05.12.2021, 00:00
Hallo an Alle,
nun wo soll ich anfangen? ich bin 36 und würde selbst sagen ich bin süchtig seit ich ein Teenager war. Wirklich erkannt habe ich mein Problem zum ersten Mal mit 28 oder so. Da wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst dass ich keinen gesteigerten Sexualtrieb habe sondern einfach süchtig bin. Ich habe damals ziemlich radikal reagiert und quasi von heute auf morgen aufgeräumt und beschlossen nie wieder Pornos zu schauen. Das hat ca 3 Wochen lang funktioniert und ich durchlebte damals eine ziemlich unglaubliche Zeit. Zwar hatte ich extreme Entzugserscheinungen aber auf der anderen Seite fühlte ich mich so gut wie fast noch nie. Es war wie verliebt sein, nur sogar nochmal etwas stärker. Ich fühlte mich gesund, auf dem richtigen Weg zu sein, stark, selbstbewusst etc. Es war wie ein extrem guter Drogenrausch - aber komplett nüchtern. Es kam zu einem Punkt wo ich mich so stark und selbstsicher fühlte dass ich überzeugt war die Pornosucht im Griff zu haben und mal probieren wollte wieder was zu schauen und das habe ich dann auch getan. Es war (leider) unglaublich gut und ich habe es dann geschafft eine zeitlang meinen Konsum wirklich auf ein geregeltes Maß zu rezudieren, aber wie viele von euch das wsl kennen, ist das irgendwann wieder aus dem Ruder gelaufen.
Ich bin komplett rückfällig geworden, ja im Grunde wurde es schlimmer als davor. Weitere Versuche aufzuhören führten nicht mehr zu diesem "Höhenflug" den ich beim ersten Mal erlebt hatte. Im Gegenteil, wenn ich aufhörte fühlte ich mich überhaupt nicht besser und mein Körper hat ALLES unternommen damit ich wieder nachgebe. Ich habe dann in gewisser Weise irgendwann aufgegeben und seitdem gelernt mit meiner Sucht zu leben. Wie man bei den Alkoholikern sagt würde ich mich selbst als extremen aber funktionierenden Süchtigen bezeichnen. Ich gehe Arbeiten, ich habe eine Frau/Familie, etc. Ich zahle meine Steuern, ich bin nicht verschuldet und mache mit Pornos auch keine Schulden (das ist eine Grenze die ich bis dato nicht überschritten habe) und niemand in meinem Leben weiß etwas davon (nur ich).
Ich bin zudem selbst Teil meiner Porn-Community geworden. Da ich über spezifisches IT Wissen verfüge (mach ich auch Hauptberuflich) biete ich diese Dienstleistungen schon seit Jahren in der Porn-Community an und habe Kunden. Ich gebe nicht nur Geld für Porn aus sondern ich habe eine Basis geschaffen wo ich sogar Geld damit verdiene und gar nicht wenig. Zudem nutze ich mein Wissen um meine Umwelt völlig davon fernzuhalten. Jeder kann mein Smartphone in die Hand nehmen oder sich vor meinen PC setzen und er/sie wird absolut nichts finden. Alles ist gesichert und mit Benutzername/Passwort versehen. Nur wenn man weiss wie, kommt man zu dem Stoff und ich habe das alles so eingerichtet dass es extrem unwahrscheinlich ist dass jemand versehentlich etwas öffnet - und selbst wenn - wird es Benutzername/Passwort erfordern.
Ich bin somit in einer ziemlich prikären Lage. Da ich, selbst wenn ich wieder einen Schlussstrich ziehen würde, nicht einfach gehen kann. Ich habe Kunden die von mir abhängig sind. Ich habe Freundschaften entwickelt, Beziehungen, etc. Ein großteil meines Lebens drent sich quasi darum und wenn ich gehen würde, würde ich ziemlich gute Freunde im Stich lassen. Zudem ich mein Wissen über Internet & Co nicht einfach loswerden kann und zudem hauptberuflich davon lebe (nicht von Porn).
Aber ich will da eigentlich raus, weil ich merke wie fertig mich die Sucht eigentlich macht. Ein Teil in mir hat in gewisser Weise die Schnauze voll und ein anderer Teil kann einfach nicht genug bekommen. Ich habe so viele Hobbys und Projekte die ich eigentlich gern machen würde, aber die Sucht hält mich davon ab. Ich weiss nicht wieviele Stunden ich pro Woche mit Porn verbringe, aber es dürfte zumindest an einen Halbzeit bis Vollzeitjob rankommen. Der Rest ist normales Leben und dem gehe ich nach wie vor nach und ich funktioniere. Aber ich fürchte dass das auf Dauer irgendwann nicht mehr tragbar sein wird, weil mein Körper einfach nicht mehr kann.
Ich bin noch nicht vollends verzweifelt. Ich führe eigentlich ein ziemlich gutes Leben würde ich sagen. Aber die Sucht ist ein ständiger begleiter und es gibt einfach nie Ruhe und davon habe ich in gewisser Weise genug. Vielleicht gibt es heir Leute denen es ähnlich geht oder ergangen ist und die vielleicht Ratschläge für mich haben. Einfach aufhören funktioniert definitiv nicht. Es braucht weit mehr. Es muss wohl ein langfristiges Ziel sein an dem man über Jahre arbeiten muss. Zumindest in meinem Fall sehe ich das so.
Wer auch immer das liest und bis zu diesem Punkt gekommen ist - Danke für deine Zeit. Ich freue mich auf interessante Gespräche und Erfahrungsaustausch.
lg
Alex
nun wo soll ich anfangen? ich bin 36 und würde selbst sagen ich bin süchtig seit ich ein Teenager war. Wirklich erkannt habe ich mein Problem zum ersten Mal mit 28 oder so. Da wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst dass ich keinen gesteigerten Sexualtrieb habe sondern einfach süchtig bin. Ich habe damals ziemlich radikal reagiert und quasi von heute auf morgen aufgeräumt und beschlossen nie wieder Pornos zu schauen. Das hat ca 3 Wochen lang funktioniert und ich durchlebte damals eine ziemlich unglaubliche Zeit. Zwar hatte ich extreme Entzugserscheinungen aber auf der anderen Seite fühlte ich mich so gut wie fast noch nie. Es war wie verliebt sein, nur sogar nochmal etwas stärker. Ich fühlte mich gesund, auf dem richtigen Weg zu sein, stark, selbstbewusst etc. Es war wie ein extrem guter Drogenrausch - aber komplett nüchtern. Es kam zu einem Punkt wo ich mich so stark und selbstsicher fühlte dass ich überzeugt war die Pornosucht im Griff zu haben und mal probieren wollte wieder was zu schauen und das habe ich dann auch getan. Es war (leider) unglaublich gut und ich habe es dann geschafft eine zeitlang meinen Konsum wirklich auf ein geregeltes Maß zu rezudieren, aber wie viele von euch das wsl kennen, ist das irgendwann wieder aus dem Ruder gelaufen.
Ich bin komplett rückfällig geworden, ja im Grunde wurde es schlimmer als davor. Weitere Versuche aufzuhören führten nicht mehr zu diesem "Höhenflug" den ich beim ersten Mal erlebt hatte. Im Gegenteil, wenn ich aufhörte fühlte ich mich überhaupt nicht besser und mein Körper hat ALLES unternommen damit ich wieder nachgebe. Ich habe dann in gewisser Weise irgendwann aufgegeben und seitdem gelernt mit meiner Sucht zu leben. Wie man bei den Alkoholikern sagt würde ich mich selbst als extremen aber funktionierenden Süchtigen bezeichnen. Ich gehe Arbeiten, ich habe eine Frau/Familie, etc. Ich zahle meine Steuern, ich bin nicht verschuldet und mache mit Pornos auch keine Schulden (das ist eine Grenze die ich bis dato nicht überschritten habe) und niemand in meinem Leben weiß etwas davon (nur ich).
Ich bin zudem selbst Teil meiner Porn-Community geworden. Da ich über spezifisches IT Wissen verfüge (mach ich auch Hauptberuflich) biete ich diese Dienstleistungen schon seit Jahren in der Porn-Community an und habe Kunden. Ich gebe nicht nur Geld für Porn aus sondern ich habe eine Basis geschaffen wo ich sogar Geld damit verdiene und gar nicht wenig. Zudem nutze ich mein Wissen um meine Umwelt völlig davon fernzuhalten. Jeder kann mein Smartphone in die Hand nehmen oder sich vor meinen PC setzen und er/sie wird absolut nichts finden. Alles ist gesichert und mit Benutzername/Passwort versehen. Nur wenn man weiss wie, kommt man zu dem Stoff und ich habe das alles so eingerichtet dass es extrem unwahrscheinlich ist dass jemand versehentlich etwas öffnet - und selbst wenn - wird es Benutzername/Passwort erfordern.
Ich bin somit in einer ziemlich prikären Lage. Da ich, selbst wenn ich wieder einen Schlussstrich ziehen würde, nicht einfach gehen kann. Ich habe Kunden die von mir abhängig sind. Ich habe Freundschaften entwickelt, Beziehungen, etc. Ein großteil meines Lebens drent sich quasi darum und wenn ich gehen würde, würde ich ziemlich gute Freunde im Stich lassen. Zudem ich mein Wissen über Internet & Co nicht einfach loswerden kann und zudem hauptberuflich davon lebe (nicht von Porn).
Aber ich will da eigentlich raus, weil ich merke wie fertig mich die Sucht eigentlich macht. Ein Teil in mir hat in gewisser Weise die Schnauze voll und ein anderer Teil kann einfach nicht genug bekommen. Ich habe so viele Hobbys und Projekte die ich eigentlich gern machen würde, aber die Sucht hält mich davon ab. Ich weiss nicht wieviele Stunden ich pro Woche mit Porn verbringe, aber es dürfte zumindest an einen Halbzeit bis Vollzeitjob rankommen. Der Rest ist normales Leben und dem gehe ich nach wie vor nach und ich funktioniere. Aber ich fürchte dass das auf Dauer irgendwann nicht mehr tragbar sein wird, weil mein Körper einfach nicht mehr kann.
Ich bin noch nicht vollends verzweifelt. Ich führe eigentlich ein ziemlich gutes Leben würde ich sagen. Aber die Sucht ist ein ständiger begleiter und es gibt einfach nie Ruhe und davon habe ich in gewisser Weise genug. Vielleicht gibt es heir Leute denen es ähnlich geht oder ergangen ist und die vielleicht Ratschläge für mich haben. Einfach aufhören funktioniert definitiv nicht. Es braucht weit mehr. Es muss wohl ein langfristiges Ziel sein an dem man über Jahre arbeiten muss. Zumindest in meinem Fall sehe ich das so.
Wer auch immer das liest und bis zu diesem Punkt gekommen ist - Danke für deine Zeit. Ich freue mich auf interessante Gespräche und Erfahrungsaustausch.
lg
Alex