Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

Normale Version: Verlauf
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
heute war ein verrückter Tag. fünf oder sechsmal onaniert. Ich weiß es nichtmal mehr. Irgendwann bin ich nur noch automatisch aufgestanden und habe es getan. In meinem Kopf habe ich mir sogar selbst gesagt: "Das ist nicht mehr normal. Das ist wie eine Sucht".
Ich hatte jetzt einen knapp vierwöchigen Dauerrückfall. Wie gehe ich damit um? Er ist geschehen. Ich kann es nicht rückgängig machen. Jetzt bemerke ich erst wie sehr, wie stark, wie mächtig diese Verhaltensweisen in mir verwurzelt sind. Ich denke, ich habe alle Wurzeln rausgerissen; doch irgendwo ganz tief drinnen sind noch ein paar die im Dunkeln weiterwachsen.
Dort wo ich die Wurzeln herausgerissen habe klafft natürlich eine Wunde. Eine Wunde, die sich kaum schließen lässt und die nicht richtig heilen will. Fast wie bei einem Bluter der auch keine richtige Wundheilung hat.
Schaffe ich morgen den Absprung ins Ungewisse? Pornos sind mein Halt und mein Schutz. Sie sind mir so vertraut wie Atmen. Kein Wunder also sofort dort wieder Zuflucht zu suchen. Das Altbekannte wird bei Problemen eben wieder hervorgeholt.
Ja, ich würde zu gern einiges aus den Pornos selbst erleben. Da mache ich keinen Hehl draus. Doch in meiner momentanen psychischen Verfassung wird das nicht funktionieren.
Bei keiner anderen Droge hatte ich Rückfälle weil ich erkannt habe wie sehr ich mir damit schade, doch hier nicht. Ich sehe es scheinbar überhaupt nicht. Doch tatsächlich schade ich mir extrem.
Ich weiß nicht mehr woher ich letztes Jahr den Drive bekommen habe aufzuhören. Darüber muss ich nachdenken. Es muss wieder funktionieren. Es muss! Es kotzt mich so dermaßen an wie ich jetzt wieder bin. Es macht mich regelrecht fertig wieder dieses Doppelleben zu führen.
Tja, Fazit: Ich weiß was ich tun muss. Jetzt reduziert es sich auf das berühmte Motto: "Just do It"
Oder eben "Just do not do it" angewandt auf Pornos. Mehr kann als Quintessenz nichtmehr übrigbleiben.
Hi underworld, ich weiß genau wie sich das anfühlt. Bis auf den aktuellen sind alle meine letzten Reboots so geendet. Nur bist du immer noch hier und das allein zeugt schon von innerer Stärke. Wenn ich rückfällig wurde, dann richtig und zwar bisher immer. Und obwohl ich auch aktuell wieder auf der Kippe stehe, lass ich es diesmal nicht zum Dauerrückfall eskalieren. Ich werde nicht wieder zum Dauerwichser. Das ist meine selbsterfüllende Prophezeiung. Ich stelle mich unterbewusst auf einen Erfolg ein. Denn im anderen Fall blende ich alles um mich herum einfach aus. Am schlimmsten dabei: Die Gefühle meiner Frau, mein eigenes Selbstwertgefühl, die Zeit die dafür drauf geht und die Probleme die aus der wenigen Zeit resultieren... Alles die wunderschönen Früchte der Sucht. Du kennst es. Aber da bist du nicht! Du bist hier und reflektierst dich. Das ist der Spirit den es braucht, auch wenn der Drive noch nicht wieder ganz da ist Wink

Jahrelang antrainierte Muster verschwinden leider eben nicht so leicht (hab ich auch erst die Tage wieder feststellen dürfen). Und es ist immer hart wieder den Anfang zu finden, aber wenn es dann irgendwann wieder greift, genau dann sitzt wieder du im Sattel, nicht die Sucht. Du weißt das. Du weißt, dass diese Zeit kommen wird. Also fang jetzt wieder an zu beißen! Jeder angefangene Versuch (und sei er noch so halbherzig) wird dich irgendwann wieder in die gewünschte Bahn lenken, in der du deinem Hirn begreiflich machst wo es lang geht und nicht umgekehrt. Lass dich nicht unterkriegen Big Grin

Gruß
Thunder
Danke für deine aufmunternden Worte. Ja, jahrelang antrainierte Muster verschwinden leider nicht einfach so. Obwohl ich das beim Trinken so hatte. Von einem auf den anderen Tag konnte ich damit aufhören.
Im Moment bin ich wieder in diesem Selbstmitleid Modus. Ich tue mir selber leid weil ich keine Frau finde (mal ganz überspitzt gesagt) und versinke in den Pornos. Dadurch pflege ich mich selbst nicht mehr, meine Wohnung und auch meine geistigen Zustände. Dadurch gerate ich wieder in einen erbärmlichen Zustand in dem mich sowieso niemand wollen würde. Das wiederum erzeugt in mir eine völlige Aussichtslosigkeit und treibt mich wieder zu den Pornos.
Erkenntnis ist also nicht das Problem. Die Umsetzung. Ja, den Spirit habe ich. Den Drive noch nicht.
Letztens habe ich mich mit einer Mitte 40 jährigen Frau unterhalten im Rahmen eines geselligen Treffens. Sie hatte sich ganz aktuell von ihrem Partner getrennt mit der Begründung sie wolle die nächsten zehn Jahre nicht wie Bruder und Schwester zusammenleben. Sie begründete es auch damit, jetzt aktuell gesundheitlich noch gut aufgestellt zu sein. Wie das aber mit Mitte 50 sein würde stehe in den Sternen. Wir sind alle nicht unsterblich und müssen akzeptieren dass manches ab einem gewissen Alter nicht mehr geht. Das hat in mir einen Nachhall hinterlassen.
1) Es ist noch Zeit, denn ich bin jünger als sie und ebenfalls ein sexuelles Wesen das Verlangen und Bedürfnisse hat. Ein Mensch, der einem anderen sehr viel geben kann.
2) Das Zeitfenster ist noch nicht komplett geschlossen. Es kommt mir zwar so vor, jedoch erzeuge ich damit eine Illusion in meinem Inneren die ich dann auch noch glaube.
3) Diese Frau war sehr hübsch und attraktiv. Sie wirkte wesentlich jünger. Sie hat sich selbst in den Fokus genommen und dafür gesorgt ein gutes Umfeld zu schaffen in dem sie sich wohl fühlt. Das sollte ich mir zum Vorbild nehmen. Ich vernachlässige mich selbst sehr oft (Kleidung, Ernährung, Arbeit, Selbstachtung). Wie sollen andere mich dann achten geschweige denn attraktiv finden?

Kein Dauerwichser mehr werden. Nette Formulierung. Das Wichsen ist dazu auch noch so eine Art Zirkelschluss. Indem ich mich selbst befriedige muss ich mich und meine Bedürfnisse nicht mehr äußern. Ich kann mich selbstzufrieden zurücklehnen und scheinbar unabhängig von der Welt zeigen. Ich brauche keine anderen Menschen. Das schaffe ich alles alleine. Im Grunde genommen versuche ich durch das Wichsen einerseits mir selbst Lust zu verschaffen und andererseits mich unabhängig von anderen Menschen zu machen. Aber auf Dauer ist es eine völlige Zerstörung der Beziehungsfähigkeit. Und was ist der Mensch ohne Beziehungen zu anderen Menschen?
So, gestern 20.07.22, Tag 1 ohne Wichsen und ohne Pornographie.
Der Anfang ist gemacht.
Heute geht es weiter. Das Wetter hat sich abgekühlt, ich hoffe das wirkt sich auf meinen Schlaf aus. Im Moment ist es egal weil ich beliebig viel Freizeit habe. Aber ich hoffe, das ändert sich irgendwann wieder.
Gestern hatte ich tatsächlich wieder in paar Seiten auf und es ist mir zum ersten Mal gelungen sie zu schließen, rauszugehen und mich sportlich abzureagieren.
Heute morgen bin ich mit einer Morgenlatte aufgewacht, eigentlich normal, doch ich dachte sofort an Onanieren und an Pornos. Habe es bestmöglich ignoriert und bin einfach auf die Toilette gegangen. Ich muss mich jetzt erstmal etwas organisieren.
Langeweile und Trägheit sind zwei Auslöser bei mir!!!!
Gerade eben zwei Mal "abreagiert". Ich kann es gar nicht anders bezeichnen. Ohne Pornos!
Aber masturbiert. Tag ist im Arsch. Werde zusehen noch etwas klarzukommen.
Egal, das Leben geht trotzdem weiter und der Kampf gegen die Sucht auch Big Grin. Der Tag ist erst am Arsch, wenn du aufgibst und deswegen weiter masturbierst, bis du morgen "frisch" starten kannst. Der Tagescounter ist auch nur ne Zahl Wink
Ja, da hast du natürlich absolut Recht. Es ist ja nicht so, als ob morgen ein taufrischer Tag beginnen würde und dann alles besser wird. Es war gerade wieder wie im Film ich habe mich in meiner Wohnung umgesehen, sah das immer Gleiche und dann hat es mich völlig überfallen. Von einem Moment auf den anderen das Sexspielzeug rausgeholt und losgelegt. Wie im Fieberwahn. Jetzt wirkt es schon wieder so weit weg. Als ob es nie passiert wäre. Ich fühlte mich wie ein Betrüger am eigenen Leben. Als ob ich mich um mein eigenes Leben betrügen würde.
Im Moment scheint es ein Pendeln zu sein. Heute fast keine Gedanken an Pornos gehabt und auch keine Gedanken daran Hand anzulegen. Wie es morgen aussieht, keinen Ahnung?!
es wird wieder eine schwierige anstrengende Reise befürchte ich. Mir fehlt im Moment die neutrale bis positive Einstellung die ich beim Beenden meiner anderen Süchte hatte.
Es wäre so einfach wieder zu wichsen. Der heutige Tag begann ruhig. Ich hoffe, er bleibt so. Einerseits fühlt sich das Wichsen, die Pornographie so weit entfernt an. Und doch ist es nur durch einen Hauch von mir getrennt. Beunruhigend, wie trügerisch Gefühle sein können. Alles so unberechenbar. Ich bin mir im Moment wieder unsicher wofür ich das Ganze eigentlich tun soll? Klar, die Standardantworten liegen auf der Hand und auch, dass es nicht innerhalb von einem Monat verschwindet und Zeit braucht und so weiter und so fort. Das ist genau ein Problem, trotz der sehr langen Zeit meiner Abstinenz hat sich nichts geändert, meine Ängste waren genau so groß wie vorher. Bei allen anderen Süchten geht es nur um den Substanzmissbrauch (oder eben nicht substanzbezogen).
Hier geht es um eine Sache die in jedem Menschen wohnt; das Angenommen sein so wie man ist. Geliebt werden um seiner selbst willen. Sich von seiner verletzlichen Seite zu zeigen. Einem anderen Menschen zeigen, wie sehr man seiner bedarf. Denn Intimität und Sexualität entwickelt sich meiner Meinung nach nur in einem Rahmen, in dem sich beide Partner der Verletzlichkeit des anderen bewusst sind.