Hallo, Gast
Du musst dich registrieren bevor du auf unserer Seite Beiträge schreiben kannst.

Benutzername
  

Passwort
  





Durchsuche Foren

(Erweiterte Suche)

Foren-Statistiken
» Mitglieder: 9.942
» Neuestes Mitglied: VitaliyOpect
» Foren-Themen: 2.132
» Foren-Beiträge: 27.421

Komplettstatistiken

Benutzer Online
Momentan sind 15 Benutzer online
» 0 Mitglieder
» 12 Gäste
Bing, Google, Yandex

Aktive Themen
Wohin führt der Weg? Ein ...
Forum: Betroffene Partnerinnen
Letzter Beitrag: Yve
Vor 2 Stunden
» Antworten: 29
» Ansichten: 1.179
Meine Geschichte
Forum: Begrüßungsforum
Letzter Beitrag: Franziskus
08.09.2024, 20:20
» Antworten: 0
» Ansichten: 32
Ein neuer Anfang
Forum: 30-39 Jahre alt
Letzter Beitrag: Alex_2
08.09.2024, 18:36
» Antworten: 199
» Ansichten: 34.252
Es gibt keinen Weg zurück...
Forum: 30-39 Jahre alt
Letzter Beitrag: Wake
08.09.2024, 16:30
» Antworten: 6
» Ansichten: 306
Mentale Gesundheit - 12 W...
Forum: Persönlichkeitsentwicklung
Letzter Beitrag: Kfee
08.09.2024, 09:13
» Antworten: 1
» Ansichten: 51
Kraftvoll leben
Forum: 22-29 Jahre alt
Letzter Beitrag: Kfee
08.09.2024, 07:40
» Antworten: 70
» Ansichten: 8.958
Ist er süchtig oder nicht...
Forum: Betroffene Partnerinnen
Letzter Beitrag: Schokiprinz
08.09.2024, 07:30
» Antworten: 3
» Ansichten: 88
Bitte um Rat
Forum: Betroffene Partnerinnen
Letzter Beitrag: Yve
07.09.2024, 20:58
» Antworten: 7
» Ansichten: 154
Auszüge aus meinem Tagebu...
Forum: 30-39 Jahre alt
Letzter Beitrag: Samueli
06.09.2024, 18:52
» Antworten: 10
» Ansichten: 593
Ich will mich ändern
Forum: 22-29 Jahre alt
Letzter Beitrag: Pornokiller
05.09.2024, 14:10
» Antworten: 20
» Ansichten: 709

 
  Meine Geschichte
Geschrieben von: Franziskus - 08.09.2024, 20:20 - Forum: Begrüßungsforum - Keine Antworten

Hallo Forum,

ich schreibe hier heute zum ersten Mal, und versuche es kurz zu machen, auch wenn es eine lange Geschichte einer Sucht ist. Ich bin mit etwa 15 Jahren in Berührung mit Drogen gekommen, zunächst nur mit Nikotin, dann aber sehr schnell auch mit Cannabis. Auch mit Pornographie bin ich zu dieser Zeit schon in Berührung gewesen, nämlich in Form von Poromagazinen. Heute bin ich schon 60 Jahre, und damals gab es noch nicht einmal Video Casetten, sondern allenfalls Super 8 Filme.

Es folgte Schule, Ausbildung, die erste Freundin und diverse Anstellungen in Firmen, bis hin zu meiner Selbständigkeit mit 25 Jahren. Bis dahin habe ich mehrmals täglich Cannabis geraucht, hatte wechselnde Beziehungen und auch immer wieder Konsum von Pornographie. Magazine und auch Videocasetten.

Im Verlauf meiner Selbständigkeit spitzte sich mein Drogenkonsum sehr zu, und ich erkannte das ich damit schon ein massives Problem hatte, weil ich es nicht mehr steuern oder stoppen konnte und schon unter Depressionen und extremer Arbeitsunlust litt. Erst als ich mit 28 Jahren durch einen Kunden zu Heroin gekommen bin, konnte ich mit dem Kiffen aufhören. Was anfänglich gut funktionierte, weil Heroin zunächst einmal euphorisierent wirkt und ich damit wieder super arbeiten und mich auch sonst pschyisch stabilisieren konnte.

Nun, wie es sich wahrscheinlich jetzt schon jeder hier denken kann, bin ich natürlich schon bald vom Regen in die Traufe gekommen. Es kam wie es kommen mußte, ich war bald schwer Heroin abhängig, mit weiterem Konsum von anderen Drogen, wie Kokain und Benzodiazepine. Substituiert war ich dazwischen auch über viele Jahre, natürlich mit Beigebrauch. Mein Leben und meine Selbständigkeit gingen den Bach runter. Nach 19 Jahren Opiat Sucht, vielen stationären und häuslichen Entzügen, sowie einem Gefängnisaufenthalt, ging ich auf eine Langzeittherapie um meine stoffliche Sucht zu stoppen, was mir mit Hilfe, nicht zuletzt durch NA, auch gelang.

In dieser ganzen Zeit war der Konsum von Pornographie stark eingeschränkt, weil man üblicherweise bei Opiaten über keine große Libido verfügt. Mit meinen Beziehungen klappte es aus diesem Grund auch nicht so gut. Dennoch verschwand das Thema Pornos nie ganz aus meinem Leben, und ich kann mich noch gut an mein Ansinnen erinnern, dem weiter zu folgen, wenn ich meine Heroin Sucht überwunden habe.

Mir war es damals, und das ist jetzt 13 Jahre her, nicht bewußt, daß ich damit in die nächste Sucht rutschen würde, die, wie ich heute weiß, noch viel schwerwiegender ist. Jedenfalls empfinde ich das heute so, wenn ich sehe was es mit mir macht, und wie schwer es mir fällt damit aufzuhören.

Ich bin heute 210 Tage clean von Pornos und ich weiß nicht genau, etwa 10 Tage frei von SB.
Ich bin seit 2 1/2 Jahren in einer festen Beziehung mit einer Frau die alles von mir weiß, also auch von meiner Pornosucht. Die Situation ist nun schon seit etwa 9 Monaten so, daß ich keinen Sex mehr mit ihr habe, weil einfach keine Lust mehr dazu vorhanden ist. Wir hatten zu Beginn unserer Beziehung guten Sex, naja, zumindest an vielen Tagen. Die ersten Monate konnte ich nicht kommen, was sich dann änderte, weil ich mehr und mehr versuchte meine Porno Phantasien mit ihr umzusetzen, und weil ich abstinent von Pornos und SB war.
Dies änderte sich aber dann mit der Erkenntnis das ich das Gefühl des P-Konsums nicht in die Beziehung bringen kann. Porno findet mit sich alleine statt.
Ich kann es nicht durch eine Partnerschaft ersetzen.

Ich hatte auch Rückfälle. Ich habe meinen Pornokunsum wenige Wochen vor unserem Kennenlernen beendet, weil es mir schon unheimlich schlecht damit ging und ich feststellte das ich keine Zufriedenheit mehr damit herstellen konnte. Wie bei den Drogen, ein Fass ohne Boden. Ich hatte dann im ersten Jahr unserer Beziehung einen längeren Rückfall, den ich ihr dann gestand. Seitdem immer wieder einzelne und mehrmalige Rückfälle von denen sie weiß, und nun seit über 200 Tagen "nur noch SB" etwa 1mal in der Woche, aber mit den Bildern aus den Pornos in meinem Kopf.

Ich habe Depressionen, Antriebslosigkeit, Angstzustände und das Gefühl diesen Zwang zu Konsumieren nicht mehr loszuwerden. Das Schlimmste jedoch ist das immer wiederkehrende Getrenntheitsgefühl zu meiner Freundin, die Lustlosigkeit, und zu wissen wie schlimm das für sie ist.

Damit lasse ich es für heute bewenden. Ich möchte versuchen von nun an öfters hier zu schreiben um mit euch zu teilen wie es mir geht und zu wissen wie ihr mit der Porno Sucht umgeht.

Dank meiner Frau für ihre Liebe und Geduld und euch allen die ihr hier seid.

Drucke diesen Beitrag

  Ist er süchtig oder nicht?
Geschrieben von: Iplix - 06.09.2024, 16:36 - Forum: Betroffene Partnerinnen - Antworten (3)

Hallo ihr Lieben?
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll? Also ich glaube das mein Freund (48) Pornosüchtig ist. Denn es läuft eigentlich so gut wie nichts bei uns. Ich versuchs mal von vorn. Wir sind vor 3 Jahren zsm gekommen. Habe im Nachhinein erfahren, daß er da noch was mit seiner Ex am laufen hatte. Am Anfang war natürlich alles prima. Wie es immer halt so is. Jedes Wochenende Sex mit allem drum und dran. (Da wir uns immer nur dann gesehen haben). Er wollte mich iwie auch nie öfter sehen?. Er is allgemein ein komischer Typ. Absolut beziehungsunfähig. Iwan hatte ich es dann nach einem Jahr geschafft bei ihm einzuziehen. Das erste halbe Jahr war noch ok. Aber dann fing es langsam an, das er mich immer mehr vernachlässigte. Nicht nur sexuell. Mittlerweile schlafen wir getrennt. Ich dachte ok, er hat Stress. Das legt sich wieder. Aber es wurde immer schlimmer. Von einmal in der Woche, wurde es bis jetzt zu alle Zwei Monate mal. Da er aber absolut oral bzw Blowjob fixiert ist, durfte ich das öfter machen zwischendurch. Da war zweimal die Woche schon ok. Nur hatte ich halt nix davon. Wollte ich dann mal mehr, wurde ich immer abgewiesen mit bin müde, der is ned sauber, keine Lust, morgen vielleicht, bald....usw. Auch muss immer die Initiative von mir ausgehen. Die paar mal als er angefangen hat kann ich an einer Hand abzählen. Wenn dann mal mehr draus wurde, gab es oft Probleme mit der Standfestigkeit. Oder das er nicht kommen konnte. Nur oral dann (Blowjob fixiert halt).
Ich wusste das er Pornos schaut. Was ja auch völlig ok is und normal. Aber ich glaub sein Konsum nicht. Deswegen wohl auch die Probleme? Da der Herr zu blöd is den Verlauf zu löschen. Oder es ihm einfach egal is. Konnte ich natürlich immer sehen wann er sich einen gewedelt hat. Und das so ziemlich jeden Zweiten Tag. Auch mal 2 Tage hintereinander und ein Tag nicht. Aber schon mehrmals in der Woche. Tja und ich bekomme dann eben nichts mehr ab. Klar, hat ja schon. ?
Wir hatten so oft Streit deswegen. Er verspricht immer, das es sich ändert und er sich mehr um mich wieder kümmert. Aber Pustekuchen. Ich habe ihn mal darum gebeten eine Woche keine zu schauen. Er hat einen Tag geschafft. Also entweder nimmt er mich nicht für voll? Oder es is süchtig? Ich sage ihm auch oft, daß ich mir sonst einen anderen suche. Das passt ihm dann aber auch iwie nicht. Aber er versucht nix ,um es zu ändern. Ich fühle mich ungeliebt, einsam und unattraktiv. Ich weine, es interessiert ihn nicht. Und das obwohl er weiß, daß ich aus so einer Ehe komme. Macht er genau das selbe. Tja was soll ich sagen? Ich wollte gestern. Er natürlich nicht. Und sehe heut wieder, gestern und heute wieder fröhlich gewi....
Ich will ihn nicht verlieren. Aber so langsam hab ich auch keine Kraft mehr.  Ich fühle mich immer beschissener. 
Was meint ihr? Is er süchtig? Oder könnte doch was anderes dahinter stecken? 
Übertreibe ich sogar vielleicht?
Es schmerzt halt sehr, wenn der Freund sich lieber einen auf Pornos wi....als mit mir zu schlafen. Ich wünsche mir so sehr Hilfe. Und das es wieder normal wird.
Ich danke euch schon mal.

Drucke diesen Beitrag

  Bitte um Rat
Geschrieben von: Delulu - 05.09.2024, 18:42 - Forum: Betroffene Partnerinnen - Antworten (7)

Guten Abend zusammen. 
Bisher war ich nur stille Mitleserin, doch mittlerweile kann ich die Last nicht mehr allein tragen. 
Auch mein Partner ist pornografiesüchtig und das seit mehr als der Hälfte seines Lebens. 

Diese Sucht schränkt unsere Beziehung enorm ein..
Zusätzlich zu ihr gibt es auch noch stoffgebundene Süchte, die in diese ganze verzwickte Thematik mit hereinspielen.
Dementsprechend oft werde ich belogen und hintergangen und ebenso für dumm verkauft.
Eine Paarsexualität gibt es quasi garnicht mehr. Ich bin körperlich und sexuell völlig uninteressant und verkümmere emotional. 

Aber meine eigentliche Frage oder mein eigentliches Anliegen ist:
Wann ist es Zeit, aus der Traumwelt auszusteigen, in der ich gefühlt lebe und meine Beziehung künstlich versuche zu erhalten? 
Was ist genug? Was muss ich ertragen, weil mein Partner so krank ist? 
Wenn ich ein Gespräch suche und um Therapie bitte, wenn ich versuche zu erklären, dass Wir mir wichtig sind und ich kämpfen mag, aber eben auch eine Person mit Bedürfnissen und Wünschen bin, dann hört er kaum zu. Er wird wütend, er blockt, er schmeißt mich aus der Wohnung, wird emotional verletzend und sagt, ich müsse damit leben solang er süchtig ist. Therapie möchte er machen, wenn er sich bereit fühlt..

Kann mit hier irgendjemand sagen, ob dieses respektlose, gemeine und selbstsüchtige Verhalten typisch ist? 
Manchmal denke ich, alles liegt an mir. Ich müsse einfach noch weiter durchhalten.. 
Aber es tut so weh, wenn ich Kritik an meinem Körper erfahre. Wenn ich abgelehnt werde.. 

Und diese allgemeine Gefühlskälte, ich verhungere. 
Seine Sucht dominiert sein ganzes Leben, schon immer. 
Schon regelmäßiges Kontakt halten ist für ihn oft zu viel.. Ich nerve, ich möchte zu viel Anteil an seinem Leben, frage zu viel nach. 
Zu Beginn unserer Beziehung hatte er mehrere Sexualpartnerinnen, das hat er mir nach knapp einem Jahr „gestanden“.
Aber auch jetzt sehe ich, dass er ständig neuen Frauen auf diversen Plattformen folgt. 

Ich weiß, und ja das klingt wirklich so naiv, dass er ein liebevoller und empathische Mensch sein kann, wenn er die Kapazität und den Wunsch nach Nähe hat. Aber durch die Sucht kommt das eben kaum vor und so langsam gaslighte ich mich selbst, indem ich glaube, ständig zu sensibel und naiv zu sein. 
Denn das bin ich immer laut ihm, aber ich fühle mich emotional einfach unglaublich wund und traurig. 

Stumpft diese Sucht ab? 
Wie kann ein Mensch, der sagt, dass er mich liebt, so ruhig einschlafen während ich weine und mich als das Problem benennen? Sind soziale Kontakte nur noch nachrangig? Und kann ein Mensch mit multiplen Suchterkrankungen lieben? 
Ich würde mich über die ein oder andere Antwort sehr freuen. 

Danke fürs Lesen.
Delulu

Drucke diesen Beitrag

  Mentale Gesundheit - 12 Wochen Programm
Geschrieben von: Kfee - 05.09.2024, 14:30 - Forum: Persönlichkeitsentwicklung - Antworten (1)

Mentale Gesundheit - Ein 12 Wochen Programm

Grundannahme: Pornosucht ist ein Symptom.

Ich bin seit 2015 in dem Forum aktiv und stelle die Annahme auf, dass Pornosucht bei den meisten die gleiche Funktion erfüllt, jedoch nicht die eigentliche Ursache der eigenen Lebenssituation ist. Vielmehr wird etwas unterdrückt, vielleicht ein Gefühl, ein Ereignis oder ein Verlangen. All diese Ursachen, die uns schlussendlich in der Abhängigkeit halten, basieren potenziell auf einer nicht intakten mentalen Gesundheit.

Mentale Gesundheit wird von der WHO wie folgt definiert: „Ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann“.

Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Abhängigen an seiner mentalen Gesundheit arbeiten muss, um langfristig die potenzielle Hauptursache zu bekämpfen und abstinent zu bleiben. Eine instabile mentale Gesundheit wird meiner Ansicht nach wieder in die Abhängigkeit führen.

Ich werde in den kommenden 12 Wochen wöchentlich einen Tipp/Hinweis geben, wie die mentale Gesundheit verbessert werden kann. Mein Ziel ist es mich hierdurch selbst mit dem Thema zu beschäftigen, aber auch allen Mitlesern die Möglichkeit der Teilnahme zu geben. Die Themen, die ich aufgreifen werden, kennen wir alle und dennoch möchte ich daran appellieren, dass wir nichts unversucht lassen sollten.

Mentale Gesundheit – Ein Weg zu mehr innerer Balance und die Basis fuer Abstinenz.


Dankbarkeit - 1. Woche

Viele von uns leben mit einer chronischen Unzufriedenheit. Wir empfinden Neid und blicken enttäuscht auf uns selbst. Soziale Medien schirmen uns schon fast komplett von unserer realen Umwelt ab und verfälschen unsere Wahrnehmung sehr intensiv. Ideale werden uns präsentiert, die wir nur schwer oder auch gar nicht erreichen können. Nichtsdestotrotz wird uns vermittelt, dass alles mit nur der richtigen Disziplin und harter Arbeit zu erreichen ist. Eine Spirale entsteht.


Dankbarkeit können wir gegenüber jemandem empfinden, der etwas Nettes getan hat, aber auch fuer das Wetter, die Natur oder eine glückliche Fügung.

Dankbarkeit basiert auf Gegenseitigkeit. Wir kümmern uns um andere und bekommen hierfür etwas zurück (man revanchiert sich). Noch interessanter ist jedoch die Wirkung von Dankbarkeit auf unser Gehirn.
Dankbarkeit regt im Gehirn die Zentren fuer Belohnung & sozialen Bindungen an und verbessert die Fähigkeit andere besser zu deuten. Hierdurch werden direkt negative Gefühle und Tendenzen reduziert. Diese können sein: Neid, Vergleichsdrang, Narzissmus, Zynismus und Materialismus.

Dankbare Menschen führen daher nachweisbar stabilere Beziehungen, sind glücklicher, haben weniger Depression & Abhängigkeiten und schlafen besser. Zusätzlich hilft uns Dankbarkeit dabei, die positiven Dinge in unserem Leben nicht zu vergessen. Wir justieren unsere Aufmerksamkeit neu und behalten die guten Momente im Blick.

Tipp: Eine wissenschaftlich belegte Methode ist das Dankbarkeits-Tagebuch.

Schreibe ein bis dreimal in der Woche fünf bis zehn Dinge auf, die Dir besonders positiv in Erinnerung geblieben sind und fuer die Du dankbar bist.  Hierbei sind Dir keine Grenzen gesetzt. Die Punkte dürfen gern auch banal klingen. Z.B. „Am Montag schien die Sonne“ oder „der Kaffee am Nachmittag schmeckte wirklich gut“.
Füge doch diese einfache Übung in deinen Reset mit ein und schaue selbst, ob Du positive Effekte nach den ersten Wochen spürst. Einen Versuch ist es wert.

Quelle: Dinge Erklärt - Kurzgesagt

Drucke diesen Beitrag

  Selbstbetrachtungen
Geschrieben von: timelything - 03.09.2024, 16:37 - Forum: 22-29 Jahre alt - Antworten (1)

Hallo Freunde und Leidensgenoss*innen.
Ich entschuldige mich erstmal für den fast schon hochgesteckten Titel aber der kam mir nunmal zuerst in den Sinn und er passt auch ganz gut zu dem was ich mir hier vorstelle. Wer jetzt nicht weiß warum der Titel jetzt so besonders ist, ich bediene mich hier bei Marc Aurel dem römischen Philosophenkaiser. Genau, der der am Anfang von Gladiator stirbt.

Ich habe mich hier bei euch noch nicht wirklich umgeguckt, nur ganz oberflächlich. Vielleicht mache ich das, vielleicht nicht. Das weiß ich gerade noch nicht.
Ich hab keinen Lust den Kram hier proof zu readen. Es gilt, wer Komma- oder Rechtsschreibungsfehler findet, der kann sie behalten. Wird genug geben, dass alle was abkriegen. Vielleicht suche ich mir noch so nen lustigen "Ich bin kein Signatur ich putze hier nur"-Emoji, für das richtige Foren feeling.
Desweiteren, ich versuche zu gendern. Ich weiß nicht wie viele das hier sonst machen, ob das gern gesehen wird oder es euch egal ist. Mir ist es wichtig, auch wenn ich selbst unter das generische Maskulin falle und ich es nicht immer konsequent mache. 

Anyway genug geschwaffelt. Ich bin timely, ich bin 27 und komme aus einer deutschen Großstadt.
Ich konsumiere seit meiner Pubertät praktisch täglich Pornographie. Häufig mehr als einmal, immer wieder auch stundenlang. Mal mit kommen, mal ohne, aber eigentlich immer mit physischer Arbeit. Ich masturbiere auch ohne Unterstützung aber dies seltener und auch immer unter dem Eindruck, dass es mir nicht den selben Kick gibt... Dafür fühlt es sich halt cleaner an...
Im täglichen Leben schaffe ich es ein vielleicht zwei Tage ohne Pornographie auszukommen, nur sehr, sehr selten länger als das und dann auch nur unter Zwang bzw. unter großer Mühe.
Nur im Urlaub oder wenn ich mal andersweitig ein paar Tage oder so unterwegs bin dann habe ich edn Drang nicht oder kann ihn zumindest wesentlich besser Unterdrücken. Ich weiß nicht ob es an einer veränderten Umgebung liegt oder daran, dass ich dann halt einfach besseres zu tuen habe und nicht mit der Eintönigkeit und Einsamkeit meines Alltags konfrontiert werde. Wahrscheinlich ist es etwas von beidem oder vielleicht auch etwas ganz anderes. Letztendlich werde ich aber meist wenige Tage wenn nicht direkt nach meiner Heimkehr wieder schwach und falle ganz, ganz schnell in meine Alten Muster zurück.


Hinzukommt, dass ich ADHS habe. Das eine befüttert wahrscheinlich das andere und es ist für mich nicht möglich zu erkennen, welcher meiner Marotten und Symptome im alltäglichen Leben nun woher rühren. Ich lebe aber wahrscheinlich auch mit der Pornografiesucht schon so lange, dass das einen mittlerweile fließend in das andere übergeht und die Sucht und das Defizit Ping-Pong mit meinen Emotionen, Impulsen und Verhalten spielen. Das meinen ADHS Mediation (Elvanse) teilweise extreme Hypersexualität auslöst gibt dem ganzen dann den Todestoß.
Führt also dazu, dass ich statt Uni zu machen oder andere produktive Sachen zu erledigen lieber weiter konsumiere, weiter masturbiere und mich später lieber erschöpft schäme. Also Stunden später.

Noch mehr leidet aber mein Sexual-Leben und mein romantisches Leben. Ich bin 27, ich hatte mit 22 meine erste wirkliche sexueller Erfahrung, seit dem kann ich die Menge an solchen wahrscheinlich an allen Finger und Zehen abzählen. Und jede einzelne davon ist geprägt von Erektionsstörungen, von Unlust, vom Gefühl der Partner*In  nicht die selbe Energie geben zu können die sie mir gibt und danach von Scham. Von Scham dem anderen Menschen gegenüber sowohl keinen hochbekommen zu haben. Von Scham vielleicht das Gefühl vermittelt zu haben, dass ich Sie nicht attraktiv finden würde, obwohl das so nicht ist. Von Scham mit 27 immer noch nie wirklichen Sex gehabt zu haben.

Daraus hat sich ein Teufelskreis gebildet. Ich halte mich für attraktiv und charismatisch, ich glaube ich könnte  viele Erfahrungen sammeln, meine Fantasien tatsächlich ausleben. Und am wichtigsten tatsächliche Nähe und Intimität zu einem anderen Menschen aufbauen. Aber sowohl meine komplette Unerfahrenheit, meine soziale Inkompetenz in diesen Punkten und hält vorallem die Gewissheit, dass es einfach nur unangenehm seien würde, weil ich nicht per formen kann, hindert mich daran. Dann schwöre ich mir, dass ich ab jetzt nie wieder Pornos gucke, mein Hirn und meinen Trieben den Griff kriege, dass ab jetzt wieder alles besser wird. Und dann liege ich nachts im Bett und gucke halt noch 2 Stunden irgendne Scheiße und hole mir stundenlang einen runter. Und am nächsten Tag fühle ich mich doppelt beschissen.



Was will ich nun also hier? Ich will meinen Gedanken festhalten, und hoffe, dass das auch nicht nur bei diesem einmal bleibt und ich diese Möglichkeit als Traumadumping benutzen kann. Als Erinnerung, als Motivation und Denkzettel. Mal gucken. Wenn überhaupt jemand bis hier unten gelesen hat, dann grüße ich dich. Es freut mich, dass mein Schreibstil Anschein nicht so schlimm ist wie er sich anfühlt. Ich weiß nicht ob ich mich hier überhaupt auf Reaktionen freue, ob ich darauf antworte, was daraus wird. Ich habe Auf jeden Fallgenug Themen, Punkte und Erfahrungen die ich hier ausbreiten kann und hoffentlich werde. Für die dieser Eisntiegspost jetzt zu lang wäre. Vielleicht schaffe ich es ja solche Texte zu verfassen anstatt so weiterzumachen wie gehabt.

Ich bin aktuell ebenfalls auf der Suche nach Selbsthilfegruppe in meiner Umgebung, vielleicht auch nach einem Therapieplatz. Ich glaube ich habe durch das Ganze direkt und indirekt viel aufzuarbeiten und es wird ein sehr, sehr langer Prozess. Und ein schwieriger. Aber ich hoffe es wird ein Prozess und nicht etwas was ich morgen wieder vergessen habe. Oder etwas was ich aufschiebe. Aber eigentlich ist es schon ein Prozess. Seit Jahren. Aber ich hoffe dieses Mal ist es der letzte Neuanfang dieses Prozesses. Mal gucken.

Danke.

Drucke diesen Beitrag

Sad Verweifelt
Geschrieben von: Schneekatze - 03.09.2024, 10:58 - Forum: Betroffene Partnerinnen - Antworten (4)

Hallo liebe Menschen!
Ich habe einem tollen, liebevollen Mann der auch gleichzeitig noch ein fabelhafter Vater ist.
Wir sind seit 8 Jahren zusammen. 

Mein Mann wollte eher immer seltener Sex als ich, aber das war okay. Wenn wir Sex haben, kümmert er sich auch immer zuerst um mich, dann erst um ihn. 
Bei 9 von 10 Mal initiere ich den Sex und aus 10 'Versuchen' findet er bei 8 Mal ausreden. Am Anfang unserer Beziehung hatten wir das Problem dass er wirklich binnen drei Minuten zum Orgasmus kam, dann fing er an sich zuerst um mich zu kümmern und wir waren beide sehr glücklich mit dieser Lösung. Aber ich höre immer öfter Zu müde, zu heiß, zu spät, Rückenschmerzen.

Gestern hätte ich versucht ihm näher zu kommen, also quasi eine Sonderbehandlung für ihn (verwehrt er eher selten,  ich wollte ihm einfach was gutes tun) und nein, keine Chance. Vor allem, es ist ja nicht so dass er da nicht fertig wird, wenn ich es drauf anlege (manchmal Quick) dann sind es drei Minuten und er ist dann wunschlos glücklich.

Oft sagt er auch, er war noch nicht duschen, zieht dass duschen dann auch ewig raus, sodass es ewig spät ist, zu spät. ?

Er kuschelt dann immer ewig und kraulen, etc. Aber null Sexuell. ?

Heute hab ich den Laptop in die Hand genommen weil ich den Link finden wollte von dem Badezimmer das wir uns angesehen haben, suche im Verlauf und zack. Er hat sich gestern Vormittag (er war alleine daheim) durch mindestens 70 !!! Videos auf der orange Schwarzen Filmchenseite durchgeklickt. Ist doch klar dass er mich Abends nicht mehr braucht wenn er den ganzen Tag bei verschiedenen Frauen in Filmchen sein Glück gesucht hat.

Ich meine es sind nie Bezahlseiten oder Cam oder Onlyfans. Es sind immer nur gratis Seiten und hauptsächlich Busen. ? da reden wir von normalen Sachen, nichts dass ich ihm nicht erfülle. 

Es tut mir so weh, dass es sich andere Frauen ansieht, aber nicht mit mir schlafen will. 

Und nein, ich hab mich nicht gehen lassen das der Geburt. Ich hab mein selbes Gewicht und als wir uns kennenlernten hatte ich schon zwei Kinder,  genau so wie er eines. Er kannte meinen Körper nur mit Kindern. Wobei es auch nicht wirklich weniger Sex geworden ist, seitdem wir unser Kind haben. Aber irgendwie wurde es mir nach dem 'Fund' heute wieder mehr bewusst. Und es tut mir so weh, weil ich schön und begehrenswert für meinen Mann sein will. 

Tut mir leid für die verwirrenden Worte.
Aber ich bin so verzweifelt...

Und ich meine er weiß, dass ich weiß dass er Pornos schaut, aber er weiß wahrscheinlich nicht, dass ich das Ausmaß kenne.

Ich weiß nicht wie ich ihn darauf anspreche. Wenn ich ihn darauf ansprechen dass wir zu wenig Sex haben, dann lacht er und sagt 'Aber Schatz, ich bin fett und wir haben 30 Grad im Schlafzimmer, da brauche ich ein Sauerstoffzelt'

Nein, er ist nicht fett. Er will nich nur nicht mehr.

Drucke diesen Beitrag

  Schock erlitten, Neu hier, suche Antworten.....
Geschrieben von: Liane39 - 01.09.2024, 16:02 - Forum: Betroffene Partnerinnen - Antworten (3)

Halli Hallo und danke für diese Seite!!

Ich habe nach nunmehr ca. 20 Jahren herausgefunden das mein Partner neben mir jeden Tag! Pornos und Bilder von eher jüngeren Frauen konsumiert hat. 

Das schlimmste für mich ist allerdings das er zuletzt auch in Chats, Anfragen bei Prostituierten und bei Einer(?) auch war...

Wir sind interessanterweise fast gleichzeitig zu dem Thema PSucht gekommen, also hast er alles “zugegeben“. 

Seither tut er alles um dem zu entkommen, direkt Therapieplätze gesucht, Handy weggelegt usw.

Mit dem Betrug habe ich arge Probleme und möchte das gerne näher verstehen, wie kommt es dazu, wie kann man soo lügen ?? (Ich hätte das niemals erwartet).

 Ist das dann Sexsucht?

 Welches Bild habt ihr Männer von den Frauen ??

 Ich versuche gerade herauszufinden ob mein mann eigtl ein guter Mann ist, der Große Probleme hat oder ob er eigtl so richtig mies ist und gerne Frauchen zu Hause sitzen haben möchte...

Dann wär es für mich vorbei....

Ihr wisst gar nicht wie sehr ich diese Person geliebt und ihr vertraut habe; mein komplettes Weltbild ist zusammengebrochen ?


Danke Euch!!!

Drucke diesen Beitrag

  Realitätsklatsche mit voller Wucht welche Klarheit schafft
Geschrieben von: Endzeit - 23.08.2024, 11:17 - Forum: Betroffene Partnerinnen - Antworten (3)

Eigentlich wollte ich mich hier gar nicht registrieren, lediglich habe ich in Abständen einmal mitgelesen, insbesondere die Erfahrungen der Partnerinnen haben mich interessiert, fühlt man sich mit der Suchtproblematik des Partners ziemlich allein auf weiter Flur....es spricht ja niemand drüber. Oft habe ich aufgehört zu lesen, weil es nicht einen (!) wirklich positiven Erfolgsbericht zu einer Rettung der Partnerschaft gibt.

Auch ich kann solch einen Erfolgsbericht nicht verfassen. Eher im Gegenteil. Ich hoffe, dass diejenige die das liest, sofort nach Kenntnis der Sucht die Beine in die Hand nimmt und ihre Selbstachtung bewahrt. Sie würde sich viele verschenkte Jahre, viel Leid, viel Traurigkeit, ersparen... "aber ich liebe ihn doch" klingelts da möglicherweise im Kopf? WAS liebst Du? Dass er Dich belogen, hintergangen und Eure Beziehung um die gemeinsame Sexualität betrogen hat? Wirklich? Wenn Du das prima findest, ist das okay. Für mich ist das nicht die Definition von Liebe. Das ist psychischer Missbrauch. Und diese Realitätsklatsche hat mich gestern erwischt und ich konnte dies endlich klar sehen.

Eckdaten:
17 Jahre Beziehung
15 Jahre verheiratet
2 gemeinsame Teenager-Kinder

Die Sucht gab es bereits vor unserem Beziehungsstart für mindestens 6 Jahre.
Dementsprechend holperiger Start gemeinsamer Sexualität mit für mich neuen negativen Erfahrungen, da ich zuvor nie einen Partner mit sex. Schwierigkeiten hatte. Ihm war ich zu dick/zu breit/anders und noch mehr bekam ich zu hören, was "aber natürlich niemals so gemeint war". Die Krux dabei: Mein Körper war völlig okay. Auch das hatte ich zuvor niemals zu hören bekommen. Warum ich da noch nicht weggerannt bin, zeigt meinen wohl damals teilweise vorhandenen "jugendlichen Leichtsinn"

Zum ersten Mal von der Sucht erfahren, als ich mit dem 1. Kind vor 15 Jahren schwanger war. Bereits damals sofortige Fluchtgedanken aufgrund seinerzeitigem eigentlich vorhandenem Erhaltungstrieb hinsichtlich meiner psychischen Gesundheit. Ich habe mich einlullen lassen. Die Tragweite war mir mitnichten bekannt.
Der Therapie, die sich daraufhin anschloss, Vertrauen geschenkt. Gemeinsam eine E-Mail-Beratung in Anspruch genommen.

Im Jahr 2010 wurde ich das 2. Mal schwanger, dies führte zum Totalausfall gemeinsamer Sexualität, da "er es nicht hinbekomme im Kopf auszuschalten, dass da ja ein Baby im Bauch heranwachse".


Unsere - nun - Ehe plätscherte vor sich hin mit mehr oder weniger regelmäßigem(n) Sex(-versuchen). So richtig gut und funktional war es eigentlich nie. 
Meine eigene Sexualität begrub ich mehr und mehr. Klammerte mich an den Gedanken, dass da vielleicht so sei, wenn man halt älter wird.

Da beide Kinder einen sehr engen Altersunterschied haben, waren wir als Paar generell sehr in den Hintergrund gerückt. 

Er entwickelte sich immer mehr zu einem Choleriker, diesen Begriff würde ich wählen. Reizbar beim Kleinsten, Aggressionspotential (nur verbal) immer hoch. 

Dazu 

- Unzufriedenheit mit sich, der ganzen Welt, einfach Allem, 
- massive Lethargie,
- Desinteresse an der Familie,
- Desinteresse/Frust Job,
- immer etwas ändern wollen an der Gesamtsituation aber nichts, aber auch gar nichts all dieser Tausend Vorhaben umsetzen (nichtmal ein Ansatz auf Umsetzung zu sehen).

Irgendwann begannen wir, getrennt zu schlafen, da ich neben ihm nicht mehr zu ruhigem Schlaf fand. Ich lehnte ihn intuitiv (so deute ich das heute) körperlich total ab. Ich ertrug weder Berührung, noch Nähe, oder ganz oft auch seine Anwesenheit nicht. 
Auch ich wurde unzufriedener und bekam eine für mich total untypische aggressive Grundhaltung. So bin und war ich NIE.


In diesem Jahr haben sich bei uns 6 Jahre ohne Sex gejährt. Das wurde mir auch erst jetzt richtig bewusst.

Warum ich mit ihm zusammenblieb? Weil ich den Gedanken an Trennung oder ein Auseinandersetzen mit der Situation für mich nicht zugelassen habe. Kamen solche Überlegungen auf, verschwanden diese ganz schnell in einer Schublade meines Hirns und ich überschüttete mich selber noch mit weiteren Aufgaben, Aktivitäten, Verpflichtungen, um ja nicht nachdenken zu müssen. Total gesund (ironie)! Auch wegen der Kinder musste die Fassade meiner Meinung nach aufrechterhalten werden.
An das Thema P-Sucht habe ich seit der seinerzeitigen Therapie überhaupt nicht mehr gedacht. Ich habe das nichtmal als Auslöser oder überhaupt vorhandenes Problem in Betracht gezogen. Das war wie weggewischt.

Ende 2023 kam er auf mich zu und teilte mir mit, dass er an einer speziellen Männerseminarwoche teilnehmen wollte. Das klang total super, war diese Woche auf Transformation und Selbsterkenntnis ausgerichtet.

Dorthin ist er auch vor 2 Monaten gefahren und kam wie umgekrempelt zurück. Das war schon fast "erschreckend". Wir hatten 7 Tage lang Null-Kontakt und ich erkannte, wie schrecklich das für mich ist. Es war, als wäre er verstorben und der Nicht-Kontakt, also seine Total-Abwesenheit im normalen Alltag, war für mich schwer erträglich.
Hatten wir für bestimmt 6 Jahre uns aus Pfilchtbewusstsein vielleicht alle paar Tage mal keusch geküsst, so kam er am Rückkehrtag die Tür rein und nicht alles, dass er mich "aufgefressen" hatte. Plötzlich suchte er körperliche Nähe, war präsent und wie gesagt - völlig umgekrempelt. Bewusstseinsklar, souverän, selbstbewusst, fröhlich. 
Wir redeten. Stundenlang. Er teilte die Erkenntnisse, die er gewonnen hatte, mit und allem voran gestand er mir, dass er u.a. wegen seiner Sucht dorthin wollte (o-ton): "Ich will Dich nicht länger mit P. betrügen und Dich Deiner Sexualität berauben". Unter dann gefolgten Tränen entschuldigte er sich für die letzten Jahre und äußerte seinen Wunsch, "mit mir alt werden", "zu einer gesunden, gemeinsamen Sexualität finden" wollen. Er wolle viel mehr Paarzeit schaffen, die Kinder seien alt genug um nun auch einmal alleine zu sein.

Ich war total überfordert, plötzlich mit so viel Liebe und Zuneigung überschüttet zu werden, empfand es aber tatsächlich als echt und wahrhaftig, da er zum ersten Mal wirklich sehr ehrlich war.

In den letzten 10 Wochen näherten wir uns körperlich wieder an, ohne jedoch Sex haben zu können. Das hat nicht funktioniert, wofür ich Verständnis hatte und Geduld versprach, weil ich - so wie ich nunmal bin - nach seinem Geständnis mich mit "meinem Feind", der Sucht, auseinandergesetzt habe. Viel gelesen, recherchiert, informiert und auf so viele seiner Verhaltensweisen in der Vergangenheit eine Antwort gefunden.

Einen Rückfall vor 6 Wochen gestand er mir nach 2 Tagen. Zwar kränkte mich das, aber ich hatte mit solchen ja gerechnet. Hoch angerechnet habe ich ihm seine erneute Ehrlichkeit.

Als ich wusste, dass es eine Eskalationsspirale des Konsums gibt habe ich ihn direkt gefragt, ob er bestimmte Fetische/Genre geschaut hatte, die für mich besonders abstoßend und widerwärtig sind. Ein entrüstetes "NEIN NIEMALS" ist mir im Gedächtnis geblieben. Das war eine Lüge.

Bei seinem Rückfall hat er keine bewegten Bilder, also Videos geschaut, auch keine Seiten im Netz besucht. Er ist IT'ler und hat ein AI KI Bilderstellungsprogramm. Er habe mit diesem Programm Bilder erstellt und danach erkannt, dass er das nicht wolle und alles gelöscht - Bilder und auch Programm.

Vor ein paar Tagen rede ich mit ihm, als er am Schreibtisch/PC saß und sah die Neuinstallation dieses Programms. Auf Rückfrage meinte er, er wolle das ja nicht ganz lassen mit der KI, da es ja die Zukunft sei.

Gestern war ich nach Monaten mal an seinem PC, als er auf der Arbeit war, da ich etwas für unsere Tochter per Mail versenden wollte.

Warum ich den Papierkorb auf dem PC geöffnet habe, weiß ich gar nicht. Jedenfalls erschlugen mich mit KI erstellte Bilder mit genau dem Genre, auf das ich ihn angesprochen hatte und welches für mich und jeden Nicht-P-Süchtigen sicher ein absolutes No-Go ist. Den Bildschirm des PC's habe ich abfotografiert.

Abends habe ich mich mit ihm außerhalb unseres Zuhause getroffen, um zu vermeiden, dass die Kinder etwas mitbekommen.

Konfrontation mit den Bildern, ihm mitgeteilt, dass ab jetzt das Trennungsjahr startet und ich so schnell als möglich die Scheidung will.

Ein Stück meiner Seele wurde schlussendlich gestern regelrecht "zerfetzt". Als er seine Wünsche nach seiner Rückkehr nach Hause mir gegenüber äußerte, sagte ich zu ihm: "Das klingt für mich alles zu schön, als dass es wahr und echt sein kann, was Du zu mir sagst, aber ich gebe Dir jetzt und hiermit einen Vertrauensvorschuss. Ich lasse mich auf das hier ein und vertraue Dir. Vertraue Dir, dass Du ehrlich zu mir bist. Dass Du wahrhaftig bleibst."

Wie blauäugig und naiv von mir. 


Ich habe geglaubt (wieder mal). Und nun festgestellt, dass er sehr fähig mit Vortäuschen von Gefühlen Lügen kann. Das fatale daran ist, dass ich diese Lügen wohl nun nichtmal mehr erkenne oder spüre.

Unsere Ehe habe ich mit dem gestrigen Tag beendet. Ohne Weinen. Ohne Schreien. Emotionslos. Ich fühle mich tod innerlich.

Die erste Nacht habe ich nach 17 Jahren außer Haus verbracht. 

Für die nächsten 2 Nächte habe ich mich in ein Hotel in der Natur eingebucht um mich zu sortieren, zu ordnen, um diesen Horrorfilm als Wirklichkeit anerkennen zu können.

Fazit:

RENNT, bei allererster Gelegenheit.

Drucke diesen Beitrag

  Leidensgenosse für Austausch & gegenseitige Motivation gesucht
Geschrieben von: Fightingsoul90 - 22.08.2024, 17:10 - Forum: Begrüßungsforum - Antworten (1)

Hallo Leute,

da ich neu in diesem Forum bin möchte ich noch einmal kurz vorstellen.
Mein Name ist Raffael, ich bin 34 Jahre alt und ich leide schon mein halbes Leben an dieser Sucht. Mittlerweile habe ich mein Problem erkannt, angenommen und begonnen daran zu arbeiten. Dadurch habe ich mich etwas intensiver mit der Thematik auseinandergesetzt und bin jetzt seit einem Monat und 22 Tagen abstinent.


Ich suche auf diesem Wege einen Leidensgenossen, der Lust hätte sich regelmäßig mit mir offen auszutauschen und sich gegenseitig zu "tracken" und zu motivieren. Es wäre gut, wenn es jemand (ungefähr) in meinen Alter ist, der ebenfalls schon lange dieses Problem hat und sich auf dem Weg der Besserung befindet.

Würde mich freuen wenn sich jemand meldet.

Wünsche euch alles Gute und viel Kraft und Erfolg für euren Weg zur Genesung.
Viele Grüße

Drucke diesen Beitrag

  Hallo
Geschrieben von: Pat - 18.08.2024, 07:13 - Forum: Begrüßungsforum - Antworten (1)

Hallo zusammen,

ich bin Pat, 40, männlich aus Norddeutschland und leide seit vielen Jahren unter meiner Pornografie- und Sexsucht und hoffe hier im Forum auf Hilfe von Leidensgenossen zu treffen.

Auf einen interessanten und hilfreichen Austausch freue ich mich.

Liebe Grüße

Pat

Drucke diesen Beitrag