Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

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Liebe Susan,

wir unterscheiden uns in unseren Ansichten eigentlich nur in dem Punkt, dass ich sage, man weiß als Partnerin eben gerade nicht was kommt. Könnte man in den Kopf des süchtigen Partners blicken, könnte man eine rationale Entscheidung treffen. Man würde nicht Jahre ins Land gehen lassen, wenn man die Dinge weiß, die er weiß.

Ich habe mich eben gerade nicht rational dafür entschieden, genau diesen Weg, der es dann geworden ist, den er vorgegeben hat, mit ihm zu gehen. Ich dachte ja, wir laufen wo anders lang. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich ihn nicht geheiratet. Ich fühle mich um mein Leben und mein Recht, mein Leben selbstbestimmt zu führen beraubt. Weil er nicht ehrlich war!

Ich habe ihm geglaubt, dass er tut, was er sagt. Und das ist doch genau das Problem.

Das „klärende“ Gespräch danach ist oftmals voller Lügen. Leider erkennt man das als Partnerin aber nicht zwangsläufig oder erst viele Jahre später.
Die Möglichkeit zu gehen habe ich erst dann, wenn ich mir der Sinnlosigkeit meines Zuwartens bewusst werde. Dann ist richtig viel Lebenszeit dahin, viel Lebenszeit mit Traurigkeit und Schockmomenten gefüllt, selbst wenn er es dann doch nach Jahren schafft.

Ich habe mich nicht und auch nicht aus Liebe entschieden, diesen Weg mitzugehen, sondern bin geblieben, weil ich die Sucht und alles was damit zusammenhing massiv verschätzt und unterschätzt habe, weil ich schlichtweg nicht wusste, dass mein Mann so dermaßen lügen kann.

Du schreibst, dass wenn der Mann ehrlich, einsichtig und gewillt ist, seine Sucht zu bewältigen, dies ein ganz anderer Grundstein für die Frau ist. Jetzt frage ich dich, was machst du, wenn du es mit einem schlauen Exemplar Mann zu tun hast, der dir genau dies glaubhaft versichert, es aber nicht die Bohne vor hat, einzuhalten? Woran erkennt man, dass Mann tatsächlich an sich arbeitet? Meines Erachtens ist genau das nicht möglich.

Beim Thema Kinder habe ich eine andere Ansicht. Ich weiß, es ist „IN“, dass man sich trennen darf, wenn es nicht mehr passt. Und dann wird gesagt, dass Kinder das gut verkraften, sogar besser, als wenn die Eltern sich streiten. Soll jeder so machen wie er möchte. Kinder sind verschieden. Meine Kinder, und ich kann nur von meinen Kindern sprechen, hätten gelitten wie Hund und sie hätten genau das nicht verkraftet. Ich bin der Überzeugung, es schadet meinen Kindern weniger, wenn sie „normalen“ Streit zu Hause mitbekommen, als wenn sie plötzlich zwei Kinderzimmer an zwei verschiedenen Orten haben.

Ich hatte eine Klassenkameradin, die hat erst als sie erwachsen war erfahren, dass ihre Eltern eigentlich seitdem sie klein war geschieden waren. Die Eltern konnten offensichtlich für ihre Kinder, sie hatten 3, doch noch ein gewisses Maß an Alltag zusammen leben. Abends ging man getrennte Wege. Sie war ihren Eltern dafür dankbar.
Aber das muss jeder selbst wissen.
Liebe Chiara,

genau, es soll ja auch weiterhin jeder seine Meinung und Ansicht haben dürfen... 
Wir sind eben alle verschieden.

Ich habe doch in dem ersten Satz geschrieben, dass man natürlich nicht weiß, was alles auf einen zukommt.

Das kann Dir aber auch keiner bei einem nicht-süchtigen Partner vorhersagen, wie der sich entwickeln wird.
Es gibt ja schließlich mehrere Gründe, warum sich Menschen trennen.
Die psychischen Krankheiten z.B. sind auch sehr schwer für einen Partner zu begleiten und trotzdem entscheiden sich viele erstmal gemeinsam diesen Weg mitzugehen.

Aber bei der Pornosucht geht es um so ein sensibles Thema...
Da müsste doch unser Bauchgefühl funktionieren.
Da erkennen wir doch, ob da was faul ist...
Wir Frauen spüren das, wenn was nicht stimmt.
Mir hat ausnahmslos immer meine Intuition geholfen.
Spätestens, wenn die ständig Alarm schreit, auch ohne Beweise, wenn ständig dieses ungute Gefühl da ist...da war dann bei uns auch irgendwas... der berühmte Sand im Auge.

Hattest Du nie diese Zweifel?
Hast Du Deinem Mann wirklich alles geglaubt, was er Dir erzählt hat? 
Oder wolltest Du es glauben?

Wenn die ersten Lügen entlarvt sind, ist man doch, in der Regel, nicht einfach weiter so naiv und glaubt alles.
Das wäre ja Wahnsinn, dann einfach so ganz normal weiterzumachen und blind zu vertrauen.
Viele Beziehungen sind zu dem Zeitpunkt doch eh schon toxisch.

Wenn alle klärenden Gespräche weiter nur Lügen sind oder Zweifel mit sich bringen, eben weil man eben nur dieses komische Gefühl hat, und keine Beweise...
Das ist für mich dann auch ein Grund, warum man sich selbst treu bleiben muss und so einen Dauerzustand nicht mehr akzeptieren muss.
Die Erkenntnis, das er uns nicht verdient hat.
Und da darf man dann auch gehen... auch ohne Beweise.
Einfach so. Aus Liebe zu sich selbst!
Da ist man keinem Rechenschaft schuldig.
Meine Meinung.

Es ist sehr schade und es tut mir sehr leid für Dich Chiara, dass Du Dich von Deinem Mann getrennt hast und er sich immer so unfair verhalten hat.
Ich verurteile Dich doch nicht für Deinen Weg!
Ich habe Dir das doch letztes Jahr auch schon ans Herz gelegt.

Ich will nur die anderen Frauen darauf aufmerksam machen, dass wir immer eine Chance haben die Beziehung zu beenden.
Und ich finde, das ist nicht "in".
Damit machst Du das einzige Mittel, das wir Frauen in dieser Situation haben, um nicht mehr von unseren Männern emotional oder moalisch abhängig zu sein, klein.

Ich denke die Meisten gehen vorher alle erstmal sehr weit an ihre Grenzen, bevor sie so eine Entscheidung überhaupt erst fällen.

Viele Grüße
Blush
Liebe Susan,

es ist dieses: „ich bleibe aus Liebe zu ihm und weil ich ihn liebe gehe ich einen steinigen langen Weg mit, den ich von Anfang an kannte und das habe ich bewusst entschieden“, was mich stört.

Als Nicht-Süchtige kann man sich überhaupt nicht ausmalen, was da noch alles kommt. Und das Gefühl der Liebe, das vor der Entdeckung da war ist doch oftmals gegen andere Gefühle getauscht, bzw. maximal strapaziert. Es ist doch nicht mehr so wie vorher. Nichts ist mehr so wie zuvor. Bei mir war es jedenfalls so. Ich bin nicht aus der ach so großen Liebe zu ihm geblieben, sondern weil ich Hoffnung hatte, man könnte die Beziehung doch noch irgendwie retten und sich dann nach erfolgreichem Entzug quasi neu verlieben.

Ich finde, dass man nicht zwingend Lieben muss, um zu bleiben. Man darf auch andere Gründe haben, andere Gefühle haben. Es genügt auch, dass man ein kleines bisschen noch Hoffnung hat. Man darf auch wenn man bleibt seine Wut auf ihn herauslassen. Gerade in diesem Forum ist es wichtig, dass man schreiben darf, was man über ihn als Süchtigen denkt, welche Wut man hat. Meist kann man das im echten Leben niemandem gegenüber äußern. Da darf doch von anderen Partnerinnen nicht kommen, du liebst ihn nicht, so wie du schreibst, also musst du gehen.

Du hattest mir ans Herz gelegt, meinen Mann zu verlassen, weil ich keine guten Worte mehr für ihn finden würde. Ich finde es aber ganz normal, dass man in einer solchen Situation seinem Unmut Luft macht. Erst wenn man nicht mehr schimpft über ihn und erst wenn das letzte Fünkchen Hoffnung dahin ist, wird man gehen. Schimpfen und einfach schreiben, was da war und was man von ihm als Süchtigen denkt, ist heilsam. Ordnet Gefühle. Und so lange man das tut, setzt man sich noch mit ihm auseinander, dann ist die Sache noch nicht verloren.

Damit sage ich aber definitiv nicht, dass man nicht gehen darf. Gehen kann man immer und jederzeit und zwar dann, wenn es genug war und es endgültig nicht mehr geht. Es geht mir bei dieser Diskussion um das Bleiben. Darf ich bleiben, wenn ich gerade ganz andere Gefühle verspüre als Liebe? Ich würde mal sagen, ein deutliches Ja. Darf ich schreiben, was mich aufregt, worüber ich mich ärgere. Auch hier würde ich sagen, Ja.

Und weshalb ist es hoch ehrsam, einen Süchtigen aus Liebe zu begleiten und es ist nicht richtig, das Gleiche zu tun, weil man seine Kinder liebt? Ich lege Kinder mit in die Waagschale, weil man das gar nicht trennen kann und das verdient ebenso Respekt. Wenn Frauen hier die Begleitumstände berücksichtigen und eben nicht nur aus „Liebe“ bleiben, sondern andere Gründe zusätzlich haben. Dann kann man in diesem Forum doch nicht sagen, selbst schuld, du hättest gehen müssen.

Irgendwie finde ich es auch überhöht immer die große Liebe in Vordergrund zu stellen, die Frauen, die bei ihren Männern bleiben angeblich verspüren müssten.

Eine Gegenfrage habe ich an dich. Wie kann man bei dieser Sucht anders vertrauen als blind? Es geht doch nur immer so, dass man sagt, man versucht es noch einmal und gibt einen Vertrauensvorschuss, wohl wissend, dass man so auf die Schnauze fliegen kann. Man kann doch nicht in den Kopf hineinsehen. Man kann nicht alles kontrollieren. Man kann es nie wissen.

Meist ist doch das Hauptproblem ein Vertrauensproblem. Wie hast du das für dich gelöst? Denkst du wirklich, du wüsstest es aus Intuition heraus, was er tatsächlich macht? Das kann gewaltig schief gehen.

Und ich glaube auch nicht, dass man aus einer solchen Beziehung ohne psychische Blessuren als Partnerin herausgeht. Da bleibt immer was. Man wird es nicht schaffen, bevor hier psychische Probleme entstehen, exakt davor, den Absprung zu finden. Meist geht man, wenn man schon traumatisiert ist. Nur die Frauen, die sofort gehen, haben da keine oder weniger Probleme.
Liebe Chiara,  

ich kann es nicht ändern, dass Dich meine Ansichten so stören.
Du verdrehst mir aber auch irgendwie die Sätze bzw kann ich es vielleicht einfach nicht verständlich genug ausdrücken, was ich meine.

Wir drehn uns da im Kreis.
Es gibt Frauen, die bestimmt verstehen, was ich meine und genauso welche, die Dir zustimmen.

Wir beide müssen nicht einer Meinung sein.
Ich verstehe auch nicht alle Deiner Ansichten.
Aber ich lasse sie Dir.

Es wäre nur schön, wenn Du schon die Toleranz einforderst, dass man hier authentisch sein darf, dass Du mir dann auch meine Ansichten lässt und nicht so stichelst.

Ich bevormunde hier doch niemanden mit meiner Meinung oder meinen Ansichten, sondern ich äußere sie nur.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Susan
Liebe Susan,

ich habe versucht, das Thema noch von einer anderen Seite zu beleuchten. Also habe ich meine Argumente vorgetragen und du deine.
Ich finde, dass eine Diskussion immer ein interessanter Austausch von Meinungen ist. Und ich lasse mich auch gerne von einer Meinung überzeugen oder vertrete eben meine, wenn mir diese richtiger erscheint. Ebenso hast du dies auch getan. Wo ist da das Problem? Man schreibt hier doch nicht, wenn man nicht drüber diskutieren will. Eine Diskussion muss auch kein Ergebnis liefern, so dass nur einer Recht hat. Das wäre falsch verstanden.

Ich habe dir lediglich am konkreten Beispiel deines Ratschlags damals an mich erläutern wollen, warum dieser nicht der Königsweg war und für mich auch falsch gewesen wäre, weil ich anders denke als du.

Inwieweit das Sticheln sein soll, erschließt sich mir nicht.

Viele Grüße
Chiara
Liebe Chiara,
du verdrehst mir meine Sätze und reißt sie total aus dem Zusammenhang.
Du bewertest und moralisierst dann deine Interpretation meiner Worte... das meinte ich mit sticheln.

"Da darf doch von anderen Partnerinnen nicht kommen, du liebst ihn nicht, so wie du schreibst, also musst du gehen."

oder

"Dann kann man in diesem Forum doch nicht sagen, selbst schuld, du hättest gehen müssen."

Wo hab ich das denn bitte so geschrieben?
Ich kann nichts dafür, wenn Du Sachen anders verstehst, als sie dastehen...

Dass Du allgemein einen anderen Weg gewählt hast als ich, ist für mich vollkommen o.k.
Ich bin mit meiner Ansicht immer noch auf einem gutem Weg... und nur das allein zählt für mich.

Lassen wir es jetzt bitte gut sein.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Blush
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