Porno-Sucht.com Forum: Nofap, Erektile Dysfunktion und mehr.
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RE: Always in my head - Chiara - 01.08.2022

Hey Relight,

du hast schon sehr viel Erkenntnis. Das ist gut! Richtig gut! Rückfälle sind immer da. Hier gibt es Niemanden ohne Rückfall. Du musst nur immer wieder aufstehen. Und weitermachen. Und an dich glauben. Irgendwann gelingt es. Du bist gut, wie du bist. Das kann ich schon aus der Ferne erkennen. Du hast nur ein Suchtproblem. Sei ein bisschen gnädiger zu dir selbst. Dich macht nicht alleine die Sucht aus. Du bist viel mehr als das.

Du bräuchtest, glaube ich, Unterstützung durch eine gute Psychotherapie. Vielleicht ein Tiefergehen, ein Suchen nach der Ursache, ein Auflösen von Problemen. Es ist sehr schwer, das alleine schaffen zu müssen.

Ich glaube, dass dein Suchtanteil einfach nur kämpft, um die Oberhand zu behalten und du deshalb Gründe findest, dich jetzt nicht mit der Bekannten zu treffen. Kann es sein, dass diese Situation, dieses Treffen die Rückfälle erst befeuert? Du beweist dir gerade selber, dass das mit der Bekannten doch keine gute Idee ist.
Was wäre, wenn du dir dann einfach sagst, egal, ein Rückfall mehr oder weniger wird da nichts ausmachen, ich treffe mich jetzt einfach und es muss dabei doch gar nicht so viel passieren. Ich schau mal, ob mir das gefallen könnte, sich mit einer Frau treffen und was Schönes zusammen machen. Das ist doch tausendmal besser als zu Hause zu sitzen.
Dein Hirn braucht Alternativen zur Sucht. Die musst du suchen. Das kann die Bekannte sein oder was ganz Anderes. Du darfst dich nicht fixieren darauf, das nicht mehr zu dürfen, sondern du musst etwas finden, was dich so beschäftigt und auch Freude bereitet, dass du gar nicht mehr so viel dran denkst. Aber das ist meine Meinung als Nicht-Süchtige. Richtig hinein versetzen kann ich mich da wahrscheinlich gar nicht. So gesehen gebe ich hier Ratschläge und weiß aber eigentlich, dass ich ja gar nicht mitreden kann. Es ist nur so ein Gefühl.
Aber ich schicke es jetzt mal trotzdem ab.
Liebe Grüße


RE: Always in my head - RelightMyFire - 09.08.2022

Hallo zusammen,

knapp eine Woche ist seit meinem letzten Rückfall vergangen. Die Woche ging wieder verdammt schnell rum. Wie auch die letzten Male, war die erste Woche gut auszuhalten. Lediglich an zwei Tagen und ironischerweise jetzt, kurz bevor ich begonnen habe den Beitrag zu schreiben, kamen Gedanken auf, die tatsächlich einen starken Drang ausgelöst haben, im Wesentlichen aber nach Masturbation. Ich will das ganze aber auch nicht weiter analysieren, da bei mir der Absprung ab Woche zwei jetzt maßgeblich ist. Am Freitag fahre ich mit einer größeren Gruppe für zwei Wochen in den Urlaub, das macht mir Hoffnung, endlich diese Hürde wieder zu überwinden. Im Urlaub hatte ich bisher keine Probleme, das wird auch dieses Mal so sein, das kann ich glücklicherweise auch mit Sicherheit sagen.

Liebe Chiara, ich möchte dir erneut für deinen Beitrag danken, ich konnte leider erst jetzt darauf antworten. Dein Zuspruch war extrem motivierend für mich, du hast völlig recht, ich muss immer wieder aufstehen und das werde ich auch tun! Es ist einfach schön hier solche Unterstützung zu bekommen. Das Thema mit einer Therapie ist mir schon öfter durch den Kopf gegangen, ich bin allerdings nach wie vor davon überzeugt, dass ich diese Sucht irgendwie alleine überwinden kann. Ich habe gemerkt, wie ich seit Erkennen der Sucht und Einlenken entsprechender Maßnahmen mich persönlich weiterentwickelt habe, im positiven Sinne, dass habe ich nun auch schon öfter von Freunden gehört (diese Wissen allerdings nicht, dass dies mit dem Entzug einer Pornosucht zusammenhängt). In Momenten des Rückfalls ist es leider schwer die allgemeine Entwicklung zu betrachten. Allerdings habe ich mir gesagt, dass sollte ich jemals wieder einen Rückfall haben, der mich komplett zurück in den Pornosumpf zieht, dann werde ich mir Hilfe suchen müssen. Den Anstoß für das Treffen mit meiner Bekannten habe ich gebraucht und so habe ich mich letzte Woche noch mit ihr getroffen. Das war die völlig richtige Entscheidung. Hätte ich es nicht getan wäre ich glaube ich in ein tieferes Loch gefallen. Mein Ziel ist es ja auch aus diesem Leben im Kopf, was Frauen betrifft, endlich wegzukommen. Vielleicht werden wir uns vor meinem Urlaub sogar nochmals wiedersehen. Auch der Punkt mit den Alternativen zur Sucht ist völlig richtig. Das handhabe ich auch seit längerer Zeit schon so, ich bin wenig bis gar nicht am Handy, TV und co. sondern verbringe meine Zeit im Wesentlichen mit Sport, Musik und auch Lesen habe ich seit Beginn des ersten Reboots wieder begonnen, die Aufzählung könnte ich jetzt weiterführen. Problematisch sind allerdings "freie" Minuten und Stunden, leider kann ich nicht den ganzen Feierband nur Sport machen, das würde ich am liebsten tun Big Grin, aber meistens sind es dann die ruhigen Momente, in denen die Gedanken sich einschleichen. Aber auch das muss ich irgendwie lernen, denn ruhige Momente sind notwendig und diese wird es auch immer geben. Das Wichtige ist, wie du sagst, sich nicht an den Gedanken "Das darf ich nicht mehr" zu klammern und genau das ist für mich das Schwierige. Ich weiß Masturbation führt in der Regel zu einem Rückfall und dennoch habe ich diese unglaubliche Lust (Definitiv auch Suchtbedingt). Viel wichtiger ist aber die Erkenntnis, dass es irgendwann in einer Beziehung anders sein wird und das wird sich lohnen.

So da ich meist nur einmal pro Woche schreibe, werden die Texte leider etwas länger.

Liebe Grüße
RMF

Tage ohne Porno: 8
Tage ohne Masturbation: 8


RE: Always in my head - RelightMyFire - 03.10.2023

Guten Morgen zusammen,

mein letzter Beitrag liegt nun schon über ein Jahr zurück, es ist schon erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht.
Ich hatte gehofft hier keinen Beitrag mehr verfassen zu müssen, zumindest nicht in meinem eigenen Tagebuch.
Die Sucht habe ich leider nach wie vor nicht im Griff. Ohne Unterbrechung habe ich mich von Neustart zu Neustart gekämpft, allerdings habe ich irgendwann auch den Fokus verloren, sodass vieles was einen Neustart ausmacht, vernachlässigt wurde. Das hat dazu geführt, dass ich meistens nach ca. 7 Tagen einen Rückfall hatte und damit aktuell noch wöchentlich einmal Pornos konsumiere (gelegentlich war es auch so, dass ich diese Rückfälle "genutzt" habe und es dann mehrmals getan hab - wobei sich natürlich die Frage stellt, ob ich den Rückfall genutzt habe oder mein nach Dopamin schreiendes Gehirn).

So viel zum Ist-Zustand. Warum bin ich zurück im Forum?
Ich bin nach wie vor noch sehr unzufrieden mit mir, auf der einen Seite, weil ich ein offensichtliches Problem nicht in den Griff bekomme und auf der anderen Seite, weil dieses Problem weitere Probleme mit sich zieht (auf diese gehe ich evtl. weiter unten ein).
So wie jetzt kann es nicht weiter gehen, das sage ich zwar nach jedem Rückfall, nun fühlt es sich aber anders an. Ich habe vor ein paar Tagen erneut begonnen das Buch "Your brain on porn" von Gary Wilson zu lesen. Dieses Buch beinhaltet neben den durch Pornografie induzierten Problemen auch einen wissenschaftlichen Teil, der genau erklärt, was eigentlich in unserem Gehirn (und vor allem im Belohnungszentrum) passiert. Mir ist das erst jetzt nochmal klarer geworden und im Moment habe ich das Gefühl, dass ich deshalb besser mit der Situation umgehen kann.

Im Buch bin ich nun im finalen der drei Hauptteile angekommen, in dem es um den konkreten Neustart geht und wie dieser unterstützt werden kann. Fast ganz zu Beginn wird empfohlen sich Unterstützung in einem Forum zu holen, in der deutschen Ausgabe wird auch konkret dieses Forum genannt. Als ich mich ursprünglich hier angemeldet habe, war das ein sehr bedrückendes Gefühl, dass es soweit gekommen. Heute verfasse ich den Beitrag, der sich in diesem Moment irgendwie positiv anfühlt. Ich erfahre mit meiner Sucht leider keine Unterstützung. Eine Freundin habe ich nicht (was sowohl an mir als auch im wesentlichen ein der Sucht liegt), meinen engsten Freunden habe ich das Problem schon mehrmals anvertraut, den Ernst der Lage werden sich diese aber leider nicht bewusst. Es herrscht leider viel zu oft noch das Verständnis, dass Internet-Pornos doch überhaupt nichts schlimmes sind, jeder schaut doch Pornos, das kann keine schlimmen Auswirkungen haben. Wenn man sich nie richtig damit befasst hat oder selbst Porno induzierte Probleme hat, ist es vermutlich auch schwierig das wirklich zu begreifen.
Ich bin also ziemlich alleine mit dem Thema und erhoffe mir hier in diesem Neustart durch euch Unterstützung oder Zuspruch zu erhalten. Vielleicht findet sich ja auch ein Wegbegleiter, der ebenfalls das Ziel hat endlich mit dem Konsum aufzuhören.

Ich bin nun seit fünf Tagen ohne Konsum und habe mir gedanklich bereits einen Plan gemacht, wie ich diesen Neustart angehe. Grob gesagt soll es kein Neustart sein, der mich von dieser Sucht "wegbringt" sondern vielmehr auf einen neuen Pfad. Ich bin sehr musikalisch und möchte zusätzlich nun wieder häufiger Sport machen. Ich möchte meine Prioritäten ändern, meine Zeit sinnvoller nutzen und auch in der Lage sein ruhige Minuten nutzen zu können, um mich selbst zu reflektieren. Vielleicht wäre es auch ein Ziel mich selbst mehr zu "lieben", denn die letzten Jahre waren sehr von Selbsthass geprägt, vor allem nach den Rückfällen.

Mein aktueller Stolperstein ist das extreme Verlangen, dass bei mir die erste Zeit gar nicht und dann wirklich extrem Auftritt. Es reicht ein minimaler Trigger, der einen der bestehenden Gehirnpfade aktiviert, dann stehe ich wirklich da und habe dieses Gefühl, dass in meinem Kopf jemand schreit "tu es, danach geht es dir viel besser" oder "das Verlangen zeigt, dass du keinen Fortschritt erzielt hast, dann kannst du auch gleich...". Durch das o.g. Buch verstehe ich aber was in diesen Momenten in mir bzw. in meinem Gehirn passiert, ich glaube, dass ich dadurch ganz anders agieren kann. Ich darf auf jeden Fall nicht zu kritisch mit mir sein, es wird schlechte Tage geben, ja diese muss es sogar geben.

So viel erstmal zu meiner Rückkehr. Als Zwischenetappe habe ich mir Silvester gesetzt. Länger als 4 Wochen habe ich noch nie durchgehalten. Ich möchte aber am Ende des Jahres auf mich zurückblicken und sagen können, dass ich stolz auf mich sein kann.
Da mich Masturbation meistens eher zurück zu den Pornos geführt hat (bei mir ist das leider einfach fast 1 zu 1 mit dem Konsum verknüpft) werde ich nicht mehr masturbieren. Warum sollte ich auch? Vor einem Jahr meinte ich noch, dass ich es brauche, es sei ja auch gesund. Ich sehe das heute anders, was für einen Grund gibt es zu masturbieren? Für mich leider nur negative. Ich möchte meine Energie auf echte Partnerinnen lenken, das wird ohnehin für mich eine der größten Herausforderungen, da ich in den letzten Jahren so gut wie keinen Kontakt zu Frauen hatte, zumindest keinen tieferen als freundschaftliche Gespräche und das mit fast 25 Jahren.

Ich wünsche euch einen schönen Feiertag.

Liebe Grüße
RMF

Weg zum besseren Ich: 5 Tage


RE: Always in my head - RelightMyFire - 08.10.2023

Guten Abend zusammen,

es sind nun bereits fünf weitere Tage vorbei. Die Brain-Fog Phase ist glücklicherweise vorüber, sodass dieses trübe fast gleichgültige Gefühl aufgrund der letzten Porno-Sitzung schon weg ist.
Insgesamt fühle ich mich eigentlich wirklich gut. Ich habe das Ziel "neuer Pfad" und "ändern der Prioritäten" gleich angegangen und werde zusammen mit dem Neustart auch gleichzeitig meine Ernährung umstellen, unter anderem aufgrund länger anhaltender entzündlicher Prozesse in meinem Körper. Um wirklich einen Vergleich bzw. eine Wirkung feststellen zu können habe ich mir mal ebenfalls Silvester als Etappe gesetzt. Das heißt jetzt natürlich viel mehr selbst und vor allem gesund kochen. Das hilft glaube ich auch beim Reboot, da ich hierfür natürlich auch Zeit investieren muss und ich glaube die zusätzlich positiven Auswirkungen durch das Verringern bzw. weglassen von Zucker und Schweinefleisch könnten mir ebenfalls in die Karten spielen - vielleicht wird der Doppelentzug aber auch noch deutlich anstrengender, wir werden sehen.

Wirkliche Trigger hatte ich bisher (zum Glück) noch keine. Bisher hatte ich mich aber auch noch nicht versucht selbst zu sabotieren (bzw. mein Gehirn). Meine Gedanken sind klar und driften bisher kaum, eigentlich gar nicht in eine sexuelle Richtung ab. Dadurch ist das Entzugsgefühl und der damit verbundene Drang nach schnellem "Glück" auf einer Porno-Seite auch noch nicht aufgetreten. Heute Nacht hatte ich allerdings zwei Porno-Träume, mein Gehirn arbeitet also bereits. Überraschenderweise haben aber auch diese heute keinen Drang ausgelöst, in den vorherigen Reboots war das leider anders. Da habe ich mich aber auch immer drauf eingelassen und reingesteigert.
Das Buch "Your brain on porn" habe ich nun erneut zu Ende gelesen. Ich habe das Gefühl, dass das dadurch gewonnene Verständnis und die dort aufgezeigten Tipps mir dieses mal viel mehr helfen, wahrscheinlich auch, weil ich sie ganz anders annehme und umsetze. Mein Mindset ist auch anders als die letzten Male, dort ging es mir immer um diese 90 Tage und einen "Verzicht". Das ist kein Verzicht und es gibt auch keine magische Grenze. Man muss verstehen und verinnerlichen, dass Pornografie ein Gift für den Körper ist. Ich hoffe ich kann dieses Mindset halten und lasse mich nicht in kommenden Drangphasen von dem Ruf meines Gehirnes nach den Überreizen manipulieren.

Social-Media nutze ich ebenfalls nur 5 Minuten am Tag, dass hilft natürlich sehr das Triggerpotenzial zu verringern.

So viel zu meinem aktuellen Stand. So darf es gerne weitergehen...

Einen schönen Sonntagabend wünsche ich euch noch.

Liebe Grüße
RMF

Weg zum besseren Ich: 10 Tage


RE: Always in my head - RelightMyFire - 14.10.2023

Hallo allerseits,

die nächsten 5, fast 6 Tage sind um - erstaunlich wie schnell die ersten zwei Wochen vergangen sind.
Ich fühle mich nach wie vor wirklich gut und bin irgendwie zufrieden mit mir. Meine geplanten Maßnahmen, mein Mindset und die Ernährungsumstellung scheinen, zumindest bis jetzt, wirklich gut zu funktionieren.
Auch in den letzten Tagen gab es keine wirklichen Trigger oder Drangphasen. Aus den tiefsten Winkeln meines Gehirnes kamen immer wieder vereinzelt Rufe, die ich aber einfach ignorieren konnte. Bisher ging dann immer das Verhandeln mit der Sucht los, immer mehr reinsteigern, bis der Drang extrem wird. Es gibt aber nichts zu verhandeln und so habe ich diese Rufe direkt abgeblockt.
Das natürliche Verlangen nach dem weiblichen Geschlecht war die ersten beiden Wochen nahezu null. Ich kann das nicht richtig beschreiben, aber da passiert einfach nichts. Ich sitze täglich im Zug und selbst bei wirklich attraktiven Frauen hab ich mehr aus dem Fenster geschaut. Vielleicht geht das in Richtung Nulllinie. Das ist noch nicht ganz weg, wird gerade aber "besser". Ich habe nochmal ein wenig reflektiert und weiß, dass dieses zurückgekehrte natürliche Verlangen (das ich ja möchte) sich bei mir bisher schnell in sexuelle Frustration und folglich in einen Rückfall entwickelt hat. Da ich das nun aber weiß, denke ich, dass ich damit anders umgehen kann.
Ein Verlangen nach Masturbation hatte ich bisher auch noch nicht - geht wahrscheinlich mit der oben beschriebenen Nulllinie einher. Das könnte noch zur Herausforderung werden, auch hier darf ich nicht verhandeln.
Gestern war ich unterwegs mit Freunden was trinken, dass war leider auch immer eine Situation die häufig zu Rückfällen geführt hat, da der Alkohol und vor allem die fehlende mentale Kraft am darauffolgenden Tag häufig den Gedanken die überhand gelassen haben. Es fühlt sich heute auch etwas mulmig an, aber darauf war ich vorbereitet. In meinen extremen Phasen hätte ich sogar noch bevor ich ins Bett gegangen bin (meistens mit Kopfschmerzen) der Sucht nachgegeben - wenn ich gerade daran denke bekomme ich schon Schädelweh.

Da es aktuell so gut läuft und meine Einstellung und Mentalität zur Sucht dieses mal grundlegend anders ist, habe ich mich auch nochmals bereit gefühlt, mit meinen besten Freunden über das Thema zu sprechen. Das hat mir die Woche wirklich gut getan und war auch nochmal so ein Aufschwung.

Schauen wir mal wie das weitergeht. Unterm Strich: Zwei Wochen ohne Gift (PMO) und ich habe bisher nur positives feststellen können.

Habt ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße
RMF

Weg zum besseren Ich: 16 Tage


RE: Always in my head - RelightMyFire - 21.10.2023

Guten Abend zusammen,

eine weitere Woche ist vergangen.
Es gibt nicht viel außergewöhnliches zu berichten.
In den Folgetagen nach meinem letzten Bericht hatte ich weiterhin vermehrt pornografische Träume bzw. Träume bei denen ich konkret von einem Rückfall geträumt habe - das ist für mich aber ein gutes Zeichen. In den Tagen nach den Träumen gab es ein bisschen ein unsicheres Gefühl, ich weiß aber, dass ich mich da nicht reinsteigern darf, denn ich habe weder etwas konsumiert noch einen Rückfall herbeigeführt. Danach war es dann auch wieder gut.
Gestern hatte ich plötzlich einen Gedanken/Trigger rein zur Masturbation, da hat es irgendeinen Pfad in meinem Gehirn aktiviert, nur als ich kurz im Zimmer gesessen und das Bett angeschaut hatte - wirklich krass. Mein Gehirn und ich hatten dann auch tatsächlich kurz die Verhandlung aufgenommen: Was würde denn gegen einen kurzen Glücksschub sprechen? Ist doch nur Masturbation? Ich habe mich dann aber schnell besonnen und nachgedacht wie oft ich diese Verhandlung in vorherigen Reboots geführt hatte, anschließend masturbiert, einen ordentlichen Chaser-Effekt und dann einen Rückfall hatte. Deshalb habe ich gesagt keine Masturbation und dabei bleibt es auch - Verhandlung abgebrochen.

Insgesamt waren diese "heikleren" Momente aber noch wirklich im Rahmen es gab nie dieses extreme Entzugsgefühl bzw. dieses unbändige Verlangen. Ich bin Mental im Moment was die Sucht angeht einfach wirklich gefestigt. Kein Social-Media, kein sonstiges Surfen im Netz oder ähnliches -> Keine Trigger. Und ich vermisse nichts davon, ich habe mehr Zeit für andere, sinnvollere Sachen. Das mit dem Social-Media mache ich schon seit einem Jahr. Ich habe nur noch YT und hier geht die App nach 5 Minuten aus. Bis zum Start dieses Reboots habe ich jeden Tag diese 5 Minuten verbraucht und sinnlos im Feed gescrollt. Das hat aber schon gereicht um so oft von irgendeinem Quatsch getriggert zu werden.

Allein die Ernährungsumstellung zieht viel mehr Zeit auf sich (positiv). Nach wie vor fühle ich mich durch beide Veränderungen einfach besser. Mehr gibt es erstmal nicht zu berichten, außer, dass die Nulllinie nach wie vor nicht ganz weg ist.
Beim Schreiben gerade kommt es mir vor, als wenn ich schon lange Abstinent von dieser Droge bin, tatsächlich sind es aber nur 23 Tage.

Liebe Grüße
RMF

Weg zum besseren Ich: 23 Tage


RE: Always in my head - Kfee - 23.10.2023

Hallo RelightMyFire,

ich freue mich sehr über Deine geteilten Beiträge und bin auf Deine weitere Entwicklung gespannt. Ich habe mal auf den anderen fünf Seiten ein wenig gestöbert und möchte Dir folgendes mit auf den Weg geben: "Don't be too hard on yourself."

Deine gezogenen Grenzen kann ich alle nachvollziehen, doch Du bist mit Dir in der Vergangenheit wirklich sehr hart ins Gericht gegangen.
Ich wünsche Dir von Herzen alles erdenklich Beste für Deinen Weg!

Beste Grüße
Kfee


RE: Always in my head - RelightMyFire - 26.10.2023

Hallo zusammen,

die nächsten fünf Tage sind vergangen. Gestern hatte ich das erste Mal einen kritischen Moment. Seit Beginn dieses Reboots und meiner allgemeinen Lebensumstellung hatte ich gefühlt gestern zum ersten Mal einen schlechteren Tag. Ich habe mich über ein Thema geärgert, dass eigentlich einen positiven Einfluss - im Moment aber zusätzlich auch einen negativen Einfluss auf mich hat. Eine Lösung dafür habe ich, diese braucht aber etwas Zeit. Warum auch immer habe ich mich aber doch ziemlich geärgert, im Nachhinein betrachtet wirklich völlig unbegründet reingesteigert, obwohl ich von Anfang an wusste, dass ich es anpacken kann, nur eben nicht jetzt in diesem Moment. Sei es drum - ich hatte zum ersten Mal seit langem also ein wirklich negatives Gefühl und in diesem Moment hat mein Gehirn angeklopft und mir den Hinweis gegeben, dass ich doch jetzt zur Entspannung und für ein schnelles Glücksgefühl (wohl eher eine Flucht vor der Emotion) masturbieren könnte. Auf diese Diskussion habe ich mich voll eingelassen, sodass der Schrei immer lauter wurde.
Versteht mich nicht falsch, ich bin niemand der irgendetwas an Masturbation auszusetzen hat, ganz im Gegenteil - ich kann mich aber nicht daran erinnern, wann ich mal "normal" masturbiert habe und nicht aufgrund eines Triggers oder der Flucht bestimmter Emotionen. Ich bin dann in mich gegangen und habe mir genau das gesagt, wenn ich es jetzt tue, dann nur weil mein Gehirn sein Dopamin einfordert, doch für welchen Preis? In meinem Fall ziemlich sicher mit einem schlechten Gewissen danach (da ich wusste warum ich aktuell das Verlangen habe - es war nicht natürlich) und einem ganz üblen Chaser-Effekt am nächsten Tag. Dann war für mich klar, nein, es gibt keine Masturbation, so wie ich es mir auch vorgenommen habe.

Puh, das war einfach mal wichtig das kurz niederzuschreiben. Die anderen Tage waren alle in Ordnung.

@Kfee: Vielen lieben Dank für deinen Beitrag! Über deine Nachricht habe ich mir ein wenig Gedanken gemacht, da du absolut Recht hast. Seitdem ich vor 2-3 Jahren erkannt habe, dass ich süchtig bin, durch die Sucht so vieles verpasst habe und dennoch nie einen Ausweg gefunden habe, bin ich bei allem was diese Sucht betrifft sehr streng mit mir. Das führt leider dazu, dass ich bei Rückfällen besonders unglücklich mit mir selbst war. Ich weiß leider nur nicht wie ich das ändern soll (außer dieser Droge endlich die Stirn zu bieten). Aber genau auf diesem Weg befinde ich mich jetzt und das so gut wie noch nie.

Grüße
RMF


RE: Always in my head - RelightMyFire - 28.10.2023

Gestern Abend hatte ich das gleiche Spiel nochmal nur dieses mal mit dem Ausgang, dass ich masturbiert habe (natürlich ohne Pornos, Gedanken o.ä). Es fühlt sich aber einfach nicht richtig an, weil mein Gehirn es mir befohlen hat und ich es letztendlich nur getan hab, damit das Verlangen aufhört. All das habe ich gewusst aber in dem Moment dann trotzdem nachgegeben - gestern hatte sich das wie ein Rückfall angefühlt und zur Belohnung habe ich heute Nacht obendrauf noch eine tolle Kette an pornografischen Träumen erleben dürfen. Da wären wir wieder beim Thema ich darf nicht zu hart mit mir sein - genau das werde ich nun versuchen, da es sonst schnell bergab gehen kann. Ich meine im Grunde genommen bin ich vielleicht wirklich zu hart? Was ist passiert? Ich habe masturbiert obwohl ich mir vorgenommen hatte es nicht zu tun und genau das will mein Gehirn (die Sucht) erreichen, jeglichen Erfolg immer zu Nichte zu machen, das ist glaube ich auch mein Hauptproblem bisher gewesen. Sobald ich das Gefühl hatte einen kleinen Fehler im Reboot gemacht zu haben, hat sich direkt mein Gehirn gemeldet und gesagt "so das war ganz klar ein Rückfall, dann kannst du doch gleich mal ne Runde Videos schauen". Aber genau das wird dieses Mal nicht passieren. Ich habe nun fast einen Monat ohne pornografisches Material rumgebracht, einhergehend meine Lebensweise zusätzlich sehr stark geändert und bisher nur positive Änderungen wahrgenommen, die ich oben auch noch beschrieben habe!? Ja warum fühle ich mich überhaupt schlecht? Im Grunde weiß ich ganz genau, dass mein Gehirn alles tut um sein schmutziges, schnelles Dopamin zurück zu bekommen aber nicht mehr mit mir! Ich habe masturbiert okay aber das wars auch - fertig. Den einen Kampf habe ich verloren aber den Krieg noch lange nicht. Mal schauen ob jetzt ein Chaser-Effekt eintritt, naja im Grunde haben die Träume das schon bestätigt aber den Hass den ich auch beim Schreiben gerade gegen diese Droge wieder entwickle wird mir sicherlich helfen.

Es bleibt dabei, der Monat war super! Masturbation werde ich aus oben genannten Gründen weiter nicht tun, da es nur eine schnelle Erleichterung und alles andere als ein Genuss war.
Monat zwei darf genauso weiter gehen. Sucht: du kannst mich Mal.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
RMF

Weg zum besseren Ich: 30 Tage


RE: Always in my head - Kfee - 28.10.2023

Sehr gut!

Sich selbst zu befriedigen ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Einzig der von Dir beschriebene Chaser-Effekt wird wahrscheinlich einsetzen. Sei die nächsten paar Tage einfach noch wachsamer und lenke Dich gut ab. Du hast bereits eine wichtige Schwelle (1 Monat) gerissen. Sei stolz darauf und tue Dir etwas Gutes. Wichtig ist jedoch, dass Du niemals negativen Gedanken Dir gegenüber entwickelst. Selbstliebe ist ein elementarer Schritt für uns alle.

Beste Grüße
Kfee