Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

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Liebe Gemeinschaft,

nach langer Zeit möchte ich mich wieder der Herausforderung stellen. Ich merke, dass ich gegenwärtig wieder zu oft der Sucht verfalle und ohne externen Anstoß nicht mehr aufhören kann.

Das Forum und das Schreiben eines Tagebuchs halfen mir in der Vergangenheit schon öfters. Zwar konnte ich bis jetzt nie die 90 Tage-Challenge meistern, doch dies soll mich nicht aufhalten es nochmal zu probieren.

Mein Kopf ist mal wieder völlig zugedröhnt mit Pornografie und mein Leben läuft an mir vorbei. Ich habe das Gleichgewicht verloren und bin mir selbst mein größter Feind.

Ich werde täglich berichten und hoffe, dass ich bis zum Weihnachtsfest mein Leben im Griff habe.

Vielen Dank für Eure stille UnterstützungSmile

Euer Kfee
ich wünsche dir alles Gute! Das Forum ist super, und du ganz bestimmt auch.. der Porno scheiß ist wirklich extrem stark ziehend, weckt was immer irgendwo als Lust abgespeichert war ganzheitlich hinterm Ofen hervor... Sei nicht zu streng zu dir...
Lieber Kfee,

deine Zeilen lesen sich, als wären sie von mir. Ich habe aus demselben Grund auch ein Tagebuch aufgemacht. Ich bin mir sicher, dass es hilft.

Alles Gute dir,

Rudi
Tachchen,
Willkommen zurück dann Big Grin

Die Gewohnheitsspirale ist ne miese Sache. Ich hab mal ein bisschen deinen Verlauf überflogen und es scheint mir, dass es vor allem Gewohnheitsrituale sind, die dich zurückreißen, weniger starke disruptive Ereignisse. So auch das ständige Fragen nach der Sinnhaftigkeit des ganzen Reboots. Was ist genau dein Ziel? Öfters hab ich gelesen 3 Monate P und SB Verzicht. Aber ist das wirklich das Ziel? Was passiert nach den 3 Monaten? Wie handhabst du allgemein den SB Verzicht? Wie lief das in deinen bisherigen Anläufen? Was öffnet dir immer wieder die Augen wenn du in der Schleife hängst sodass du dich hier wieder meldest?

Und: Wie sieht denn deine aktuelle Lebenssituation so aus? Bist du unabhängig vom Suchtkonsum zufrieden mit allem?

Das ist ne verdammt wichtige Frage, weil ohne klare Kenntnis darüber ist es meiner Meinung nach nicht möglich Angriffspunkte gegen die Sucht zu finden, wenn sie aus reiner Gewohnheit resultiert. Dann spielen nämlich Dinge wie Langeweile und Fehlattribution von eigenen Verhaltensweisen eine noch viel enormere Rolle als sowieso schon. Damit meine ich vor allem das Empfinden von Arbeit für jegliche Dinge. Als Belastung sozusagen. Ich lerne selbst gerade eine Fremdsprache und mir geht das ähnlich. Grundsätzlich will ich es lernen und es wird mir viel bringen (wegen teils internationaler Familie), aber ich selbst habe keinen Spaß am Lernen. Ich empfinde es nicht als hilfreich, obwohl ich ganz klar weiß, dass es das ist. Ich empfinde es als Arbeit. Und deswegen ist es in meinem Hirn negativ konnotiert. Deswegen tue ich lieber andere Dinge, als mich mit Fremdsprache lernen auseinander zu setzen.  Kann es sein dass das bei dir mit dem Chinesisch genauso ist? Und auch mit vielen weiteren Dingen?

Bei mir ist es z. B. so, dass wenn ich handwerkliche Tätigkeiten ausführe, ich das nie als Arbeit empfunden habe. Es macht mir Spaß und ich kann mich stundenlang damit beschäftigen. Dabei kommt keine Langeweile auf. Wenn ich hingegen Sprachen lernen will oder viel programmieren muss, wird mir davon trotzdem schnell langweilig und ich muss mich quasi ablenken. Deswegen prokrastiniere ich auch viel. Aber weil ich das weiß, versuche ich bewusst und aktiv dagegen vorzugehen und negativ empfundene Aufgaben sofort und als erstes anzufangen. Das klappt nicht immer, aber es wird mit der Zeit besser.

Gegen diese negativen Konnotationen gibt es auch psychische Trainingsmethoden. So sagte mir auch mein Therapeut. Leider hab ich das schon vergessen. Ich muss ihn danach nochmal fragen. Bist du aktuell noch in einer Therapie?

Gruß
Thunder
Vielen Dank für Eure Antworten und Gedanken.

Ich habe ein riesiges Problem und mein Konsum ist hauptursächlich dafür verantwortlich. Ich werde das Gefühl nicht mehr los, die Last des Lebens nicht mehr tragen zu können. Die Spirale in die mich der Konsum bringt ist gefährlich. Ich empfinde vieles in meinem Leben als Belastung und habe Probleme, mein Leben ohne Medienkonsum zu bestreiten. Ich bin derzeit im Durchschnitt täglich 6 Stunden und 19 Minuten am Handy. Dazukommen noch die Zeiten am Laptop. Nein, meine Sucht hat noch keinen direkten Einfluss in mein Berufsleben gefunden, doch indirekt schon lange. Wann bin ich wirklich fit? Wirklich zufrieden? Voller Selbstbewusstsein?
Ich überspiele diese Dinge gekonnt und kann so eine Scheinwelt aufrechterhalten.

Alle Rahmenbedingungen für ein gutes Leben passen: Mein Job erfüllt mich, ich verdiene gut, ich habe eine tolle Freundin und spannende Hobbies.
Und dennoch ist meine Wohnung wie ein Loch...immer wenn ich die Tür nach der Arbeit öffne, falle ich hinein und komme nicht mehr raus.
In letzter Zeit ernähre ich mich immer schlechter und komme nicht mehr so oft zum Sport. Teilweise fehlt mir sogar die Lust mit meiner Freundin zu telefonieren (Fernbeziehung für ein paar Monate).

Ich möchte wieder Spaß empfinden, auch bei den kleinen Dingen des Alltags. Wahrscheinlich werde ich dies nur schaffen, wenn ich meinen Konsum reduziere. Mein Schwachpunkt: Ich will immer zu viel auf einmal. Netflix, Youtube und Pornos sind alles reine Zeitfresser. Irgendein Teil in mir möchte mehr lesen, meditieren, Joggen und lernen. Wie kann ich diesen Teil in mir stärken?

Zwar bin ich gegenwärtig ein wenig erkältet, doch ich werde gleich spazieren gehen und über die nächsten Schritte nachdenken.

Ich werde mich wieder melden.

Euer Kfee