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Keine Anzeichen eines Entzuges - Summer - 24.11.2021

Hallo an alle, 
Vielleicht könnt ihr mir helfen. 
Mein Mann ist jetzt nach seiner Aussage seit drei Wochen frei von jeglicher Art von porno und Frauenseiten... Jedoch zeigt er überhaupt keine Anzeichen eines Entzug es. Ist das normal?
Er war über 10 Jahre auf alle Fälle süchtig... Schaute sich in jeder freien Minute pornos an oder suchte danach.... Wie oft er es sich selbst gemacht hat weiß ich nicht....
Ich hab ehrlich gesagt Bedenken ob er es wirklich lässt.... Irgendwas sagt mir da stimmt was nicht. 
Wie sieht eure Erfahrung aus?
LG Summer


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Geduldige - 24.11.2021

Hey @Summer,

da es bei jedem Mann unterschiedlich lange dauern kann, bis sich erste Veränderungen "zeigen", diese Veränderungen unterschiedlich sein können und jeder Mann damit anders umgeht und auch "negative" Phasen dazugehören, wie z. B. bei manchen Gereiztheit, ist das schwer zu beurteilen. 3 Wochen sind jetzt auch noch nicht sooo lang.

Trotzdem solltest Du Dein Bauchgefühl nicht ignorieren.

Mein Mann hatte auch 2 Rückfälle, die ich jeweils erst Monate später bemerkte, obwohl wir viel zusammen hockten. Der Süchtige findet immer einen Weg und ist ein Meister im Vertuschen.

Es ist möglich, dass er es wirklich aktuell lässt, aber auch das Gegenteil kann durchaus sein.

Welche Möglichkeiten/Situationen gäbe es es denn theoretisch aktuell? Wie läuft ein Tag in der Regel bei Euch ab, in der Woche und am Wochenende?

Welche Anzeichen eines Entzugs erhoffst Du Dir bzw. erwartest Du?

Der einfachste Weg ist natürlich die offene und ehrliche Kommunikation miteinander, wenn Du ein ungutes Gefühl hast. Dazu gehören aber Zwei.

Ich habe das damals genau wie Du erlebt. Mein Mann sagte bei Gesprächen, es sei alles okay, und er habe kein Verlangen, Pornos zu schauen, als ich ihn darauf ansprach, dass ich so gar keine Veränderung bei ihm bemerkte, wie z. B. eine andere Stimmung etc. Tatsächlich konsumierte er noch bzw. wieder, immer dann, wenn ich nicht zugegen war. Damals dachte ich aber noch, dass er nur konsumiert, wenn er genügend Zeit hat. Erwischt hatte ich ihn ja immer bei stundenlangen Session in der Nacht. Erst viel später, nach dem 2. Rückfall, erfuhr ich, dass er auch zwischendurch mal schnell paar Bilder ansah, um sie aufzufrischen, so seine Worte.

Nach diesem 2. Rückfall und Anlauf Nr. 3 war ich irgendwann so verunsichert, dass ich ihn nach 1 weiteren Jahr getestet habe. Ich sagte, dass ich mich mit einer Freundin treffe und in ein paar Stundem zurück sein werde. Tatsächlich fuhr ich nur eine ganze Weile in der Gegend herum, parkte mein Auto dann irgendwo in der Nähe, lief zurück und spionierte durch unser Wohnzimmerfenster, wo sein PC stand. Es passierte aber nichts. Er sah nur fern. Solche Aktionen wiederholte ich noch 1, 2x und fand nichts. Erst dann war ich mir sicher.

Wie verzweifelt man doch irgendwann sein kann...

Wenn ein Mann nicht mit seiner Frau über Gefühle etc. sprechen kann oder will und auch sonst emotional sehr verschlossen ist, wird es schwer für die Frau, wieder zu vertrauen. Bei meinem Mann war zudem der Hauptgrund für mich, ihm nicht voll wieder vertrauen zu können, dass er nach wie vor kein sexuelles Interesse an mir zeigte, auch nach Jahren Abstinenz nicht.

Auch kam nie ein "Es tut mir leid." oder "Kannst Du mir verzeihen?" Nichts, kein Ansprechen seinerseits, kein Handeln. Wünsche nach Intimität meinerseits wurden weiterhin abgelehnt oder Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten wurden. Er suchte nie das Gespräch, und wenn ich ihn nach Wochen oder Monaten des Wartens ansprach, kamen Rechtfertigungen und Ausreden, und die Schuld wurde mir zugeschoben. Egal, ob ich alles getan habe, was er von mir verlangte. Von ihm kam wie immer nichts. Kein Wort, keine Tat. Er schien sich weder darüber Gedanken zu machen, noch schien es ihn zu stören, wie es mir dabei ging.

So kann kein tiefes Vertrauen oder überhaupt Vertrauen wieder entstehen. Und mit Liebe hat dies ebenfalls in meinen Augen nichts zu tun.

Gib ihm etwas Zeit. Aber kein Jahr, in dem sich so gar nichts ändert, nichts im Alltag, nichts bzgl. Sexualität, nichts bzgl. Gesprächen/Kommunikation. Denn dann ist er nicht beherzt bei der Sache.

Deine Geduldige


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Alobar77 - 24.11.2021

ich kann nur sagen: ch. bin da immer mal schnell raus gekommen, drei vier Wochen, auch zwei Monate waren kein Thema... Der Teufel schläft dort, wo man eben nicht so leicht hin kann: Der Konsum war, um Lücken, Leeren, Unzufriedenheiten abzudecken... Die wurden dann schlagartig kurz gefüllt.... Bei deinem Mann sollten diese Lücken noch immer da sein... Also normalerweise würde ich sagen, dass er sich aktiv Daum kümmern müsste diese Lücken zu erkennen, sie anzuschauen, vielleicht nach und nach schließen zu können weil das da ist , was vorher gefehlt hat.... Bei mir ist es im Moment (in etwa 90 Tage Portofrei) tatsächlich die aktivere teilnahem an diesem Forum, auch die neu entflammte Freude an Musik und Lesen das ich etwas weiter weg rücke... Tatsächlich ist aber auch der Sex und das Drumherum Thema, sollte Thema sein... Das würde heißen, bei euch muss gesprochen werden... Oder so ähnlich... Mehr fällt mir ad hoc nicht ein, ich wünsche euch viel Glück....


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Summer - 25.11.2021

Das einzugste was mir auffällt ist das er jetzt auch von sich aus sex möchte. Das heißt er fängt auch mal an. Und das sogar öfters die Woche....Sonst war das eigentlich fast nie der Fall.
Er beschäftigt sich mehr mit seinen Hobbys.
Konsumiert hat er nur mit seinem Handy. Nie mit PC oder so. Und das halt immer rund um die Uhr. Das fing morgens an und endete abends wenn wir ins Bett sind.....
Reden tun wir darüber.... So nach und nach.. Nach den ersten zwei Wochen fragte ich wie es läuft und wie es ihm geht... Er sagte das er keinen Rückfall hatte. Die Gedanken zwar da sind immer wenn er nichts mit sich anzufangen weiß.. Er aber dann erkannt hat das es nichts bringt und es Unsinn ist. Aktiv mit dem Thema hat er sich aber noch nicht beschäftigt...


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Alobar77 - 25.11.2021

Ich finde das klingt wirklich mal gut. wenn ihr im Gespräch seid ist das aus meiner Sicht der Ort wo es hingehört... Vielleicht auch eine Chance sich anzunähern, mehr anzunähern als vorher, neue Chancen miteinander zu erkennen, zuzulassen... Ich glaube, mich hätte es gefreut, wenn meine damalige Partnerin (damals, als es begonnen hatte) aber auch die jetzige Partnerin versuchen würde zu verstehen, warum man in einen exzessiveren Konsum geraten ist... Fragen stellt... Insofern gratuliere ich dir, dass du es ansprichst, mit ihm sprichst.... Und wenn euer Sexleben dadurch besser ins Laufen kommt dann würde ich sagen, dass er nicht in der virtuellen Welt fürs erste verloren ist... Frage ob er Nähe zulassen kann, ob er dich näher ranlassen kann.... Und wie offen/transparent ihr gemeinsam bei dem Thema bleiben könnt.... Viel Glück (und sorry für die vielen Tippfehler oben...)


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Geduldige - 25.11.2021

Liebe @Summer,

ich finde auch, dass das wirklich gut klingt, so, wie Du es beschreibst. Er scheint auf dem richtigen Weg zu sein: Hobbies, die sexuelle Initiative seinerseits, dass Gespräche nicht abgeblockt werden...

Behaltet regelmäßige Gespräche bei, und wenn sich an seinem oben beschriebenen Verhalten etwas zum Negativen verändert, sprich ihn darauf an. Das könnte ein Zeichen für einen Rückfall sein, muss es aber nicht. Irgendwann ist der Suchtdruck schließlich nicht mehr so groß, und wenn er dann z. B. etwas weniger seinen Hobbies nachgeht oder nicht mehr so oft sexuell auf Dich zugeht, kann dies auch durchaus bedeuten, dass er sich eingespielt hat und diese Dinge nicht mehr ständig zur Ablenkung braucht.

Deshalb gilt: immer wachsam sein und ansprechen, wenn Dir was merkwürdig vorkommt, ihm aber auch Raum und Zeit geben, seinen Weg daraus zu finden. Zuviel Druck und Missvertrauen kann da auch hinderlich sein. Aber darin sehe ich bei Dir keine Gefahr. Du machst das genau richtig bisher.

Zitat von @Alobar: "Frage ob er Nähe zulassen kann, ob er dich näher ranlassen kann.... Und wie offen/transparent ihr gemeinsam bei dem Thema bleiben könnt...."

Super Ansatz von @Alobar. So wirkst Du genau dem von mir oben Beschrieben entgegen, und Ihr schafft klare Verhältnisse.


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Summer - 27.11.2021

Ich habe heute in seinem Handy geschaut und bei Chrome war hamster wieder bei den seitenvorschlägen dabei.
Er sagt er hätte nichts eingeben... Und nichts gesucht.. Ja denn bei den suchverlauf kann man es löschen aber als seitenvorschlag zeigt es das dennoch an... Ich weiß nicht was ich glauben soll....


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Geduldige - 27.11.2021

Wurden die Seitenvorschläge denn vorher gelöscht? Oder können es noch alte Vorschläge sein?

Hatte er den Verlauf geleert, als Du nachgeschaut hast? Denn das wäre wirklich verdächtig. Wer nicht zu verbergen hat, muss den Verlauf nicht ständig löschen...


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Summer - 28.11.2021

Nein das waren neue Vorschläge. Die waren neulich noch nicht drin.
Der Verlauf war nicht gelöscht man kann aber ja suchseiten oder verlaufsseiten einzeln rauslöschen.
Er hat danach den ganzen Verlauf gelöscht.
Eigentlich kann er nicht auf die Seiten da ich ja xblocker installiert habe.
Ich habs aber dann selber versucht und bin auf den Vorschlag und zack war ich bei stripchat angekommen.....


RE: Keine Anzeichen eines Entzuges - Geduldige - 28.11.2021

Ja, einzeln löschen geht natürlich auch und ist dann weniger auffällig.

Wenn die Vorschläge vorher nicht drin waren und Du trotz installiertem xblocker eindeutige Seiten aufrufen konntest, wird er wohl wirklich dran gewesen sein. Zumindest hat er etwas in der Suche eingegeben. Ob und wie lange er tatsächlich auf der Seite war...?

Aber entweder hat er den Blocker deaktiviert, oder die besagte Seite ist "durchgerutscht". Hast Du mal ein paar Begriffe oder Seiten zum Test eingegeben, ob der Blocker überhaupt noch aktiv ist?

Rückfälle sind leider sehr wahrscheinlich. Viel wichtiger ist, was er daraus lernt und macht, also, dass er dran bleibt. Und er sollte Dich natürlich idealerweise nicht im Dunkeln stehen lassen, sondern ehrlich zu Dir sein. Mein Mann war das aber leider auch nie. Ich musste es immer selbst herausfinden bzw. Monate später zufällig mitbekommen, nachdem ich bereits wieder vertraut hatte und er mir versprach, mir zu erzählen, wenn er rückfällig geworden ist.

Die Scham ist einfach zu groß.