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RE: Ich versuchs... - Thomas - 24.11.2016

Hallo Tagebuch, hallo Mitstreiter,

zweistellig! 10 Tage pornofrei, das ist echt toll - dafür, dass ich vor dieser Entscheidung immer wieder erfolglos und halbherzig versucht habe, clean zu bleiben. Wie es geht, weiß ich ja vom ersten Durchlauf, deshalb ging es tatsächlich nur um die Entscheidung: Jetzt probier ichs nochmal!
Trotzdem ist es recht rätselhaft, wie diese Entscheidung zustande kommt. Ich habe irgendwie das Gefühl, den Ausschlag hätte nicht ich selbst gegeben.

Für mich ist es hilfreich, wirklich jeden meiner Trigger zu erkennen und nicht zuzulassen.
Bestimmt haben die meisten früher Bauklötze gespielt: Für mich ist jeder Trigger ein Bauklotz, den ich auf einen Turm lege; der Turm wird immer höher und irgendwann fällt er um: Das ist der Moment, an dem ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe und falle, also Pornos schaue und mich selbst befriedige. Wenn die Spannung gar nicht erst aufkommt, dann ist es leicht, stattdessen etwas anderes zu tun. Meine Trigger sind alle Arten von sexy Frauenbildern, das geht bei Werbung oder reizenden Bildern in der Tageszeitung schon los. Und wenn ich morgens beim Zeitunglesen zu lange draufgestarrt habe, erinnert sich mein Hirn zu gegebener Zeit daran und baut auf diesem Reiz auf.
Der 2. Trigger ist Langeweile. Leute, ich habe so viele Hobbies, viel Kreatives dabei, auch Musik uvm. Es gäbe so viele Möglichkeiten, meine freie Zeit zu füllen. Der Bildschirm muss wieder weniger werden.

Wie gesagt, die ersten 10 Tage sind rum, ich fange wieder an, freier zu atmen, weil ich wieder lerne: Nicht gegen Pornos zu kämpfen, sondern ohne sie zu leben, das ist etwas Anderes, finde ich. Und ich merke jetzt schon wieder: Ich bin unter weniger Zwängen als mit Pornos. Dagegen ist der kleine "Tick", den ich mir angewöhne, gar nichts: "Allzu attraktive Bilder in Zeitungen, Zeitschriften und Werbung einfach zuzuhalten. Dann kann ich echt entspannt alle Artikel lesen und werde nicht sexuell aufgeladen.

Schon verrückt, das alles.

Viele Grüße!
Thomas


RE: Ich versuchs... - Thomas - 02.12.2016

Tag 18. Bald sind 3 Wochen rum.
Bei mir beginnt der Gewöhnungseffekt. Keine Pornos zu sehen; daran kann ich mich gut gewöhnen. Ich weiß gerade gar nicht, ob ich einen Filter für meine Bildersuche installiert habe. Besser als jeder "Außenfilter" ist aber ein "Innenfilter" bei mir selbst. Ich weiß, wann es gefährlich ist im Internet und wo die Abzweigungen zum Rotlichtviertel sind. Manchmal ist man ja schon auf diese Abzweigungen konditioniert.
Dass man sich nicht nur als Hund konditionieren lassen kann, der dann anfängt zu sabbern, wenn er die Essensglocke hört, ist ja bekannt. Und doch fällt mir das bei der Pornosucht besonders auf. Während meines Rückfalls fing die Erregung schon vor den Bildern und Filmen an, sondern wurde schon durch die "Vorboten" ausgelöst: Nämlich die "optimalen Umstände" fürs Pornoschauen: Frau arbeiten, Kinder unterwegs, keine Termine, viel Zeit, Taschentücher in der Nähe ...

Vielleicht liest es ja keiner. Macht nichts. Ich schreibs mir grade von der Seele. Und ich freue mich, dass es wieder klappt, nein zu sagen. Schon seit fast 3 Wochen. Das Schwerste nach dem Rückfall war das Wiederaufstehen. Das Laufen selbst ist dagegen echt einfach.

Grüße an alle,
Thomas


RE: Ich versuchs... - EndlichSchluss - 05.12.2016

Ich weis was du meinst Thomas, keine Pornos schauen fällt mir mittlerweile auch ziemlich leicht auch wenn es Momente gibt in denen ich mich dabei erwische schon erregt zu sein wenn ich nur daran denke... Ich hoffe das lässt auch irgendwann nach... Aber es lohnt sich definitiv mit dem Mist aufzuhören...

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RE: Ich versuchs... - phoenix - 05.12.2016

Hi Thomas

Natürlich wird mitgelesen.
Ich habe nur den Eindruck, dass einige "alte Mitstreiter" ruhiger geworden sind. 

Deine Feststellungen sind mir bekannt.
Optimale Zeit, Frau aus dem Hause, Kinder weg etc.
Hat das nicht hauptsächlich damit zu tun, dass wir sind uns nicht (mehr) gewohnt sind, sexuelle Aufladung zuzulassen? 
Der Pornosüchtige kommt nicht geil zu Frau oder Freundin, er hat es sich schon selbst besorgt.

Bei mir (uns) wurde der Sex in gleichem Masse besser, wie ich natürliche Geilheit zulassen konnte, ohne sie zu vergeuden.
Noch immer wird es für mich nach ein paar Tagen eine Herausforderung.
Dementsprechend bemühe ich mich vermehrt um eine aktive, erfüllte Sexualität mit meiner Freundin. 
Das ist mein bester Schutz!


Gruss und weiterhin viel Erfolg
phoenix


RE: Ich versuchs... - Thomas - 07.12.2016

Hallo zusammen,

wenn nicht viel passiert, schreibt man eben auch wenig. Ich habe nochmal drüber nachgedacht, was beim 2. Anlauf schwerer und was leichter war als beim ersten.

Schwerer war es für mich, mich selbst zu überwinden, mir selbst zu vergeben und mich aufzuraffen, wieder anzufangen. Die Gedanken "Das bringt doch eh nichts!" waren stärker als "Hey, Du hast über ein halbes Jahr pornofrei gelebt! Glückwunsch!"

Leichter war, nachdem ich mich zum neuen Versuch durchgerungen habe, eigentlich alles. Ich brauchte nicht mehr überlegen, wo meine Trigger sind, mich nicht mehr beobachten, habe auch nicht so intensiv Tagebuch geführt. Es ging fast wie von selbst! Einfach nicht machen! Und damit hat sich für mich auch die erste Rebootrunde gelohnt; im Hirn ist anscheinend einiges hängengeblieben.

Ich werde mich bald wieder auf die Suche nach alternativen Beschäftigungen machen. Oft geht es nur um 30-90 Minuten, die ich überbrücken will, und in die früher Pornos einfach "gut reingepasst" haben. Muss mal schauen, ob es da etwas gibt, was man nicht nur 1x macht. Bin sonst eben mehr der "Projektmensch".

Ich freue mich, dass ich heute bei einem Viertel der 90 Tage angekommen bin. Wenn es so gut weiter läuft, wird das seit 25 Jahren die erste Advents- und Weihnachtszeit ohne Pornos!

Zur erfüllten Sexualität mit meiner Frau: Die ist tatsächlich wieder besser geworden, auch wenn sie nie schlecht war. Ich merke, dass ich öfter will. Ob ich attraktiver erscheine (nicht äußerlich, sondern vom Verhalten her), das weiß ich nicht. Ich schaffe es aber momentan auch, zu Süßkram nein zu sagen, die gesamte Selbstdisziplin bessert sich.

Gruß,
Thomas


RE: Ich versuchs... - Thomas - 12.12.2016

4 Wochen ohne!
Gleichzeitig zu meinem 2. Rebootversuch mahe ich die App "31 days of purity", sehr zu empfehlen für die, die mit dem christlichen Glauben und der englischen Sprache etwas anfangen können. Die Autoren haben viele gute Erkenntnisse über Pornosucht in ihre Beiträge eingebaut, die mir hier durchaus hilfreich sind.
Immer mehr wird mir klar, dass Rückfälle theoretisch immer vorkommen können - ich werde nicht "immun" gegen diese Versuchung. Es gibt immer mehr Tage, an denen ich nicht an Pornokonsum denke, immer weniger Tage, an denen mein Kopfkino verrückt spielt. Ich denke, dass ich momentan sagen kann, dass ich ohne Pornos leben gelernt habe. Im Gegensatz zu Alkohol, zu dem mich wirklich nichts hinzieht, rechne ich aber damit, dass bei Internetpornographie ein lebenslanges Restrisiko herrscht, quasi ein lebenslanger Rest von Disziplin dazugehört. Ich hoffe, dass ich die aufbringe.
In den letzten Tagen habe ich viele gute Dinge gelernt, was mein Verhalten angeht.
Und 4 Wochen sind ja schon was! Ohne diese Seite wäre ich nie so weit gekommen. Danke an alle Mitschreiber, auch Eure Beiträge zeigen: Man ist nicht allein, auch andere haben ihre Schwierigkeiten, aber auch immer mal Durchbrüche ud gute Tricks, die helfen.
Gruß,
Thomas


RE: Ich versuchs... - Thomas - 13.12.2016

Gestern Abend Frust gehabt. Hatte das Wohnzimmer und mein Handy stundenlang alleine, meine Frau schlief schon. Eine Standardsituation, die früher immer so ablief: Einen halben Film schauen, bis die Hauptdarstellerin schwimmen geht oder sich irgendwo räkelt. Dann rumzappen, ob nicht irgendwo Telefonsexwerbung läuft. Irgendwann gefrustet das Handy anwerfen, Playboybilder ansehen, dann Pornos aufrufen und mir einen schlackern...
Und gestern? Nix davon. Habe mir eine DVD angesehen. An ein paar Stellen war etwas mehr Haut zu sehen, dabei einfach auf unscharf gestellt. Tolles Gefühl, hier schon den Anfängen widerstehen zu können. Es war ein schöner, und echt enspannter Abend!

Gruß an alle
Thomas


RE: Ich versuchs... - Thomas - 29.12.2016

Tag 45 ist vorbei. Ich bin unterwegs, habe nichts zu tun und hätte damit viele Chancen, über Handy oder Tablet über freies WLAN Pornos oder zumindest aufreizende Bilder zu schauen. Kein Interesse. Die subjektive Schönheit meiner Frau steigt :-) Klar, wenn man nicht immer die Top 10 der Welt anglotzt. Ich genieße das, was ich mit all seiner Schönheit haben kann als mich nach dem Unerreichbaren zu verzehren. Eine Einstellung, die sich im Bereich Geld, Essen, Urlaub und vielen vielen anderen Dingen im Leben ebenso lohnt. :-)

Ich denke, ich bin in einer Phase, in der No Porn schon wieder so selbstverständlich ist, dass meine Aufmerksamkeit nachlässt. Das hat mich beim letzten Mal umgehauen. Leute, wie macht Ihr das so, die Ihr schon nicht mehr die Tage, sondern schon Jahre zählt? Habt Ihr so eine Art "Grundanspannung" oder eine Art "Grundvorsicht", was die Anfälligkeit von Pornos und Erotikthemen angeht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Anfälligkeit ganz vergessen kann. Und in dem Moment, als ich sie vergessen (und nicht ernst genommen) habe, hatte ich einen Rückfall.
Ohne Pornos klarzukommen - das geht. Auf Dauer (also Monate und Jahre) ohne Pornos zu leben - das muss ich irgendwie lernen. Wer kanns?

Gruß an alle

Thomas


RE: Ich versuchs... - ralflinden - 29.12.2016

(29.12.2016, 22:21)Thomas schrieb: " Die subjektive Schönheit meiner Frau steigt :-) "

Hallo Thomas,

genau das hab ich auch schon bemerkt. Seit dem ich keinen Input mehr durch die Pornos bekomme, achte ich viel mehr auf die weiblichen Merkmale meiner Frau. So ist mir grad erst letzte Woche eigentlich aufgefallen, das ihre Brüste unterschiedlich aussehen.

Ich denke, wir sind hier auf einem gutem Weg. Das wird was werden.

LG
Ralf


RE: Ich versuchs... - Thomas - 08.01.2017

55 Tage!

Der hässliche Zeitraum meines Rückfalls (52 Tage lang Hirn ausgeschaltet) ist quasi "besiegt". Nächste Woche bin ich dann bei 2 Dritteln meiner zweiten 90 Tage... Ich zähle die Tage nicht meht und freue mich immer, wenn ich meinen Counter sehe. Seit Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten die ersten Weihnachtsfeiertage ohne Pornos. Selbst da habe ich ab und zu meine Familie "verlassen", um heimlich zu Pornos zu kommen - und wenn es nur 10 Minuten waren. Sozusagen als Ausgleich oder verdiente Ruhezeit für allen Weihnachtsstress. Aber Pornos als Belohnung zu benutzen, ist ja blöd.

Es bleibt natürlich dabei, dass Frauenkörper anziehend wirken. Bin ja immer noch ein Mann :-) Aber ich darf ein Mann sein, der sein Gehirn im Kopf und nicht einen Meter weiter unten hat. Und damit Kontrolle über das, was er tut.

Mein Parallelprogramm (App 31 Days of Purity) läuft soweit auch gut. Ich habe einige tolle Erkenntnisse gewonnen, die mir helfen. Zum Beispiel sind wir als Männer ja meistens so erzogen, dass wir kämpfen, uns Problemen stellen und dass es feige ist, vor etwas wegzulaufen. Ich habe nun gelernt, dass es durchaus ok, ja sogar angebracht ist, mal die Flucht zu ergreifen, nämlich in den Triggersituationen, denn da ist ein "Ach, nur ein Häppchen probieren" schon zu gefährlich.

In der Bibel gibts diese Story vom Josef, der vor der schicken Ägypterin abhaut, die ihn in die Kiste bekommen will. Krass, dass ein Mann das konnte! Das macht mir Mut: Es geht also, "clean" zu bleiben und den Hormonen und Dopaminen auch mal den eigenen Willen entgegenzusetzen.


Ralf, danke für Deinen Beitrag :-)
Ich hab meine Frau schon 20 Jahre und finde sie immer noch gut!
Manche saufen sich ihre Frau schön, bei mir klappt das dadurch, die unnatürlich operierten Pornodarstellerinnen langsam zu vergessen. :-)) So bekommt man tatsächlich wieder einen Blick für das Natürliche! Toll!

Gruß,
Thomas