Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

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DER NEUE WEG
Hallo an Alle,
Heute eröffne ich mein 3. Tagebuch in diesem Forum.

VORGÄNGER
Die Vorgängertagebücher waren KEIN ZURÜCK MEHR und DAS NEUE LEBEN.
Beides ernsthafte Versuche, von der Pornosucht loszukommen.
Aber früher oder später im Sande verlaufen.

PERSON / BEZIEHUNG
Ich bin männlich, etwas über 40 Jahre alt, verheiratet, mehrere Kinder.
Das (unregelmäßige) Sexleben mit meiner Frau existiert, jedoch geht die Initiative IMMER von mir aus, NIE von meiner Frau.
Ich begehre sie, sie begehrt mich nicht. An dieser Wahrheit habe ich SEEEHHHR lange geknabert.

VORGESCHICHTE
Fast 4 Jahre ist es nun her, dass ich meinen Porno-Konsum als bedenklich erkannt habe.
Die letzen Jahre waren geprägt:
von einem ständigen Wechsel zwischen den Standpunkten
  "Ja, Du darfst Pornos schauen, dass machen doch alle Männer"
  und
  "Nein, Pornos schaden dir und sind in dieser Menge nicht gesund"
von dem wiederholten Anlegen einer Bildersammlung und anschließender Löschung,
von Tagen, an denen ich mich nach stundenlangem Pornokonsum niedergeschlagen und schwach fühlte,
von dem wiederholten Wunsch, diese Abhängigkeit endlich zu überwinden,
von einem ständigen AUF und AB in der Beziehung, mehrmals stand die Trennung kurz bevor,
von Selbsterkenntnissen und Erfahrungen, die oft schmerzvoll waren, aber wichtig für die weitere Entwicklung,

HILFE
Ich suchte mir bislang Hilfe bei
3 Suchtberatungsstellen
2 Psychotherapeuthen
3 Heilpraktiker für Psychotherapie
mit dem Ergebnis,:
- dass die beiden Psychotherapeuten (1 Mann, 1 Frau) mit dem Thema Pornografiesucht am wenigsten anfangen konnten
- die Suchtberatungsstellen mit dem Thema mehr anzufangen wissen und als Erst-Anlaufstelle von mir empfohlen werden
- die Heilpraktiker eine weniger medizinische, dafür aber umfassendere Sicht auf Sexualität / Beziehungen / Sucht, sie haben mir bisher am meisten geholfen

ERFOLGE
- ALLE gespeicherten pornografischen Inhalte auf Datenträgern gelöscht
- ALLE Internetportale, auf denen man Bilder sammeln kann: TUMLR, PINTEREST + Co. Accounts gelöscht
- ich hatte Phasen, in denen ich stark war und über längere Zeiträume ( bis 14 Tage) dem Pornokunsum wiederstand
- selbst wenn ich Pornos schaute, masturbierte ich nicht vor dem Bildschirm, sondern zu einem späteren Zeitpunkt separat
- nach 7-10 Tagen Enthaltsamkeit bekam ich eine tiefere, männlichere Stimme
- ich trat dann in der Öffentlichkeit selbstbewusster auf
- ich setzte mich auch bei Diskussionen in der Beziehung öfter durch, bei Themen, an denen ich früher vorschnell nachgab
- ich beschäftige mich intensiv mit den Themen PORNOGRAFIE, SUCHT, SEXUALITÄT, BEZIEHUNGEN, PERSÖNLICHKEIT.

DANKBARKEIT
An Alle, die den Mut haben sich gegen die Pornografie zu stemmen und Ihre Erlebnisse hier mit anderen teilen: DANKE!
Hallo enliberte,
danke auch an dich das du dich hier mitteilst.
So wie du schreibst glaube ich, dass du eine sehr gute Beobachtungsgabe hast. Es scheint mir, dass du im Grunde genau weißt in welcher Lage du dich befindest und welche Wege dir zur Verfügung stehen. Aber anstatt dich für einen Weg zu entscheiden, vielleicht aus Angst, Schuldgefühlen, Unsicherheit oder mangelndem Selbstbewusstsein, bleibst du in deinem aktuellen Umständen hängen und läufst auf der Stelle.
Das mit deiner Frau und eurer Sexualität scheint dich momentan sehr zu martern. Zu Recht würde ich sagen.
Aber Pornos sind keine Alltanative! Du solltest das wirklich von einander trennen und als erstes für dich festlegen, Pornos: ja oder nein. Schließlich ist nicht deine Frau da für Verantwortlich das du Pornos guckst sondern alleine du. Im nächsten Schritt solltest du dich der Frage stellen ob du mit eurer Sexualität Leben kannst oder nicht. Ich denke das dir ein Pornoentzug sehr bei einer Lösungsfindung helfen wird, aber alles zu seiner Zeit. 14 Tage sind wirklich noch nicht viel und glaub mir eine längere Abztinemzzeit und jeder weitere Versuch bringt dich auch zu einer anderen Sichtweise auf dich und auf die Umstände in denen du dich befindest.
Deine Frau wirst du allerfings nicht ändern können ganz gleich was du anstellst.

Berichte weiterhin. Es lohnt sich auch wenn es ein schmerzvoller Weg sein kann.

LG Daniel
Hallo Daniel,

Danke für Deine ausführliche Antwort.
Ja, es ist für mich nicht einfach eine einmalige Aktion der Abkehr von der Pornografie, sondern ein Prozess.
Erkennen, dass es ein Problem gibt, sich auf den (Aus-)Weg begeben, hinfallen, wieder aufstehen, weitergehen (mehrmals), hier und da in Sackgassen geraten und wieder herausfinden. Dieses Auf und Ab begleitet mich schon 4 Jahre, immer wieder drehe ich mich im Kreis. Phasen, in denen ich mich von der Pornografie abwende wechseln sich ab mit Phasen, in denen ich es mir dann doch erlaube.  Ich habe fast die ganze Zeit über Tagebuch geschrieben und wenn ich dort reinschaue, dann stelle ich fest, dass sich die selben Muster immer wiederholen. Ja, Du hast Recht, ich beobachte mich dabei. Ich sehe mich im Kreis laufen. Ich glaube, dass meine bisherigen Versuche gescheitert sind, weil ich

1. bei Unzufriedenheit in der Beziehung immer die Pornografie als Notanker benutzt habe, satt das Problem mit der Partnerin anzugehen
2. es zugelasen habe, dass Stimmmungsschwankungen in der Beziehung Einfluss nehmen durften auf meine Standhaftigkeit beim Pornografie-Ausstieg.

Im letzten halben Jahr hat sich bei mir überwiegend die Erkenntnis durchgesetzt:
"Pornografie hält mich von der Erreichung der wichtigsten Lebensziele ab"
Diesesmal tue ich es für mich, unabhängig von der Meinung anderer und anabhängig von der Stimmung in der Beziehung.