Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

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Hallo zusammen,

schön, dass es diese Plattform zum Austausch über die Pornosucht gibt.

Zunächst ein paar Fakten:
  • Alter: 35
  • Geschlecht: männlich
  • Beziehungsstatus: Single
  • Online-Pornokonsum seit 1996 (anfangs Texte, Bilder und Sexchats, später zunehmend Videos und Sexchats)
  • Aktuell durchschnittlicher Tageskonsum: 1-3 Stunden Sexchats, Fetisch-Clips und Pornos am PC.
Mein Tageskonsum hat meinem Empfinden nach noch keine gravierenden Auswirkungen auf mein Arbeits- und Privatleben, d. h. ich kann meiner Arbeit ohne Einschränkungen nachgehen und habe ausreichend soziale Kontakte im Freundeskreis zu Frauen und Männern. Jedoch bin ich beim Flirten und Anbahnen einer partnerschaftlichen Beziehung eher schüchtern, mein Selbstbewusstsein ist in diesem Bereich etwas gering.

Das allabendliche Herumtreiben in Sexchats und auf Pornoplattformen führt allerdings zu Schlafmangel, sodass ich oft übermüdet bin. Da ich alleine wohne und ungestört bin, habe ich keine Einschränkungen beim Konsum. Er findet allerdings ausschließlich privat zu Hause statt. Der tägliche Konsum endet meist mit einem Orgasmus. Danach fühle ich mich oft schlecht, weil ich dafür so viel Zeit vor dem PC verbracht habe. Darunter leidet die Ordnung im Haushalt etc. Ich verdränge oft anstehende Tätigkeiten, solange diese nicht terminlich absolut erforderlich sind (Fristen, Ankündigung von Besuch). Dies alles führt dazu, dass ich zumindest mit den Sexchats und dem Pornokonsum aufhören möchte!

Von der Konsumart handelt es sich in den Sexchats oft um das Ausleben von Rollenspielen (Gruppensex, öffentliche Orte, dominant/devote Rollenspiele), Kopfkino und Fantasien. Bei den Videos und Fotos sind es sehr stark fetischlastige Inhalte (Leder, Latex, Wetlook), die auf "normale" Betrachter vielleicht nicht einmal sonderlich erregend wirken, finde sie selbst allerdings extrem anziehend. Nach dem Anheizen durch die Fetischinhalte wechsel ich anschließend oft zu Hardcore-Pornos. Manchmal reicht allerdings auch der Konsum von Fetischclips auf YouTube aus. Da ich im Pornobereich schwerpunktmäßig Amateurpornos konsumiere, habe ich mich vor einem guten halben Jahr auch einmal zu einer Teilnahme bei einem Amateurporno durchgerungen. Der Drang zu einer Wiederholung ist aber nicht da, dieses Erlebnis hätte ich mir ersparen können (trotz Kondom besteht bei mir Angst vor Geschlechtskrankheiten bei diversen Praktiken). Ähnlich wie nach dem Konsum am PC fühlte ich danach zwar trotz der Kameras und Zuschauer durch den Orgasmus zunächst befriedigt, ein schlechtes Gefühl kam danach aber auf, da das innige Verhältnis wie in einer Beziehung komplett fehlte.

Meine letzte Beziehung ist 1,5 Jahre her, sie dauerte 4 Jahre lang. Das Sexleben mit meiner ehemaligen Partnerin war sehr erfüllt, da absolutes Vertrauen vorhanden war und wir bei den Vorlieben aufeinander eingegangen sind. Sowohl was die Häufigkeit, als auch die Abwechslung anging, war ich vollkommen befriedigt und habe in dieser Zeit so gut wie keine Pornos konsumiert und habe mich nicht in Sexchats herumgetrieben, es war gar kein Anlass dazu da. Nur einmal haben wir es gemeinsam vor der Webcam getan, weil uns beide Zuschauer erregen.

Nach der Trennung fiel ich umso stärker in die alten Gewohnheiten vor der Beziehung zurück und es kam zum täglichen Pornokonsum. Erblicke ich im Alltag (z. B. beim Ausgehen) eine Frau in einer Kleidung, die meinen Fetischvorlieben (z. B. Wetlook-Leggings) entspricht, bin ich sehr stark erregt und fixiert. Ich habe es bisher noch nicht getan, aber am liebsten würde ich mich dann auf die nächste Toilette verziehen und mich mit den Bildern im Kopf befriedigen.

Das eBook Neustartmodus habe ich mir gekauft und werde mich daran orientieren, indem ich z. B. statt meiner abendlichen Online-Zeit Sport treibe, ein Buch lese etc. Darüber werde ich in den nächsten Tagen/Wochen einmal berichten.

Ich weiß aber nicht, ob ich es allein damit schaffe, da ich es bereits öfters versucht habe. In einem 14-tägigen Urlaub habe ich absolut nichts konsumiert und hatte auch keine Entzugserscheinungen. Wieder zu Hause mit Zugriff auf den PC fiel ich allerdings wieder in die alten Gewohnheiten zurück.

Das größte Suchtpotenzial haben bei mir Sexchats und diese sind auch am zeitintensivsten.

Wie würdet ihr bei einem Ausstieg vorgehen?

  1. Kalter Entzug: Keine Sexchats, Pornoclips und Fetischclips
  2. Eingeschränkter Konsum (z. B. 1-2 Stunden pro Woche, Einschränkung auf Fetischclips)
Das Verlangen nach Sexchats, Pornos und Fetischclips ließe sich wahrscheinlich am einfachsten durch eine Beziehung mit erfülltem Sexleben abstellen. Am liebsten wäre es mir mit der ehemaligen Partnerin, was aber schwierig wiederherzustellen ist. Sich Hals über Kopf in die nächste Beziehung zu stürzen finde ich allerdings auch problematisch, von daher will ich es einmal über Ersatzaktivitäten versuchen.

Ciao

DirkDiggler
Hallo und herzlich willkommen.

Zu deiner Frage bezueglich Ausstieg: Ich wuerde komplett auf alle Clips verzichten. Das waere sonst so wie ein Alkoholiker, der nur 1-2 Stunden die Wochen Alkohol trinkt. Das bringt nur Entzugserscheinungen, aber keine Besserung. Also K9 installieren und die 90 Tage komplett ohne Clips durchziehen. Am besten sogar komplett im hardmode, also ohne Selbstbefriedigung. Du kannst dir auch kleinere Zwischenziele von sagen wir mal 3x 30 Tage setzen. Du musst dich auch mit dem Thema auseinandersetzen und dir bewusst machen, dass Du suechtig bist, wo die Schluesselreize/Trigger sind und wie Du diese Trigger und Gewohnheiten umprogrammierst und durch andere "Belohnungen" ersetzt. Einfach nur die Clips verdraengen und dich mit anderen Dingen ablenken, bringt auf Dauer nichts. Von daher hilft es sehr, hier ein Tagebuch zu fuehren und dich mit anderen deine Hochs und Tiefs waehrend des Reboots auszutauschen und auch anderen Aussteigern hier durch Tipps und eigene Erfahrungen etwas unter die Arme zu greifen.

Ansonsten wuensche ich Dir viel Erfolg mit dem Reboot auf deinem Weg zu einem gluecklicheren und erfuellteren Leben. :-)
Hallo und vielen Dank für Eure Tipps und den Erfahrungsaustausch.

Genauso werde ich das durchziehen. Es ist nicht mein erster Versuch, aber die Beteiligung hier im Forum scheint mir besser zu sein, als nur einen "Vertrag" mit mir selbst auszumachen.

Die 90 Tage klingen nach einem zwar anspruchsvollen, aber realistischen Ziel. Im Hardmode werde ich es nicht schaffen, aber versuchen die folgenden Ziele umzusetzen:
  • 90 Tage ohne jegliche einschlägigen Chats, Clips, Bilder etc.
  • 3 "Meilensteine" in den 90 Tagen, an denen Selbstbefriedigung erlaubt ist, wenn das Verlangen danach da sein sollte.
Ciao

DirkDiggler
Sehr schoen. Du hast nun ein Ziel und einen Plan. Das ist schonmal die halbe Miete. ;-)
Habe heute erkannt und eingesehen, dass es sich in meinem Fall tatsächlich um eine Sucht handelt.

War heute an meinem ersten pornofreien Tag mit einer Freundin in der Stadt spazieren. Dabei ist mir besonders aufgefallen, dass ich bei vorbeilaufenden Frauen sofort Brüste und Po fixiere. Es war kein angenehmes Gefühl, sondern eher zwanghaft. Hatte Schwierigkeiten, mich die ganze Zeit auf unser Gespräch zu konzentrieren.

Es lässt mich schon ahnen, dass es kein Spaziergang ist, die Porno- und Online-Sex-Sucht komplett abzustellen. Habe mir neben alternativen Freizeitaktivitäten vorgenommen, statt dem allabendlichen Konsum einen Teil der Zeit hier im Forum zu verbringen und mir zusätzlich entsprechende Literatur anzulesen.
Ja das kenne ich. Das normalisiert sich aber mit der Zeit wieder und Mensche sind dann nur noch reizvolle Menschen und keine Objekte mehr. Bei mir sind es inzwischen schon 31 Tage im hardmode und ich erlebe Menschen nun wieder als Menschen und nicht mehr als Sexobjekte der eigenen Begierde, ich ich besitzen möchte. Das ist ein tolles Gefühl und man kann viel entspannter den Menschen in die Augen sehen und dabei lächeln, ohne dabei schlechte Gefühle zu haben. Du hast aber recht, das ist kein Spaziergang. Es ist aber auch nicht so schwer, wie Du dir jetzt evtl. ausmalst. Forenaktivität hilft mir persönlich und auch anderen ungemein, denn darüber zu reden befreit und motiviert zugleich.
Ja, absolut. Gerade dieses lockere und ungezwungene Auftreten gegenüber anderen Menschen überrascht und erfreut mich auch immer wieder. Vor ein paar Monaten war das noch ganz anders: da bin ich nur aus meiner Deckung, wenn ich mir sicher war. Bin seit 1. Juni diesen Jahres ohne Pornos (für den Hardmode bin ich in den letzten Wochen zu gestresst und dadurch zu schwach gewesen - siehe Counter) und will sie auch nicht wieder haben, da mir erst Rückblickend dämmert, was für einen gewaltigen Stock im Arsch man mit Pornos hat.
Ein kurzer Zwischenstatus: Hatte 5-6 Rückfälle, den letzten erst vergangenen Donnerstag. Pornokonsum und Chatgebrauch waren nicht so intensiv wie in den Hochzeiten, allerdings sind insgesamt schon pro "Sitzung" 2-4 Stunden zusammengekommen  Angry . Die Zeit, die darein geflossen ist, ärgert mich fast noch am meisten.

Es ist eine Sucht, das ist mir nun umso klarer geworden. Hoffe, dass ich es ohne fremde Hilfe schaffe. Eine Motivation ist auch, Freunde wieder meinen PC und mein Smartphone einmal kurz nutzen lassen zu können  Wink . Da gab es einige peinliche Momente. Der Browserverlauf und die umfangreiche einschlägige Lesezeichensammlung sprechen eben Bände.

Meine Trigger sind mir klarer geworden: Entspannung nach anstrengenden Tagen und Sehen von entsprechenden Fetischbildern im Internet (YouTube zugelassene Clips oder die Google Bildersuche reichen aus). Bildliche Trigger im Alltag sind mir nicht aufgefallen. Im Hardcore-"Pornomodus" bin ich zum Glück nicht mehr, der reduzierte Konsum hatte da schon was für sich.

Zum Glück habe ich im Moment ein großes Arbeitspaket vor mir, dass mir normal gar keine Zeit zum Konsum lässt. Es ist gefühlt keine körperliche Sache, sondern eine reine Kopfsache. Der Kopf sagt, nach dieser Anstrengung hast du dir doch etwas Entspannung mit Pornos/Sexchat verdient.

To be continued...