Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

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Hm. Auch wenn ich nicht verstehe, ob das Forum jetzt offen bleibt oder nicht - ich nutze die Zeit einfach zum Weiterschreiben.

Tag 100 des 4. Reboots. Irgendwie hatte ich mich zwischendurch verzählt.
Alle bisher gelungenen Anläufe, die über 90 Tage gingen (und nur die zähle ich), haben sich gelohnt. 

Ich will mal versuchen, meine vor vielen Monaten selbst gestellte Frage zu beantworten: Bleibe ich pornosüchtig, auch nach 90 oder mehr pornofreien Tagen?

Zumindest bin ich anfällig. Vielleicht so viel wie jeder, denn die Hirnmechanismen sind ja durch den Reboot nicht zerstört oder lahmgelegt, sondern quasi auf "Werkseinstellungen" zurückgesetzt. Mit dem Unterschied, dass ich das Rotlichtviertel im Netz kenne.

Was bedeutet das praktisch?
Ich bin ja nicht blind geworden. Und ein schöner Körper bzw. nackte Haut bleiben interessant. Wenn ich den Anblick suche und genieße, ohne nachzudenken, wohin das führt, lande ich über kurz oder lang wieder im Dopaminrausch bzw. Pornosucht. Das geht dann recht schnell, und das ist der Nachteil.

Der Vorteil: Ich weiß es! Und kann diese Situationen vermeiden, die für mich als Einstiegsdroge wirken. Das bedeutet aber auch, dass ich z.B. beim Surfen nichts dem Zufall überlassen kann, sondern einen gewissen Standby-Halbwach-Modus beibehalten muss. So wie ein MotoCross-Fahrer, auch wenn er geübt ist, weiterhin seine Schutzkleidung anzieht, weil bei aller Routine trotzdem ein Sturz möglich ist.

So muss und will ich mit meiner Anfälligkeit umgehen: mit Wachsamkeit.

Ich hoffe, das klappt.
Gruß an alle
Thomas
Tag 102.
Ich merke wieder mal stärkere Cravings. Das äußert sich in den kleinen, harmlos wirkenden Gedanken und Reaktionen, im den üblichen Triggersituationen den Ahnungslosen zu spielen. Wer weiß: Vielleicht gerät man ja zufällig an sexuell Erregendes.
Das ist echt verrückt. Als wenn man gegen eine andere Person kämpft, die mich austricksen will. Aber ich bin es selbst.

Momentan sind diese Cravings stärkemäßig bei ca. 3 von 10. Bin ein bisschen besorgt, dass sie stärker werden.
Soweit mal ein Einblick. Nicht alles ist Erfolgsgeschichte. Auch nach den 90 Tagen gibt es Versuchungen und Kämpfe. Allerdings nicht annähernd so intensiv wie am Anfang. Vielleicht aber genau deswegen gefährlich, weil man dazu tendiert, das nicht ernst zu nehmen.
Viele Grüße - falls noch einer mitliest !
Hi Thomas
Vorab, schön dass Du noch da bist und weiter kämpfts!

Du weisst, dass 3Monate nicht reichen, das dauert länger.
Schürf mal etwas tiefer und versuche dem Problem auf den Grund zu gehen.
Kann es sein, dass nach einer gewissen Zeit wieder Etwas durchdrückt, was Du selber noch nicht erkannt hast?

Du hast mehrmals erwähnt, dass es bei Euch sexuell stimmt.
Stimmt es wirklich, wenn Du in Dich reinhörst? Nicht nur in einer Momentaufnahme.
Hast Du auch Cravings, wenn Du nicht zu kurz kommst und Ihr erfüllenden Sex habt?
Gibt es unterdrückte sexuelle Wünsche oder Abenteuerlust, die sich mit Moral und Beziehung nicht vereinbaren lassen?
Hinkt die sexuelle Realität dem starken Trieb hinterher?

Was passiert wirklich, wenn Du fremde Frauen, nackte Haut und ihren schönen Körper siehst?
Denkst Du dann an Deine Frau und hättest gerne sofort geilen Sex mit Ihr, oder gibt es da ein Teufelchen?
Jede Sucht kompensiert Etwas, was ist es bei Dir?


Gruss
phoenix
Hallo phoenix,
super, dass Du auch noch da bist. Ja,hast Recht, dass ich es nicht einfach laufen lassen sollte, sondern mal schaue, ob noch mehr dahintersteckt.
Die sexuellen Vorstellungen und Wünsche ändern sich, merke ich, auch mit der fortschreitenden pornofreien Zeit. Sie werden realistischer. Es kommt die Zeit, in der ich mit meiner Frau auch wieder Wünsche bespreche. Aber natürlich auch ihre...

Ich habe mich mit meinen Persönlichkeitsstrukturen ausgiebig befasst, auch in Aus- und Fortbildungen sowie meiner Berufsbegleitung. Anscheinend gehöre ich zu einer Risikogruppe. Sensibel, kreativ, berufsmäßig eher allein, Helferberuf...

Die Suche nach meinen Triggern war auch eine Suche nach Auslösern, und das waren Einsamkeit, Langeweile bzw. Unterforderung, aber auch Stress, also Überforderung. An diesen Bereichen gilt es weiterhin zu arbeiten. 

Was echt hilft, ist ein Langzeithobby, in dem man mehr Ideen für Projekte hat als die Zeit reicht. So gibt es immer sinnvolle Alternativen, die beim Stressabbau, aber auch gegen Langeweile helfen.

Im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt.
Außer natürlich Geld und Urlaub  Big Grin

Viele Grüße

Thomas
Tag 107 im 4. Reboot-Anlauf.
Mein Counter ist jetzt auf 121 Tage gesetzt. Mein Ziel: Die zweitbeste Marke knacken, die ich bisher erreicht habe.
Vielleicht klingt es jetzt albern, aber das ist mir egal: Ich habe gestern eine nackte Frau gesehen. In einer Serie. Die Kamera hat gefühlt eine Minute draufgehalten, und die Szene kam plötzlich und ein bisschen unerwartet.
Ganz schön schwer, so lange auf unscharf zu stellen. Ich kann gar nicht so genau sagen, ob ich es geschafft habe. Normalerweise hätte ich in der gleichen Nacht, wenn meine Frau schlief, dann die Serie gegoogelt, die Schauspielerin ausgemacht und geschaut, ob es noch mehr Nacktszenen oder Fotos von ihr gibt, dann weitergemacht, andere Nacktbilder zu suchen und wäre dann bei Pornos gelandet, hätte einen Rückfall gehabt, mich tage- oder wochenlang geärgert und natrülich in dieser Zeit wieder viele Pornos gekuckt, die mir diesen Ärger "versüßen".
Den Weg "des Bösen" habe ich durchschaut. Jetzt bin ich allein, meine Frau ist unterwegs. Aber statt nach Bildern zu suchen, bin ich hier und schreibe mir den Mist von der Seele.
Dass ich das tue, also bewusst eine Alternative ergreifen kann, ist ein Fortschritt und für mich ein Zeichen, dass der Reboot im Hirn funktioniert. Ich kann mich für Alternativen entscheiden. Früher wäre diese Situation für mich absolut alternativlos gewesen und ich wäre davon auch überzeugt gewesen.

Das ist eine weitere schlimme Seite der Pornosucht: Die feste Überzeugung, dass es nicht anders geht, es keine Alternativen gibt. Die hatte ich. Jetzt nicht mehr.

Viele Grüße
Thomas
Tag 117 im 4. Anlauf.
In 4 Tagen ist die zweitbeste Marke geknackt (121 Tage). Ich weiß, das Tage-Zählen ist nicht alles, aber doch auch ein schönes Gefühl.
Ich arbeite weiter mit der Reboot-App ud hoffe, dass das nicht langweilig wird. Immer mal wieder flackert die eine oder andere leichte Versuchung auf, doch wenigstens etwas Leichtes zuzulassen (Bikinibilder o.ä.). Geht aber.
Gruß an alle
Thomas
Was ist normal?
Das habe ich nie gelernt.
Reize im Alltag verarbeiten - der Umgang ist etwas Neues. Welche Antworten habt Ihr so?
Was ist schon normal?

Mein Ex-Schwager hat z.B. immer Alles gesehen (grosse, kleine Brüste etc.) ich habe das seltener bemerkt.
Bevor ich genauer hinsehe, habe ich meistens ein sympathisches Gesicht, Frisur, Bewegung, Stimme oder den Gesamteindruck wahrgenommen.
Spricht mich eine Frau wirklich an, schweifen die Gedanken schon mal ab.
Es spielt auch eine Rolle wie es mir selber geht, hatte ich Sex, läuft es in der Partnerschaft gut etc.

Aus meiner Sicht reagiere ich auf Reize "normal".
Am TV oder im Kino triggert mich kein Film oder Werbung in Richtung Porno.

Optische Reize im Alltag haben mich nie zum Pornokonsum verleitet.
Mein Antwort bezog sich natürlich nur auf die von Dir angesprochenen Reize.
Das ich anderweitig einen an der Klatsche hab weiss ich.
"Optische Reize im Alltag haben mich nie zum Pornokonsum verleitet."
Für mich eine neue Erfahrung, phoenix.
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