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Normale Version: Wie beichte ich meine Sucht? Und: werde ich verstoßen?
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Hallo ihr,
ich habe schon einen Begrüßungspost geschrieben.

Ich möchte so schnell wie möglich wieder mit meinem Leben klar kommen.

Ich habe Angst, verstoßen zu werden. Meine Familie ist recht konservativ.

Meine Freundin verdient Ehrlichkeit. Ich bin immer ehrlich zu ihr, bis auf dieses Thema. Kam auch nie das Thema auf, daher habe ich "nur verschwiegen" und die ich schon geschrieben habe, mir wurde erst vor einigen Tagen bewusst, dass das eine Sucht ist.

Ich sehe mich vor meinem geistigen Auge vor einem absoluten Trümmerhaufen.

Meine Frage:

Wie sage ich es meiner Freundin?
Ich habe Angst, sie zu verlieren. Dennoch möchte ich es ansprechen mit der Hoffnung, inneren Frieden zu finden.

Habt ihr Erfahrungsberichte für mich?
Wie beichte ich?
Ist meine Angst vor Trennung und familiärer und/oder gesellschaftlicher Verstoßung gerechtfertigt?

Danke für eure Antworten, ich habe grade "sturmfrei" und freue mich, hier zu schreiben und zu lesen und nicht dem Zwang nach zu gehen!

Danke!
Hallo "Freiheit"!

Erst einmal willkommen im Forum. Es ist schrecklich, mit zwei Gesichtern zu leben, und deiner Familie nur das "schöne" zeigen zu dürfen.

Ich verstehe gut, wie schwer es ist, der Partnerin solche Wahrheiten zu verkünden. Ich bin zwar zur Zeit alleinstehend, hatte aber in den letzten Jahren einige aufeinander folgende Wochenendbeziehungen mit gelegentlichem Pornokonsum. Auch ich hätte meinen Partnerinnen explizit meine Schwäche gestehen müssen, aber es ist immer maximal bei einigen Andeutungen geblieben. Mein Konsum war jedenfalls nicht der Grund, warum sich die Beziehungen nicht gehalten haben.

Also spreche ich nicht aus Erfahrung, aber ich könnte mir vorstellen, dass du deiner Freundin zunächst viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung schenkst. Dann lädst du sie auf ein gutes Abendessen ein, vielleicht in der Nähe deiner Wohnung, sodass du nicht mit dem Auto fahren musst. Irgendwann solltest du dann mit der Wahrheit herausrücken. Ein Gläschen über den Durst löst die Zunge, aber vielleicht schaffst du es auch ohne Alkohol!

Deine Frau wird schockiert sein, aber sie wird auch deine Ehrlichkeit zu schätzen wissen und dir vertrauen. Das Geständnis alleine bringt aber nichts, wenn du es nicht wirklich ernst meinst, von der Sucht loszukommen.

Alles Gute,

Rudi
Hallo auch hier, freiheit.

In dem Begrüßungsforum hast du von 10 Jahren Beziehung ohne Sex geschrieben. Hier schreibst du von konservativ und Freundin. Kann es sein, dass ihr nicht verheiratet seid und ihr deshalb (noch) keinen Sex habt? Christliche Prägung / christliche Richtung?
Dann könnte mein Tagebuch etwas für dich sein, denn die Situation (wenn auch keine 10 Jahre) war meine.

Zu deinen Fragen: Keine Ahnung. Ob du verstoßen wirst oder nicht, wirst du vorher wohl nicht herausfinden.

Unabhängig davon, ob und wie du es ihr sagst, würde ich auf jeden Fall empfehlen, das Thema in deinem Leben für dich persönlich anzugehen. Denn es ist für dich auch negativ.

Wenn du im christlichen Bereich unterwegs bist, kannst du das natürlich mit Gott / Jesus thematisieren. Denn er möchte ja auch, dass du frei davon wirst (mehr noch als du es selbst möchtest). Denn: Jesus möchte ein Leben in Freiheit für dich, dafür hat er teuer bezahlt.
Hier wäre mein Gedanke: Gott ist nicht sauer auf dich. Gott möchte sich mit dir auf den Weg in die Freiheit machen. Und diese Reise geht sehr, sehr tief.

Wenn du dich entscheidest, mit deiner Freundin klaren Tisch zu machen, würde ich sagen: Ehrlichkeit. Du kannst ihr sicher sagen, dass du sie nicht verlieren, aber auch ehrlich sein möchtest. Ich würde aber definitiv davon abraten, dass sich deine Freundin anschaut, was du dir angeschaut hast. Ich empfinde hier einen schmalen Grat zwischen „so detailliert wie nötig, so undetailliert wir möglich“. Porno ist Mist, das muss deine Freundin wissen; aber je detaillierter sie bescheid weiß, desto mehr verletzt es sie. Das kannst du in den Tagebüchern der betroffenen Partnerinnen oft genug nachlesen.

Eine weise Entscheidung wünsche ich dir.
Ich würde Dir empfehlen, die Beichte etwas vorzubereiten. Ihr zu sagen, dass dich ein Thema sehr belastet, so sehr dass du ihre Hilfe brauchst. Erzähle das alles chronologisch, sage ihr dass Pornos schauen und masturbieren etwas ist, was für normal für Dich war und dass es deine Art ist mit Sexualität umzugehen. Sage, dass es früher normaler Ausmaße hatte und eher gelegentlich stattfand und das alles weit davor angefangen hat bevor ihr ein Paar geworden seid. Danach erzähle ihr, dass sich das aber verändert hat und mittlerweile zu einer ungesunden Sucht entwickelt hat. Lass am Anfang ruhig die ganzen krassen Details weg. Sag einfach, Du verbringst mittlerweile zu oft und zu lange vor den Filmen und dass Du davon wieder wegkommen möchtest. Wenn sie Details wissen möchte, dann sage ihr, dass Du dich komplett öffnen kannst, wenn Du das Gefühl hast sie bereit ist Dir zu helfen und nicht nur dich zu verurteilen.

Du wirst schnell merken, ob da Mitgefühl oder Verachtung mitschwingt. Manchmal wird sie auch nur etwas Zeit zum Verdauen brauchen und vielleicht erst später Mitgefühl zeigen. Gibt ihr die Zeit und erschlage sie auf keinen Fall mit irgendwelchen Details nur weil Du dir Luft machen möchtest. Alles hat seine Zeit, dieser Schock muss sich erstmal setzten.