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Ich versuche mal das Projekt - Druckversion

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RE: Ich versuche mal das Projekt - RedBlob - 27.04.2018

(26.04.2018, 17:47)Burnham schrieb: Aber die Tage, wo es zum Rückfall kommt, entscheiden meistens nur kleine Nuancen. Der ganze Tag über kann super gewesen sein, aber irgendetwas kann mich triggern und in die Bahn lenken, gegen die ich eigentlich ankämpfe. An manchen Tage mache ich alles aus oder schmeiße mein Handy weg. Das hilft dann auch, um wieder tief durchzuatmen und sich der Wichtigkeit des Projekts zu besinnen. Aber dann gibt es kleine Augenblicke, wo ich die Kontrolle verliere und mich triggern lassen möchte. Und diese Augenblicke machen mein Projekt so langwierig.
Hey Burnham!
Ich kenne dieses Gefühl. Dieses "machtlose" Gefühl. Diese schlimme 2 Wochen-Marke. Aber weißt du was? Das redet man sich nur ein. Es gibt keine Machtlosigkeit. Es gibt auch keine schlimme 2 Wochen-Marke. Es war hart, als ich mir das bewusst gemacht habe. Weil das bedeutet, man hätte schon viel früher den Reboot schaffen können.
In dem Moment, in dem du dir sagst "Zwei Wochen sind immer schlimm", gibst du dir unterbewusst selbst eine Entschuldigung. "Nach 2 Wochen klappt es eh wieder nicht". "Das schafft man doch nie." Jeglicher Wille den Reboot WIRKLICH zu schaffen ist dann nur eingeredet und nicht konsequent. Und genau das Gleiche mit den Triggern: "Auch kleine Trigger bringen mich rum Rückfall!" "Ich kann nichts dagegen unternehmen!" "Ich bin halt anfällig für Trigger!"
Das redet man sich alles nur ein. Man gibt sich selbst Entschuldigungen für das Versagen. Aber das macht es der Pornosucht viel leichter. DU machst es der Pornosucht viel leichter.
Mach dir bewusst, dass NUR DU für den Rückfall verantwortlich bist. Der Umgang und das Vermeiden mit/von Triggern kann es leichter oder schwieriger machen, aber am Ende ist es DEINE Entscheidung zu versagen.
Wenn du dir das WIRKLICH bewusst machst, bist du auf dem richtigen Weg. Du kannst das schaffen!
RedBlob


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 27.04.2018

Hallo ihr zwei,

danke euch sehr für euer Feedback. Shy Da habt ihr den Nagel gut auf den Kopf getroffen.

(27.04.2018, 06:02)Schokiprinz schrieb: Ich habe nur einen Tipp für dich. Ändere den Namen deines Tagebuch, aber erst wenn du auch deine Einstellung geändert hast. Du nennt es „Ich versuche mal das Projekt“. Dieser Titel strahlt keine Überzeugung aus. Damit schreibt du schon in den Titel, dass Scheitern für dich eine Option ist. Du komittest dich  nicht selbst zu No Porn.

Interessanter Gedanke. So extrem habe ich es noch nicht gesehen. Die Formulierung ist wirklich etwas flapsig. Überzeugung sieht bei genauer Betrachtung wirklich anders aus. Ich war noch ganz neu hier im Forum und habe es eher spielerisch gesehen. Ich war schon sehr motiviert es sofort durchzuziehen und wollte dann sehen, was sich positiv ändert. Der Fokus war auf das Erreichen gerichtet. Mir war auch bewusst, dass ich es schaffen muss, damit mein Leben von der sexuellen Versklavung befreit wird und mein Gemütszustand nicht von Sex abhängig ist. Während meines Projekts kam zum Vorschein, dass erstmal der Weg gemeistert werden muss und ich mehr im Sumpf stecke, als mir bewusst war.

Nach fast einem Jahr ist das spielerische gewichen. Mir ist bewusst geworden, wie ernst dieses "Spiel" ist. Viele Jahre Pornokonsum und die Auswirkung davon sind bei mir nicht so leicht wegzuradieren, wie ich es erhofft hatte. Es ist leider doch ein prägender Teil meines Lebens gewesen, das ich akzeptieren muss. Der Teil, der sehr früh in mein Leben getreten ist, muss wieder raus aus meinem Leben. Ich möchte es gerne auflösen und nicht radikal verbannen. Es ist ja ein Teil von mir, das mich lange begleitet hatte. Mehr schlecht als recht. Was für einen Stress ich deswegen auch die Jahre hatte.

Ich muss es hinbekommen, dass ich sagen kann, dass ich den Porno nicht brauche. Dass die Tage ohne Pornos schön sind. Gewisse Tage laufen ja schon bewusst super. Daraus möchte ich die Kraft ziehen, um es noch weiter auszubauen. Wie gesagt, den Porno irgendwie auflösen und nicht durch Druck verbieten gegen den ich ankämpfen muss. Und dann konsequent fernbleiben, um nicht wieder in den Sog zu geraten.

Ein Bild meiner Problematik, dass ich mir ausgemalt habe, ist folgendes: Ich stelle mir den Porno als ein Gummibandum mich rum vor, das ich mir über Jahre selbst erschaffen habe. Mit jeder positiven Phase dehne ich dieses Band und es leiert immer mehr aus. Nur bei gewissen sexuellen Spannungen ist das Gummiband so stark, dass es mich wieder zurück zieht. Danach muss ich wieder anfangen es zu dehnen. Ich muss das Gummiband solange weiter durch positive Tage dehnen, bis es irgendwann zerspringt. Bei einer kompletten Aufgabe es Projekts habe ich gegen das Gummiband keine Chance und es wird immer straffer.

(27.04.2018, 07:33)RedBlob schrieb: Ich kenne dieses Gefühl. Dieses "machtlose" Gefühl. Diese schlimme 2 Wochen-Marke.

Ja, es macht mich Wahnsinnig. Bis Tag 10 oder so geht es meist locker, wenn ich nicht gerade in der doofen Phase des permanenten Wechselspiels bin. Und dann diese Leichtsinnigkeit von mir. Da muss ich konsequenter werden.
Ich habe noch vor Augen, als ich über einen Monat geschafft hatte. Und dann so wahnsinnig leichtsinnig war. Ich hatte noch das Gefühl, dass ich es nicht brauche und machte es trotzdem. Seit dem habe ich keinen Monat mehr geschafft.

(27.04.2018, 07:33)RedBlob schrieb: Aber weißt du was? Das redet man sich nur ein. Es gibt keine Machtlosigkeit. Es gibt auch keine schlimme 2 Wochen-Marke. Es war hart, als ich mir das bewusst gemacht habe. Weil das bedeutet, man hätte schon viel früher den Reboot schaffen können.

Dieser Sprung fehlt mir noch. Meine Erfahrung ist bisher so, dass ich es nicht schaffe. Durch meine positive Sichtweise, der erfolgreichen Tage, habe ich wesentlich mehr pornofreie Tage, als die Jahre davor. Das ist schon ein Erfolg, den ich für mich verbuche. Ich möchte es durch eine positive Sichtweise schaffen. Nicht: Das Leben mit Pornos ist doof! Sondern: Das Leben ohne Pornos ist schön!

(27.04.2018, 07:33)RedBlob schrieb: In dem Moment, in dem du dir sagst "Zwei Wochen sind immer schlimm", gibst du dir unterbewusst selbst eine Entschuldigung.

Es ist wirklich vor ein paar Tagen hart gewesen. Pünktlich zur 2 Wochen Wende, ging es los. Die Illusion der 2-Wochen-Marke muss irgendwann aufhören.

(27.04.2018, 07:33)RedBlob schrieb: Jeglicher Wille den Reboot WIRKLICH zu schaffen ist dann nur eingeredet und nicht konsequent. Und genau das Gleiche mit den Triggern: "Auch kleine Trigger bringen mich zum Rückfall!" "Ich kann nichts dagegen unternehmen!" "Ich bin halt anfällig für Trigger!"

Meinen Willen hinterfrage ich auch nach jedem Rückfall. Es ist natürlich mein eigenes Verbocken, wenn ich den Triggern nachgebe. Ich weiß ja ganz genau, wie es abläuft. Es ist so subtil. Es beginnt ganz "harmlos" und steigert sich dann bis "huch wie konnte das denn passieren" nackte Frauen oder Pornobilder zum Vorschein kommen.  Rolleyes

(27.04.2018, 07:33)RedBlob schrieb: Das redet man sich alles nur ein. Man gibt sich selbst Entschuldigungen für das Versagen. Aber das macht es der Pornosucht viel leichter. DU machst es der Pornosucht viel leichter.

Ich mache es der Pornosucht leicht, weil ich mir einrede keinen schönen Orgasmus ohne optische Reize haben zu können. Muss ich denn unbedingt Orgasmen haben? Es ging ja 2 Wochen ohne auch ganz gut.

(27.04.2018, 07:33)RedBlob schrieb: Mach dir bewusst, dass NUR DU für den Rückfall verantwortlich bist. Der Umgang und das Vermeiden mit/von Triggern kann es leichter oder schwieriger machen, aber am Ende ist es DEINE Entscheidung zu versagen.
Wenn du dir das WIRKLICH bewusst machst, bist du auf dem richtigen Weg. Du kannst das schaffen!

Das war mir beim letzten Rückfall auch sehr bewusst gewesen, dass ich entscheide nicht aufzuhören. Dass ich entschieden habe mir Trigger zu geben.
Dass mir der Orgasmus wichtiger war, als die positive Entwicklung. Dass ich das Risiko eingehe wieder so eine beschissene Woche wie vor 2 Wochen zu wiederholen. Dass ich zulasse meine Kraft, mein Selbstbewusstsein und meine Motivation extrem zu bremsen, als diese endlich freien Lauf zu lassen.

Ich bin mein bester Freund und mein größter Gegner zugleich.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Schokiprinz - 28.04.2018

Hallo Burnham,

ich habe Zweifel, ob deine Vorgehensweise Erfolg hat.

Du schreibst, dass du das Pornoproblem auflösen und nicht radikal verbannen willst. Was meinst du damit? Das du dir immer mal wieder einen Porno anschauen willst?

Du hast das Gummiband Bild gebracht. Ein sehr gutes Bild. Aber denk mal dieses Bild für einen Alkoholsüchtigen. Glaubst du wirklich, dass ein Alkoholsüchtiger der die Abstände zwischen dem Trinken erhöht und zum Beispiel weniger harte Sachen dringt, seine Sucht los wird? Ich glaube es nicht.

Meines Erachtens bist du noch nicht soweit, dir ein Leben ganz ohne Pornos vorstellen zu können. Bei dir ist so im Hinterkopf. Ok ich muss jetzt mal schaffen eine lange Abstinenz hinzulegen, aber wenn ich es aus meiner Sicht geschafft habe, kann ich sicher auch ab und zu einen Porno anschauen, oder?

Aus meiner Perspektive der falsche Weg.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 28.04.2018

Hallo Schokiprinz,

danke für dein gutes Feedback!  Shy  Deine Kritik ist einleuchtend. Meine Vorgehensweise ändert sich auch zu oft nach Rückfällen und Stimmungslage. Ich hinterfrage schon mein Verhalten, meine Einstellung und meine Willensstärke. Da ich noch zu oft rückfällig werde, kann meine Strategie nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Ich sehe es aber als Erfolg, dass ich gegen mein Pornoverhalten angehe und ich viele Tage ohne Pornos schaffe. Heute morgen nach dem Aufwachen war ich schon wieder etwas angeregt. Porno - Orgasmus - und weiter geht's. Das wäre eine Option gewesen. Früher bestimmt auch so geschehen. Heute habe ich die leider schon wohlige Erektion wahrgenommen, kurz angenommen und mich dann mit etwas anderem beschäftigt. Die Energie nicht mit Porno suchen verschwendet, sondern mich anderen Themen gewidmet. Im Bad wieder das wohlige Gefühl. Angenommen, Hygiene und wieder raus aus dem Bad. Danach keine Erregung mehr. Ich hatte also schon zwei mal Lust mir einen Orgasmus zu geben. Habe es nicht gemacht und behalte meine volle Energie, um zum Beispiel mit gutem Gefühl diesen Text zu verfassen. Mit einem Rückfall wäre es wieder deprimierend hier zu schreiben. Mir das bewusst zu machen, ist gerade mein Weg.

(28.04.2018, 06:10)Schokiprinz schrieb: Du schreibst, dass du das Pornoproblem auflösen und nicht radikal verbannen willst. Was meinst du damit? Das du dir immer mal wieder einen Porno anschauen willst?

Nein, mein Ziel ist und bleibt, dass ich ab sofort keine Pornos schaue. Das war mein Ziel nach jedem Neustart. Nach jedem Rückfall habe ich dieses Ziel nicht erreicht. Wie reagiere ich darauf? Das ist meine größte Aufgabe. Ich habe es mit dem Ziel "Keine Pornos mehr!!!" nicht geschafft. Die Strategie den Porno radikal zu verbannen hat nicht funktioniert. Der Porno ist halt da. Ob ich es akzeptiere oder nicht. Wie gehe ich damit um? Wie gehe ich mit meiner antrainierten Lust um, die durch zusätzliche Reize höher und "schöner" stimuliert werden kann. Der Coolidge-Effekt lässt grüßen.

Der Porno ist eigentlich Mittel zum Zweck. Der durch die Häufigkeit des Konsums extremen Schaden angerichtet hat. Aber das Problem liegt mMn tiefer, an meiner sexuellen Einstellung. Und da muss/möchte ich ran. Wenn das gelöst ist und ich einen gesunden sexuellen Weg für mich gefunden habe, ist der Porno aufgelöst. Es hat dann keinen Zweck mehr für mich. Ich kann den Porno akzeptieren, dass er da ist, aber ich brauche ihn nicht. Also den Nährboden für das krankhafte Pornoverhalten entziehen. Ihn als Gegner nicht mehr ernst nehmen zu müssen. Sonst muss ich meine Leben lang gegen ihn kämpfen. Das meine ich mit auflösen. Meine Grundeinstellung zu allem muss gesunden.

(28.04.2018, 06:10)Schokiprinz schrieb: Du hast das Gummiband Bild gebracht. Ein sehr gutes Bild. Aber denk mal dieses Bild für einen Alkoholsüchtigen. Glaubst du wirklich, dass ein Alkoholsüchtiger der die Abstände zwischen dem Trinken erhöht und zum Beispiel weniger harte Sachen dringt, seine Sucht los wird? Ich glaube es nicht.

Es ist ein Bild, wie ich mich gerade fühle. Nur bei genauer Betrachtung: Wie stark ist das Band? Wann ist das Band zerrissen? Ist es leicht, sich ein neues Band wieder zu erschaffen? Ist das Band unzerstörbar und ich muss bis zum Tod dagegen ankämpfen? Alles Fragen, die mir absolut nicht gefallen. So dass ich davon weg kommen möchte und ein neues Modell spüren möchte.

Ich nehme mal das Rauchen: Die letzten 3 Jahre habe ich sehr viel geraucht. Seit Ende letzten Jahres habe ich aufgehört. Das Bewusstsein ist gereift, dass ich einfach aufhören möchte. Auch Sorge, um meine Gesundheit und dass es einfach Scheiße ist. Das wusste ich vorher auch, aber ich habe es nicht geschafft. Wie oft habe ich nach einer Zigarette gesagt: Bäh, das ist die letzte!
Es war wirklich eine Entscheidung von heute auf morgen. Und es einfach durchgezogen. An bestimmten Stellen, wo ich gerne geraucht hatte, kam das Gefühl hoch, rauchen zu wollen. Ich habe es gefühlt und bin weitergefahren. Das Gefühl ging danach auch wieder weg. Beim nächsten Mal wieder das selbst. Heute merke ich kaum mehr, dass ich an diesen Stellen vorbei fahre. So würde ich es mit dem Porno auch gerne zurzeit handhaben. Spüren, dass ich das Verlangen habe, es akzeptieren und einfach weitergehen. Und später spüren, dass ich den Konsum wirklich nicht brauchte, das Verlangen verebbt ist und ich mich gut fühle.

Vor zwei Monaten war ich für 4 Tage beim Rauchen rückfällig geworden. Am 4. Tag fragte ich mich, was ich denn hier schon wieder mache und habe die restlichen Zigaretten weggeworfen. Seit dem keine Zigaretten mehr gekauft. Bei einer Bekannten hatte ich das Bedürfnis mit ihr eine zu rauchen. Habe es getan. Kämpfe nicht krankhaft dagegen an. Wichtig ist mir, dass ich nachher merke, dass ich es nicht brauche und ich auf keinen Fall wieder selbst ohne Not alleine eine rauche. Das wäre der Rückfall, der mir bewusst ist. Lieber nach schönen alternativen suchen und spüren, dass ich das Rauchen wirklich nicht brauche.

(28.04.2018, 06:10)Schokiprinz schrieb: Meines Erachtens bist du noch nicht soweit, dir ein Leben ganz ohne Pornos vorstellen zu können. Bei dir ist so im Hinterkopf. Ok ich muss jetzt mal schaffen eine lange Abstinenz hinzulegen, aber wenn ich es aus meiner Sicht geschafft habe, kann ich sicher auch ab und zu einen Porno anschauen, oder?

Aus meiner Perspektive der falsche Weg.

Aus meiner Perspektive auch der falsche Weg und ein Alptraum. Ich möchte aus diesem kranken Gedankenkarussell raus. Es ist für mich bisher noch zu verführerisch, schöne Frauen im Netz zu betrachten. Nicht immer. Aber ab einem gewissen Zeitpunkt entwickelt sich bei mir ein Bedürfnis. Es ist sehr variabel, ich kann nicht sagen, wann es wieder soweit ist. Jetzt gerade geht es spielend Abstinent zu sein. Aber ich habe leider oft die Erfahrung gemacht, dass es sich in einer Stunde wieder ändern kann. Sehr unberechenbar.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 29.04.2018

Tag 4

...das Projekt geht weiter seinen Lauf.

Schwerer Tag. Musste heute ziemlich kämpfen, um nicht schwach zu werden. Die Kommentare von Schokiprinz und RedBlob haben bei mir heute in dieser brenzligen Phase einen ungewohnten Kämpfer Instinkt wach gerufen. Selbst einen Orgasmus ohne Pornos habe ich unterbrochen. Ich brauche die Energie für andere Ziele.

Mir muss wieder intensiver bewusst werden, warum ich das hier tue. Mehr denken heißt die Devise. Porno hat in vielen Situationen die Kontrolle, weil ich auch das Denken über die Folgen sein lasse.

Ohne kämpfen wird es nicht gelingen. Und irgendwann muss auch mal der Punkt kommen, wo man etwas mehr kämpfen sollte.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Schokiprinz - 30.04.2018

Gut so Burnham!

Es ist ein täglicher Kampf, aber es wird besser werden. Bleib dran


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 30.04.2018

Tag 5

Danke, dir Schokiprinz!   Shy

Es muss wieder ernsthafter angegangen werden. Die Phase von 16 Tagen war auch ernsthaft gewesen. Aber wie du schon richtig erkannt hast, bin ich noch zu anfällig für Ausreden.

Ich armer Burnham bin machtlos gegenüber meiner eigenen Sexualität. Diese Denkweise ist nicht zielführend. Weiter muss meine Strategie angepasst werden. Ich muss für diesen neuen Versuch wieder regelmäßiger schreiben. Durch das Schreiben merke ich schon, dass ich näher an meiner Problematik dran bleibe und mein Fokus mehr geschärft wird.

Gestern war es wirklich alles eng gewesen. Bilder von Frauen hatte ich mir angesehen. Diesen Trigger konnte ich noch nicht beherrschen. Aber ich konnte verhindern, weiter zu gehen. Und heute verspüre ich kaum Druck mir irgendetwas anzuschauen. Also mache ich es auch nicht. Vielleicht ist das eine gute Strategie, um mich abzugewöhnen.

Heute bin ich froh, dass ich mich nicht ergeben habe und ich merke auch dass ich gestern den Druckabbau nicht machen musste. Ich lebe immer noch und geplatzt bin ich auch nicht. Der Druck ist heute weniger und Schmerzen habe ich auch keine. Ok, ich habe heute auch weniger Zeit für so einen Blödsinn im Gegensatz zu gestern. Bis vor kurzem war ich arbeiten und gleich bin ich unterwegs und werde heute nicht mehr nach Hause kommen. Eine gute Strategie ist auf jeden Fall unter Mensch zu gehen und einfach weg von der Kiste zu sein.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 10.05.2018

Tag 8

Oh... Habe zwei Tage vergessen zu schreiben.  Wink

Soweit läuft es in richtige Bahnen. Für extreme positive Stimmungen muss ich natürlich weiter abstinent bleiben und an meiner grundsätzlichen Zufriedenheit arbeiten. Die sexuelle Verführung von außen bleibt noch ein Risiko. Es gibt zu viele sexy Bilder egal wo man ist. Das muss ok für mich sein. Nur ich darf mich dadurch nicht in den Pornokonsum verführen lassen.

Heute vor einem Jahr hatte ich meinen großen Rückfall in meinem Projekt. Also da bin ich heute schon weiter. Der Druck und die Unruhe, die ich vor einem Jahr verspürt hatte, habe ich dank des Projekts schon gut abgebaut. Am Ball bleiben muss ich weiterhin.

In meinem Projekt bin ich gerade in der Phase festzustellen, ob sexuelle Entladung überhaupt sein muss. Gibt es diesen "Druck" wirklich, oder ist es nur über die Jahre antrainiert. Heute habe ich die These gehört, dass viele Männer sich so schnell wie möglich "entladen" wollen, weil sie es nicht gelernt haben mit einem hohen gefüllten Energieniveau zu leben. Sehr interessante These, die irgendwie auch bestätigt, dass ich ohne "Entladung" viel mehr Energie habe. Aber was heißt schon viel mehr Energie? Solange am Stück habe ich es noch nicht geschafft. Aber die paar Tage zeigten für mich schon eine enorme Veränderung. Vor allem, wenn ich es mir auch bewusst mache.

Die sexfreien Tage und vor allem der Verzicht auf Pornos fühlen sich so gut an und geben unheimlich Kraft. Deswegen war ich nach einem Rückfall immer so depremiert, frustriert und zum Teil verzweifelt. Ich kann nicht verstehen, warum ich den Blödsinn mache, obwohl es mich extrem behindert und mich nach unten zieht. Ich bin es wirklich nicht gewohnt mit einem hohen gefüllten Energieniveau zu leben. Leider. Mein ertragbares Niveau fühlt sich schon höher an, als noch vor einem Jahr. Nur ich muss dran bleiben und weiter bewusst mein Leben leben.

Mein erhöhtes Energieniveau spüre ich zurzeit auf der Arbeit und beim Tanzen. Da bin ich gerade sehr motiviert mein Niveau zu steigern, schwierige Hürden einfach anzugehen und die zu meistern. Versuche dabei ruhig und gelassen zu bleiben und den Spaß nicht zu vergessen.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 11.05.2018

Tag 9

Die Hauptgefahren sind Sex, sexy Bilder und Müdigkeit.

Ich weiß nicht warum gerade nach dem Sex die Gefahr sehr hoch ist wieder einen Rückfall zu erleiden? Aber es ist bei mir so. War irgendetwas nicht so befriedigend, was ich nachholen musste? Wurde ich durch den Sex wieder in die Orgasmus-Schiene gedrückt? Oder fühlte ich mich nach dem Sex so gut, dass ich mit dem erhöhten Energieniveau nicht klar kam? Auf jeden Fall verspürte ich den Drang die Lust loszuwerden. Im Hardmode ist das Projekt irgendwie angenehmer zu ertragen, so dass ich möglichst auf Orgasmus verzichten möchte.

Sexy Bilder sind schön und erregend. Also schnell schalten. Die Schönheit akzeptieren und es so stehen zu lassen, ohne weiter in die pornographische Schiene abzudriften. Es ist verführerisch von schönen Frauen mehr Bilder sehen zu wollen. Ich möchte es vermeiden. Fällt mir noch ab und an schwer. Werde weiter dran arbeiten. Aber mir gelingt es zurzeit gut nicht in die Porno-Schiene abzudriften. Einen Eis-am-Stiel Film würde ich nicht als Rückfall werten. Nur wo soll die Grenze liegen? Ich möchte mich auch nicht weiter frustrieren und den Zähler für jeden Mist heruntersetzen. Es soll hier eine Motivation sein. Porno ist klar Zähler auf Null. Sexy Bilder oder Filme à la Eis-am-Stiel nicht. Auch wenn ich das möglichst von mir fernhalten möchte.

Müdigkeit ist ein nicht zu verachtendes Problem. Porno hat den Effekt, die Müdigkeit zu vertreiben. Vorallem, wenn man noch nicht schlafen möchte. Porno ist ein perfekter Wachhalter. Dieses nicht schlafen wollen ist eine Gefahr. Also bei Müdigkeit alles aus machen und schlafen. Vielleicht ein Hörbuch anmachen, wenn man noch nicht ganz so müde ist und nicht schlafen möchte. Aber Porno darf nicht als Wachhaltemittel benutzt werden. So ein Rückfall ist Frust pur.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 18.05.2018

Tag 16

Ich merke, dass ich wieder an der Schwelle bin, wo ich einfach kämpfen muss. Ein langes Wochenende steht vor mir. Fallen oder Schaffen. Mein Kampfwille ist geweckt, aber durch die Vergangenheit weiß ich, dass ich bloß nicht meinen jetzigen Willen als Maßstab für das ganze Wochenende nehmen darf. Es kann sich alles so schlagartig ändern. Heute musste ich nach der Arbeit auch schon dreimal kämpfen. Der Gedanke: Nur mal kurz schauen. Nicht Pornos. "Nur" Bilder oder wer ist am Wochenende im Saunaclub, wo ich schon ein Jahr nicht mehr war und wo ich doch gar nicht hin möchte. Es ist alles nur ein kleiner Klick entfernt. Schauen, Neugierde befriedigt, die Bilder sind im Kopf aufgefrischt und gären lassen. Verteufelter Kreislauf.

Das mit den Bildern hatte ich mir Anfangs bei dieser Session erlaubt, um mir die Ausrede zum Porno zu nehmen. Zu oft kam dann der Gedanke, wenn eh wieder der Zähler auf Null gesetzt wird... So habe ich mich darauf besinnt, keine Pornos zu erlauben. Aber das bringt nur bedingt was. Hat mich von Pornos etwas leichter fern halten lassen, aber im Grunde ist es Porno light und hat den selben Effekt und bereitet den Weg zurück in die alte Spirale. Außerdem ist es auch nicht eines Mannes würdig und kann kein Verhalten sein, dass ich für mein zukünftiges Leben dulden kann. 

Was hat mir heute geholfen? Ich habe mir erstmal die neuen Berichte hier durchgelesen und wurde von einigen motiviert nicht schwach zu werden und zu kämpfen. Browser geschlossen, Musik angemacht und Haushalt angefangen. Als Projekt: Was kannst du in einer Stunde schaffen, wo du sonst nach sexy Bildchen gesucht hättest? Es beeindruckt mich immer wieder, was man schaffen kann und wie die Motivation ansteigt noch mehr zu machen. In diesem Zustand ist es nochmal leichter auf Bildchen geschweige denn Pornos zu verzichten.

In den letzten Tagen habe ich mir angewöhnt, mich nach der Arbeit erstmal hinzulegen und etwas zu schlafen. Die Müdigkeit ist bei mir noch ein gefährlicher Zustand in alte ungesunde Muster zu verfallen. Bildchen oder Pornos machen wach. Aber was bringt es mir wach zu sein, wenn ich sonst nichts gebacken kriege? Also lieber schlafen. Und den Rest des Abends fit und ausgeruht sein. Hat mir auch für das abendliche Tanzen gut getan.

Das Tanzen macht weiterhin sehr viel Spaß. Habe seit ca. einem Monat für einen Tanz eine neue Tanzpartnerin, weil meine Haupttanzpartnerin leider bis Ende nächsten Monats außer Gefecht gesetzt ist. Aber die neue Tanzpartnerin ist genauso super und versprüht viel Spaß und Energie. Am Pfingstmontag treffe ich mich bei ihr und wir wollen so noch etwas üben. Morgen und übermorgen bin ich bei meiner guten Freundin. Werden auch an unserem Tanz noch etwas herumdoktern und ein schönes Wochenende mit Wandern usw. verleben.

Wünsche euch allen ein pornofreies und schönes Pfingstwochenende.