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Normale Version: Tagebuch Schnacki
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Also, ich melde mich mal wieder zurück.

Bin in den letzten Wochen und Monaten untergetaucht. Der Computer stand bei meiner Freundin. Teilweise hat mir das gut getan. Ich war öfters in der Bibliothek und hab mal wieder Bücher gelesen.

Dennoch bin ich rückfällig geworden.

Erstens gab es im Fernsehen ein paar nackte Damen zu sehen zu denen ich onaniert habe.

Zweitens hatte ich eine Woche im August den Computer zu Hause. Aufgrund einer Uni-Hausaufgabe, die mich extrem belastet hat, kam es zum Rückfall - stundenlanger Pornokonsum.

Drittens habe ich immer wieder Phasen, in denen ich sehr häufig (mehrmals am Tag) onaniere. Das ist der schwerwiegendste Punkt. Ich hatte glaube ich schon mal angedeutet, dass es so wie bei einem Quartalssäufer funktioniert. Auf Zeiten der Enthaltsamkeit bricht irgendwann alles zusammen. Dann arbeite ich so häufig und hart an mir rum, dass ich ganz unempfindlich werde. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich finde keine richtige Befriedigung mehr, was dazu führt, dass ich es mir um so häufiger mache.

Was ist in den letzten Monaten positiv gelaufen?

Meine Sehnsüchte, Phantasien, Vorstellungen basieren immer mehr auf zwischenmenschlichen Situationen, Romantik oder dem speziellen Charakter und der Erscheinung einer Frau, als auf expliziten Szenen.

Auch hab ich es geschafft wenigstens hin und wieder mal ein paar enthaltsame Tage zu verleben, ohne an Sex zu denken und es hat mir wirklich gut getan.

Ich kuck nicht mehr ständig Frauen hinterher, ich kann sie mittlerweile besser ignorieren als früher.
Auch Pornos muss ich nicht mehr täglich haben. Ich kann ganz gut darauf verzichten. Es reizt mich maximal alle paar Tage dort mal reinzukucken.

Durch dieses völlige Ausblenden von Sexgedanken werde ich nach einiger Zeit erregbarer und sensibler. Diese Sensibilität führt aber dummerweise auch wieder zu Rückfällen.
In disziplinierten Zeiten funktionierte der Sex dann ziemlich gut. Da gab es ein paar positive Überraschungen. Leider hält diese Sensibilität nicht an. Es kommt sehr schnell wieder zu einer körperlichen Abstumpfung.

Fazit: Es geht nicht direkt um Pornos. Es geht um alles - häufiges Onanieren, Frauen hinterherkucken, Sexträume. Nur der Hardmode wird mir mein sensibles Körpergefühl dauerhaft zurückbringen.

Also heute ist Tag 0, auf ein Neues. Mal sehen wie lange ich es diesmal schaffe.
Tag 2,

erst mal alles OK. Hab zwar romantische bis stark sexuelle Phantasien aber bisher war ich diszipliniert.
Tag 3,

bin grad in der Planung für das nächste Semester. Weil mir noch ein paar einfache Punkte fehlen hab ich mich jetzt im Aktzeichenkurs der Hochschule angemeldet.

Ansonsten NoPorn
Tag 6,

neben den ganzen Pornblockern hab ich jetzt noch ne neue Suchmaschine, weil mir Google noch zu viele unanständige Bilder gezeigt hat. Ich denke nun ist mein Rechner so dicht , dass Pornos zu kucken nahezu unmöglich ist.

Ansonsten hatte ich letzte Nacht stark sexuelle Träume gehabt und im Halbschlaf doch glatt wieder angefangen an mir rumzuspielen. Irgenwann hab ichs unterbrochen. Das fiel mir sehr schwer.
Tag 9,

nahezu ein Rückfall.

Natürlich musste ich nun erst mal meine neue Suchmaschine austesten. Nach einigen Versuchen doch noch eine Seite gefunden in der ich konsumieren konnte. Kurz mal wo reingeschaut, dann einen Schreck bekommen und wieder rausgeklickt. Ich werte das jetzt mal nicht als Rückfall, denn ich hab dabei nicht onaniert. Meine sexuelle Kraft muss ich mir aufheben, denn morgen kommt meine Freundin zu Besuch.

Während der zehn Sekunden hab ich am ganzen Körper ein Kribbeln gespürt und mein Herz schlug heftig. Ich hab das schon die letzten Monate gemerkt. Wenn ich nach längerer Zeit wieder Pornos kucke, bin ich dabei stärker erregt. Dies führte dann immer wieder zu Rückfällen, da ich diese stärkere Erregung ja unbedingt genießen wollte. Wenn ich dann einen Tag später weiter konsumiert habe, war diese Intensität schon nicht mehr vorhanden. Ich war wieder in dem üblichen abgestumpften Zustand.

Ich muss einfach länger enthaltsam sein. Ich möchte, dass sich dieser sensible Zustand stabilisiert.

Denn das ist mein eigentliches Ziel. Ich möchte die Erregung beim Sex mit meiner Freundin (irgendwann auch wieder beim Onanieren) noch intensiver spüren.

Vor meiner 10 jährigen Pornophase hatte ich das auch. Ich konnte täglich mit einer stabilen Erektion onanieren und mich mit relativ leichten Bewegungen zum Orgasmus bringen. Ich hab das sogar kultiviert und versucht immer mehr meinen Körper zu spüren und die Bewegungen immer sanfter werden zu lassen.

Ich war so sensibel, dass es manchmal zufällige Situationen gab (lautes Stöhen einer Nachbarin, Einem Mädchen auf der Arbeit, der ich in den Ausschnitt sehen konnte, eine Zeitschrift mit nackten Frauen, die ich zufällig fand) in der die Erregung nahezu zum Kontrollverlust führte. Mein Herz pochte und mein Körper handelte automatisch. Ich kann mich erinnern, dass ich einmal nach Hause gerannt bin, nur um zu onanieren.

Am intensivsten war es dann an meinem ersten Tag mit Internet. Meine erste Pornosession dauerte glaube ich 14 Stunden lang, die ganze Nacht. Danach bin ich von dem Zeug nicht mehr losgekommen.

Es gibt manchmal alte Hollywoodfilme oder Romane aus der Zeit vor dem Internet, wo zwei Menschen zusammentreffen und so ausgehungert sind, dass sie drei mal in einer Nacht miteinander Sex haben.
So soll es sein!

Das Erlebnis heute war nicht negativ. Es war positiv, denn es zeigt mir wo ich hin will - zu intensiven Gefühlen!
Hallo @Schnacki,

ich finde es richtig, dass Du Dich wegen diesem kleinen Ausrutscher nicht selbst runterziehst und sogar etwas Positives daraus mitnehmen kannst. Das Wichtigste ist wohl die Einstellung und Fokussierung. Denn Du weißt genau, was Du willst und wo Du (wieder) hin willst. Durch diese kurze Erfahrung hast Du gemerkt, dass dies möglich ist und kannst zudem an Deinen Erinnerungen festhalten, wie es vor den Pornos war.

Mit der Abstumpfung ist es genau, wie Du beschrieben hast. Nach meinem Selbstversuch vor ein paar Jahren kann ich das nur bestätigen.

Ich habe damals nicht nur viel über Pornosucht gelesen, sondern wollte verstehen, was an dem Ganzen so toll ist und wollte fühlen, was mein Partner fühlt.

Also habe ich mir auch Internetpornos angesehen. Beim 1. Mal genügte ein kurzes Video von vielleicht 3 bis 5 Minuten. Ich hatte einfach das 1. Video angeklickt, was es auf der Seite gab und war sofort erregt.

An den darauffolgenden Tagen wurden es bereits mehrere Videos, und die Konsumzeit lag schon bei einer knappen Stunde. Es steigerte sich weiter. Inzwischen gab ich schon gezielt Suchbegriffe ein und hatte eine bestimmte Vorliebe entwickelt, was genau das Video beinhalten soll. Ich fing an, Videos vorzuspulen, um festzustellen, ob sie nach meinem Geschmack sind.

Auch hatte ich ein paar Favoriten, die ich mir immer wieder ansah, jedoch auch auf der Suche nach neuen Lieblingsvideos war. Zurückgespult habe ich auch oft, wenn mir etwas gefiel.

Erschreckend schnell passierte es, dass ich so 1 bis 1,5 Stunden nur am Suchen war und kaum bis gar nicht erregt war. Manches törnte mich auch einfach ab.

Innerhalb von ca. 2 Wochen war ich bei 3 Stunden Pornokunsum täglich angekommen, ertappte mich auch selbst dabei, dass ich jeden Tag darauf wartete, ungestört zu sein, um mir etwas anzusehen.

Aber ich bemerkte auch die negativen Seiten daran. Ich ärgerte mich über die verlorene Zeit und stellte auch fest, dass ich meinen Berührungen gegenüber unsensibler geworden war. Selbstbefriedigung war absolut reizlos für mich geworden, ohne Video oder Kopfkino, bei dem ich mir meine Lieblingsvideos vorstellte.

Nach einigen Wochen brach ich deshalb ab und ertappte mich dabei, dass ich vor allem an den ersten Tagen öfter daran denken musste, mir etwas anzusehen oder mich zu Kopfkino selbst zu befriedigen.

Nach einer großen Pause habe ich mir nochmal wahllos ein Video angesehen, und es war wieder viel intensiver, obwohl es gar nicht meinem Geschmack entsprach.

Wenn ich heute ein Stöhnen höre oder eine kurze Filmszene sehe, bin ich sofort erregt. Dasselbe trifft darauf zu, wenn ich meinen Mann intim berühre oder wir uns küssen. Als ich Pornos schaute, fühlte ich gar nichts.

Ich war geschockt, wie schnell sich das damals entwickelte, obwohl wir Frauen ja meist weniger anfällig für visuelle Reize sind. Durch diese Erfahrung konnte ich mich gut in die Lage meines Partners versetzen und das Ganze weniger auf mich beziehen. Ich hatte einfach mehr Verständnis für sein Verhalten und nicht mehr diese endlose Wut im Bauch, warum er mir das immer wieder angetan hat. Dementsprechend liefen Gespräche mit ihm auch viel gelassener. Ich konnte mitreden.

Dennoch empfehle ich so einen Selbstversuch keinem! Er hat mir gezeigt, wie schnell es hätte passieren können, dass aus einem Süchtigen zwei geworden wären, und das ist es nicht wert. Ohne mein Vorwissen und das genaue Beobachten und vielleicht auch meinem geringen Suchtpotential, was Medien allgemein betrifft, wäre ich dem Übel womöglich selbst verfallen.

Meine Lieblingsvideos von damals habe ich noch immer im Kopf und erinnere mich sehr genau daran. Aber ich kann sie mühelos ausblenden und ignorieren. Bei jahrelangem Konsum mag ich mir gar nicht vorstellen, wie lange sowas im Kopf eingebrannt bleibt und abgerufen werden kann.

Ich wünsche Dir maximalen Erfolg für Dein Vorhaben und bin sicher, dass Du Dein Ziel erreichen wirst. Hin zu intensiven Gefühlen!

Qualität geht vor Quantität.

Geduldige
Danke Geduldige für deine Antwort,

schön dass du meine Erfahrungen bestätigst.

langfristig will ich den Sex intensiver erleben. Pornofreiheit ist eine wichtige Voraussetzung dafür. Pornos wird man dadurch automatisch auch intensiver erleben - und das ist eine große Falle zurück in die Sucht. Ich wünschte ich könnte den Pornokonsum genauso einfach abstellen, wie du es damals getan hast.

Heut ist glaub ich Tag 18,

ich hab immer noch ständig Sex im Kopf und träume jede Nacht davon. Es ist erstaunlich, dass ich die ganzen Tage komplett ohne Onanieren durchgehalten habe. Neulich hatte ich Sex mit meiner Freundin. Der Sex war absolut normal. Keine Medikamente, ganz gute Erektion und relativ problemlos den Höhepunkt erreicht. Es war nicht besonders intensiv aber es hat alles funktioniert.

Das ist mir Ansporn für die weitere Enthaltsamkeit. Es kann nur besser werden.
Am Tag 20 war dann wieder mal ein Rückfall. Und zwar ein richtiger mit Konsum.

Wann passieren diese Rückfälle?

1. Nachmittags, wenn ich erschöpft und gestresst von der Arbeit oder Uni komme.
2. Wenn ich mit Aufgaben total überfordert bin.
3. Am Tag nachdem ich Sex hatte oder nachdem ich einen Rückfall hatte.
3. Wenn ich nachts aufwache und nicht mehr schlafen kann.


Und genau dann, nämlich nachts ist es passiert. Es war aber mal wieder so ganz anders. Ich war extrem sensibel und hatte ein unglaublich intensives Gefühl, genau das Gefühl, nach dem ich suche. Jetzt weiß ich, dass es sich lohnt, sich wochenlang zurückzuhalten.

Zwei Tage nach dem Rückfall hatte ich dann noch spontanen Sex mit meiner Freundin und alles lief gut. Erektion auch ohne Medikamente, ich hab relativ viel Gefühl gehabt und den Höhepunkt gut erreicht. Ganz normaler Sex. So intensiv wie bei der Pornosession war es leider nicht - das wäre schön.

jetzt bin ich also wieder an Tag 5 ohne Porn und Onanie. Auf ein Neues! Mindestens 3 Wochen - mal sehen ob es klappt.
kurze Info,

ich lebe noch. Dieses Leben befindet sich aber gerade in einer tiefen Krise. Finanziell bin ich am Rande des Ruins. Ich müsste mir einen Job suchen, hab aber keine Zeit dafür. Denn ich schufte unglaublich viel für meine Freundin, deren Existenz kurz vor dem Zusammenbruch steht. Die Uni wird zunehmend vernachlässigt. Einfach keine Zeit mehr. Ich fühl mich nur noch schwach und erschöpft. Unsere Beziehung besteht zur Zeit daraus gemeinsam auf der Baustelle zu stehen. Wochenlanges schindern in dem Bewusstsein, dass man am Ende doch mit Miesen raus geht. Es geht nur noch darum den Schaden so klein wie möglich zu halten. Nachts kann ich oft nicht schlafen - dann wird das Internet angemacht.
Hey schnacki, das klingt echt heftig was du beschreibst. Deine letzter Satz ist so bezeichnend: dann wird das Internet angemacht. Als ob das Internet nur aus Pornographie bestehen würde. So sehen wir die ganze Sache schon.
Bei mir ist es genau so Internet=Pornographie.
Ich hoffe, euer Schaden wird nicht zu groß. Sowohl finanziell als auch emotional.
Denk daran, wenn du dich abends an deine Freundin kuschelst im warmen Bett, dass dort ein Mensch liegt der dich liebt. Das ist doch viel mehr wert als jeder Porno. Diese Momente der Vertrautheit.
Ich weiß, das ist nur ein schwacher Trost, geschrieben von irgendeinem Typen im Internet.
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