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Normale Version: Los geht‘s. Tagebuch
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So heute beginnt für mich Tag 1 meines Kampfes gegen die Sucht. Weiß noch nicht so recht wie ich beginnen soll?
Ich fang einfach mal an zu schreiben. Nachdem ich gestern mit meiner Partnerin sehr viele Stunden Gespräche geführt habe über meine Sucht und wir uns ausgetauscht haben wie ich es am besten angehen kann hab ich mich entschlossen hier auf dem Portal mein Tagebuch zu führen. Mein Wille ist ist da dieses Problem zu bekämpfen nun weiß ich aber nicht genau ob ich Hilfe von Psychologen brauche oder es allein versuchen soll! Wie ist euer Feedback dazu? Nehme gern Ratschläge von euch an. 

Gestern war mein erster Tag ohne Porno und SB und ich muss sagen das es mir nicht schwer gefallen ist ohne. Aber ich hatte gestern auch keine Langeweile oder auch die Zeit und Lust dazu durch die Gespräche mit meiner Partnerin. Sie hat mir auch gesagt das sie mir zur Seite steht und mich auf meinem Weg begleiten möchte. Aber ob sie das schafft damit so lange Zeit zurecht zu kommen kann sie mir nicht versprechen. Das war der erste herbe Tiefschlag den ich erdulden musste. Aber ich bin schon mal froh darüber das sie überhaupt noch bei mir ist nach dem ganzen Mist den ich ihr damit angetan habe und auch meiner Familie. Ich bin am Tiefpunkt meines Leben angelangt und nun muss ich sehen wie ich es da wieder raus schaffe. Der größte Anreiz ist derzeit jedenfalls meine Familie zu retten und lerne mich unter Kontrolle zu haben. 

Derzeit bin ich dabei mir Pläne zu schmieden wie ich aus Situationen wieder raus komme wenn der Drang  besteht mir einen porno anzuschauen und dabei zu masturbieren. Sozusagen die Escape Pläne von denen ihr hier viel redet. Überlegungen mal einen Psychologen zu kontaktieren sind da aber ich weiß nicht ob das hilft oder sinnvoll ist? Wie sind eure Erfahrungen damit?
Habe hier auch gelesen das man erst mal 90 Tage ohne SB und Sex auskommen sollte und mit meiner Partnerin darüber gesprochen. Sie sagte das wird eine harte Zeit für dich aber auch für mich! Darf man denn in der Zeit auch mal Sex haben oder ist das eher kontraproduktiv? 
Ich habe so viele Fragen das es mich zum jetzigen Zeitpunkt ein wenig überfordert wo ich anfangen soll. Darum bin ich sehr gespannt und dankbar von euch Feedbacks zu bekommen die mich unterstützen. Ich erwarte viel von dieser Plattform und den Usern weil ich denke das ich hier erst einmal gut aufgehoben bin. 

In diesem Sinne war es das erst einmal zu Tag 1. Hoffe auf viele Beiträge von euch.
Hallo Freeman,
ich glaube, um deine Fragen zu beantworten wäre es hilfreich ein bisschen mehr über dich, deine Lebenssituation und vor allem auch deine Sucht zu erfahren. Wie häufig hast du denn Pornos geguckt bzw. wie häufig mastubierst du? Hast du im Moment noch ein schönes und anregendes Sex-Leben mit deiner Partnerin?

Ich persönlich, denke dass Sex mit anderen Menschen auf jeden Fall Ok ist und es wenig bringt, diesen natürlichen Impuls über so lange Zeit komplett zu unterdrücken. Aber da gibt e verschiedene Meinungen und auch Erfahrungen. Pschologische Hilfe kann ich dir persönlich auch sehr empfehlen. Es hilft einfach enorm, eine Person zu haben, die einem hilft, das Chaos im eigenen Kopf ein bisschen zu ordnen und wo man über Erfolge und Misserfolge sprechen kann.

Hast du denn schon Ideen, wie es dazu gekommen ist, dass du in die Suchtspirale gefallen bist oder wie sich die Sucht in der letzten Zeit so entwickelt hat?
Hallo frederic17,

Erstmal danke für deine Antwort. Also im letzten Jahr war der tägliche Konsum zwischen fünf und zehn mal am Tag und meist SB dazu.Das passiert aber immer nur bei der Arbeit.Wenn ich zuhause war dann aber eher weniger bis kaum da ich meist nie allein bin und kaum Zeit dazu gefunden habe.Ja zum Sex mit meiner Partnerin muss ich sagen das es in den letzten zwei Jahren immer weniger wurde und zum Schluss Max ein bis zweimal im Monat passierte. Aber so richtig fallen lassen konnte ich mich schon lange nicht mehr weil die Gedanken und Fantasien zu den Pornos größer waren.
Ich habe auch bemerkt das mein Leben sich verändert hat. Konzentration und mir Dinge merken haben nachgelassen und meine Motivation Sachen zu erledigen lässt auch sehr zu wünschen übrig. Auch beim sex ist mein Penis manchmal einfach erschlafft und zum Orfassmus komme ich meist nur wenn ich mir pornografische Sachen vorstelle. Ich bin auch schnell überfordert und wenn mir dann jemand etwas sagt was mir nicht passt werde ich mittlerweile immer laut und bin total genervt was ich früher nie war. Immer die Ruhe in Person.

Ich schaue schon sehr lange Pornos so ca. seit dem ich 13 bin. Anfangs waren es nur Bilder oder Zeitschriften die ich bei meinem Opa in der Garage gefunden hatte. Mit 14 hatte ich dann meine erste Freundin und auch das erste mal Sex mit ihr. Es folgten viele weitere Freundinnen und etliche ONS und Affären. Aber Sex allein hat nie ausgereicht es wurde immer mal ein porno geschaut oder einfach so Masturbiert.
Ich hoffe das ich deine Fragen alle beantworten konnte.
So heute geht Tag 2 für mich zu Ende und mein Verlangen nach Pornos war heute so gut wie gar nicht vorhanden. Ich habe heute auch sehr viel recherchiert über die Sucht und muss sagen das ist ja Wahnsinn wie weitreichend das mittlerweile ist.
Hab auch mal versucht zurückzudenken was eigentlich die Triggerpunkte sind warum ich dann den Anreiz bekomme Pornos zu Schaum und dabei zu Masturbieren. Es reichen wirklich Kleinigkeiten dafür wie zb. Eine Frau in Unterwäsche im Fernsehen oder eine Frau mit eng anliegender Kleidung. Puh das ist echt heftig dachte ich mir dann. Ich musste mir dann auch sofort eine Beschäftigung suchen um schnell wegzukommen von den Gedanken was auch gut funktioniert hat. Auch habe ich die alltäglichen Rituale geändert wie zum Beispiel nach dem Frühstück der Gang zur Toilette einfach das Handy im Spind gelassen nicht wie sonst mitgenommen und Porno angeschaut.
Also werde ich in Zukunft das Handy einfach öfter auch mal im Spind lassen um gar nicht erst auf den Gedanken zu kommen einen Porno anzuschauen. Mal sehen ob das klappt.
Nach Therapeuten hab ich mich heute auch mal umgesehen und Teilweise Anfragen gemacht. Aber bisher nur absagen bzw. gesagt bekommen das sie völlig überbracht sind und erst im vier bis fünf Monaten wieder einen freien Termin hätten. Aber ich gebe nicht auf und morgen gehts weiter mit der Suche.
Was mich aber zusätzlich noch sehr beschäftigt und mich auch ziemlich mitnimmt ist das meine Partnerin sehr daran leidet und Sie nicht weiß ob sie das alles verkraftet was ich ihr angetan habe. Sie wriß auch nicht ob sie bei mir bleiben kann.
Momentan fühle ich mich einfach nur leer und am Boden zerstört. Aber es gibt mir auch die Kraft weiter zu machen endlich wegzukommen von der Sucht und ihr zu zeigen ich arbeite an mir.

Das soll es für heute erst einmal gewesen sein. Tag 2 erfolgreich ohne Pornos geschafft.
In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht.
(06.04.2021, 14:07)Freemann855 schrieb: [ -> ]Hallo frederic17,

Erstmal danke für deine Antwort. Also im letzten Jahr war der tägliche Konsum zwischen fünf und zehn mal am Tag und meist SB dazu.Das passiert aber immer nur bei der Arbeit.

Aus reiner Neugier heraus würde ich gerne mal wissen, woher man die Zeit bzw. Lust auf Arbeit hat, sich so häufig zu befriedigen?

Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Denke immer daran, warum du das gerade durchziehst!
Ich arbeite im 24h Dienst da hat man nun mal ne Menge Zeit und halt manchmal auch viel Langeweile.
Ich danke dir frederic17 für deine Motivation und ja ich denke immer daran warum ich das hier tue!
Hallo Freemann855,

schön, dass Du hier bist!
Du hast die ersten wichtigen Schritte gemacht, indem Du Dir selbst eingestanden hast, dass Du süchtig bist und nach Informationen und Hilfsangeboten suchst.
Was für Dich der richtige Weg sein wird, musst Du erst rausfinden.
Es gibt leider keinen Masterplan.

Bei Dir kommt ja erschwerend hinzu, dass Deine Partnerin inzwischen davon weiß und genauso darunter leidet.
Jede Frau geht anders mit dieser Situation um und ihre Gefühle fahren meistens Achterbahn.
Deshalb finde am Besten heraus, was ihre Grenzen sind, was sie sich wünscht und was sie fordert, um Eurer Beziehung noch eine Chance zu geben und das Vertrauen wieder aufzubauen.

Ich finde es toll, dass Du mit ihr darüber reden kannst. Das ist sehr wertvoll und eine gute Grundlage um gemeinsam diese Zeit durchzustehen.
Ich meine wirklich gemeinsam
Deine Partnerin möchte Dir beistehen und Du solltest Ihr den Respekt zollen und daraus keinen Alleingang mit Geheimnissen und Unehrlichkeit machen.

Bestimmt hast Du Dich schon über die verschiedenen Möglichkeiten eines Reboots erkundigt. 
Jetzt musst Du herausfinden, was Dir/Euch gut tut.
z.B. Sex ja oder nein.

Ob Du die Hilfe eines Therapeuten benötigst, musst Du Dich selbst fragen... 
Hast Du denn ein Bedürfnis danach?
Es hilft auf alle Fälle sehr, sich und sein Leben zu reflektieren.
Aber ob Dir dabei jemand helfen soll, bleibt Deine persönliche Entscheidung. 

Wäre eine Paartherapie vielleicht auch eine Idee, um diese Zeit nicht alleine als Paar durchstehen zu müssen und wertvolle Tipps von außen zu erhalten?
Hat Deine Frau eine Person, der sie sich gerade anvertrauen kann? 

Du siehst, das Ganze muss man ganz individuell lösen, weil bei jedem Menschen und jedem Paar eine ganz eigene Geschichte dahintersteckt.

Ich wünsche Dir und Deiner Partnerin viel Kraft!

Liebe Grüße
Susan 
Blush
So gestern Tag 3 erfolgreich gemeistert. Bisher noch keinen Gedanken wieder an Pornos verschwendet.
Und der heutige Tag 4 war bis jetzt auch Pornofrei. Hab heute endlich mal nach 3 Tage suche nach einem Therapeuten eine Antwort bekommen. Einen Termin frühestens Mitte Mai. Wahnsinn diese Wartezeiten. Aber ich habe erst einmal zugesagt und werde sehen wie es bis dahin weiter läuft denn absagen kann man immernoch.

Hallo Susan,
Ja meine Frau leider sehr darunter das stimmt und das belastet mich schon extrem. Aber wir haben gestern wieder gesprochen und sie sagt das sie mich nicht allein lassen möchte wenn sie sieht das ich mir Hilfe hole und ehrlich offen zu ihr bin. Von einer Paartherapie haben wir auch gesprochen wenn ich erst einmal selber beim Therapeuten war.
Nein sie hat leider niemanden mit dem sie wirklich reden kann. Sie hat es mal bei ihrer Freundin angesprochen aber sie steht zu dem Thema eher ahnungslos da und findet das als normal. Jeder man ist doch süchtig nach Sex oder Pornos!
Sie schaut aber jetzt auch nach Foren wo sie mal reden bzw. schreiben kann was sie denkt und fühlt.
Ich hoffe doch das sie eins findet und auch positive Sachen dort liest und nicht nur negative Erlebnisse von anderen Paaren mit dem selben Problem.
Ich jedenfalls finde es hier super und es hilft mir gegen meinen Kampf.Mein Wille ist stärker als je zuvor.
Danke für deine Worte und Ermutigungen das bedeutet mir viel.

Liebe Grüße
Freemann855
Hallo Freemann,
schön, dass du hierher gefunden hast und so motiviert bist.

Du hast Fragen gestellt, zu denen ich dir gerne meine Meinung schreibe.

1. Sollst du einen Psychologen einschalten.

Wenn du schon Beiträge von mir gelesen hast, weißt du, dass ich nichts von Psychologen halte. Ich war selbst zu anderen Thema dort und es hat mir nichts gebracht. Der Psychologe wird es dir nicht abnehmen standhaft zu sein, was den Verzicht auf Pornos betrifft.

2. Sex während des Reboots.

Spricht aus meiner eigenen Erfahrung nichts dagegen, aber bitte rechnet damit, dass es eventuell nicht klappen könnte. Ich sage nur Flatline. Ich würde dann auch nicht zu Hilfsmitteln wie PDE 5 Hemmern raten, denn du solltest deinem Körper und deinem Gehirn die Möglichkeit geben zu regenerieren.

Ein weiterer Tipp. Nimm dir vor nie mehr Pornos zu schauen und nicht nur 90 Tage. Denn wenn du 90 Tage enthaltsam bist und dein Hirn sich halbwegs regeneriert hat kommst du mit jedem Porno schauen sofort in die Sucht und die Nebenwirkungen zurück.

Ich wünsche dir viel Erfolg!
(08.04.2021, 15:21)Schokiprinz schrieb: [ -> ]Hallo Freemann,
schön, dass du hierher gefunden hast und so motiviert bist.

Du hast Fragen gestellt, zu denen ich dir gerne meine Meinung schreibe.

1. Sollst du einen Psychologen einschalten.

Wenn du schon Beiträge von mir gelesen hast, weißt du, dass ich nichts von Psychologen halte. Ich war selbst zu anderen Thema dort und es hat mir nichts gebracht. Der Psychologe wird es dir nicht abnehmen standhaft zu sein, was den Verzicht auf Pornos betrifft.

2. Sex während des Reboots.

Spricht aus meiner eigenen Erfahrung nichts dagegen, aber bitte rechnet damit, dass es eventuell nicht klappen könnte. Ich sage nur Flatline. Ich würde dann auch nicht zu Hilfsmitteln wie PDE 5 Hemmern raten, denn du solltest deinem Körper und deinem Gehirn die Möglichkeit geben zu regenerieren.

Ein weiterer Tipp. Nimm dir vor nie mehr Pornos zu schauen und nicht nur 90 Tage. Denn wenn du 90 Tage enthaltsam bist und dein Hirn sich halbwegs regeneriert hat kommst du mit jedem Porno schauen sofort in die Sucht und die Nebenwirkungen zurück.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Trotz mehrheitlicher Zustimmung würde ich hier dennoch einen Punkt widersprechen: ein Psychologe kann sehr sehr wichtig sein die zugrundeliegende Problematik aufzudecken und um dir zu helfen diese zu verarbeiten. Zumal Süchte sehr oft Symptome sind auf etwas, was tiefer in der Seele liegt. Das gleichzeitig anzugehen und zu verarbeiten, verstehen und sich damit auaeinanderzusetzen ist meiner Meinung nach von alleräußerster Wichtigkeit (vor allem auch um Suchtverlagerungen vorzubeugen bzw. um auch weiterhin Energie zu haben wenn die Anfangseuphorie nachlässt (und das wird sie)). Bitte das zu Herzen nehmen.
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