Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

Normale Version: Suchttagebuch von Iwer
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Hallo Forumsgemeinde,

werde hier auch mit meinem Suchttagebuch beginnen. Oberste Priorität hat bei mir die Festhaltung von Situationen in denen ich einen Drang verspüre mir Pornos anzusehen. Werde das ganze auch mit diversen Gedanken und Zielsetzungen begleiten.

Heute hatte ich 2x eine plötzliche Sehnsucht nach Pornografie.
In der ersten Situation hatte ich am Nachmittag mir kurz die Zeit mit einem Multiplayer-Computerspiel vertrieben. Es war mir anfangs nicht bewusst, dass ich mir dabei einen kleinen Dopamin-kick verschafft habe. Als ich dann aufhörte war dieser "Kick" einfach nicht gut genug und daher auch dann der plötzliche Drang nach Pornos.
Das Bewusstwerden dieser reinen Suche nach einem Kick und verbunden mit beruhigenden Sätzen zu mir selbst hatte mich dann aber schnell wieder in einen normalen Zustand versetzt.

Vor kurzem war ich dann auf Facebook und bin dann zufällig auf ein Profil von einer Person gestoßen, welche mir einmal nahe stand. Ich habe diese Person dann bewundert für ihren Erfolg und ihr ausgefülltes Leben. Gleichzeitig wurden Selbstzweifel in mir geweckt - ich habe mich da irgendwie minderwertig gefühlt. Vor diesem Gefühl wollte ich in meine Ersatzwelt namens Pornografie flüchten.
Als ich dies erkannt habe sagt ich zu mir selbst, dass ich mich doch weniger auf das Leben anderer Personen konzentrieren sollte und mehr auf mein eigenes. Vielleicht habe ich auch derzeit kein "ausgefülltes Leben", doch davor zu fliehen wird bestimmt nichts daran ändern.

Mir ist es auch des öfteren wichtig was andere Personen von mir halten oder denken. Vielleicht auch daher die o.a. Minderwertigkeitsgefühle. Eine abgebrühtere Einstellung würde mir nicht schaden. Daran werde ich defintiv arbeiten müssen.
Ratschläge diesbezüglich sind gerne willkommen Shy

Fazit des heutigen Tages: Auch wenn die Versuchung da war - kein PMO.
Hey Alter, freut mich, dass du auch ein Tagebuch führst. Werde auf jedenfall mitlesen!

Dein Ansatz ist sehr gut. Habe gestern zufällig gelesen, dass wenn der Drang nach Droge (im Allgemeinen) verspürt wirde, sollte man anstatt der Versuchung hinterher zu rennen, genau das machen was du getan hast: warum verspüre ich das Bedürfnis nach Pornos (will ich evtl vor etwas flüchten?) und was war der Auslöser. Ich kenne das Gefühl mein Freund. Ich wurde so erzogen, dass ich mich immer mit den besten vergleichen muss. Oft fühle ich mich auch minderwertig: mein bester Schulfreund studiert auf einer elite Uni in Oxford, während ich zwei Jahre lang nichts gemacht habe ... . Tjo, aber was kann man machen. Seien wir doch lieber stolz darauf, dass wir unsere Leben versuchen jetzt in den Griff zu bekommen!

Viel Erfolg und Stärke in Zeiten der Versuchung! Big Grin
Status bis dato unverändert - keine Pornos und keine Masturbation.

Am Wochenende war ich auf einer Geburtstagfeier bis in den frühen Morgenstunden. Mich quält daher noch ziemlich die Müdigkeit. Zeitweise ertappe ich mich wie ich dieses schlechte Gefühl mit etwas positiven wie die Pornografie zu überdecken wünsche. Hier sage ich zu mir selbst, dass es jedoch ok ist sich so zu fühlen und das dieses Gefühl auch vergehen werde - eine Flucht in die Pornografie wäre deshalb totaler Schwachsinn.
Sehr gut. Weiter so! Wink
Update.

Derzeit häufen sich bei mir in der Nacht Träume, in welchen ich davon fantasiere zu Masturbieren. Es dürften sich dabei um Entzugserscheinungen handeln, da ich weder davor oder danach eine reelle Handlung diesbezüglich "beigesteuert" habe.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich während des Entzugs solche Träume in der Nacht habe. Meist handelten diese aber von Szenen, welche ich aus der Pornografie kenne und nicht wie dieses Mal "nur" die Masturbation.

Ansonsten fiel es mir in der letzten Woche sehr leicht die Hand von meinen Willi zu lassen. Ich hoffe, dass ich es nicht übersehe wenn ich wieder einmal dazu tendieren sollte vor irgendetwas davon zu laufen.


Bis dato kein PMO.
Hey Iwer,

zuerst rate ich dir, dich von diesen Träumen nicht zu verunsichern. Es ist (so viel ich weiss) normal solche Träume zu haben, besonders wenn von PMO wegkommen will. Ich hatte das bei all meinen Versuchen. Von Träumen bis hin zu Samenergüssen in der Nacht. Mein Fehler war dabei, dass ich mich davon verunsichern lies und wieder anfing zu masturbieren und dann kam schnell wieder die Pornographie dazu. Also lass dich nicht verunsichern. Es braucht Zeit bis das Gehirn rebootet ist.

Zu deinem Minderwert. Nimm dich an als den, der du bist und versuche nicht jemand anderes zu sein. Ich glaube es ist jeder Wertvoll allein dadurch, dass man eine Person ist. Jeder Mensch ist gleich, unabhängig von dem was er kann. Schau mal, wie perfekt dein Körper funktioniert. Man kann essen, sich freuen, lachen, weinen. Ich finde das macht einen Menschen wertvoll und nicht das, was er kann. Es ist nur unsere Gesellschaft, welche die Fähigkeiten höher bewertet als den Menschen selbst...
Minderwert entsteht da, wo man anfängt zu vergleichen. Vergleichen ist ein Fass ohne Boden. Es gibt immer irgend jemand oder irgendetwas dass besser ist! Das bringt einem nur zum Verzweifeln. Nimm dich also an als den, der du bist. Das sage als jemand, der reich gesegnet ist mit Begabungen.
Und weisst du, oft leiden gerade die Dominant und sicher auftretenden Menschen innerlich an Minderwert. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Immer schön auf das innere schauen und nicht vom äusseren täuschen lassen.
Ich hoffe das hilft dir, dich besser anzunehmen :-)
Am liebsten würde ich im Moment diesem Forum aus dem Weg gehen und so tun als wäre nichts gewesen. Doch ich habe mir geschworen nicht mehr davon zu laufen und mich meinen Problemen zu stellen - insofern: update.
Der heutige Eintrag ist mehr im Sinne eines inneren Monologs geschrieben. Daher bitte ich das Gedankenchaos zu Entschuldigen.

Von Samstag auf Sonntag wurden die Entzugserscheinungen immer heftiger. Geprägt von einem Dauerständer mit den ständigen Gedanken rund um die Pornografie machte es mir zu schaffen. Am Sonntagnachmittag habe ich dann einmal die "Palme gewedelt". Naja, zumindest habe ich mir keine Pornografie angesehen...

Irgendwo fühle ich mich im Moment auch überfordert. Auch wenn ich mir keine Pornos angesehen habe, interpretiere ich es als einen Rückfall. Meine anschließende Tendenz ist meistens mir einen unglaublichen Druck zu machen. Ich will anschließend immer alles sofort wieder gerade biegen - dieses sollte ich tun, jenes sollte ich nicht tun (mehr Sport, weniger am PC etc. - ihr kennt die üblichen Vorhaben). Alleine dadurch überfordere ich mich manchmal. Ich werde diesesmal versuchen alles step by step anzugehen.

Desweiteren habe ich mich total auf meine Psychologie konzentriert. Klar ist, die Psychologie war immer ein wichtiger Teil eines Ganzen - den ich nie beachtet habe. Meine heutige Erkenntnis ist jedoch, sich nur auf die Psychologie zu konzentrieren ist auch keine Lösung wenn ich dann am Physischen scheitere. Ich habe es einfach nicht geschafft meinen Kopf frei zu bekommen.

Um das ganze zu einem Abschluss zu bringen:
Wenn ich anfange darüber nachzudenken, gehen mir sehr viele Gedanken durch den Kopf. Ich mache mir unbewusst einen ordentlichen Druck, weil ich etwas verändern will. Durch diesen halben Rückfall plagen mich Zweifel. Ich kann mit Momenten umgehen in welchen ich aus psychologischen Gründen Pornos ansehen möchte - flüchten möchte. Doch ich habe irgendwie 0 Plan wie ich mit Momenten mit intensivsten Entzugserscheinungen umgehen soll...


Wenn wir schon beim Thema flüchten sind.
Vor 5 Monaten habe ich wieder angefangen Zigaretten zu Rauchen, obwohl ich vor gute 6 Jahren damit aufgehört habe. Ich habe mir dann immer eingeredet, dass ich das im Moment brauche aka "Ich mache eh schonen Entzug". Ich habe es nie im Forum erwähnt, weil ich mir ein Ventil offen halten wollte. In Wirklichkeit - eine Ersatzdroge.
Das wird umgehend eingestellt.

Dafür will ich eine neue sportliche Angewohnheit in mein Leben intergrieren. Ich dachte mir schon öfters, dass eine Aktivität wie Laufen mir nicht schaden würde. Doch ich habe es gemieden, da ich meine Unsportlichkeit meist mit Minderwertigkeit verknüpft habe - "was werden Menschen denken, wenn sie sehen wie schlecht ich drauf bin..".
An diesem Punkt möchte ich mir die Worte von @kiju zu Herzen nehmen. Vielen herzlichen Dank dafür.
Du schaffst es dadurch. Du wirst dich so nicht ewig fühlen. Es wird anschließend viel besser werden! Mach dir keine Schuldgefühle und schäme dich nicht. Die Tatsache, dass du so starke Entzugserscheinungen hast, beweist deinen Heilungsprozess: es wird immer erst schlimmer, bevor es besser wird. Ich hoffe du hältst durch!
Es wird Zeit für ein Update.

Letzten Donnerstag nahmen die Gedanken an die Pornografie wieder zu. Über die Nacht auf Freitag stiegen die Entzugserscheinungen, sodass ich kaum schlafen konnte. Freitags bin ich dann Rückfällig geworden. Der Drang war einfach allgegenwärtig...
Ich hatte mir Freitagmorgen noch vorgenommen den praktischen Ratschlägen folge zu leisten (mich abzulenken, laufen, kalte dusche etc.) sobald meine Gedanken wieder verstärkt sich um die Pornografie drehen. Doch ich dachte, ich würde es noch schaffen - als wäre es noch nicht akut.

Im Moment tendiere ich zu einer Flucht vor meinem Entzug. Dies mache ich mir gerade bewusst, denn ich kann nicht schon wieder weglaufen und von vorne beginnen...
Desweiteren bin ich verunsichert, da es durch die Psychotherapie anfangs wesentlich besser lief. Ich denke, die nächste Einheit wird nötig sein um die aktuellen Geschehnisse aufzuarbeiten.
Nur nicht aufgeben!
Du hast schon so viel geschafft. Rückfälle sind echt schrecklich (weiß ich aus eigener Erfahrung zigfach)
Aber denk daran: Das Leben "danach" ist zu schön um aufzugeben.
Außerdem steht jeder hier im Forum total hinter dir. Wir alle freuen uns über jeden noch so kleinen Fortschritt.
Das solltest du nie vergessen!
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