Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.

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Hallo liebe Forumsgemeinde,

die Signatur zeigt 722 Tage an. Das wäre aber leider nur zu schön um wahr zu sein.
Nach meinem letzten Post hat es noch 8 Tage gedauert, dann kam der Rückfall. 58 Tage sind es am Ende geworden und das blieb auch meine längste Abstinenzphase.
Trotzdem hat sich etwas geändert. Die Erkenntnisse hier im Forum, das aktive Auseinandersetzten hat etwas bewirkt. In den letzten 2 Jahren gab es nie wieder die stundenlangen Exzesse wie zuvor. Es gab öfter mal Abstinenzen von 1 - 3 Wochen, einfach so. Auch wenn es komisch klingt: Der Konsum der Pornos war eher genussorientiert. Ich habe mir dann ebend am Abend mal eine kurze Pornosession gegönnt. Gefühlt ohne Druck. Wie auch - wenn man regelmäßg konsumiert ist der Druck nicht so hoch. Das heißt aber nicht, dass da keine Sucht ist...

Im Sommer letzten Jahres habe ich dann meine Freundin kennengelernt. Daraufhin habe ich meinen Konsum so sehr es ging eingeschränkt, aber nicht komplett unterbunden. Es war immer noch das Mittel der Wahl um die Stimmung aufzuhellen (vermeintlich). Und es kam wie es kommen musste - die ersten Male beim Sex ging nichts. Das war ja auch die Erfahrung der letzten Male. Wenn es nicht geklappt hat habe ich am nächsten Tag mit Pornos den Druck abgebaut... (Scheiß Idee!). Aber Sie ist sehr einfühlsam und wir haben es immer wieder probiert und es ging immer besser und besser.
Eines Tages hat sie mir gesagt, dass sie sich blöd fühlt, dass sie mich nicht zum Orgasmus bringen kann. (Dazu musste ich angeben wo es lang ging) Ich habe ihr kurz von meiner Leidensgeschichte erzählt, aber wir haben da erstmal keine großes Thema draus gemacht. Das Ganze war klar dem Konsum geschuldet: Der gewohnten Härte der Hand und der Tatsache, dass ich gewohnt war mich selbst darum zu kümmern.
Das hat mich aufgeschreckt. Da war die Erkenntnis, dass die ED immer noch nicht ganz weg ist, dann dass ich nicht mehr auf "normalen" Wege zum Orgasmus komme und natürlich die Tatsache meiner Freundin zu vermitteln, dass sie nicht gut genug ist.
Seit diesem Tag habe ich aufgehört mit dem Konsum. Das ist etwas über einen Monat her. Aktuell habe ich nicht das geringste Bedürfnis mir einen Porno anzusehen.

Der Druck war anfangs aber natürlich groß und so begann ich auch wieder hier zu lesen. Etliche der alten Mitstreiter schreiben nicht mehr im Forum. Ich vermute bei den meisten nicht unbedingt weil sie geheilt sind... Auch konnte ich vermehrt enttäuschte Stimmen entnehmen was die ED angeht. Das hat mir echt Angst gemacht. Gerade auch die Flatlines aus meiner ersten richtig langen Abstinenzphase machten mir Sorgen.
Aber genau deshalb schreibe ich jetzt diesen Beitrag, denn ich kann jetzt auch mal Positives vermelden.
Obwohl erst ein Monat rum ist hat sich die ED deutlich verbessert und seit einer Woche ist es kein Problem mehr für meine Freundin mich zum Orgasmus zu bringen. Das ist eine Entwicklung die sich natürlich auch im Bewusstsein festsetzt und für mehr Sicherheit sorgt. Es kann also nur noch besser werden Smile

Ich will hier noch einige Erkenntnisse festhalten:
- Jegliche Sucht ist immer eine Form von Flucht oder Verdrängung! Ein reiner Verzicht auf Pornos wird das Problem nicht langfristig lösen. Dieser Prozess muss immer einhergehen mit einer Persönlichkeitsentwicklung. Das kann man bei vielen Mitstreitern nachlesen und das geht auch mir so, auch wenn ich erst am Anfang stehe...
- Was mir sehr geholfen hat ist den Verlust an Dopaminschwemmen mit "natürlichen" Boostern ein wenig auszugleichen. Dazu zählte bei mir der tägliche Sport, frische Luft, Erlebnisse, sozialer Kontakt aber auch (übergangsweise) hohe Schokoladendosen und Kaffeekonsum.
- Das Lesen hier im Forum hilft Anfangs sehr. Aber sobald ein gewisser Stand erreicht ist sollte man sich eher verabschieden, da ansonsten die Sucht zu sehr im Fokus gehalten wird

Habt ein schönes Wochenende und genießt das Leben anstatt euch abzulenken!
Kondel
Ein wirklich guter Beitrag Kondel.

... Aber sobald ein gewisser Stand erreicht ist sollte man sich eher verabschieden, da ansonsten die Sucht zu sehr im Fokus gehalten wird....

Aufpassen, man kann sich auch zu früh sicher fühlen, was diverse Mitstreiter schon erleben mussten.
Hey Kondel!
Es freut mich, dass du das Forum wieder nutzt, um deine Gedanken etwas zu sammeln und über deine Geschichte und Erfolge zu schreiben Smile

Und es freut mich auch, dass deine ED im Moment besser geworden ist Smile

Ich bin gespannt auf deine Beiträge!
RedBlob
Liebe Mitstreiter,

über 100 Tage sind nun rum. Das kann ich selbst kaum glauben. Und das Schöne dabei ist, dass es mir unheimlich leicht fällt. Aber auch nur dank meiner Freundin. Das Problem, dass Sie mich nicht zum Orgasmus bringen kann ist aber noch immer da Undecided

Bleibt stark!
Hallo zusammen,

normalerweise ist es ja etwas Schönes sich "wieder zu sehen" aber vom Grundgedanken nicht in diesem Forum Smile

Drei Jahre ist der letzte Eintrag her, ganze 6 Jahre der Erste. So lange begleitet mich das Thema schon bewusst, nach all den Jahren die es zuvor unbewusst geraubt hat. Und trotzdem bin ich wieder hier. Das ist echt eine Mahnung für alle die glauben, dass Pornos harmlos sind. Es muss echt was passieren zum Schutz der folgenden Generationen. Warum in Gottes Namen darf man Alkohol erst ab 18 kaufen und Pornos frei im Internet konsumieren. Und das in unserem überregulierten Staat. Eine Schande, aber auch ein anderes Thema.

Zuletzt hatte ich von 100 leichten NoPorn Tagen geschrieben. Ich glaube am Ende war es ein Jahr oder länger. Es war einfach kein Thema mehr und wirklich leicht. Dann kam Miite 2020 die Trennung von meiner Freundin. Ab dann hatten wir eine bis dieses Jahr reichende On/Off Beziehung. Nach der Trennung hatte ich gelegentlich masturbiert, ganz normal. Und dann kam der Fehler. Irgendwann dachte ich mir ein Jahr ohne Porno, ich bin frei von der Sucht. Da kann es nicht schaden, wenn ich mal einen dazu nehme. Seit dem hat sich der Porno langsam schleichend wieder in den Alltag integriert.

Mir geht es seit einigen Monaten mies. Ich habe kaum soziale Kontakte, kein Lebensziel und auch wenig Motivation für den Alltag oder Arbeit. Klassische depressive Phase würde ich sagen.
Eigentlich wollte ich etwas zu den Hintergründen schreiben. Aber der Text ist so lang geworden und hat nichts mehr mit dem Forumsthema zu tun. Deshalb nur in Kurzfassung. Ich bin auf ein Video gestoßen, dass mir sehr geholfen hat die aktuelle depressive Phase zu verstehen. „Die Polyvagaltheorie - Ein neuer Aspekt der Depression“ (https://www.youtube.com/watch?v=mn8YKWeLHyM). Durch Persönlichkeitsarbeit war mir klar, dass ich ein Entwicklungstrauma habe. Mit der letzten Off-Phase der Beziehung habe ich meine letzte Selbstwertquelle verloren. In dem Vortrag werden beide Aspekte in Zusammenhang gebracht.
Der Pornokonsum wurde durch die depressive Phase verstärkt und jetzt verstärkt er die Phase bzw. verhindert es da rauszukommen (-> sozialer Aspekt). Irgendwo im Forum hatte ich mal gelesen, dass beim Pornokonsum Intimität durch Intensität ersetzt wird, dass passt auch ganz gut.

Vor kurzem hatte ich mal einen hellen Moment und erkannt, dass ich mich in letzter Zeit so stark der Verdrängung und Vermeidung bediene und ich daran arbeiten sollte. Pornos sind aber nur ein Mittel dazu. Als ich geschaut habe wie viel Zeit sie derzeit einnehmen (konsumiere nur über Smartphone) bin ich rückwärts umgefallen. Im Schnitt benutze ich mein Smartphone 50h die Woche! Das ist mehr als ein Vollzeitjob! Pornos/Erotischer Content machen „nur“ 10h aus. Das ist mir peinlicher als mein Pornokonsum.
Ich ballere mein Gehirn so sehr mit Informationen und Reizen zu (Arbeiten, Fernsehen, Pornos, Spiele, Nachrichten, Börsenthemen), dass ich gar keinen Kontakt mehr zu mir und der Welt habe und haben kann. Und so geht eben auch nichts vorran.
Sucht an allen Ecken. Auch Zucker gehört bei mir dazu, aber glücklicherweise keine rein körperlich ungesunden wie Rauchen, Alkohol oder Drogen.

Das hat jetzt ein Ende.
Seit 2,5 Tagen bin ich Pornofrei. Für den Rest muss ich mir noch ein Regelwerk ausdenken.

Allen schöne Weihnachtstage!
Hallo kondel,

das größte Problem bei der Pornosucht ist, dass uns das Suchtmittel ständig zur Verfügung steht. Jeder Raucher, Alki oder Junkie schmeißt am Tag 1 das Suchtmittel raus und räumt sein Zuhause auf. Bei uns geht das in den meisten Fällen nicht. Im Gegenteil - unsere moderne Welt ist so gestrickt, dass allein von der Gesellschaft her(Behörden, Shopping, Schule, Arbeit, Sozialkontakte wie Freunde und Familie, Dating) extreme Abhängigkeiten für die Benutzung von Computer und Smartphone existieren. Es ist fast so, als ob uns die Gesellschaft süchtig machen will, wie in nem Science Fiction film.

Ich persönlich habe mir zumindest zeitweise eine Welt ohne Computer und Smartphone gebaut. Ich besitze nur ein normales Handy ohne Internet und meinen Computer kann ich manchmal wochenlang in der Uni lagern. Mails check ich dann einmal in der Woche im Internetcafe.

Auch wenn es nur phasenweise ist, ich kann nur sagen: es lohnt sich - man spürt sich selbst wieder mehr, man nimmt sich mehr wahr.

Und dass du die reale Sexualität mit Frauen in den Griff bekommen kannst, hast du ja offensichtlich schon erfahren. Es ist doch nur ein Rückfall - Kopf hoch.
Das stimmt, P. stehen uns nicht nur frei zur Verfügung, sondern "dank" moderner Technik auch noch überall und jederzeit.

"Es ist fast so, als ob uns die Gesellschaft süchtig machen will, wie in nem Science Fiction film." -> ist ja auch so: Süchte = Konsum = Profit. Aber nicht nur das. Wir werden auch zunehmens "entmenschlicht". Für mich der vorläufige perverse Gipfel: Das Metaverse. Da muss ich mir immer vorstellen wie die Leute zuhause mit den Brillen auf dem Sofa oder im Bett liegen sich geistig mit allem möglichen wegballern und Nahrung per Infusion bekommen. Der Körper ist nur noch lästig...

Ich habe nur einen Arbeitslaptop und ein Smartphone. Da ich nahezu 100% im Homeoffice arbeite kann der nicht raus. Aber dort konsumiere ich auch nicht. Den nutzte ich nur fürs Arbeiten und surfen auf großem Bildschirm. Die Idee mit dem normalen Handy finde ich gut, wenn ich aber überlege wofür ich mein Smartphone unterwegs benutze ist es nicht telefonieren. Dann brauche ich auch gar keins mitnehmen.
Finde ich super, dass du dir Gedanken gemacht hast und einen Weg verfolgst, der für dich funktioniert.

Ich habe jetzt erstmal beschlossen den Fernsehr parallel zum 90T NoPorn auszulassen. Da ich auch nicht mehr in der Lage bin Filme oder Serien ohne parallele Smartphonenutzung zu schauen ist es ja nicht der Reiz an den tollen Filmen oder Serien an sich, sondern auch nur das Wegbeamen. Also mache ich eigentlich genau das was ich oben geschrieben habe. Den Zusammenhang habe ich bisher noch gar nicht gesehen -.-
Das Smartphone kommt nicht mehr als Wecker ins Schlafzimmer, damit fällt schonmal die größte Gefahrenquelle für meinen P.Konsum weg. Eigentlich so eine einfache Maßnahme...
Das Smartphone wird nicht mehr als Lückenfüller benutzt. Das hat erstens den Effekt, dass mein Gehirn auch mal Minipausen während des Tages hat und nicht permanent mit Informationen geflutet wird. Und Zweitens besteht dann nicht mehr die Gefahr, dass aus den Lücken größere Blöcke werden.

Um mal wieder zum Ursprungsthema zurück zu kommen:

Ich bin jetzt bei 5,5 Tagen. Alle zwei Tage habe ich hohen Druck gehabt und mir Bilder von leicht bekleideten Frauen angeschaut. Es ist nichts weiter passiert, allerdings enspricht es dem Suchtverhalten. Daher gelbe Karte. Sollte das nochmal passieren setze ich den Zähler zurück.
Beim Aufwachen bin ich jeden Tag ziemlich scharf. Kenne ich so auch nicht.

Ich war gestern recht spontan beim weiter weg wohnenden, letzten verbliebenen Rest meiner Familie. Auch wenn es dort emotional nichts zu holen gibt und die Sorgen größer werden tat es gut mal wieder in einer Gruppe zu sein, wo man dazu gehört.
Und damit es mir damite gerade bloß nicht zu gut geht entwickelt sich meine Ex-Freundin (wir hatten bisher weiterhin normalen Kontakt und es ist nichts vorgefallen) gerade zum Arsch. Ich werde den Kontakt beenden und damit den letzten konstanten sozialen Kontakt (abgesehen von meinem Sohn) verlieren.
Ich bemühe mich besser mal um einen Therapieplatz...
Aber jetzt geh ich erstmal ne Runde laufen sonst dreh ich durch.
Die App sagt 7,5 T. Das hatte ich schon eine Weile nicht mehr...
Hatte gestern Besuch bekommen, der heute wieder gefahren ist. Da bestand keine Gefahr. Habe aber auch gerade kein Verlangen. Flatline ist angesagt. Eigentlich komisch nach 7 Tagen. Vielleicht haben die Bilder doch gewirkt. Mal schauen was in 4 Tagen ist. Vielleicht muss ich nachträglich doch die Tage abziehen.

Das Smartphone aus dem Schlafzimmer zu verbannen wirkt wunderbar. Die Lust in der Kälte nochmal aufzustehen um dem Drang nachzugehen liegt bei 0.
Ansonsten habe ich den Smartphonekonsum stark einschränken können. Der Fernsehr ist doch angegangen, aber nur sehr reduziert und neben "sinnvollen" Tätigkeiten, die keine geistigen Kapazitäten binden.
Habe gestern einige Dinge erledigen können, die ich schon länger vor mir her schiebe. Das tat gut. Hatte ich eigentlich heute auch vor, aber der Besuch hat ein Loch hinterlassen. Konnte mich noch nicht aufraffen.
Ich war gestern sehr produktiv, lange laufen und dadurch motivert Silverster doch nicht alleine zu verbringen und eine Location mit offener Silvesterparty zu besuchen. Sowas liegt normalerweise dermaßen weit ausßerhalb meiner Komfortzone. Singletechnisch hat es auch nichts gebracht, hatte aber trotzdem einen netten Abend. An der Bar lange mit jemand unterhalten und auch sonst waren die Leute sehr aufgeschlossen. War dann eher eines der seltenen Besäufnisse. Dadurch entsprechend spät ins Bett und sehr spät aufgestanden. Hatte heute eigentlich auch wieder einiges vor, was so dann nicht mehr drin war. Das demotiviert und in Kombination mit dem eh schon weit vorangeschrittenen Tag ergibt das ein ganz gefährliches Terrain für mich. Und so kam es dann auch. Anstatt den Tag anzugehen hab ich nach Paysex-Anzeigen geschaut und mir dazu einen runter geholt.
Für 9,5T hat es gereicht.
Neues Jahr neues Glück Big Grin
So, 2,5 Tage abstinent alles gut.
Das volle Pensum zweier Arbeitstage geschafft. (Hatte Angst, dass ich da so schnell nicht wieder reinfinde)
Auch geplante private Todos werden so gut es geht erledigt. Manchmal sogar mehr.

Ich bemühe mich für meine grundlegenden Probleme um einen Thearapieplatz und habe den Online-Kurs aus dem Beitrag "Frei von Pornos in zehn Schritten (Video vom Weissen Kreuz)" https://www.porno-sucht.com/forum/showth...p?tid=2714 angefangen. Bin noch ganz am Anfang aber überrascht wieviel Mühe, die dort reingesteckt haben und vor allem wieviel Zeit dort echte Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Den religiösen Aspekt kann man bisher auch gut ignorieren, wenn man, wie ich, damit nix am Hut hat.
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