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Der Endlosschleife Entkommen - Druckversion

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RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 30.09.2020

Ich versuche es noch einmal, weil ich aufhören muss. Es gibt keine Alternative. Ich habe die Adresse einer therapeutischen Ambulanz auf meinem Schreibtisch liegen. Der Schritt wird wahrscheinlich notwendig werden, vermeiden würde ich ihn aber allzu gerne. Es wird immer schlimmer, alle Symptome verstärken sich zunehmend. Wenn ich mir vorstelle, wie ich mit meiner Sucht in fünf Jahren sein werde, bekomme ich es mit der Angst zu tun.

Morgen beginnt einer neuer Versuch. Heute muss ich den Tag damit verbringen, meinen destruktiven Selbsthass abzubauen.
-Ansatz: Tagebuch, wenig Internet, kein Youtube, geregelter Tagesablauf, frühe Schlafenszeiten, kein Laptop im Bett, gute Ernährung und guter Schlaf, Sport. Daran werde ich mich messen müssen.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 11.11.2020

Habe seit Ewigkeiten mal wieder drei Tage am Stück geschafft. Je weniger Stress, desto besser geht es. Hat gut getan, dafür war der Rückgriff auf das Teufelszeug umso schmerzvoller, aber das bin ich ja gewohnt. Mal sehen was die nächste Zeit bringt, ich habe nun zumindest die Ressourcen, um mich dem zu widmen.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - ThunderDome - 15.12.2020

Hi porndestruction, bis vor kurzem gings mir noch genauso. Ich kenne diese Resignation nur zu gut... Und obwohl ich in einer Therapie bin, hat das die letzten Wochen rein gar nix genützt außer meinen Geldbeutel zu leeren. Was mich letztens wieder enorm motiviert hat, war ein Artikel zum Thema Reboot nach 90 Tagen, da ich ein bisschen das Ziel vor Augen verloren hatte, glaub ich. Das schlimme dabei ist wirklich dieser tägliche Trott, der Unzufriedenheit und Langeweile bzw. Leere aufbaut und mindestens bei mir zwangsläufig zum Pornokonsum führt. Willensstärke ist ein verdammt mächtiges Instrument, um vor allem am Anfang die ersten Wochen gut zu überstehen. Das Ziel dabei vor Augen zu haben Empfand ich als sehr motivierend. Und jetzt nach meinem Rückfall empfinde ich noch immer so und versuche es mit genau der gleichen Taktik nochmal. Ich fühle mich sehr fokussiert dadurch und kann dir das echt empfehlen. Langfristig werden wir uns dann überlegen müssen, was hilft Wink


RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 15.12.2020

Hey ThunderDome, vielen Dank für deine Nachricht, die weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Ich bin zwar seit Monaten kaum aktiv, aber lese fleißig mit und erfreue mich an den Erfolgen anderer. Das verwundert mich ein wenig: Deine Ausführungen bezüglich deiner Therapie klangen doch recht positiv...?

Täglicher Trott trifft es nicht nur aufgrund seines Daseins als Stilmittel sehr gut, sondern beschreibt relativ gut mein Leben und wie es scheint, das Leben vieler/aller Süchtigen. Meinst du das Ziel 90 Tage? Ich bin dahingehend sehr zwiegespalten und wechselnd in meiner Meinung. Einerseits braucht man ein Ziel und je konkreter das Ziel ist, desto einfacher fällt es auf dieses hinzuarbeiten. Auch habe ich gemerkt, dass es mir mit jedem kleinen Schritt, jedem Tag mehr (und seien es wie in meinem Fall nur fünf Tage), einfacher fiel, mehrere Tage auf Pornos zu verzichten, ohne ein großartiges Verlangen zu haben. Allerdings habe ich für mich die Erfahrung gemacht, mich nach dem Erreichen von Zielen zu belohnen und mir Pausen zu gönnen. Aber ich denke das ist eine Typ-Frage, insofern kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du damit Erfolg haben kannst und wirst.

Am erfolgreichsten war ich dann, als ich mein Leben mit Inhalten gefüllt habe. Als ich keine Zeit hatte über Pornos nachzudenken, an den Tagen, an dem mein Laptop im Zimmer lag, während ich mich mit Freunden, der Familie oder non-medialen Projekten, Hobbys beschäftigt habe. Prinzipiell wüsste ich wie ich mein Leben gestalten müsste, um die Abstinenz zu begünstigen und mich grundsätzlich weiterzuentwickeln und potenziell glücklich oder zufrieden sein zu können. Das Wissen ist bei mir leider wie so oft nicht ausreichend, auch da ich weiß, sobald ich einen festen Alltag für mich geplant habe, dann bedarf es einer Null-Toleranz-Politik. Nur mag ich Flexibilität und möglichst wenig Bindungen. Ich bin wahnsinnig gerne frei. Das könnte auch das Resultat von Bindungsangst sein, aber was weiß ich, woran das liegt. Nun gibt es seit knapp zwei Jahren mal wieder eine Dame, die mich wirklich interessiert, was nicht toll, sondern schlichtweg frustrierend ist. Gefühlt stagniere ich seit vier Jahren und habe das Gefühl, meinem Alter hinterherzuhinken. Dann stellt sie für mich immer wieder die Henne-Ei-Frage, ob das an der Sucht liegt oder ob es eben jene begünstigt.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - ThunderDome - 16.12.2020

Hi porndestruction, das mit der Therapie war anfangs für mich auch ein gutes Ventil, gerade auch um mal mit jemandem über das Thema zu reden, der in jeder Hinsicht unbeteiligt ist und mich nicht verurteilt. Das hielt mich die ersten Monate auch gut beisammen was die Abstinenz angeht. Leider ist der Mensch aber ein Gewohnheitstier, und davon ist dann eben auch der wöchentliche Gang zur Therapiestunde betroffen. Ich hab leider damit angefangen, diese Stunde dafür zu nutzen, mir Absolution zu verschaffen, könnte man sagen. Dadurch, dass mich meine Therapeutin immer wieder aufgebaut hat und mir meine "Erfolge" gezählt hat, hatte ich irgendwann das Gefühl, dass das Ganze doch gar nicht so dramatisch ist. Und so bin ich wieder zu meinem alten Trott gelangt. Der beschriebene Artikel hat mir aber wie gesagt wieder klar gemacht, warum es sich zu kämpfen lohnt und hab mir das erneut zu Herzen genommen. Die Therapie hab ich für dieses Jahr auch erstmal ausgesetzt, um dieser Routine wieder zu entkommen. Das mit dem Geld war also hauptsächlich auf die letzten genommenen Stunden bezogen, die ich leider als verschwendete Zeit aufgefasst hatte.

Und ja, ich rede von den 90 Tagen NoFap. Das ist für mich momentan die gesetzte Marke. Ich hab noch nie länger wie anderthalb Monate ausgehalten und das war direkt nach der Erkenntnis das ich süchtig bin. In dieser Zeit haben mich vor allem Schuldgefühle gegenüber meiner Frau davon abgehalten Pornos zu konsumieren. Heute will ich das aber hinbekommen ohne diese ständigen Schuldgefühle und ohne dass ich erst wieder auf frischer Tat erwischt werden muss. Durchaus kann das eine Typ-Frage sein, aber ich hab für mich festgestellt: Du kannst dir nur selber helfen. Unterstützung von außen ist gut und schön, aber hilft nur bedingt, da Lösungsansätze und deren Umsetzung auch wieder nur von einem selbst abhängen. Das 90-Tage-Ziel gibt mir ne Richtung. Ich hab eher bisschen Respekt davor, wie es danach weitergeht...

Ein vollständig durchgetaktetes Leben wäre für mich genauso nichts, wobei ich eher von Verlustängsten geplagt bin. Vielleicht treibt mich das auch unterbewusst an. Was ich dir aber sagen kann ist Folgendes: Meine Therapie hat mich zwar nicht aus der Sucht geführt, aber sie hat mir eine Richtung gezeigt und hat mir vor allem dabei geholfen mich selbst einzusortieren, wo ich herkam, wo ich stehe, wo ich möglicherweise hin will. Ich hab meinen kompletten Stammbaum abgearbeitet und bin zum Resultat gekommen, dass alles was ich als Kind, als Jugendlicher, als Mann in meiner Familie erlebt habe, irgendwie miteinander verwoben ist und zu meiner Sucht beigetragen hat, um mir ein Ventil zu schaffen. Mag sein, dass das ziemlich obvious klingt, aber dieses Durcharbeiten hat mir persönlich viel gegeben. Man reflektiert dabei sehr viel, was man in seiner Freizeit eigentlich nie in diesem Ausmaß tut. Vielleicht kann das für dich ein Ansporn sein, auch mal eine Therapie zu beginnen. Ich bin trotz meiner eingelegten Pause sehr glücklich darüber, dass ich den Schritt gewagt habe. Vielleicht kannst du deine Herzensdame ja stärker mit in die Problematik einbinden? Frustration kenne ich ebenfalls zur genüge, ich hatte seit Jahren keinen regulären Geschlechtsverkehr mehr mit meiner Frau. Wir haben immer die Schuld in der eigenen Person gesucht, was letztlich dazu führte, dass man sich aus Resignation einfach damit abgefunden hat. Und das ist richtig frustrierend, wenn ich weiß ich hab eine mega attraktive Frau drüben im Bett liegen und selbst stehe ich hier vorm Klo und keul mir einen... Ich spreche mit meiner Frau oft darüber und kläre sie auf, was meine konkreten Trigger waren, die mich am Tag XY dazu gebracht haben dem Suchtdruck nachzugeben. Mindestens aber was es begünstigt hat. Gleiches gilt umgekehrt für sie mit ihrer Angsterkrankung mir gegenüber.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 01.03.2021

Hi @ThunderDome, danke Dir für deine Nachricht, die ich damals mit Freude gelesen habe, aber nie beantworten konnte, da ich die letzten Monate meine Sucht für mich legitimiert habe und in einem nicht enden wollenden Trott geraten bin. Therapie hatte ich nicht und werde ich in nächster Zukunft auch nicht haben können, obwohl sie mir glaube ich weiterhin gut tun würde. Die Absolution ist meiner Erfahrung nach ein Anhängsel der Sucht, das erstmal nicht direkt mit der Therapie zusammenhängt. Auch das Paradoxon, dass man positives Verhalten mit Pornos belohnt, ist aus meiner Sicht ein Klassiker. Du wirst das besser einschätzen können, aber von außen würde ich es so beurteilen, auch basierend auf meinen Erfahrungen.

Genau. Extrinsische Motivation ist nicht ausreichend, um einer Sucht beizukommen oder auch generell nicht, um Veränderungen voranzutreiben. Für einen selbst, finde ich diese Erkenntnis ziemlich beruhigend und Klarheit schaffend. Für Außenstehende ist es, im Falle des Wissens, ein Gefühl der Machtlosigkeit. Schritt für Schritt, regelmäßige Zwischenfeedbacks geben, um den Prozess zu dokumentieren, um irgendwann den Status erreichen, dass Pornos keine Option mehr darstellen. Das dauert den Erfolgsfällen dieses Forums nach allerdings bedeutend länger als 90 Tage.

Die Verlustängste teile ich und tragen aus meiner laienhaften Sicht entscheidend zur Suchtentwicklung. Denn dort gibt es keine Verluste. Deine Ausführungen klingen null obvious, sondern reflektiert, alles unter dem Mantel des unbedingten Willens, ein eigenbestimmtes Leben führen zu können. Das ist nur bewundernswert und ich würde mir für mich wünschen, dass ich eines Tages in der Lage sein werde, ähnlich viel in mich zu investieren. In die Problematik kann ich leider bisher überhaupt niemanden einbinden und so eng bin ich mit der Dame nicht, dass das in dem Stadium angebracht wäre. Eure Offenheit finde ich ganz ehrlich wahnsinnig schön, auch wenn der Anlass kein guter ist, aber das macht für mich, in meiner Vorstellung, eine Ehe aus. Dass man auch derartige Probleme zusammen angehen oder zumindest kommunizieren kann.

Heute war für mich wieder einer dieser Schockmomente, in denen die Sucht mir mit unbändiger Wucht auf den Kopf gepflogen ist. Diese Momente hatte ich mittlerweile zu genüge. Immer habe ich sie genutzt, um einen neuen Anlauf zu starten. Funktioniert, im Sinne von Fortschritten, hat es nur selten und wenn dann nicht nachhaltig. Nun möchte ich einen neuen Anlauf wagen, ohne große Töne zu spucken, das habe ich bereits in etlichen früheren Beiträgen getan. Nur so viel: Ich bin überzeugt, dass ich es schaffen kann. Das Ziel sind auch keine 90 Tage, sondern unendliche Abstinenz, die ich via Zwischenetappen erreichen möchte. Let´s go.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 05.03.2021

Gestern Abend, immer wieder abends, hatte ich einen Rückfall, resultierend aus Triggern der subtilen und deshalb gefährlichen Quelle YouTube. Dennoch, die zwei vollen Tage waren das beste was ich seit längerem zustande bekommen habe. Heute folgte der nächste Tag ohne Rückfall, was ich als positiv erachte, da ich bei Rückfällen dazu neige, mir einzureden, dass es ja dann nicht so schlimm wäre. Auch gewann ich einige Kämpfe, die mittlerweile in Hülle und Fülle auftreten. Die Entzugserscheinungen, zumindest nehme ich sie als solche war, beginnen ab Tag 1 mit einem nervigen Kribbeln, das immer mal wieder in Abständen kommt. Das ist schon krass und zeigt wie süchtig ich mittlerweile bin, auch im Vergleich zu meinem Beginn hier im Forum. Aber zurückblicken und sich fragen, was wäre wenn...das bringt nichts. Nach vorne gucken, bewusst(er) leben und sich die wirklich schönen und wichtigen Dinge, die man eben nur in Abstinenz wahrlich erleben und fühlen kann, ins Bewusstsein rücken. Ich sehe das so, dass ich mir meine Normalität Schritt für Schritt wieder zurückholen möchte: Meine Kreativität, auch mit dem Risiko versehen, dass das Ergebnis außerhalb meiner Kontrolle liegt. Meine Lesebegeisterung, die viel schöner ist, als alles was mir die Sucht vermeintlich gibt. Meine Disziplin, mein Durchhaltevermögen, mir der, mit dem ich durch beinahe alle Wände rennen konnte. Die Fähigkeit wirklich zu mögen und zu lieben, beziehungsweise der Fähigkeit seinen Gefühlen zu folgen. Die Liebe zum Sport. Es gibt so vieles. Der Weg ist lang, aber machbar, so lange man nicht aufgibt.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 08.03.2021

Es lief heute schon den ganzen Tag zäh und trotz eingeleiteter Maßnahmen wie sich außerhalb des Zimmers aufhalten, Wechseldusche und Gassigehen, konnte ich mich einfach nicht kontrollieren. Es ist wahrlich unheimlich welche Macht die Sucht in solchen Momenten hat beziehungsweise wie viel Macht man selbst der Sucht verleiht. Dazu sei noch gesagt, dass mein Rückfall ohne direktes bildhaftes Material passierte, aber ich habe mich dennoch inspirieren lassen, weshalb ich das Verhalten als suchtfördernd erachte. Aber an fünf der letzten sieben Tage habe ich die Kämpfe mit den beiden Monstern gewonnen, darauf baue ich nun auf.


RE: Der Endlosschleife Entkommen - Kfee - 08.03.2021

Hi porndestruction,

ich wünsche Dir in den nächsten Tage viel Kraft. Lass Deinen Kopf nicht hängen und sei stolz auf Deinen bisherigen Weg. Ich kenne Deine beschriebene Situation leider ebenfalls sehr gut und befinde mich heute auch in einem schwierigen Tag.

Es sind genau diese Momente, in denen Du die Weichen neu stellen kannst oder Dich erdrücken lässt. Morgen wirst Du mit neuer Energie durchstarten.

Genieße den Abend!

VG
Kfee


RE: Der Endlosschleife Entkommen - porndestruction - 09.03.2021

Hi Kfee,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte, aus denen ich auch für den heutigen Abend Kraft ziehe, nachdem ich den gestrigen Rückfall leider als Sprungbrett für das Schauen des Teufelszeugs herangezogen habe. Mein Suchthirn hat mir vorgegaukelt, dass es bei null Tagen an Abstinenz ja nicht so schlimm sei; in diesen Trott verfalle ich nach Rückfällen leider allzu oft und irgendwann kommt die Resignation und ich gebe mich dem Teufelskreis hin. Das Muster muss ich durchbrechen.

Ich hoffe du hast deine schwierige Phase gut gemeistert und kannst deinerseits die Tage genießen. Semesterferien sind etwas schönes, insbesondere angesichts des aus meiner Sicht leidigen Online-Studiums. Noch zwei Tage, dann kann ich für zwei Wochen die Beine hochlegen, darauf freue ich mich ungemein.

Die Weichen für Morgen sind nachjustiert, nun darf ich sie nur nicht wieder zurück verstellen.

VG
Porndestruction