27.05.2022, 00:20
Liebe Susan,
wir unterscheiden uns in unseren Ansichten eigentlich nur in dem Punkt, dass ich sage, man weiß als Partnerin eben gerade nicht was kommt. Könnte man in den Kopf des süchtigen Partners blicken, könnte man eine rationale Entscheidung treffen. Man würde nicht Jahre ins Land gehen lassen, wenn man die Dinge weiß, die er weiß.
Ich habe mich eben gerade nicht rational dafür entschieden, genau diesen Weg, der es dann geworden ist, den er vorgegeben hat, mit ihm zu gehen. Ich dachte ja, wir laufen wo anders lang. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich ihn nicht geheiratet. Ich fühle mich um mein Leben und mein Recht, mein Leben selbstbestimmt zu führen beraubt. Weil er nicht ehrlich war!
Ich habe ihm geglaubt, dass er tut, was er sagt. Und das ist doch genau das Problem.
Das „klärende“ Gespräch danach ist oftmals voller Lügen. Leider erkennt man das als Partnerin aber nicht zwangsläufig oder erst viele Jahre später.
Die Möglichkeit zu gehen habe ich erst dann, wenn ich mir der Sinnlosigkeit meines Zuwartens bewusst werde. Dann ist richtig viel Lebenszeit dahin, viel Lebenszeit mit Traurigkeit und Schockmomenten gefüllt, selbst wenn er es dann doch nach Jahren schafft.
Ich habe mich nicht und auch nicht aus Liebe entschieden, diesen Weg mitzugehen, sondern bin geblieben, weil ich die Sucht und alles was damit zusammenhing massiv verschätzt und unterschätzt habe, weil ich schlichtweg nicht wusste, dass mein Mann so dermaßen lügen kann.
Du schreibst, dass wenn der Mann ehrlich, einsichtig und gewillt ist, seine Sucht zu bewältigen, dies ein ganz anderer Grundstein für die Frau ist. Jetzt frage ich dich, was machst du, wenn du es mit einem schlauen Exemplar Mann zu tun hast, der dir genau dies glaubhaft versichert, es aber nicht die Bohne vor hat, einzuhalten? Woran erkennt man, dass Mann tatsächlich an sich arbeitet? Meines Erachtens ist genau das nicht möglich.
Beim Thema Kinder habe ich eine andere Ansicht. Ich weiß, es ist „IN“, dass man sich trennen darf, wenn es nicht mehr passt. Und dann wird gesagt, dass Kinder das gut verkraften, sogar besser, als wenn die Eltern sich streiten. Soll jeder so machen wie er möchte. Kinder sind verschieden. Meine Kinder, und ich kann nur von meinen Kindern sprechen, hätten gelitten wie Hund und sie hätten genau das nicht verkraftet. Ich bin der Überzeugung, es schadet meinen Kindern weniger, wenn sie „normalen“ Streit zu Hause mitbekommen, als wenn sie plötzlich zwei Kinderzimmer an zwei verschiedenen Orten haben.
Ich hatte eine Klassenkameradin, die hat erst als sie erwachsen war erfahren, dass ihre Eltern eigentlich seitdem sie klein war geschieden waren. Die Eltern konnten offensichtlich für ihre Kinder, sie hatten 3, doch noch ein gewisses Maß an Alltag zusammen leben. Abends ging man getrennte Wege. Sie war ihren Eltern dafür dankbar.
Aber das muss jeder selbst wissen.
wir unterscheiden uns in unseren Ansichten eigentlich nur in dem Punkt, dass ich sage, man weiß als Partnerin eben gerade nicht was kommt. Könnte man in den Kopf des süchtigen Partners blicken, könnte man eine rationale Entscheidung treffen. Man würde nicht Jahre ins Land gehen lassen, wenn man die Dinge weiß, die er weiß.
Ich habe mich eben gerade nicht rational dafür entschieden, genau diesen Weg, der es dann geworden ist, den er vorgegeben hat, mit ihm zu gehen. Ich dachte ja, wir laufen wo anders lang. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich ihn nicht geheiratet. Ich fühle mich um mein Leben und mein Recht, mein Leben selbstbestimmt zu führen beraubt. Weil er nicht ehrlich war!
Ich habe ihm geglaubt, dass er tut, was er sagt. Und das ist doch genau das Problem.
Das „klärende“ Gespräch danach ist oftmals voller Lügen. Leider erkennt man das als Partnerin aber nicht zwangsläufig oder erst viele Jahre später.
Die Möglichkeit zu gehen habe ich erst dann, wenn ich mir der Sinnlosigkeit meines Zuwartens bewusst werde. Dann ist richtig viel Lebenszeit dahin, viel Lebenszeit mit Traurigkeit und Schockmomenten gefüllt, selbst wenn er es dann doch nach Jahren schafft.
Ich habe mich nicht und auch nicht aus Liebe entschieden, diesen Weg mitzugehen, sondern bin geblieben, weil ich die Sucht und alles was damit zusammenhing massiv verschätzt und unterschätzt habe, weil ich schlichtweg nicht wusste, dass mein Mann so dermaßen lügen kann.
Du schreibst, dass wenn der Mann ehrlich, einsichtig und gewillt ist, seine Sucht zu bewältigen, dies ein ganz anderer Grundstein für die Frau ist. Jetzt frage ich dich, was machst du, wenn du es mit einem schlauen Exemplar Mann zu tun hast, der dir genau dies glaubhaft versichert, es aber nicht die Bohne vor hat, einzuhalten? Woran erkennt man, dass Mann tatsächlich an sich arbeitet? Meines Erachtens ist genau das nicht möglich.
Beim Thema Kinder habe ich eine andere Ansicht. Ich weiß, es ist „IN“, dass man sich trennen darf, wenn es nicht mehr passt. Und dann wird gesagt, dass Kinder das gut verkraften, sogar besser, als wenn die Eltern sich streiten. Soll jeder so machen wie er möchte. Kinder sind verschieden. Meine Kinder, und ich kann nur von meinen Kindern sprechen, hätten gelitten wie Hund und sie hätten genau das nicht verkraftet. Ich bin der Überzeugung, es schadet meinen Kindern weniger, wenn sie „normalen“ Streit zu Hause mitbekommen, als wenn sie plötzlich zwei Kinderzimmer an zwei verschiedenen Orten haben.
Ich hatte eine Klassenkameradin, die hat erst als sie erwachsen war erfahren, dass ihre Eltern eigentlich seitdem sie klein war geschieden waren. Die Eltern konnten offensichtlich für ihre Kinder, sie hatten 3, doch noch ein gewisses Maß an Alltag zusammen leben. Abends ging man getrennte Wege. Sie war ihren Eltern dafür dankbar.
Aber das muss jeder selbst wissen.