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Normale Version: Selbstzweifel und Möglichkeiten zur Verarbeitung
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Hallo zusammen, 

Ich (Anfang 40) bin seit 1 1/2 Jahren mit meinem Freund (Anfang 50) zusammen. Als wir uns kennenlernten,  war er verheiratet.  Nach der Trennung von seiner Frau und einer Fernbeziehung von 4 Monaten ist er auch bei mir eingezogen. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und alles schien echt gut zu laufen.

Ich wusste von Anfang an, dass er sich Pornos anschaut. Was ich nicht wusste ist, dass er dies immer tat, sobald er die Möglichkeit hatte. Dies ging von Seitensprungportalen, wo er nur noch angemeldet und mal geguckt hatte (er hat darüber in seiner tatsächlich Seitensprünge gefunden) über Social Media und jungen schlanken Frauen bis über täglicher Ponokonsum. Ich wurde auch für den Pornokonsum ersetzt, sprich Gespräche wurden abgebrochen mit dem Hinweis, er sei müde,  will nur noch n porno gucken und dann schlafen.  Dann fing es an, dass er Vorgänge fand, nicht mit mit telefonieren zu müssen, da er Pornos schauen will. Nach vielen Lügen und nachdem es aufflog, hat er die erste Zeit, wo er hier war zwar noch im Rahmen seiner Möglichkeiten geschaut und dann 3 Monate gar nichts mehr gemacht.  Im Januar diesen Jahes find es dann wieder an, ohne dass ich es wusste und immer dann, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Was auch mit Unterbrechungen 8 bis 9 Stunden ging. Nachdem dies im März bekannt wurde, hat er es schön geredet, gelogen und ich habe versucht mit dem was ich wusste und das was er sagt zu arbeiten. Mein Hauptproblem dabei ist,  dass er mir durchgängig sagte, er würde dies nicht mehr tun und dass er fast nur sehr junge Frauen waren die er schaute. Nsch jetzt 4 Monaten Abstinenz (wie er sagt), fing er wieder an. 

Seine Filme drehen sich hauptsächlich um lesbische Pornos und um Pornos, wo der Mann das Sagen hat und die Frau verführt (castingfilme usw.). Gemeinsamer Nenner sind schmale, fast dürre Mädels ohne viel Oberweite und vom Aussehen und der Art höchstens 20.

Die ganze Zeit hat er abgestritten,  dass er genau sowas sucht, wo für mich wieder n Schlupfloch war zu glauben dass nicht nur das in sexuell anzieht. Man muss dazu sagen dass ich weder schmal noch dünn bin und auch eine große Oberweite habe, also das Gegenteil von den Frauen bin.

Ich habe jetzt und schon die ganze Zeit seit der Vermutung mit starken Selbstzweifeln zu kämpfen. Wenn sowas ihn sexuell erregt, warum ist er dann bei mir? 

Er will gegen diese Sucht ankämpfen,  sucht sich jetzt einen Therapieplatz usw. Er scheint wirklich davon abkommen zu wollen was ich toll finde und ihn auch dahingehend bestärke.

Aber wie gehe ich mit dem Fakt um, dass er sich sehr stark vom Gegenteil von mir abgezogen fühlt? Sei es nun in Pornos, im Social Media oder auf der Straße? 

Hat es tatsächlich nur etwas mit der Sucht zu tun oder können das auch tatsächlich reale Wünsche sein, die man nur nicht ausleben will/kann/darf?
Hallo Fitzkick,

was deine Schilderungen bezüglich der Präferenzen deines Freundes betrifft, so kann ich nur sagen, das war (ist) bei meinem Mann genau das Gleiche.
Er suchte (oder sucht) gezielt nach besonders jungen und dünnen fast schon jungenhaft wirkenden Mädchen (Frauen kann ich dabei wirklich nicht sagen).
Als ich das damals zum ersten Mal bemerkte, da wußte ich noch absolut nichts von einer Pornosucht, machte ich mir ernsthaft Sorgen, dass er eventuell
eine ganz fürchterliche Neigung haben könnte. Ich habe ihn seinerzeit sogar darauf angesprochen, weil ich total geschockt war, ehrlich gesagt, und habe
ihn gefragt, woher er denn wissen will, ob diese "Mädchen" denn überhaupt Volljährig waren. Er meinte damals nur, ach das sind doch alles Schauspielerinnen
und die bekommen dafür Geld.

Ich war und bin auch heute noch fassungslos über soviel Dummheit und Naivität. Wie kann man seinen eigenen, was auch immer, befriedigen, ohne über
die Konsequenzen dessen nachzudenken. Das hat mich damals schon angeekelt.

Nach dem ich dann, nicht zuletzt durch das Forum, festellen mußte, dass es sich bei seinen Aktionen um eine ausgewachsene Pornosucht handelt,
habe ich natürlich versucht, mehr herauszubekommen. Und natürlich sprach ich ihn nochmals auf seine Präferenzen an.  Er sagte dann nur, er könne die
"älteren Frauen" in Pornos nicht ertragen, die sähen so verbraucht aus und das turne ihn ab.

Da stellt man sich nun, als ebenfalls "älteres Mädel" doch ernsthaft die Frage, und was ist mit mir. Ich bin nun 52 und habe auch nicht mehr so eine glatte
Haut, wie mit Anfang 20 und alles ist nicht mehr so frisch...
Das zehrt ordentlich am eigenen Selbstwertgefühl. Ich weiß nur eins, ich bin eine tolle Frau, ich habe wunderbare Fähigkeiten, bin empathisch und freundlich
und hilfsbereit, meine Patienten mögen mich, meine Kinder lieben mich und ich möchte ein Leben, in dem ich akzeptiert und geliebt werde, für das, was mich
ausmacht und nicht wie ich aussehe! Alles andere ist mir Wurscht.

Gräm dich nicht, sondern besinne dich auf dich selbst. Mach, was dir guttut und verschwende nicht deine Lebenszeit mit einem Mann, der dich nicht verdient.
Du kannst ihm gerne eine Chance geben, wenn er sich jetzt einer Therapie unterziehen möchte, aber warte nicht zu lange und höre auf mit den Selbstzweifeln,
denn du bist gut und schön, so wie du bist, alles andere ist eine krankhafte Neigung, die mit dir nichts aber auch gar nichts zu tun hat.

Ganz liebe Grüße
T
Hallo liebe T,

Danke für deine Antwort. Diese Frage habe ich auch schon gestellt. Eine so "klare Antwort" habe ich nicht bekommen. Aber bei der Antwort, die du erhalten hast, ist es vielleicht auch besser so.

Aber wenn man diese Präferenzen hat und diese jungen Dinger so toll findet, warum sucht man sich dies nicht im realen Leben? Warum zieht man da so einen Cut? Wahrscheinlich, weil es gesellschaftlich nicht korrekt wäre? Ich weiß es nicht.

Komme mir sehr naiv vor, zumal es ja schon so ist, dass ich ein komisches Gefühl habe, alleine weg zu gehen (er könnte ja gucken), wenn er alleine geht (er könnte wieder den Druck nach optischen Reizen nachgehen) oder zusammen raus zu gehen (ich darf wieder wie blöd daneben stehen, während er sich seine optische Befriedigung woanders holt und auch noch für dumm erklärt werden, weil gar nichts war.

Ja, ich möchte ihm glauben, ich möchte vielleicht irgendwann wieder vertrauen. Allerdings hab ich noch keine Ahnung, ob und wie das gehen soll.
Ein ganz Herzliches Willkommen von mir, liebe Fitzkick!

Ich musste Deine Geschichte mehrmals lesen und bin immer noch schockiert über die (so habe ich es zumindest verstanden) Schamlosigkeit Deines Freundes, mit der er seine Pornoglotzerei Dir gegenüber kommuniziert hat. Das lässt vermuten, dass er sein Verhalten als völlig normal und selbstverständlich angesehen hat. Allein diese Tatsache bzw. Dreistigkeit führt bei mir zu einigen Fragezeichen:

Woher wusstest Du von Anfang an, dass er Pornos schaut?
Wie hast Du darauf reagiert?
Wie hast Du reagiert, als er z. B. sagte, er sei müde und will nur noch vorm Schlafen gehen einen Porno gucken?
Wieso hat er die Pornoglotzerei (angeblich) eine Zeit lang sein lassen?
Wie kam heraus, dass er doch (wieder) schaut, und wie hat er darauf reagiert? Wie hast DU darauf reagiert?
Warum will er damit aufhören? Kam die Idee mit der Therapie von ihm?

Wegen der Tatsache, dass er sich diese dünnen und jungen Frauen anschaut, solltest Du Dich nicht fertig machen. Klar könnte es sein, dass Dein Freund tatsächlich eher auf diesen Typ Frau steht. Aber oft entsprechen solche Vorlieben bei Pornos nicht dem, was der Mann real ausleben wollen würde. Natürlich gibt es da Ausnahmen. In Wirklichkeit steckt selbst dann aber auch etwas Anderes dahinter, als es oberflächlich betrachtet zu sein scheint. Sex hat immer etwas mit Macht zu tun. Und diese Art von Frauen signalisiert eher Unterwürfigkeit und Schwäche. Womöglich macht ihn das so sehr dabei an und gar nicht vordergründig die reine Optik. Du schreibst ja auch, dass er sich vorrangig Videos ansieht, in denen der Mann das Sagen hat. So war es bei meinem Mann auch. In Real war er aber nie dominant und lag im Bett wie ein kleines Baby. Er wusste gar nicht, was er machen soll oder traute sich schlichtweg nicht. Ich musste den Ton angeben. Sonst passierte gar nichts. So war es auch, als er vor mir ab und zu zu Prostituierten ging. 

Dazu kommt die Abstumpfung bei regelmäßigem und jahrelangem Konsum. Mein Mann hat irgendwann auch Sachen angeschaut, vor denen er sich im wahren Leben total geekelt hat. Nur in seinem Pornorausch törnte ihn das an. Kaum war er "nüchtern", schockierte ihn das Gesehene. Auch schaute er sich irgendwann hin und wieder ältere Frauen an, die ihn in Wirklichkeit überhaupt nicht interessieren. Er hat damit einfach einen neuen Reiz geschaffen, um einen Kick zu erhalten. Die Dauer (8 Stunden) des Konsums bei Deinem Freund zeigt ja auch, wie sehr er genau nach diesem Kick sucht und macht die Abstumpfung deutlich.

Du bist toll und schön, so wie Du bist! Kein Hochglanzfoto oder Porno kann daran etwas ändern. Und Dein Freund hat Dich sicher auch noch wegen anderen Eigenschaften gewählt, die noch dazu wichtiger sind, als das Aussehen.

GLG Geduldige
Danke für deine Antwort. Zu deinen Fragen:

Woher wusstest Du von Anfang an, dass er Pornos schaut?

er hat es klar kommuniziert.  Ich hab es als normal angesehen, zumal ich hin und wieder auch sowas gucke. 

Wie hast Du darauf reagiert?

Ich war neugierig.  Hab gefragt, was er genau guckt.  Aber nicht negativ, dass ich das blöd finde

Wie hast Du reagiert, als er z. B. sagte, er sei müde und will nur noch vorm Schlafen gehen einen Porno gucken?

Wahrscheinlich zu naiv. Ich habe geäußert, dass ich es nicht so toll finde, abgeschoben zu werden. Habe aber mir auch nicht sonderlich was dabei gedacht hinsichtlich der Filme. Eher mich bzw ihn gefragt, warum er dies tut. So als wenn man einen wegen einem Videospiel oder Freunden abwürgt. Die Filme haben etwas an meinem Selbstbewußtsein gekratzt, aber hab das noch als normal eingestuft. 

Wieso hat er die Pornoglotzerei (angeblich) eine Zeit lang sein lassen?

Ich kann es nicht wirklich sagen. Es war die Zeit, wo er frisch zu mir gezogen ist. Entweder weil ihm der Sex hier gereicht hat, er aus seinem gewohnten Umfeld raus war? Vielleicht, weil er nicht oft bzw gar nicht alleine war (ich war durchgehend  im Homeoffice). Wahrscheinlich letzteres und er wusste noch nicht,  wie er konsumieren sollte. Mit Gewissheit kann ichs nicht wissen und er sagt, er kann es nicht genau sagen 


Wie kam heraus, dass er doch (wieder) schaut, und wie hat er darauf reagiert? Wie hast DU darauf reagiert?

Wir hatten das Thema Porno häufiger.  Ich habe immer wieder betont , dass ich ansich nichts dagegen habe, aber von Heimlichkeiten nichts halte und auch nicht will. Es gab immer den nahenden Zweifel an seinen Worten und ich wollte meinen Kopf beruhigen, indem ich sein Handy nahm und sehen wollte, dass er die Wahrheit sagt. Das Handy zeigte aber das Gegenteil.  Ich habe ihn angesprochen.  Direkt. Nachdem wieder Lügen erzählt wurden und Ausreden und so weiter und er selbst nachdem ich ihm seinen Verlauf zeigte, versuchte, ein Bild von sich abzugeben und weiter log, hatten wir lange Streit.  Im Nachhinein hab ich sicherlich falsch reagiert, aber ich bin ein Mensch, der sein Leben lang mit Betrügern, Lügen und so weiter leben sollte, was ich auf gar keinen Fall will. Das hab ich aber auch von Anfang an kommuniziert. 


Warum will er damit aufhören? Kam die Idee mit der Therapie von ihm?


Das zweite Mal, wo alles aufflog  hat er eine Therapie begonnen. Es war seine Idee,  allerdings war er nur halbherzig hinterher, da er dachte, das kriegt er schon alleine hin. Wir waren jetzt am Montag bei einer Paartherapie, kurz vorher ist sein Konsum wieder aufgeflogen. Die Therapeutin hat ganz klar gesagt  dass er dringend eine Therapie machen muss. 

Wir sind gerade dabei, die Vergangenheit aufzuarbeiten, wozu auch gehört, wie der wirkliche Status ist. Er beteuert immer wieder, mehr gibt es nicht,  was ich nicht weiß.  Gestern nachmittag kam wieder ein Thema, worauf ich ihn ansprach. Heute hat er mir das erste Mal etwas von sich aus zugegeben,  was ich nicht schon geahnt habe. Die sind ja ganz schlau um Verheimlichen

Auch habe ich vorhin hier im Bereich Studien etwas gestöbert und bin auf ein Youtube Video gestoßen,  wo es um Dopamintabletten geht und den Bezug hierzu auf Süchte. Er hat kein Parkinson, allerdings  hat er vom Neurologen Tabletten verschrieben bekommen,  die er anfing zu nehmen "kurz" bevor er in seiner vorherigen Partnerschaft damit begonnen hat, Filme zu schauen und so weiter. Das will er jetzt schleunigst abklären und nach Alternativen suchen
Hallo meine Liebe,

wow, ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass Du meine Fragen alle beantwortest. Danke dafür.

Leider erkennt man auch bei Deinem Partner grob das klassische Muster des Verlaufs, den man bei einigen der Frauen hier ähnlich nachlesen kann. Auch wenn es grundsätzlich positiv ist, dass Dein Partner zu einer Therapie bereit ist und er gestern zum 1. Mal von sich aus etwas zugegeben hat, sieht man in Deinen Antworten zu meinen Fragen auch das typische Verheimlichen, Abstreiten und Schönreden der Sucht.

Dennoch lässt seine Bereitschaft und die gestrige Offenheit hoffen, dass er tatsächlich etwas ändern will. Ich hoffe sehr, dass er die Therapie ernst nimmt und diese nicht nur macht, weil es ihm gesagt wurde. Denn mit eigenem Willen hat er die besten Chancen, von der Sucht loszukommen. Er sollte verstanden haben oder zumindest verstehen wollen, dass Pornos auf Dauer nichts bringen, ausser Probleme.

Der Partnerin zuliebe mit der Sucht zu brechen, ist durchaus nobel und doch nicht dasselbe. Ein Süchtiger holt sich eigentlich erst dann Hilfe, wenn die Sucht ihn selbst belastet. Und wie man in den Tagebüchern einiger Männer hier im Forum nachlesen kann, ist selbst mit dieser Erkenntnis und dem eigenen Willen, davon loszukommen, ein langer, steiniger Weg zu beschreiten.

Mein Rat an Dich ist deshalb, mit ihm im Gespräch zu bleiben und Dir ab und an - soweit möglich - ein paar Infos vom Therapeuten einzuholen oder sogar hin und wieder dabei zu sein. Denn der Therapeut kann nur mit dem arbeiten, was Dein Freund ihm liefert. Lügt er oder hält wichtige Infos zurück, kann das die Therapie erschweren oder gar zum scheitern bringen.

Das Video mit den Dopamintabletten kenne ich. Lasst das ruhig abklären.

Alles Liebe

Geduldige
Fitz, willkommen hier. Bei meinem Mann war es das selbe. Auch sehr dünne Frauen mit kaum Brust. Eher androgenen Körpern. Viele der Frauen waren Asiatinnen, weil doch recht viele von ihnen sehr schlank und zierlich waren.
Er hat auch immer meine Oberweite kritisiert (zu groß, und ich habe C-cup) und die wären nicht so toll wie von den 18-Jährigen. Lach. So ein Gefasel kann man nicht ernst nehmen. Damals hat mich das aber sehr verletzt. Auch mein Mann hat eher Frauen abwertende Videos geschaut. Die Frauen werden in den Videos total naiv und unreif hingestellt. Ich fand das immer widerlich. Und auch etwas krank. Das ist einfach kein normales Frauenbild, das ein Mann haben sollte.

Mein Mann sagt jetzt, er sei über ein Jahr pornofrei. Ist er es wirklich? Man kann jemanden nicht 100% trauen, der pornosüchtig ist. Und ein Mann, der einmal süchtig war, wird es für immer bleiben.

Ich hoffe, dein Mann macht eine Therapie und kommt los von den Pornos. Denn wenn nicht wird dein Leben zur Hölle. Ich spreche aus Erfahrung. Alles Gute dir.
Bei meinem Mann war es zum Schlss dann wirklich so, dass er diese Fantasien ausleben wollte. Ich saß dann doch schnell beim Anwalt. Ich war damals einfach nur schockiert und habe meinen Mann nicht mehr widererkannt.
Hallo ihr Lieben und vielen lieben Dank für eure Kommentare.

Ich gerate immer mehr in Zweifel und Misstrauen. Umso mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, umso mehr Fragen tauchen auf. Das er Züge einer Porno-Sucht hat, ist für mich klar. Allerdings fehlen mir bestimmte Punkte, die zu einer Sucht dazugehören. Er hat kein Verlangen nach Pornos, wenn ich in der Nähe bin (sagt er), da für ihn ein großer Teil die Heimlichkeit einen Kick gibt. Da ich allerdings nur zwei mal die Woche zur Arbeit fahre, er somit nur zwei mal die Woche höchstens alleine ist, hätte er ja nur dann die Chance dazu. Dann macht er es aber nicht zwingend, sondern vielleicht einmal pro Woche vielleicht (sagt er). Wenn ich nachts schlafe, kommt es auch nicht vor, dass er guckt (sagt er). Er verspürt keinen Druck und hat nach 2 Wochen Abstinenz auch keine Probleme, damit aufgehört zu haben (sagt er). Sind mir persönlich zu viele Fragezeichen, die dagegen sprechen. Aber ob es nun eine Sucht ist oder nicht....

Fakt ist für mich, dass ich mit diesen peu-a-peu Informationen nicht mehr leben möchte. Ich habe für sehr vieles Verständnis, allerdings auch nicht unbegrenzt. Jeden Tag kommen hier mehr Dinge zum Vorschein. Zum Beispiel, dass er, wenn er unterwegs ist, einen Druck verspürt und sich dann umsieht nach Frauen, die seiner Neigung entsprechen. Sieht er dann eine, geht sein Kopfkino los. Sei das nicht normal, fragt er. Keine Ahnung. Er hat immer gesagt, dass er sich nur mit mir im Kopf masturbiert (was ich auch schon oft in Frage gestellt habe..... ganz blöd bin ich ja nicht). Jetzt sei ich es ab und zu und er spielt dann hauptsächlich eher sein Kopfkino ab mit Frauen auf der Straße oder halt Pornofilmen. Er sagte immer, dass ich, obwohl ich in dem letzten Jahr zugenommen habe (er auch), trotzdem sehr attraktiv und anziehend bin und er mich genauso schön findet wie am Anfang. Jetzt ist auch das anders. Jetzt war es früher schöner, als ich 10 Kilo weniger wog.

Das sind alles Dinge, die mir schon immer irgendwie klar waren, allerdings von ihm immer abgestritten wurden. Nach und nach stellt er es richtig. was ich auch gut finde, da ich mit Fakten besser leben kann als mit Widersprüchen, Unwahrheiten und Lügen

Er hat vor vorgestern ein Ultimatum von mir bekommen. Ich möchte die Fakten haben, was genau in den letzten Monaten passiert ist. Was los ist. Er hat bis heute Abend Zeit, reinen Tisch zu machen und hatte auch Zeit, darüber nachzudenken. Warum? Weil ich keine Bröckchen mehr von ihm haben möchte, mit denen ich mich dann auseinandersetze, um dann wieder etwas zu bekommen. Mein Kopf macht da so langsam nicht mehr mit. Da das Lügen einen gewissen Automatismus eingenommen hat, ist es für mich ok, wenn in Zukunft Lügen ausgesprochen werden. Allerdings möchte ich, dass er diese Lügen innerhalb von 24 Stunden wieder richtig stellt. Sollte dies nicht passieren, sehe ich keine Chance für uns, da ich dann hier durchdrehe und niemals anfangen kann, wenigstens etwas zu vertrauen. Ich denke, dass ich sehr tolerant bin und auch mit Rückfällen usw. klar komme. Allerdings nicht, wenn man mich für dumm verkaufen will, was in den letzten 1 1/2 Jahren zu oft der Fall war.

Wenn er wirklich eine Pornosucht hat und da gefangen ist, ist dies wahrscheinlich egoistisch. Aber wenn ich mir eure Geschichten und die der anderen durchlese, denke ich, das sich nicht bereit bin, dies über Jahre mitzumachen.

Ob es möglich ist, wenn er einen Therapieplatz findet, an Infos vom Therapeuten zu kommen, halte ich für sehr Unwahrscheinlich. Ihm wurde geraten, eine kognitive Verhaltenstherapie zu machen. Hier sind die Wartezeiten entsprechend lang. Und ist diese Form tatsächlich die Richtige? Er sagt, er wolle dies hauptsächlich für sich machen, da er sich und das Verhalten als krank ansieht. Wir werden sehen, ob dies der Wahrheit entspricht.
Liebe Fitzkick,

ich bin der Meinung, dass Du es genau richtig angestellst! Du bist bereit, Deinem Freund zu helfen und ihm beizustehen, aber nicht um jeden Preis. Es gibt Grenzen und Regeln, die Du ihm aufgezeigt hast, um Dich selbst zu schützen. Denn was bringt es, wenn es ihm gelingt, das Problem irgendwann in den Griff zu bekommen, während es Dir über die Zeit immer schlechter geht? Ich bewundere Deinen Mut und die Konsequenz in dieser Hinsicht, was Du auf jeden Fall beibehalten solltest.

Unsere Männer sind nicht schlecht, auch wenn sie sich durch die Pornos oft so verhalten und Dinge sagen, die uns an allem zweifeln lassen, was wir glauben, über den Mann an unserer Seite zu wissen, und das Vertrauen leidet. Vieles von dem, was Dein Freund zu Dir sagte, hat er sicher aus Scham gesagt und um Dich zu schonen. Oft ist es aber auch einfach die Angst vor Konflikten, Streit etc.

Ich habe über die Jahre viele unterschiedliche Aussagen von meinem Mann erhalten, die sich manchmal völlig mit ursprünglichen Aussagen widersprochen haben. Manchmal wusste ich schlichtweg nicht mehr, was ich glauben soll. Sei deshalb immer skeptisch, bei dem, was er Dir erzählt. Einige der Antworten/Aussagen von Deinem Freund kommen mir sehr bekannt vor und sind typische Argumente eines Süchtigen.

An Infos vom Therapeuten könntest Du theoretisch nur kommen, wenn Dein Freund sein Einverständnis dazu gibt. Ich weiss nicht sicher, wie es sich da mit der Schweigepflicht etc. verhält. Fragen würde ich trotzdem.

Eine Verhaltenstherapie ist grundsätzlich bei Süchten richtig. Die größten Erfolge werden jedoch mit einer Kombination aus Verhaltenstherapie und Psychotherapie oder gar Tiefenpsychotherapie erzielt. Bei der Verhaltenstherapie konzentriert sich der Therapeut hauptsächlich auf das akute (sichtbare) Problem, während bei der Psychotherapie intensiver an der Ursachenforschung gearbeitet wird. Die Kombi aus beiden Therapieformen ist deshalb sinnvoll, weil es Gründe (Ursachen) für eine Sucht gibt, die ebenso angegangen werden müssen, um sich dauerhaft zu stabilisieren. Die Verhaltenstherapie beschäftigt sich überwiegend mit dem akuten Symptom (Sucht) und lehrt, den Umgang mit den Impulsen, die zum Konsum führen, hilft dabei, Schlechtes mit Gutem zu ersetzen.

Ein guter Therapeut merkt jedoch nach einigen Sitzungen, wo er ansetzen muss und beleuchtet auch die Ursprünge des Verhaltens. Vertraue erstmal darauf und lass ihn diese Therapie ruhig durchziehen. Er sollte sich aber bewusst sein, dass es bei einer Verhaltenstherapie auch darauf ankommt, zwischen den Sitzungen an sich zu arbeiten. Hier ist Mitarbeit von ihm gefragt. Nur der wöchentliche Gang zur Therapiestunde bringt da nicht viel. Er muss das Gelernte auch in den eigenen 4 Wänden umsetzen.

Ich würde auf jeden Fall aber auch das Medikament abklären lassen, was er einnimmt, und diese Info dem Therapeuten nicht vorenthalten.

Ich drücke Euch die Daumen, dass es bald vorwärts geht.

Geduldige
Hmmm, ich würde schon so weit sagen, dass Männer, die ihre Frauen betrügen, erniedrigen und beleidigen schlecht sind. Sucht hin oder her, mir war das damals schnuppe warum er so widerlich zu mir und den Kindern war. Er war es und keine Sucht der Welt rechtfertigt das. Mein Mann war ein Teufel damals und ich finde, Verständnis hat auch seine Grenzen. Ein Leben ohne Sex, mit immer währendem Vertrauensbruch, Kränkungen und angst, dass man wieder verletzt wird...das sollte sich keine Frau antun. Nur wenn ein Mann wirklich an seiner Sucht arbeitet und einsieht, dass er krank ist und sich was ändert, kann man was tun. Und da macht es dann auch Sinn. Anderenfalls nicht. Auch ein Alkoholiker ist krank...hat oft schlimmes in der Kindheit erlebt und versucht seinen Schmerz mit Alkohol zu betäuben. Aber das heißt nicht, dass man sich für so jemanden aufopfern muss. Meine Mutter hat das damals gemacht, und uns so alle ins Unglück getrieben. Da der Mann ja krank war und man ihm helfen muss und Verständnis haben muss. Ja, das war ganz toll damals.
Verständnis hört aber auch mal auf. Mann muss sich nicht ein Leben lang kasteien und diesen Rotz mitmachen, nur weil der andere eine Problem hat, dass er leider in vielen Fällen nicht angehen will.
Eine Frau hat auch ein Recht auf ein schönes Leben, mit Freude und einem liebevollen Partner. Auf Zärtlichkeit und Sex. Es ist nicht der Frau ihr Problem, wenn der Mann eine Sucht entwickelt hat und anderen damit das Leben zur Hölle macht. Man kann auch nur bedingt zur Seite stehen. Ich hoffe und wünsche jeder Frau, dass ihr Mann, der Pornosüchtig ist, davon loskommt und sie wieder ein schönes Leben führen können. Aber passiert das nicht, muss man auch mal rigoros werden. Ein Leben lang weinen und traurig sein. Nein! Dafür gibt es dann den Scheidungsanwalt.
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