Hi phoenix,
für mich klingt es so, dass Du einige Triggersituationen schon gut gemeistert hast. Jetzt kam durch Trennung und Abschied ein neuer dazu, neu zumindest in dieser Intensität. Frust und Schmerz, das kenne ich zumindest von mir, schreien regelrecht nach Ablenkung. Und schon kommt Onkel Porno und bietet sich an...
Wie also "gesund" mit Trennungsschmerz umgehen? Das könnte eine Frage sein...
Gruß
Thomas
Besser kann man es nicht beschreiben Thomas, trifft leider genau auf mich zu.
Ich muss Frust, Schmerz und allgemein Unzufriedenheit auf gesunde Art abreagieren.
Vor der Trennung trieb ich viel Sport, danach fand ich die Motivation immer seltener dazu.
Ich muss mich überwinden und wieder Freude daran finden.
Am Feierabend setze ich mich gleich mal auf's MTB, bevor ich das wieder verschiebe.
Gruss
phoenix
Ich sass gestern nicht mehr auf dem MTB ….
Wollte zu Hause erst einen Happen essen und dann war der gute Vorsatz dahin.
Bis nach der Trennung ging ich regelmässig turnen, joggen und biken und freute mich auf die Termine.
Die Struktur gab Halt und Zufriedenheit und sorgte für einen guten Ausgleich zu Job und Beziehung.
Nicht das ich heute Nichts mehr mache, aber es läuft Vieles nach dem Lust-und-Laune-Prinzip.
Das verleitet mich öfter, ein Vorhaben zu verschieben, oder fallen zu lassen.
Ich war nicht mehr regelmässig am Clubabend, ab sofort ist der Abend wieder fix.
Mind. 1x wöchentlich wird als Ausgleich wieder Sport getrieben.
Meine Vorgaben werden wieder in die Agenda eingetragen und ich halte mich daran.
Ich muss und will mir wieder positive Mechanismen antrainieren.
Was beim Abschied meines Hundes passiert ist darf sich nicht wiederholen.
Ich hätte meine Trauer auf langen Spaziergängen oder auf dem Rad etc. verarbeiten können.
Onkel Porno wie ihn Thomas nennt, ist ein Arsch und hilft nicht, wenn es mir schlecht geht.
Hab eben laut gelacht. Gut, dass meine Frau ein Zimmer weiter war... :-)
... der ein Arsch ist... !
Ich werde nicht wie andere Betroffene durch Plakat- oder TV-Werbung, reale Frauen etc. getriggert.
Der PC ist auch keine Gefahr, wenn ich in guter Verfassung bin.
Meine Gefahren sind ausschliesslich Druck/Stress, Unzufriedenheit, Schmerz/Frust und resultierender Motivationsmangel.
Auslöser können Job oder Beziehungsprobleme sein, oder wie letztes Mal der Tod, grundsätzlich Unzufriedenheit.
1. Die meisten Probleme sind hausgemacht und können entschärft werden.
2. Ein einzelnes Problem haut mich nicht aus den Socken, wenn ich sonst zufrieden und ausgeglichen bin.
3. Strukturen/Regelmässigkeit mit ausgleichenden Hobbies/Sport bauen Stress ab, oder lassen ihn erst gar nicht entstehen.
Unzufriedenheit, darf ich ihr nicht mit Untätigkeit begegnen, das ist Gift für mich!
In der Beziehung pflegen wir vor Allem am WE gemeinsame Interessen.
Unter der Woche habe ich nichts mehr wirklich regelmässig für mich zum Ausgleich gemacht.
Eine Runde Joggen oder auf dem Bike würde wie früher Einiges bewirken.
An Ideen hat es nie gemangelt, die Beziehung darf auch mehr gepflegt werden.
Der fixe wöchentliche Clubabend ist eine erste Massnahme.
Der Hund hinterlässt auch zeitlich eine Lücke, die darf sinnvoll gefüllt werden.
Das Thema Sport wird neu aufgegleist.
Bis zur Trennung habe ich mein Ding durchgezogen.
Nichts hat mich davon abgebracht, mit dem Hund bei jedem Sauwetter stundenlang laufen zu gehen.
Ob Hitze oder Kälte war scheissegal, ich ging alleine oder mit Kollegen biken und joggen.
Erst mit dem grössten Einschnitt in meinem Leben, verschwand meine Motivation.
Ich bin absolut gewillt das wieder zu ändern, es muss nur nicht mehr so intensiv wie früher sein!
Die Rückfallgefahr werde ich damit eliminieren.
Das ich mehrmals bis >120 Tage geschafft habe, zeigt dass ich den Mist nicht brauche.
Viele gaben still und leise auf, doch Einige haben es definitiv geschafft.
Von den Aktiven, bin ich mittlerweile am längsten hier, kein Ruhmesblatt.
Das u.a. Schokiprinz und ITGuy in letzter Zeit konsequent durchmarschierten, hat am Ego gekratzt.
Der Tod meines Freundes hat mich richtig wachgerüttelt.
Als ich unsere gemeinsame Zeit Revue passieren liess, wurde mir Vieles klar.
Wenn ich am PC sitze schaut er mit treuen Augen zu mir.
An PC, Handy und Tablet erinnert mich ein Hintergrundbild an die Abmachung.
Ich habe Ihn 1x angelogen und dabei bleibt's, ob er noch was davon hat oder nicht ist mir scheissegal.
Ehre und Loyalität sind mir wichtig, dass ich diese auch meiner Freundin schuldig bin, habe ich gelegentlich verdrängt!
Ich will und werde wieder 100% clean sein, diesem Ziel ordne ich Alles unter, bis ich es erreicht habe.
Die Gedanken sind noch täglich bei meinem Freund, aber die starken Emotionen lassen nach.
Mich hat es umgehauen, aber nicht zurückgeworfen.
Der Vorfall hat mich entgegen ersten Befürchtungen nur in meinem Willen bestärkt.
Der Gedanke, dass aus dem Abschied Gutes resultiert und viele schöne Erinnerungen bleiben, gefällt mir.
Es fällt leicht, da weiter zu machen wo ich vor dem Zwischenfall stand.
Gute Worte!
Und ein bisschen Ehrgeiz bei der Sache ist auch gut, finde ich... :-) Nicht Neid, sondern Ansporn. Was andere schaffen, das schaffen wir auch!
Nochwas: Schreib Dir doch mal die erfolgreichen Reboots (z.B. alles über 90 Tage) in Deine Signatur. Als Belohnung für Dich selbst, nicht zum Angeben.
Ich werde von meiner Signatur dran erinnert, was schon geschafft ist.
Noch 2 Wochen, dann habe ich nach 25 Porno-Jahren ein komplettes pornofreies Jahr gehabt. Klar, mit Rückfällen. Aber was, wenn sie (bzw. der Umgang mit ihnen) Teil der Heilung sind?
(Der Umkehrschluss, nämlich Rückfälle aktiv zu planen, ist damit natürlich nicht gemeint!)