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Hallo Leute,
ich bin 30 Jahre, bin Student  und über meine Leidenserfahrung austauschen. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Momentan masturbiere ich 4-7 mal am Tag , am Wochenende kann es mal mehr werden.  Mein Tagesablauf hat sich in den letzten Monaten soweit ins Negative geändert, dass ich sobald ich nichts mehr Wichtiges zu tun habe, am Computer sitze und mir viele Pornosseiten gucke. Ich möchte Corona auch nicht die Schuld geben, kulturelle Veranstaltung vermisse ich.  Ich sitze am Tag vier bis sieben Stunden am PC. Zwischendurch mache ich mir dann mal Pausen. Ich esse etwas, gucke Fern, lese was oder gehe auch raus. Aber sobald ich dann mal Ruhe habe und nichts tue, kommt bei mir automatisch ein Druckgefühl.

Ich masturbiere schon, seit dem ich 13 Jahre alt bin. Ich habe mir  erstmal Promis-Zeitschriften genommen und masturbiert. Damals hatte ich auch einen PC im Zimmer und hatte auch Zugang zum Internet  gehabt. Ich wusste schon als Teenager einige Begriffe und habe sie per Suchmaschine* eingegeben und so kam ich dann auf ein paar Pornoseiten. Seit diesem Tag ist der Pornokonsum im Internet ein Teil meines Lebens geworden und finde es heute schlimm.  Angefangen hat es auch erstmal mit ein paar Bilder und habe mir dann im Kopf ein paar Szenen ausgedacht, also ein Kopf-Kino. Irgendwann entdeckte ich auch die Pornos-Videos im Internet und es steigerte sich. Ich habe damals schon zweimal bis dreimal am Tag masturbiert. Es gab auch Tage, wo ich gar nicht masturbiert habe. Zu Hause war es bis auf einem Vorfall als normal. Diesen Vorfall würde ich besser persönlich schreiben, sollte jemand danach fragen, aber das hat mich bis heute zu meinem Pornokonsum geprägt. 
 
Mit 20 Jahren zog ich aus meiner Heimatstadt weg und bin wegen meines Studium woanders hingezogen. Meine Jungfraulichkeit verlor ich erst mit 25 Jahren und hatte zwischendurch mal ONS und Affären. Nur eine Beziehung habe ich erst gerade hinter mir. Dennoch muss ich sagen, dass ich auf Frauenbezogen sehr schüchtern bin. Trotz in den Jahren surfte ich auf vielen Pornoseiten rum und habe jeden Tag oft masturbiert. Als ich 28 Jahre alt war und meine erste Beziehung lief, begann dann eine negative Spirale. Ich rutsche dann auch ins Telefonsex über, weil ich immer einen größeren Kick suchte. Von 2018-2020/11 hatte ich immer eine Handy-Rechnung von über 300€ gehabt und erst im letzten November wurde es weniger. Ich konnte die Handyrechnung konnte ich so bezahlen, bin aber trotzdem verschuldet. Ich habe einen kleinen Schuldenberg. Ich konnte mir selbst die Line ziehen, weil ich zum Telefonsexbezogen keinen Reiz mehr habe, aber Angst habe, dass es wieder kommt. Obwohl ich in einer Beziehung war, ging mein Pornokonsum nicht zurück, es wurde schlimmer.  Die Beziehung ist im letzten Jahr zusammengebrochen, aber nicht wegen des Pornokonsums.  

Ich fühle mich unwohl gerade und habe das Gefühl, dass ich momentan aus dem Leben gleite, weil ich sooft am PC sitze, aber nur wegen des Pornos und Sex. Wie sieht ihr das Ganze und könnt ihr mir vielleicht irgendwie ein Rat geben? Ich bin für Gespräche bereit und bin für Nachrichten offen.
 
Liebe Grüße
Zuerst einmal muss diese Gewohnheit weg! Ich kenne das, du musst dich mit anderen Dingen beschäftigen.
Oder du masturbierst aber nur ohne Pornos, vielleicht hast du dann schon keine Lust mehr drauf.

Welches Ereignis ist denn in deiner Jugend passiert?
(21.01.2021, 18:27)Goldbart schrieb: [ -> ]Zuerst einmal muss diese Gewohnheit weg! Ich kenne das, du musst dich mit anderen Dingen beschäftigen.
Oder du masturbierst aber nur ohne Pornos, vielleicht hast du dann schon keine Lust mehr drauf.

Welches Ereignis ist denn in deiner Jugend passiert?

Ich schreibe dir gleich ne PN. 

Viele Grüße
Zitat:könnt ihr mir vielleicht irgendwie ein Rat geben?


Naja, halt, sein lassen.. Entzug. Entweder mit purer Willenskraft und/oder indem man neue Lebensinhalte entdeckt.
Meine Empfehlung: Kauf die eine Yoga-Matte oder eine Turnmatte für Zuhause und sobald dir Langweilig ist, machst du Liegestütze, Rumpfbeuge etc. Das powert ordentlich aus und du tust deinem Körper etwas gutes.
Moin,

du bittest um Langzeiterfahrung?
Wahrscheinlich bin ich dafür prädestiniert: 2004 habe ich den Kampf begonnen. Mein Tagebuch findest du im ü40-Bereich.

Ein paar kurze Impulse:
- Wie sich das liest, bist du ganz am Anfang. Richte dich auf einen langen, harten und steinigen Weg ein (wenn du es ernst meinst).
- Porno ist nur der Start und nur ein Symptom. Die Reise geht tiefer: die Ursache liegt tiefer in dir drin, deiner Geschichte, dem daraus geprägten Charakter. Bist du mutig genug, dir selbst ins Gesicht zu schauen?
- Porno ist oft „Reaktion auf Situationen“. Copingmechanismen (Handlungs-, Bewältigungs-, Vermeidungsstrategien) sind ebenso trainiert wie dein Gehirn. Da läuft vieles automatisch. So wie das Schalten beim Autofahren. Da denkt man irgendwann auch nicht mehr drüber nach und tut es einfach. Du möchtest das Schalten abstellen.
- Nur Porno / SB weglassen reicht nie. Du brauchst Strategien und noch viel wichtiger: neue / alternative Hobbys, Leidenschaften, Beschäftigungen.
- Thema Leidenschaft: etwas, das dich brennen lässt. Das erscheint mir immer mehr als Wunderwaffe. Was macht durch wirklich glücklich, wenn du es tust oder lernen darfst? Am besten etwas ohne Bildschirm.
- Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport und nochmal: Sport.
- Mit Rückfällen ist es wie mit Fehlern: Du lernst nicht ohne sie; und du wirst nicht ohne sie auskommen.
- Stehe nach jedem Rückfall wieder auf. Gewinner stehen immer mindestens einmal mehr wieder auf als sie hingefallen sind. Kannst du lernen? Sie analysieren? Was ist passiert? Was kannst du das nächste Mal besser machen? (Ich habe mal einen Bibelvers bekommen dembezüglich: „Freue dich nicht, meine Feindin. Wenn ich gefallen bin, so werde ich doch wieder aufstehen. Und wenn ich auch in der Finsternis sitze, ist doch der Herr mein Licht.“ (sinngemäß).
- Tagebuchschreiben hilft. Öffentlich mehr als privat.
- Findest du Mitstreiter? Rechenschaftspartner? Ermutigter? Gleichgesinnte? Zwei sind stärker als einer.
- Wenn du durchhältst, wirst du siegen.

Ich wünsche dir das Beste und dass du durchhältst.

Lieben Gruß
Mosaikstein
(14.03.2021, 23:20)Mosaikstein schrieb: [ -> ]Moin,

du bittest um Langzeiterfahrung?
Wahrscheinlich bin ich dafür prädestiniert: 2004 habe ich den Kampf begonnen. Mein Tagebuch findest du im ü40-Bereich.

Ein paar kurze Impulse:
- Wie sich das liest, bist du ganz am Anfang. Richte dich auf einen langen, harten und steinigen Weg ein (wenn du es ernst meinst).
- Porno ist nur der Start und nur ein Symptom. Die Reise geht tiefer: die Ursache liegt tiefer in dir drin, deiner Geschichte, dem daraus geprägten Charakter. Bist du mutig genug, dir selbst ins Gesicht zu schauen?
- Porno ist oft „Reaktion auf Situationen“. Copingmechanismen (Handlungs-, Bewältigungs-, Vermeidungsstrategien) sind ebenso trainiert wie dein Gehirn. Da läuft vieles automatisch. So wie das Schalten beim Autofahren. Da denkt man irgendwann auch nicht mehr drüber nach und tut es einfach. Du möchtest das Schalten abstellen.
- Nur Porno / SB weglassen reicht nie. Du brauchst Strategien und noch viel wichtiger: neue / alternative Hobbys, Leidenschaften, Beschäftigungen.
- Thema Leidenschaft: etwas, das dich brennen lässt. Das erscheint mir immer mehr als Wunderwaffe. Was macht durch wirklich glücklich, wenn du es tust oder lernen darfst? Am besten etwas ohne Bildschirm.
- Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport, Sport und nochmal: Sport.
- Mit Rückfällen ist es wie mit Fehlern: Du lernst nicht ohne sie; und du wirst nicht ohne sie auskommen.
- Stehe nach jedem Rückfall wieder auf. Gewinner stehen immer mindestens einmal mehr wieder auf als sie hingefallen sind. Kannst du lernen? Sie analysieren? Was ist passiert? Was kannst du das nächste Mal besser machen? (Ich habe mal einen Bibelvers bekommen dembezüglich: „Freue dich nicht, meine Feindin. Wenn ich gefallen bin, so werde ich doch wieder aufstehen. Und wenn ich auch in der Finsternis sitze, ist doch der Herr mein Licht.“ (sinngemäß).
- Tagebuchschreiben hilft. Öffentlich mehr als privat.
- Findest du Mitstreiter? Rechenschaftspartner? Ermutigter? Gleichgesinnte? Zwei sind stärker als einer.
- Wenn du durchhältst, wirst du siegen.

Ich wünsche dir das Beste und dass du durchhältst.

Lieben Gruß
Mosaikstein

Hallo Leute, 
ich möchte nach einer Zeitlang melden. Ich weiß gar nicht wo ich angefangen soll. Zu meiner allgemeinen Verfassung geht es mir jetzt gut und ich bin an einem Punkt angekommen, dass ich mich gefunden habe. Ich weiß nicht, wie ich dieses Gefühl beschreiben soll, weil ich in den letzten Wochen und Monaten sehr viel gezweifelt aber auch reflektiert habe. Dazu möchte ich gerne mal ein anders Mal zu Wort kommen, weil hier um das Thema der SB geht. Ich möchte nicht alles durcheinander bringen. Mir ist es klar geworden, dass man im Leben nicht alles kontrollieren kann und dass ich ein Problem habe loszulassen. Akzeptanz spielt auch eine Rolle, um so insgesamt kurz zusammen zusammenzufassen.    

 @Mosaikstein: Danke für deine Tipps. Ich werde die Tipps mitnehmen und schauen, womit ich anfangen kann. Ich habe mit einem kalten Entzug versucht, aber nach ein paar ein Tagen war der Druck so groß, dass ich wieder vor dem Bildschirm saß und SB machte. Ganz sechs Tage konnte durchhalten. Ich habe herausgefunden, was mein Druck auf das SB antriggert und bin gerade auch mich zu verstehen, warum ich es tue. Was ich noch nicht in meinem Leben geschafft habe ist, dass ich irgendwie mit neuen Impulse im Leben gefunden habe, die mich glücklich machen oder auch schon habe, nur dass ich sie nicht erkenne. Das wäre bei mir der nächste Schritt. Ich möchte mich nochmals bedanken! So wie du sagtest, bin ich in Wirklichkeit am Anfang und ich weiß, dass der Weg steinig wird. Ich bin allerdings ein Kämpfer und solange ich lebe, werde ich nicht aufgeben! Ich weiß auch, dass ich nicht allein auf der Welt bin! 

Ich habe vor auch einige meiner Erfahrungen hier mitzuteilen, wenn es erlaubt ist.