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Wir unterscheiden uns in einigen Punkten, die Richtung und der Weg stimmen allerdings überein:

Ad 2: Ich bin nicht isoliert, sondern oft von zu vielen Leuten umgeben, daher, wenn - dann Einzeltherapie (momentan aber auf gutem Weg der Selbsttherapie)
Ad 3: Bin im Laufverein und im Tennisverein: Fühle mich dadurch eingeengt und möchte lieber alleine Sport betreiben (Bei Tennis etwas schwierig)
Ad 4: Siehe mein (viel belächelter, naiv klingender) Vorsatz - möchte das konsumieren, wie ich auch ein Bier konsumieren (genießen) kann, ohne gleich Alkoholiker zu werden
Ad 5: Das stimmt - hab ich schon oft gemacht, aber nicht konsequent genug. Jetzt gerade in diesem Augenblick ist grad so ein Punkt ... innerer Kampf

Ebenfalls alles Gute!

Heinrich
heinrich66,
viele Wege führen zum Ziel. Das konsequente und langfristige durchziehen von Vorsätzen viel mir bisher auch schwer. Bestimmt sogar ein wesentlicher Punkt, der mit zu meinen Rückfällen führte. Mein Ziel ist, das sie in Gewohnheiten übergehen.


Sonntag, der Tag nach dem Rückfall erging es mir garnicht mal so schlecht. Ich fühlte mich befriedigt. Da beschloss ich, doch nicht ganz auf das masturbieren zu verzichten. Es wird wohl auf 1-2 mal im Monat hinauslaufen, solange ich keinen Sex habe. Hab online was über Injakulation gelesen. Als Mann könne man den Jen- Mo Punkt zwischen Hoden und After betätigen und so verhindern, dass die Samen ejakuliert bzw. nach außen getragen werden. So seien auch mehrfach Orgasmen möglich. Spannend.

Die Arbeitswoche war allerdings die Hölle. Jeden Morgen hatte ich Probleme, aus dem Bett zu kommen. Ständig überlegte ich, ob ich nicht zuhause bleiben soll. Habs krampfhaft durchgezogen. Dann durfte ich auch noch in verschiedenen Abteilungen aushelfen, was mir gar nicht passte. Auf neue Leute treffen und auf solche, zu denen ich bisher nicht wirklich Kontakt hatte. Unbekannte Arbeitsgänge, welche Konzentration erforderten. Und das nach einem Wochenende, an dem ich über 5 Stunden Porn geguckt hatte. Ich wollte mich einfach nur verkrümeln, nach Hause unter die Bettdecke und Augen zu. Einfach nicht da sein wollen. So stand ich dann auch vor den Kollegen. Unsicher, ausweichend und auf Abstand haltend (zum Glück Pflicht in diesen Zeiten). Meine Konzentration war quasi nicht vorhanden. Ich bin dadurch total unsicher und musste mich ständig selbst überprüfen. Entscheidungen zu treffen viel mir auch schwerer. Besonders Kaufentscheidungen im Supermarkt. Das ist mir auch im Nachhinein unangenehm. Das passt nicht zu der Rolle, die ich spiele. So möchte ich nicht gesehen werden. Katastrophe.

Aber ich habs durchgezogen und dafür belohne ich mich heute Abend mit einem Bier, Chips und einem Film.

Ansonsten trieb ich wie immer recht viel Sport, kochte, las und war viel draußen. Aber die Idee, einem Sportverein bezutreten habe ich noch nicht verwirklicht. Aber das war mir auch klar, das das in dieser Woche nichts wird.

Dieses Wochenende werde ich auch planen so das ich keinen "leeren" Tag vor mir habe.

Mit meinen Vorsätzen lief es recht gut. Ich meditierte täglich, schaute keine Pornos, mastrubierte nicht und strukturierte meine Tage etwas. Letzteres ist allerdings noch deutlich verbesserungswürdig. Es fällt mir schwer, das Wichtigste zuerst zu erledigen.

Ich finde es auch recht schwer, mit dem Internet richt umzugehen. Was heißten den überhaupt "richtig"? In dieser Hinsicht empfinde ich mich als Crashdummy.
Aber ich muss mir wohl eingestehen, dass ich in dieser Woche zu viel Zeit im Internet verbrachte. Videos auf Youtube und irgendwelche (teilweise lesenswerten) Artikel. Ich bin da mal nachsichtig, weil ich diese Woche einfach irgendwo Kompensation brauchte.
Es geht mir schon wider besser. Schon am Wochenende gewann ich wieder an Leichtigkeit und unternehmenslust. Ich kam heute morgen gut aus dem Bett und die Arbeit taugte mir auch. So weit, so gut.
Moin Leute,

warum ist es hier so ruhig?

Meine Stimmung ist noch sehr schwankend und ich hoffe, das pendelt sich noch etwas ein. Es kommt mir so vor, als hätte ich vieles was mir so in den Sinn kommt bereits geschrieben. Ich fange an mich zu wiederholen und im Kreis zu drehen.

Wie läuft es sonst bisher? Ich habe die letzten Tage meine Vorsätze schleifen lassen. Tage weniger stukturiert und nicht meditiert. Dann saß ich heute so in meinem Zimmer und träumte so vor mich hin bis sich mir die Frage aufdrängte, was ich die letzten Tage so tat. In meinem Zimmer herrschte schon wieder ein kleines Chaos. Jedenfalls realisierte ich, dass sich auch ein alter Teufelskreis begann zu wiederholen.
Auch hatte ich keinen Überblick mehr über das, was noch zu erledigen ist und sowas ist mir unangenehm.

Ich kann mich noch dunkel an ein Gefühl aus meiner Kindheit und Jugend errrinnern: Ich liege abends im Bett, denke an die schönen Elebnisse und Menschen des Tages und freue mich auf den kommenden.
Das möchte ich wieder haben.

Ich möchte Abends reinen Gewissens im Bett liegen, stolz über die erledigten Aufgaben sein und an Gespräche und Menschen des Tages denken.

Jetzt möchte ich wieder meinen Fokus darauf legen, meine Tage am Vorabend zu planen. Nach der Arbeit schauen, was ansteht. Das wichtigste zuerst. Und erst wenn alles erledigt ist die Füße hochlegen.
Wochenende gut überstanden. Ich fühle mich gut und ruhend nach den ersten überwiegend anstrengenden zwei Wochen nach dem letzten Rückfall. Ich bleibe dran.
Irgendwie suchte ich grade. Ich ging auf keine Pornoseite und doch suchte ich nach vermeintlich harmlosen Alternativen. So bahnen sich meine Rückfälle meistens an.
Dabei ging es mir heute gut. Ich merke, wie es mir im Kontakt mit Menschen besser geht und das ich konzentrierter bin. Also was soll das?

Ich geh jetzt erstmal offline. Gute Nacht.
Also bei mir bahnen sich solche sachen immer an, wenn ich mit einer neuen Situation konfrontiert werde. Auch wenn ich gestresst bin. Dort war mein Ausgleich meistens die Pornos. Vllt. fällt dir gerade etwas schwer oder ist etwas neu. Ich lerne auch gerade alternativen zu finden, aber es ist ein langer Prozess, der langsam sich bei mir verändert. Wenn ich gestresst bin oder aufgeregt bin, dann höre ich musik, koche, zocke, baue, oder schau fern. Somit lenke ich mich damit ab, was sonst die Pornos waren. Aber manchmal kommt eine ganz neue Situation und da kommen meist bei mir dann die Rückfälle.
Ja das ist bei mir ähnlich. Ich lese viel, bin draußen und treibe Sport. Das sind so meine wesentlichen bisherigen Alternativen zu Pornos. Schonmal gut aber was mir wirklich fehlt sind soziale Kontakte. Da muss sich was ändern. Ich muss aus meiner Isolation heraus und neue Kontakte knüpfen.

Was mir noch schwer fällt sind Entscheidungen treffen.

Die dritte Woche ist geschafft und es geht mir gut damit.
Hallo Rüdiger, es freut mich sehr, dass es bei dir so gut läuft. Ich finde allerdings du würdigst das nicht entsprechend, zumindest hat es beim Lesen den Anschein.

Du "musst" keineswegs neue Kontakte knüpfen, das geht auch nicht so einfach und bedarf immer zwei Personen. Stattdessen empfinde ich es als ratsamer potenzielle neue Hobbys auszuprobieren, auf die du Lust hat, wie etwa das Kickboxen, aber das ohne großartige Hintergedanken bezüglich sozialer Kontakte. Da spreche ich aus eigener Erfahrung: vor ein paar Jahren hatte ich zu Beginn meines Studiums auch eine Phase, in der ich mir das als Aufgabe gesetzt habe, das ging überhaupt nicht gut und war am Ende nur frustrierend.

Beim Lesen all deiner Beiträge konnte ich doch etliche Gemeinsamkeiten ausmachen: Extrem hohe Ansprüche gegenüber Frauen, im Sinne davon, dass man eine "Besondere" sucht, quasi die Prinzessin aus der Mandelblüte. Sobald man eine besondere gefunden hat, rennt man weg, man denkt sie sei zu gut für einen, zumindest redet man das sich ein...man will nicht abgelehnt und verletzt werden; wobei "will nicht" gnadenlos untertrieben ist, panische Angst trifft es genauer. Sobald Frauen dem eigenen Empfinden nach einem unterlegen sind, ist diese Furcht vor Ablehnung weg und man suhlt sich in diesem Gefühl der Überlegenheit, zumindest so lange bis es Ernst wird und man einen Schlussstrich zieht. Auch bei mir findet das Verhalten in ähnlicher Form bei männlichen Freunden Anwendung.

Auch ich bin mit meinem akademischen Werdegang unzufrieden. Werde nun mit 26 Jahren meinen Bachelor in der Tasche haben, unwissend wie es danach weitergehen soll, während die meisten Freunde bis dahin ihren zweiten Master haben werden und/oder bereits eine Arbeit gefunden haben. Am Ende ist man nur dabei sich zu vergleichen, daraus Ansprüche zu formulieren und diese auf sich zu projizieren. Und das macht man in allen Bereichen. Heute lese ich 200 Seiten im Buch, gehe 50 Bahnen Schwimmen, gehe joggen, meditiere und mache Yoga. Am Ende des Tages hat man 50 Seiten gelesen und ist nur 5km Laufen gegangen. Fazit: kein guter Tag -> Vorwürfe sich selbst gegenüber. Diesen Ansprüchen rennt man dann auf Ewigkeiten hinterher, ohne eine tatsächliche Chance, diesen gerecht zu werden. Es entsteht ein Strudel des Scheiterns, des fehlenden Glaubens an sich und seine Fertigkeiten, ein schlechtes Selbstwertgefühl und in Bezug auf andere, das oben thematisierte Gefühl, nicht gut genug zu sein und aufgrund dessen abgelehnt zu werden. Deshalb tut man sich auch extrem schwer mit Entscheidungen, hinter denen sich Ungewissheiten verbergen.

Hast du dich schon mal mit der Thematik Introversion auseinandergesetzt? Auch wenn ich mit dem Wissen darüber noch sehr verschwenderisch umgehe, hat mir die "Selbstdiagnose" und das Beschäftigen mit dem Thema Absolution für mein unkonventionelles Sozialverhalten verschafft. Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass ich beispielsweise abends oftmals lieber alleine Zeit verbringen, indem ich beispielsweise ein Buch lese oder eine Serie schaue, als mit Freuden in einen Club mit lauter Musik zu gehen.

Hoffentlich nimmst du mir das Kapern deines Tagebuches nicht übel, und hoffentlich bin ich dir nicht zu Nahe getreten oder habe Sachen in Geschriebenes interpretiert, die nicht zutreffend sind. Aber aus meiner Sicht plagt uns beide der Perfektionismus und damit ein illusorisches Anspruchsdenken, das es uns verhindert wirklich glücklich mit uns zu werden. Das ist aus meiner Sicht allerdings einer der Kernbausteine um von der Pornosucht wegzukommen, zumindest in meinem Fall. Der Schlüssel dafür ist aus meiner Sicht zu erlernen seinen Blick hinsichtlich der vielen positiven Eigenschaften, Errungenschaften und Besitztümer zu schärfen, anstatt ständig nur alles Schlechte zu sehen und sich danach zu bewerten.

Sollte da mitunter Blödsinn stehen, bitte ignorieren, ich bin nun auch verdammt müde und muss schauen, dass ich lerne meinen Perfektionismus zu bändigen, ansonsten sehe ich mich auch noch in zehn Jahren hier.

Liebe Grüße
Porndestruction
Moin,
porndestruction, schön von dir zu lesen. Schon mal vorweg, keine Sorge, schreib was du denkst. Ich mag zwar ein Sensibelchen sein, bin mittlerweile aber doch einigermaßen gefestigt und kann differenzieren.

Danke für deinen Tipp bezüglich meines Wahns, Kontakte knüpfen zu müssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass mir das Anspannung und Druck nehmen könnte.

Anerkennung, ich glaube es geht vor allem um Anerkennung. Ich vermute, dass ich im erhöhten Maß auf die Anerkennung anderer angewiesen bin. Auf deren Bewunderung. Das wiederum hat wohl damit zu tun, dass ich von meinen Eltern damals nicht angemessen gelobt und gefordert wurde. Vielleicht fühlte ich mich auch nicht ausreichend anerkannt. Sehr viele Menschen rennen ein Leben lang hinter dem Wunsch hinterher, endlich anerkannt zu werden. Vermutlich werden die meisten dies nie erreichen, wenn es die Eltern nicht gebracht haben. Ich vermute, das ist der Treibstoff vieler steiler Karrieren. Seit ich mir dessen bewusst bin, lass ich mich nicht mehr scheuchen. Wenn ich einen Auftrag bekomme, dann denke ich zuerst an mich und mein Wohlbefinden. Kommt meiner Erfahrung nach bei anderen auch besser an.

Erkenne wer du bist. Ich hab am Wochenende den ersten Matrix Teil seit langem wieder geschaut und der Satz lässt mich nicht mehr los. Ich bin häufig dominant. Bin auch in Gruppen einsam. Durch meine Dominanz werde ich häufig als Anführer gesehen. Wenn man mir das sagt, macht es mich doch auch stolz. Ich mag den Dominanten Anteil an mir und finde das auch Männlich. Meine Überlegenheit lässt mich in mir Ruhen. Wer keinem wirklich Nahe ist und wem keiner wirklich was bedeutet, der kann auch nicht verletzt werden.

Allerding: Das Überlegenheitsgefühl verhindert Beziehungen auf Augenhöhe. Somit verwehre ich mir selbst Lebensqualität und daran möchte ich was ändern. Ich denke mein Leben könnte so an mehr tiefe gewinnen. Ich weiß, dass das ich noch nicht das volle Potenzial meines Lebens ausschöpfe.

Tja, vielleicht sind wir das resultierende Produkt der kapitalistischen Leistungsgesellschaft.

Was ich dir empfehlen kann: Geh arbeiten. Schau wie du im Arbeitsleben zurechtkommst. In welche Positionen du rutscht. Wie du in den zwischenmenschlichen Beziehungen während der Arbeit klar kommst. Selbst wenn du einfach nur Jobbst in einer Fabrik. Dort wirst du auf die Probe gestellt. Wie behauptest du dich? Ich konnte über solche Erfahrungen viel über mich lernen und so fällt dir ggf. auch die Studienwahl leichter. Alles nur Arschlöcher und du lässt dich unterbuttern oder kannst du dir Respekt verschaffen? Wenn du mit 30 oder sogar mit Mitte 30 deinen Master in der Tasche hast und entschlossen und Selbstsicher ins Arbeitsleben startest ist das meines Erachtens mehr wert als mit schwammigem Gefühl studieren um dann festzustellen, das war doch nicht das richtige.

Gewissen häufig auch als Über- Ich bezeichnet ist, denke ich, schuld am hohen Anspruch. Das Gewissen sind die verinnerlichten Eltern, denen man vielleicht nie gut genug war. Die verinnerlichten Ansprüche einer Leistungsgesellschaft. Hohe Ansprüche sind auch nicht schlecht, nur sollte man auch mit sich zufrieden sein können.

Introversion: Ich bin wenn ich die Leute noch nicht besonders gut einschätzen kann vielleicht etwas ruhiger. Aber eigentlich kann ich auch ein Spaßvogel sein und würde mich in solchen Momenten sogar als extrovertiert bezeichnen. Allerdings vermute ich (muss ich nochmal genauer beobachten), das ich erst dann mehr aus mir rauskomme, wenn ich die Schwachstellen der anderen kenne. Ich bin sensibel auch für die Probleme anderer. Ich merke wo der Schuh drückt. Daraus resultieren Macht und Selbstsicherheit.

Im Club beispielsweise kann ich sehr ausgelassen tanzen, weil mir die Meinungen der anderen wirklich egal sind. Außerdem kann ich mich präsentieren und wie schon beschrieben, steh ich auf bewundernde Blicke. Keine schlechte Sache aber durch das unnahbare bin ich eben auch einsam. Nehme den anderen die Chance, mich zu verletzen und zurückzuweisen.

Wenn ich in einer Gruppe bin und mich unterlegen fühle, verstumme ich nicht selten. Diese Situation kommt allerdings nicht häufig vor. Minderwertigkeitskomplexe.

Ich gehöre allerdings auch zu den Menschen, die Schweigen ertragen können. Also wenn ich unter Menschen bin. Für viele wieder total unangenehm. Manchmal finde ich sind Wörter auch einfach unzureichend und Schweigen ist angebracht.

Nein, ich nehme dir Kapern meines Tagebuches nicht übel. Nur her damit.

Ich denke der Schlüssel aus der Pornosucht liegt in meinem Fall in Beziehungen auf Augenhöhe.

Ach und gönn dir mal den ersten Matrix Teil. Hab den damals gar nicht ganz gecheckt.

Alles Liebe,

Rüdiger
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