist es, die Sucht zu eliminieren und dann - mit einigem zeitlichen Abstand - mich ihr anzuvertrauen.
Dann kommen wir mal zum Eingemachten... meine Erfahrung mit Pornographie geht mittlerweile schon einige Jahre zurück. Es muss so ungefähr mit 12 Jahren gewesen sein, als ich das erste mal damit in Kontakt kam. Hätte ich mal nie davon gehört Ich war vom ersten Tag an schon immer sehr fasziniert von den schönen Bildchen, Minispielen, und dann auch Videos... Vorallem die Gespräche mit Gleichaltrigen in der Schule alá "Machst du das auch?" - "Na klar, wer macht das denn nicht?!" haben dann nicht wirklich dazu beigetragen, dass ich mal ein bisschen darüber nachgedacht habe, was ich mir da antue. Es war einfach immer so schön unkompliziert. Erst ne Runde zocken, dann wenn die Eltern im Bett waren noch schnell einen Porno angemacht und alles war gut. Problematisch kam mir das alles nicht vor, bis ich irgendwann von den normalen "haushaltsüblichen" Pornos gelangweilt war...
Ich hatte da mal von einem Mannschaftskollegen von Omegle gehört (ein anonymer Webcam-Chat) und wollte das ganze dann mal ausprobieren... auch hier war wieder der Reiz des Neuen da. Jedes Mal war es aufregend, wer hinter der nächsten Kamera sitzt. Anfangs war ich einfach nur neugierig, aber diese Neugier entwickelte sich fast schon in eine Art Sucht danach, den nächsten Chatpartner zu sehen. Teilweise habe ich ganze Nächte vor dem PC verbracht, einfach weil ich immer dachte, dass der nächste Chat ja der aufregendste sein könnte. Dabei hatte ich mir dann schon richtige Taktiken überlegt, wie ich die Gespräche in eine sexuelle Richtung bewege... Und das alles im Alter von nicht mal 17 Jahren. Rückwirkend betrachtet ist mir klar, wie schädlich das für mich war. Ich habe nur nie den richtigen Ausweg gefunden.
Als mir das ganze Videochatting dann mal zu viel wurde, habe ich meine Webcam zerstört, um mir den Zugang dazu zu erschweren... Das hat dann sogar ganz gut geklappt.... Fürs erste. Denn wie das immer so ist mit der Porno-Sucht, gibt es noch genügend Türen, hinter die man noch nicht gesehen hat.
Im Laufe der nächsten Jahre habe ich dann öfter Pornos konsumiert... Ich hatte nie ein Problem damit, mal mehrere Tage keinen Porno zu sehen, einfach weil mein Umfeld wie gesagt sehr stabil war und ich ansonsten ein erfülltes Leben hatte. Wenn ich aber dann mal welche geschaut habe, habe ich quasi unbemerkt über viele Jahre immer weitere Grenzen überschritten, um den nächsten Kick zu bekommen. Das alles fällt mir eigentlich jetzt erst in der Nachbetrachtung auf, aber die Einsicht war daher umso härter. Ich schätze, viele von euch wissen, wovon ich spreche.
Meine Vorlieben im realen Leben sind absolut "normal" und "bodenständig" und ich habe ein erfülltes Sexleben mit meiner Freundin... Einige Pornos, die ich mir angesehen habe, stehen in einem krassen Gegensatz dazu. Das Ganze führte dann bei mir zu extremen Schuldgefühlen, die mich wirklich meine komplette Person hinterfragen lassen haben. Vor ungefähr einem Jahr, als ich meine Freundin kennengelernt habe, habe ich dann entschlossen, mich dem Thema zu stellen und auf Pornografie komplett zu verzichten. Das gelang mir von Zeit zu Zeit immer besser und ich fühlte mich mit jedem Tag, an dem ich den Gedanken an Pornos verdrängen konnte, selbstbewusster und "gesünder".
Der aktuelle Stand ist: Mein Kampf gegen die Pornos verläuft sehr wellenartig Mir fällt es meist nicht schwer, drei oder vier Wochen ohne zu verbringen... Es läuft sogar so gut, dass ich zeitweise richtig mit dem Thema abschließe. Dann... die alte Leier (daher auch der Thread-Name ). Ein Trigger-Moment, in dem ich daran denken muss, wie schwer es mir fällt, davon fernzubleiben. Die Angst, wieder rückfällig zu werden. Und schließlich ein Moment, in dem ich alleine vor dem Bildschirm sitze und denke "TU DAS NICHT!!!"... Und dann tu ich es doch.
Die Folge wie immer: Ohnmachtsgefühle, Schuldgefühle von hier bis Mond, "Hab ich meine Freundin betrogen?!", "Werde ich jemals damit aufhören können?!"
Ich habe sehr oft das Gefühl, die Sache fast los zu sein, und dann holt es mich wieder ein. Zwar immer nur ein- oder zweimal in einem schwachen Moment und dann ist wieder für längere Zeit Ruhe... Aber ich möchte einfach so stabil sein, um auch diese letzten Schwächemomente zu besiegen.
Zuletzt möchte ich noch sagen: Danke fürs "Zuhören", vorallem an diejenigen, die sich diesen doch verdammt lang gewordenen Text auch noch durchgelesen haben Es tut wirklich gut, aus dem Monolog im Kopf mal einen Dialog zu machen, nach all den Jahren! Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
MfG
Nikci
mein Name ist Thomas und ich bin 23 Jahre alt.
Was ich direkt zu Anfang sagen kann: Mein Gott, ist das schwer, die ganzen Gedanken zu dem Thema Pornos mal in Worte zu fassen Wie mir seit kurzer Zeit klar geworden ist, führt mein Kopf schon sehr lange einen Monolog und lechzt quasi danach, die Gedanken mit anderen Leuten zu teilen! Hier direkt mal eine Frage: Wie seid ihr mit euren Gedanken umgegangen? Habt ihr euch engen Freunden oder Lebenspartnern anvertraut? Ich persönlich bin selbst überrascht, wie wenig dieser Gedanken und Gefühle (Verlangen nach Pornos, Schuldgefühle, Selbsthass,...,ihr kennt die Leier) bis jetzt andere Leute erreicht haben.
Aber zunächst mal zu den Umständen. Mein Leben verläuft alles in allem in sehr geregelten Bahnen. Ich habe viele, gute Freunde, in der Uni läuft es nach Plan und ich habe eine wundervolle Freundin. Wir führen seit einem Jahr eine Fernbeziehung, was ich trotz der größeren Umstände sehr gerne mache, weil ich glaube, bei ihr die Richtige gefunden zu haben. (So, jetzt ist auch gut mit der Schnulze ). Ich hatte bis jetzt und werde auch in Zukunft nicht den Mut haben, mit ihr über die Pornosucht zu sprechen, weil mir das Thema einfach zu sensibel ist. Die Bedenken, dass sie sich persönlich verletzt fühlt, oder meine Beziehung zu ihr stark darunter leidet, ist einfach zu groß.
Mein Ziel ist es, die Sucht zu eliminieren und dann - mit einigem zeitlichen Abstand - mich ihr anzuvertrauen.
Dann kommen wir mal zum Eingemachten... meine Erfahrung mit Pornographie geht mittlerweile schon einige Jahre zurück. Es muss so ungefähr mit 12 Jahren gewesen sein, als ich das erste mal damit in Kontakt kam. Hätte ich mal nie davon gehört Ich war vom ersten Tag an schon immer sehr fasziniert von den schönen Bildchen, Minispielen, und dann auch Videos... Vorallem die Gespräche mit Gleichaltrigen in der Schule alá "Machst du das auch?" - "Na klar, wer macht das denn nicht?!" haben dann nicht wirklich dazu beigetragen, dass ich mal ein bisschen darüber nachgedacht habe, was ich mir da antue. Es war einfach immer so schön unkompliziert. Erst ne Runde zocken, dann wenn die Eltern im Bett waren noch schnell einen Porno angemacht und alles war gut. Problematisch kam mir das alles nicht vor, bis ich irgendwann von den normalen "haushaltsüblichen" Pornos gelangweilt war...
Ich hatte da mal von einem Mannschaftskollegen von Omegle gehört (ein anonymer Webcam-Chat) und wollte das ganze dann mal ausprobieren... auch hier war wieder der Reiz des Neuen da. Jedes Mal war es aufregend, wer hinter der nächsten Kamera sitzt. Anfangs war ich einfach nur neugierig, aber diese Neugier entwickelte sich fast schon in eine Art Sucht danach, den nächsten Chatpartner zu sehen. Teilweise habe ich ganze Nächte vor dem PC verbracht, einfach weil ich immer dachte, dass der nächste Chat ja der aufregendste sein könnte. Dabei hatte ich mir dann schon richtige Taktiken überlegt, wie ich die Gespräche in eine sexuelle Richtung bewege... Und das alles im Alter von nicht mal 17 Jahren. Rückwirkend betrachtet ist mir klar, wie schädlich das für mich war. Ich habe nur nie den richtigen Ausweg gefunden.
Als mir das ganze Videochatting dann mal zu viel wurde, habe ich meine Webcam zerstört, um mir den Zugang dazu zu erschweren... Das hat dann sogar ganz gut geklappt.... Fürs erste. Denn wie das immer so ist mit der Porno-Sucht, gibt es noch genügend Türen, hinter die man noch nicht gesehen hat.
Im Laufe der nächsten Jahre habe ich dann öfter Pornos konsumiert... Ich hatte nie ein Problem damit, mal mehrere Tage keinen Porno zu sehen, einfach weil mein Umfeld wie gesagt sehr stabil war und ich ansonsten ein erfülltes Leben hatte. Wenn ich aber dann mal welche geschaut habe, habe ich quasi unbemerkt über viele Jahre immer weitere Grenzen überschritten, um den nächsten Kick zu bekommen. Das alles fällt mir eigentlich jetzt erst in der Nachbetrachtung auf, aber die Einsicht war daher umso härter. Ich schätze, viele von euch wissen, wovon ich spreche.
Meine Vorlieben im realen Leben sind absolut "normal" und "bodenständig" und ich habe ein erfülltes Sexleben mit meiner Freundin... Einige Pornos, die ich mir angesehen habe, stehen in einem krassen Gegensatz dazu. Das Ganze führte dann bei mir zu extremen Schuldgefühlen, die mich wirklich meine komplette Person hinterfragen lassen haben. Vor ungefähr einem Jahr, als ich meine Freundin kennengelernt habe, habe ich dann entschlossen, mich dem Thema zu stellen und auf Pornografie komplett zu verzichten. Das gelang mir von Zeit zu Zeit immer besser und ich fühlte mich mit jedem Tag, an dem ich den Gedanken an Pornos verdrängen konnte, selbstbewusster und "gesünder".
Der aktuelle Stand ist: Mein Kampf gegen die Pornos verläuft sehr wellenartig Mir fällt es meist nicht schwer, drei oder vier Wochen ohne zu verbringen... Es läuft sogar so gut, dass ich zeitweise richtig mit dem Thema abschließe. Dann... die alte Leier (daher auch der Thread-Name ). Ein Trigger-Moment, in dem ich daran denken muss, wie schwer es mir fällt, davon fernzubleiben. Die Angst, wieder rückfällig zu werden. Und schließlich ein Moment, in dem ich alleine vor dem Bildschirm sitze und denke "TU DAS NICHT!!!"... Und dann tu ich es doch.
Die Folge wie immer: Ohnmachtsgefühle, Schuldgefühle von hier bis Mond, "Hab ich meine Freundin betrogen?!", "Werde ich jemals damit aufhören können?!"
Ich habe sehr oft das Gefühl, die Sache fast los zu sein, und dann holt es mich wieder ein. Zwar immer nur ein- oder zweimal in einem schwachen Moment und dann ist wieder für längere Zeit Ruhe... Aber ich möchte einfach so stabil sein, um auch diese letzten Schwächemomente zu besiegen.
Zuletzt möchte ich noch sagen: Danke fürs "Zuhören", vorallem an diejenigen, die sich diesen doch verdammt lang gewordenen Text auch noch durchgelesen haben Es tut wirklich gut, aus dem Monolog im Kopf mal einen Dialog zu machen, nach all den Jahren! Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
MfG
Nikci