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Und schon wieder alles von vorne - equanda - 20.01.2022

Nachdem mein Partner jetzt schon 2x diese 90 Tage Challenge von vorne beginnen musste, stehen wir wieder am Anfang. Nicht das es vorher wirklich besser wurde. Er wusste genau wenn er einen Rückschlag erleidet soll er mir dies mitteilen. Anfangs fragte ich regelmäßig nach und alles lief super. Keine Pornos mehr. Heute fragte ich nach und er sah mich wieder mit diesem Blick an wie früher und gestand es mir. Also wieder diese heimlich tuherei.. Wo tut er es? Auf Arbeit sagte er. In den ganzen Monaten hatten wir weiterhin kein sex. Kein Interesse nach mir obwohl ich das tat was er sich wünschte. Ich lief vor ihn nicht mehr nackt herum, schlafanzug wurde immer getragen da er meinte, das könnte helfen. Nichts hätte sich geändert. Das geht 1 1/2 Jahre so und langsam habe ich die faxen dicke. Ich bin 33 Jahre schlank und eigentlich recht ansehbar und er sagt selbst ich sehe toll aus aber anmachen? Anscheinend nichts. Ich will im Leben nichts verpassen. Ein Mann der seine Frau nicht begehrt sowas hatte ich noch nie. Es ist eine einzige Quälerei. Und jetzt gehen die Zweifel, die Sorgen alles wieder von vorne los. Bald hat er seinen Termin beim Psychiater aber ich denke nicht das er das Problem so ansprechen wird wie es eigentlich ist. Da das schamgefühl zu groß ist. Ich denke nicht das sich je was ändert. Er sagt ich soll dran glauben. Er glaubt noch dran aber wie soll ich noch darauf hoffen. Ich will nicht das er mit mir aus Mitleid schläft. Ich will das er es aus eigenen Stücken will. Das ich begehrt werde so wie früher aber ich glaube die Zeiten sind vorbei. Was tut ihr oder eure Partner um das Ziel zu erreichen oder überhaupt vorwärts zu kommen? Wie geht ihr mit den Situationen um? Irgendwann kann doch kein Partner mehr


RE: Und schon wieder alles von vorne - Schmetterling - 20.01.2022

Liebe equanda,
Ich habe größtes Mitgefühl mit dir und den aller größten Respekt. Kein Sex in einer Beziehung ist hart. Du bist hier in bester Gesellschaft. Was ich. Ich verstehe ist, warum darfst du nicht mehr nackt sein in seiner Gegenwart? Wegen der Rückfallgefahr?

Mit 33 bist du kaum jünger als ich. Und ich kann dich verstehen. Wir sind noch zu Jung um das den Rest unseres Lebens so mitzumachen. Das Gefühl begehrt zu werden hat mir die letzten Jahre auch gefehlt. Mein Mann sagt, er hat seit Weihnachten keine Pornos mehr geschaut u d auch keine Bilder von Weibern mehr angeschaut. Allerdings hat er seit kurzem wieder einen Instagram Account und es ist ja ein leichtes da verführt zu werden sich die ganzen Mädchen anzuschauen. Allerdings glaube ich ihm im Moment wenn er sagt er schaut nichts. Er würde sich anders benehmen, wenn er was schauen würde…

So richtig einen guten Rat geben kann ich dir glaube ich nicht. Wenn die Männer das nicht selbst wollen und jeden Tag daran arbeiten, dann wird das nix. Du wirst dich nicht besser fühlen. Ich glaube ich an deiner Stelle würde mich an die Hoffnung klammern, dass der Besuch beim Therapeuten was bringt. Ich habe mal gehört, dass der Partner, oder die Partnerin auch mit zu den Sitzungen gekommen ist um das ganze Ausmaß des Konsums aufzuzeigen und erst danach haben sich Behandlungserfolge gezeigt. Weil man ja immer ein bisschen dazu neigt, die eigene Situation zu verharmlosen, wenn es unangenehm ist. Vielleicht kannst du auch mit ihm mitkommen zu einem Termin oder auch zu mehreren?

Ansonsten kann ich dir nur ganz fest die Daumen drücken, dass das bald wird bei euch!

Viele liebe Grüße
Schmetterling


RE: Und schon wieder alles von vorne - Geduldige - 21.01.2022

Liebe @Equanda,

hatte Dein Partner nicht bereits für Oktober 2021 einen Therapieplatz? Was für ein Therapeut ist es denn?

Frage bitte, ob Du zum Erstgespräch mitgehen kannst oder ein separates Gespräch mit dem Therapeuten führen kannst. Wenn nicht, lass dem Therapeuten eine E-Mail mit Deiner Zusammenfassung der Situation zukommen.

Die Gefahr ist groß, dass Dein Partner wichtige Dinge verschweigt, so wie er Freunden diese verschwiegen hat und auch Dir gegenüber die Rückfälle.

Dass er Rückfälle hat, ist an sich noch kein Weltuntergang, wenn er die Rückfälle nicht wochen- oder gar monatelang auskostet und dann wirklich irgendwann immer wieder bei Null beginnt. Er muss dranbleiben.

Du schreibst, er sagte, dass er an Eurer Sexualität arbeitet. Wie tut er das denn, indem er darüber nachdenkt? Das Ganze liest sich irgendwie wie meine Geschichte. Er wird die Pornos vielleicht irgendwann sein lassen, so wie mein Mann. Aber wenn er sich sexuell nicht bewegt, wird sich womöglich nie etwas ändern.

Ich habe 3 Jahre mit meinem Mann gegen die Sucht gekämpft, dann während diesen 3 Jahren und weitere 4 Jahre allein gekämpft und wirklich alles versucht, ihn zum Sex zu bewegen. Inzwischen sind es 2 Jahre ganz ohne Sex. Das Thema monatelang ruhen zu lassen, brachte auch nichts.

Bleibt bitte im Gespräch, und halte die Auge offen nach Ersatzsüchten. Mein Mann hat die Pornos weggelassen, aber eine Spiel- und Seriensucht entwickelt. Beides nimmt inzwischen viel viel mehr Zeit ein als seine Pornosucht damals. Alles, was ich in den letzten 2 Jahren von ihm bekam, war ein flüchtiger Kuss alle paar Tage und eine kurze Umarmung alle paar Monate. Da umarmt und küsst er seine Mutter öfter...

Dass Du nicht mehr nackt vor Deinem Partner umher laufen sollst, damit es zum Sex kommt, halte ich für eine Ausrede von ihm. Dein Partner schindet damit Zeit, mehr nicht. Womöglich sieht er sich im Zugzwang, wenn Du nackt an ihm vorbei läufst, worauf er reagieren müsste, weil Du es erwartest. Bist Du angezogen, ist er fein raus, da Du ihm ja dann Dein "Wollen" nicht signalisiert hast.
Du glaubst gar nicht, was für Ausreden mein Mann über die Jahre hatte.

Du kannst ihm diese Wünsche alle erfüllen und wirst trotzdem keinen Sex mit ihm haben. Da bin ich ziemlich sicher. Lass Dich bitte auf sowas nicht mehr ein! Damit weiß er, dass er Dich manipulieren kann. Wenn Du Dich gern nackt zeigst, mach' das. Er kennt Dich sicher so von Anfang an und hat Dich schließlich so akzeptiert. Du musst Dich für ihn nicht verbiegen. Er tut es für Dich ja auch nicht.

Auch musste ich grad wieder an seinen Satz aus Deiner Geschichte denken, dass er keinen Bock auf Nudeln täglich hat. Er soll doch erst mal richtigen Sex mit DIR haben, bevor er sagt, dass er Abwechslung braucht. Und er wird bestimmt nicht das finden, was er sucht, wenn er mit 100 anderen Frauen schläft. Er ist so von den Pornos geprägt, dass er denkt, Du bist langweilig, weil es bei ihm im Bett nicht funktioniert. Dass daran die Pornos Schuld sind, ignoriert er. Damit schiebt er das Problem automatisch Dir zu. Fakt ist aber, dass er mit jeder anderen Frau dieselben sexuellen Probleme hätte.

Er wollte Dich doch schließlich anfangs auch! Nur weil die anfängliche Verliebtheit schwindet, was ja auch normal ist, heißt das nicht, dass die Beziehung und der Partner langweilig sind. Er muss aber auch etwas dafür tun. Du allein kannst es nicht. Und dazu gehört u. a. auch die Sexualität. Vermeiden führt nur zu immer mehr Hemmungen und Unlust, und irgendwann verschwindet die Libido ganz. Dann ist es ihm wirklich schlichtweg egal, wie meinem Mann...

Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Partner offensichtlich nur mit einem schläft, um wieder eine Weile Ruhe zu haben. Mein Mann kam auch nie auf mich zu oder war aktiv im Bett. Ich musste den "Job" erledigen. Anders hat es sich für mich auch nie angefühlt. Ohne Handanlegen funktionierte bei ihm nie etwas. Ich durfte ihn also erstmal in Stimmung bringen, und wenn es dann zum eigentlichen Akt kam, war er meist nach 10 Sekunden fertig. Wenn es länger dauerte, waren es 30 Sekunden. Danach ließ er mich einfach liegen. Klappte es gar nicht mit der Standhaftigkeit, ließ er mich auch liegen. So oder so durfte ich mich 30 Minuten mindestens abstrampeln für evtl. ein paar Sekunden. Von ihm bekam ich nichts.

Darüber habe ich mich lange nie beschwert gehabt, was trotzdem nichts an seinem Verhalten änderte. Nachdem mit den Pornos Schluss war, kam von ihm nicht mal mehr eine kleine Anspielung, Geste oder sonstiges. Die Jahre bestanden aus Gesprächen (immer von mir initiiert) und aus gequältem, einseitigem Egosex, zu dem ich ihn auch meist überreden musste und bei dem er mich nicht anfasste,
bis auf gaaaanz wenige Male für ein paar Sekunden. Wenn ich Glück hatte, streichelte er meinen Rücken, während ich mich abmühte. Das war alles. Küssen wollte er auch nur selten. Ist ja auch klar, all das, was guten Sex ausmacht, kommt schließlich in den meisten Pornos nicht vor...Was in Pornos gezeigt wird, ist im Grunde nichts anderes als Masturbation mit Partner und hat mit erfüllender Sexualität (für beide!) nichts zu tun.

Er soll ruhig zur Therapie gehen. Dass er bereit dazu ist, klingt erstmal positiv. Aber lass Dich nicht ewig hinhalten.

Alles Liebe

Geduldige


RE: Und schon wieder alles von vorne - underworld - 21.01.2022

Hey equanda, nur ein loser Gedanke.
Während meiner Partnerschaft habe ich zwar auch Pornos geschaut, aber wenn meine Partnerin da war dann wollte ich auch Sex. Und zwar mit ihr, obwohl sie beileibe nicht "perfekt" war. Das ist mir so unverständlich bei deinem Mann.
Klar, ich hatte manchmal auch den Spleen, mich in Gedanken mit Pornos anzutörnen oder etwa aus einem Porno umzusetzen.
Aber spielerisch und immer mit Achtung vor ihr.
Deshalb verstehe ich das wirklich nicht, dass dein Partner dich trotzdem nicht will. Obwohl du, wie du schreibst schlank und attraktiv bist. Ist mir echt ein Rätsel.
Frage: wenn dein Mann Sex mit dir hätte (befriedigenden Sex) wärst du dann bereit den Pornokonsum zu tolerieren?


RE: Und schon wieder alles von vorne - Summer - 24.01.2022

Ich verstehe dich vollkommen.
Bei uns ist es so dass wir zwar sex haben mittlerweile macht er auch mit, aber es ist eher so das er mich nur im Genitalbereich anfasst. Der Akt am sich geht sehr schnell. Nach vielleicht 30 sek ist rum.
Also zum Akt selbst kommt es nicht wirklich.
Manchmal fühlt es sich auch von seiner Seite her so gezwungen an als muss er sich jetzt mega anstrengen um dabei zusein.
Angeblich ist er jetzt ca 6 Wochen frei von allem. Und er sagt für ihn wäre es schon kein Thema mehr.... Ich glaub es ihm nicht. Was über 15 Jahre so aktiv vollzogen wurde.....
Einen Tipp kann ich dir nicht geben...... Ich wünsche dir viel Kraft...


RE: Und schon wieder alles von vorne - Chiara - 17.02.2022

Liebe equanda,

ich glaube, dein Mann spielt mit dir Katz und Maus. Ich kenne das. Man kann mit, ich würde mal sagen den meisten Süchtigen nichts aber auch gar nichts absprechen. Wenn du fragst, wie es läuft und er sagt jedes Mal, es wäre alles super, dann lügt er. Es gibt keinen Entzug, der super läuft mit keinem einzigen Rückfall. Und wenn es das tatsächlich gäbe, wenn er die große Ausnahme wäre, du würdest es merken. Er würde dich wieder sehen und wollen.

Wenn er einen Termin beim Psychologen hat, ist die Frage, wie er zu dem gekommen ist. Ist er aus der Nummer, dass er sich Hilfe holen soll nicht mehr rausgekommen? Dann kann man sich das Geld wirklich sparen.

Ich bin nicht der Meinung von Geduldige, dass du auf den Psychologen zutreten solltest, denn kein Psychologe legt sich ins Zeug, wenn er merkt, der Klient will selbst gar nicht damit aufhören. Psychologen merken schnell, der wurde von der Frau geschickt und dann plaudern sie nett übers Wetter. Man kann eben keinen Menschen therapieren, der nicht therapiert werden will!

Du sollst dran glauben, weil er sich ansonsten ganz wohl fühlt in eurem Zuhause.

Ich glaube, dass man sich unter solchen Voraussetzungen nur trennen kann. Anders zieht dein ganzes Leben mit viel Stress und Tränen an dir vorbei. Du könntest auch glücklich sein.

Ich hab das auch sehr lange nicht kapiert und verstehe, wenn man trotzdem an der Beziehung festhalten will, man erinnert sich eben auch an schöne Zeiten. Aber eigentlich, wenn man wirklich ehrlich ist, ist gar nichts mehr davon da. Es fühlt sich doch schon lange nicht mehr gut an.
Den einzigen Rat, den ich dir geben kann ist der, dass du deine eigenen Zweifel ruhig ernst nehmen kannst. Sie sind berechtigt. Schau realistisch hin und nicht mit dem Blick der verständnisvollen Partnerin. 

@underworld
Dein Vorschlag wäre ja so als würde man einem Alkoholkranken erlauben, regelmäßig Alkohol zu trinken. Glaubst du wirklich, es kann bei einem wohldosierten Konsum bleiben, wenn jemand süchtig ist? Und by the way wusste deine Freundin, dass sie gerade Pornos, die du dir reinziehst, nachstellt? Denn nur dann hättest du Achtung vor ihr. Und erkläre doch bitte mal, wie man mit Achtung vor der Freundin sich mit Kopfkino von anderen Frauen, von Pornosternchen scharf macht, weil die eigene Freundin dazu nicht taugt? Ich könnte kotzen wenn ich sowas lese.

Ich glaube, du unterliegst dem Irrtum mancher Süchtiger, dass man doch beides haben kann. Frau und Porno. Solange es im Bett dann noch klappt. Glaube mir, den Unterschied, Mann ohne Pornokonsum und Mann mit Pornokonsum im Bett merkt jede Frau! Der Unterschied ist gewaltig. Und irgendwann kommt die ED, soviel ist sicher.


RE: Und schon wieder alles von vorne - Geduldige - 17.02.2022

@Chiara,

Du sprichst klare Worte, ehrlich und direkt. Das gefällt mir. In vielem gebe ich Dir absolut Recht, ungeschönt und knallhart, wie Du es beschreibst, ist es leider oft genau so! Auch wenn es hier und da eine Ausnahme gibt, die eine Geschichte, bei der sich doch noch alles zum Guten wendet, muss man einfach die vielen Geschichten sehen, die im Gegensatz dazu stehen (meine eingeschlossen).

Und dieses klitzekleine, verschwindend geringe Fünkchen Hoffnung ist es tatsächlich oft genug einfach nicht Wert, Kraft, Würde und sogar die Gesundheit, ja wie Du schon sagst, Lebenszeit zu investieren. Wie bei vielen Süchten auch ist es leider bittere Realität, dass oft allein der Prozess bis zur Einsicht (ehrlichen und aufrichtigen Einsicht) ein sehr langer ist.

Klar klammert man sich als Partner an diese kleine Hoffnung, obwohl doch, nüchtern betrachtet, so vieles gegen ein Happy End spricht, Lügen, Ermutigung, leere Versprechen und noch einiges mehr die Wunde immer größer werden lassen.

Hier einen Schlusstrich zu ziehen und sich nicht an den glücklichen Momenten festzuhalten, ist schwer, schwer, sich bewusst zu machen, zu begreifen, umzusetzen. Ich kenne das selbst nur zu gut. Aber es ist manchmal der einzige Weg.

Zum Psychologen/zur Psychologin: Auch hier kann ich Deine Ansicht verstehen, ABER auch hier ist es wie mit guten und schlechten Ärzten. Nicht alle darf man über einen Kamm scheren! Ich habe beide Seiten kennengelernt, sowohl Psychologen, denen das eigentliche Ziel egal ist und die nur ihre Stunden abrechnen wollen, als auch welche, die "dahinter" geschaut haben und dem Uneinsichtigen die Lewiten gelesen haben oder die Therapie eben aufgrund der fehlenden Mitarbeit abgebrochen haben. Ein guter Psychologe nimmt nicht nur das, was man ihm versetzt, sondern schaut auch hinter die Fassade und kommt einem Schwindler auf die Schliche. Es wäre sehr traurig, wenn es nur die von Dir beschriebene Art von Psychologen gäbe...

Deshalb und damit @Equanda die Absichten des Psychologen besser beurteilen kann und nicht gutgläubig im Hintergrund unnötig wartet, war mein Vorschlag, dass Sie den Psychologen selbst aktiv anspricht. Wirkt er offen dafür und hört ihr zu, zeigt Verständnis, gibt Feedback, stehen die Chancen gut, dass es einer von der gewissenhaften Sorte ist. Und der wird den Mann, wenn er Lügen erzählt, schnell durchschauen können. Denn Süchtige ticken alle ähnlich. Wenn der Psychologe nicht selbst ein Pornoproblem hat (ja, das ist tatsächlich oft so, wenn man dort auf Unverständnis oder Verharmlosung trifft...), wird er da auch eine klare Ansage machen.

Die größten Chancen hat man hier, wenn man einen Psychologen, spezialisiert auf Verhaltenssüchte, wählt. Dort kennt man sich bestens mit der Thematik aus.

Zum Schluss noch ein YES! Pornosucht und Beziehung sind auf Dauer nicht vereinbar! Früher oder später kommt die ED, und nicht nur das! Sie verändert die Menschen negativ und zieht sich irgendwann durch sämtliche Lebensbereiche. Der Partber hat irgendwann das Gefühl, mit einem gefühllosen Zombie zusammen zu sein. Und wer einmal süchtig ist/war, für den gibt es KEINEN kontrolliert dosierten Umgang mit der Droge! Das geht auf Dauer nicht gut. Es bleibt eine lebenslange Verwundung.

Wir haben früher keine Pornos gebraucht, um glücklich zu sein und brauchen die auch heute nicht! Das sollte jedem klar werden! Sie schaffen nur Probleme, Einsamkeit und Frust. Die scheinbare Befriediegung, die nie eine Tiefe, wie beim Sex mit dem geliebten Partner erreichen kann, keine Nähe, keine echte Bestätigung, keine reale Bindung, ist es letztendlich nicht wert. Denn letztendlich ist der Süchtige irgendwann allein...

Geduldige


RE: Und schon wieder alles von vorne - Chiara - 17.02.2022

Liebe Geduldige,

ich verstehe deinen Ansatz mit dem Psychologen, es ist absolut nachvollziehbar. Allerdings darf man eines wirklich nicht außer Acht lassen als Partnerin und das ist, dass es höchstwahrscheinlich nicht reicht, wenn ein Psychologe dem eigenen Mann ins Gewissen redet. Freilich tut es einem als Partnerin gut, wenn er es mal von jemandem, der etwas von der Sache versteht, gesagt bekommt. Freilich werden diese Worte erst einmal gehört und sind vielleicht mal für eine Zeit präsent.

In meinem Fall hat sich auch dadurch, dass er die gehörten Punkte nachgeplappert hat, nichts geändert. Außer das, dass ich wieder Hoffnung hatte und er wusste, was er sagen muss, um mich bei der Stange zu halten.

Es kommt entscheidend darauf an, ob es seine eigene Idee war sich therapieren zu lassen. Ein guter Psychologe wird auch ohne Einmischung der betroffenen Frau merken was los ist. Und wenn der Partner es selbst will, wird er auch reden. Und ein Psychologe unterliegt der Schweigepflicht. Ich glaube, dass man als Partnerin aktiv da nicht mehr erreichen können wird. Man kann mit Argumenten nicht gegen eine Sucht an, wenn er das nicht von selbst will.

Mir kommt es auch deswegen falsch vor, weil sich im Verhältnis in der Beziehung irgendwie was verkehrt. Dadurch, dass man als Partnerin helfen möchte und auch irgendwann diese Wut im Bauch hat, möchte man irgendwie Druck ausüben, damit es dieses Mal was wird. Und das wäre dann eher so ein Über- Unterordnungsverhältnis. Auch wieder nicht gut. Gegen Mamas rebelliert Mann gerne. Es wäre irgendwie ein Einmischen, dem Psychologen zu schreiben, da er den Weg selbstständig gehen muss. Besser wäre eine Paartherapie, wenn Frau auch zu Wort kommen will.

Ich glaube, dass der Vorschlag, den Psychologen zu kontaktieren letztlich aus dem Wunsch entsteht, doch endlich Klarheit zu bekommen, bezüglich seiner Motivation. Dass der Psychologe das längst fehlende Vertrauen zum Partner und dass alles doch noch gut wird, wieder herstellt. Weil man ja die ganze Zeit zweifelt, ob er da überhaupt raus will. Das ist ein absolut legitimer und verständlicher Wunsch. Irgendjemanden haben, den man fragen kann, was da tatsächlich los ist im Kopf, der es wissen muss. Der Psychologe als Lügendetektor, das wäre es doch. Ich kann nur sagen, mein Mann ist ein sehr sehr guter Schauspieler.