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hoher Suchtdruck - MrC - 05.02.2019

Hallo,

ich habe in letzter Zeit phasenweise mit starkem Suchtdruck zu kämpfen aber gerade ist es verdammt schwer. Ich bin krank, liege den ganzen Tag Zuhause rum, habe gerade niemanden, der mir Gesellschaft leisten könnte. Mir fällt die Decke auf den Kopf. Also bin ich viel am PC/Handy, weil die Konzentration und Kraft für andere Dinge wie lesen und Co nicht reicht, schlafen kann ich auch nicht. Nur ist das eben sehr ähnlich, wie in den Extremphasen des Konsums. Da war ich auch den ganzen Tag am PC. Ein Teil in mir denkt sich, ich schade ja niemandem damit. Scheiß drauf, nutze ich die Zeit, in der ich krank bin und zieh mir den ganzen Tag nichts anderes rein. Muss ich zwar in der Suchttherapie dann sagen, was passiert ist, genau wie bei den NA's aber da will ich sowieso einen Chip abgeben (Cleanzeit), weil ich die Pornosucht dazuzähle. Also kann ich doch auch einen weiteren Rückfall bauen.

Wenn ich sonst so einen enormen Suchtdruck habe, kann ich mich beschäftigen. Bzw. ich bin so beschäftigt, dass es nicht möglich ist. Jetzt sitze ich den ganzen Tag hier alleine mit solchen Gedanken und weiß nicht, was ich tun soll. Hat jemand Tipps für mich?


RE: hoher Suchtdruck - free123 - 05.02.2019

Grüß dich, vor die Tür, frische Luft einatmen und eine Runde spazieren gehen.


RE: hoher Suchtdruck - more or less - 05.02.2019

Hallo MrC,

sich vielleicht einfach Mal ohne Pornos befriedigen. Seit ich hier bin mache ich es so und das tut mir gut. Ich fühle mich nicht so getriggert von außen und verzichte trotzdem nicht ganz. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich das Gefühl habe, nicht abhängig zu sein, was ja nun wirklich mit Stress verbunden wäre. Ich muss aber auch sagen, dass die Zugehörigkeit zu diesem Portal meine Energien in die richtige Richtung lenkt.

LG


RE: hoher Suchtdruck - MrC - 28.05.2019

Hallo mal wieder,

ich habe aktuell große Schwierigkeiten mit der Abstinenz von Pornos. Vor ca. einem Monat hat sich meine nun Expartnerin von mir getrennt, bis dahin war ich meistens sehr stabil abstinent gewesen. Doch das hat ein großes Stück eingerissen und nun kämpfe ich sehr. Es ist auch neben meiner Drogensucht (fast 2 Jahre clean) und anderen psychischen Erkrankungen einfach verdammt schwer, weil ich Masturbation mit Pornos über 13 Jahre als Skill verwendet habe. Das sitzt einfach verdammt tief drin. Und obwoh ich umgeben bin von Therapeuten und Freunden, die Verständnis haben, da sind und versuchen mich zu unterstützen, obwoh ich wirklich viel gelernt habe bezogen auf die Sucht im Bereich der Psychologie, auch viele Wege mit Suchtdruck umzugehen, bin ich in den 4 Wochen 4 Mal rückfällig geworden. Bis auf die Tatsache, dass ich gerade in teilstationärer Behandlung bin und 2 von 4 Rückfällen nicht aufmachen kann, weil es rausfliegen würde. (Die Behandlung endet diese Woche sowieso und ich bin wegen anderen Dingen da, deshalb habe ich die Priorität gesetzt, es dort nicht aufzumachen) Ich habe meine Suchttherapeutin sofort kontaktiert und versuche es dort aufzuarbeiten. Doch ich fühle mich beschissen, es dort nicht sagen zu können. Weil das nicht ich bin. Ich bin ein ehrlicher Mensch.

Die meiste Zeit denke ich mir, dass ich das einfach nicht möchte und es schaffe, mein Wille ist stark und dann wird er schwächer, ich leichtsinniger, suche mir "Grauzonen" mit Serien, die expliziten Inhalt haben, stelle mir die Pornos die ich gesehen habe einfach nur vor, gucke mir Fotos an die theoretisch nicht als Pornos zählen würden und zack: bin ich rückfällig und gucke mir pornographische Inhalte an.

Ich würde am Liebsten mein Handy verbannen (mein Konsummittel) aber darauf sind essentiell wichtige Dinge, die zu meiner psychischen Gesundheit beitragen. Ich habe einfach den Glauben an mich, sowie das Vertrauen in mich verloren. Und wenn ich das schreibe könnte ich einerseits weinen, andererseits bekomme ich starken Suchtdruck.

Ich weiß nicht was mit mir los ist, als würde mir die Motivation fehlen. Ich weiß doch, wofür ich das mache. Danach fühle ich mich grauenvoll, lande früher oder später im illegalen Bereich, was mich psychisch kaputt macht. Noch dazu ist das Sexualisieren von hauptsächlich Männern aber auch Frauen im Alltag sehr sehr stark. (Auch wenn ich abstinent bin, aber dann schwächer) Und das möchte ich einfach nicht. Es ist meist eine Woche und dann knicke ich ein. Ich fühle mich nur hilflos, weil ich nicht weiß, wie ich es aktuell länger schaffen soll.


RE: hoher Suchtdruck - Burnham - 28.05.2019

Hallo MrC,

denke nicht zuviel an die Zukunft. Das was zählt ist die Gegenwart. Und für die musst du kämpfen. Beiße für jeden Tag, den du schaffen kannst und nehme diese erfolgreichen Tage bewusst war.

Bei mir hat es auch lange gedauert, bis ich die Kurve bekommen habe. Und das ging nur, weil ich die erfolgreichen Tage bewusst wahrgenommen habe. Unsere Sucht kann nicht von heute auf morgen geheilt werden. Wie du selbst festgestellt hast, sitzt sie ziemlich tief in uns drin. Da brauchen wir Geduld und müssen auch bei Rückfällen jeden Tag dranbleiben.

Wie läuft es denn bei deiner Behandlung? Kannst du die Hilfestellungen, die dir da angeboten werden, annehmen? Es ist wichtig für unsere ganzen Probleme die Hilfestellungen anzunehmen und mit den Erkenntnissen aktiv Frieden mit unserer Vergangenheit zu schließen. Die psychischen Probleme können sehr komplex sein und irgendwie hängt alles mit allem zusammen.


RE: hoher Suchtdruck - RedBlob - 29.05.2019

Hey MrC!

Wichtig ist auch, dass du GANZ KLAR deine Grenze festlegst. Wir reden im Forum hier oft über "Grauzonen". Es ist super wichtig, dass man sich bewusst macht, dass es keine "Grauzonen" gibt. Es gibt Suchtmittel und keine Suchtmittel. Und das ist auch kein fließender Übergang, sondern eine harte Grenze.

Bei mir ist diese Grenze das bewusste Suchen von leicht erotischen Begriffen, das Anklicken von Videos mit dem Hintergedanken vielleicht nackte Haut zu sehen und sogar das bewusste Hinterhergucken in der Öffentlichkeit um Ausschnitte und Hintern geradezu "aufzusaugen".
Denn bei all diesen Sachen kriege ich dieses Herzpochen und dieses "Kribbeln", das mir zeigt, dass gerade Dopamin ausgeschüttet wird. Das mir zeigt, dass mein Gehirn in alte Muster verfällt.

Deswegen kann ich mir mittlerweile bewusst machen, dass ich schon gerade dabei bin zurückzufallen, wenn ich auch nur einen leicht erotischen Begriff google. Und mit dem Bewusstsein fällt es mir viel leichter "NEIN" in solchen Momenten zu sagen und z. B. Porno-Sucht.com zu öffnen.

Setze deine Grenzen. Wenn du dann rückfällig wirst hast du keine "Grauzonen" Ausrede mehr. Dann gibt es nur noch "Ich entscheide mich zum Rückfall" oder "Ich entscheide mich dagegen".

Du kannst das schaffen!

RedBlob