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RE: Ich versuche mal das Projekt - heinrich66 - 17.11.2018

Das ist alles ganz richtig, Schokiprinz,
...trotzdem würde ich mich auch sehr, sehr freuen, wenigsten diese ominösen 90 Tage mal zu schaffen.
Gibt es hier auch eine Rubrik "Rekorde". Das sind ja ein paar Mitglieder aktiv (oder weniger aktiv :-), die es bereits auf einige Jahre bringen.
Winsten gibt übrigens 17862 Tage an, das wären umgerechnet fast 49 Jahre!!!! Schade, dass er sein Alter nicht angegeben hat.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 17.11.2018

Danke für dein Feedback Schokiprinz  Shy

(17.11.2018, 10:59)Schokiprinz schrieb: Ich sehe da die Gefahr, dass du dir zu viel vornimmst.

Ich muss schon aufpassen. Deswegen sind mir auch die Ruhephasen wichtig, um nicht zu überdrehen. Durch den Porno hatte ich die Ruhephasen nicht effektiv nutzen können. Pausen, Langweile und Frust aushalten waren ja nicht erlaubt. Der Porno sollte diese vertreiben und das Gehirn weiter auf Hochtouren bringen.

(17.11.2018, 10:59)Schokiprinz schrieb: Du bist ja jetzt schon durch den Gedanken an Lomi Lomi Nui getriggert!

Diese Massage ist einfach sehr spirituell. Deswegen mag ich diese Form der Massage. Mit Erotik sollte sie nicht verbunden werden, sonst missbraucht man diese Massageform. Das möchte ich nicht. Vor zwei Jahren hatte ich diese Massage drei mal gemacht. Sie bewirkt seelisch schon einiges, wenn man sich darauf einlassen kann.

SIE hat mir eben noch geschrieben, wie toll das alles ist und hat mir auch angeboten mit mir dann zu üben. Aber nur die Rückseite. Das kann ich annehmen.  Smile

(17.11.2018, 10:59)Schokiprinz schrieb: Das wird nicht funktionieren mit dem Reboot, wenn du dich jetzt auf sie einlässt.

Ja, ich muss aufpassen und fokussiert bleiben. Ich sage ihr am besten direkt, dass es keinen Sex gibt. Dann sagt sie: Den hätte es sowieso nicht gegeben. Und wir können entspannt den Tag genießen. Smile

(17.11.2018, 10:59)Schokiprinz schrieb: Zu dem Gefühl nach 90 Tagen im Reboot kann ich dir nur raten, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben.

Daran denke ich gar nicht. Erstmal die 90 Tage schaffen. Mir ist auch klar, dass es jetzt nicht nur super Tage geben wird. Die gibt es jetzt auch nicht. Habe gerade in gewissen Bereichen auch wieder Frust und könnte mir zum Dopaminausgleich einen Orgasmus verschaffen. Hätte ich früher ganz bestimmt auch so gemacht. Nur mein Ziel steht und ich halte den Frust aus und überlege mir Strategien, wie ich damit umgehen kann. Dazu brauche ich Kraft und einen gesunden Kopf.

Wie du schon an anderer Stelle treffend geschrieben hattest: Der Reboot ist keine Gerade, die permanent nach oben zeigt. So ist es. Und das dürfen wir im Reboot nie vergessen.

(17.11.2018, 15:49)heinrich66 schrieb: Gibt es hier auch eine Rubrik "Rekorde". Das sind ja ein paar Mitglieder aktiv (oder weniger aktiv :-), die es bereits auf einige Jahre bringen.
Winsten gibt übrigens 17862 Tage an, das wären umgerechnet fast 49 Jahre!!!! Schade, dass er sein Alter nicht angegeben hat.

Winsten ist unter 30 Jahre. Wink  Und viele andere stornieren ihre Zähler nicht, trotz Rückfall. Deswegen würde ich auf diese ganzen hohen Zahlen nichts geben.

Das Thema "Rekorde" wurde auch mal diskutiert. Es soll hier nicht zu einem Wettkampf werden. Und solche Statistiken können von Spinnern missbraucht und verfälscht werden.


RE: Ich versuche mal das Projekt - heinrich66 - 18.11.2018

Stimmt, an das hab ich nicht gedacht.
Das müssten schon klar dokumentierte Rekorde sein, nicht mit Wettkampfcharakter, sondern als Ansporn.


Wenn man die hier vorhandenen Rekorde durchrechnet, könnte man meinen, diejenigen Personen, können eigentlich DAS Problem, um das es hier geht, in ihrem Leben noch gar nicht gehabt haben. Wenn man zum ersten Mal mit 11 Jahren onaniert, dann bekommt man bis dahin einen Zähler von 4000 Tagen, 22 8000 und so weiter.

Ich weiß noch nicht, was ich nach den 90 Tagen mache (neue Ziele? Belohnung?), aber ich habe eben noch nie über 55 Tage geschafft, seit ich zähle ... und das mache ich seit 2440 Tagen :-)


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 20.11.2018

Tag 26

Also diese Phase kristallisiert sich zu meiner stärksten Phase in meinem Projekt!   Shy  Hard-Mode in Reinkultur.

Es ist die ehrlichste und konsequenteste Phase. Ich habe mir nochmal meine Berichte zu meinen großen Phasen im letzten Jahr angeschaut. Gut war auf jeden Fall mein erster Versuch, der am 18. Tag gescheitert ist. Da kam schon einiges in Gang und ich konnte die Veränderung durch den Pornoverzicht an mir spürbar erleben. Meine zweite lange Phase endete am 21. Tag. Da war ich aber auch über eine Woche mit einer Gruppe in Urlaub gewesen. Was mir aber gezeigt hat, dass ich keinerlei Bedürfnisse entwickle, wenn keine Möglichkeiten da sind. Der erste Sex mit meiner letzten Beziehung hatte mich zum Rückfall geführt. Klares Zeichen von alten Mustern, die zum Scheitern der Beziehung davor geführt hatte. Die längste Phase überhaupt war am 37. Tag beendet. Nur war diese Phase eher ein Versuch gewesen, den ich heute nicht mehr akzeptieren würde. Dort war ich über zwei Wochen in Urlaub gewesen und ich hatte mich nur auf Pornos konzentriert und mir erotische Bilder erlaubt. Auch das Anschauen der Anwesenheitsliste des Saunaclub war erlaubt. Selbst der Gedanke, da hinzugehen und Sex zu haben. Ist ja alles nicht Porno. Also ein Ansatz, der zurecht gescheitert ist.

Heute kamen wieder vermehrt Bilder von Pornodarstellerinnen in meinen Kopf. Ein Automatismus, der wirklich durch konsequenten Entzug verklingen muss. Zum Rückfall ist es nicht weit, das weiß ich. Ein Klick und ich bin rückfällig. Ich muss aufpassen, was ich mir anschaue. Trigger sind überall. Gerade der Boulevard ist nur so von Sex geprägt und im Fernsehen meide ich RTL und co. schon länger. Mein Gehirn ist noch zu sehr wie ein Schwamm, der etwas ausgetrocknet ist. Sexistisches Material wird schnell aufgesogen. Selbst draußen, wenn einige Frauen ziemlich sexy in ihren Jeans wirken. Meine alten Pornodarstellerinnen hatten anfangs auch sexy in ihren Jeans gewirkt.

Auch ist im Reboot nicht alles rosig. Das Leben ist nicht automatisch nur noch toll, nur weil ich mich sexuell unter Kontrolle habe. Zur Zeit habe ich trotz strengem Reboot eine Phase auf der Arbeit, wo ich im Strahl kotzen könnte. Das ist schon anstrengend da durchzugehen und es auszuhalten und auch das Potenzial darin zu sehen, dass ich in solchen Phasen gut wachsen kann.

Trotz allem halte ich durch! Ich möchte keinen Rückfall! Ein Rückfall macht nichts besser und verschlimmert meine Situation eher. Mich kann nur ein ziemlich dummer Leichtsinn zum Rückfall führen. Ich fühle mich durch die geschafften Tage gestärkt und bin weiter sehr motiviert, mein Projekt zu beenden. Tschakka!!  Smile


RE: Ich versuche mal das Projekt - heinrich66 - 20.11.2018

Das hast du gut formuliert. Diese Trigger hat wahrscheinlich jeder Ex-Süchtige (Alkohol, Zigaretten, Kaufrausch). Wichtig ist es, damit zu leben, sie zu genießen, falls sie einem zufällig unterkommen, aber nicht danach zu suchen und nicht unfreiwillig daran hängenzubleiben und die Versuchung exzessiv auszuleben.
Wie gesagt ... um die 50 Tage sind meine Rekorde, möchte diesmal unbedingt 90.
Geben wir uns gegenseitig Kraft!
Alles Gute!
Heinrich


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 21.11.2018

Tag 27

Danke dir, heinrich66. Shy  Dir wünsche ich natürlich auch alles Gute, und dass dein Vorhaben hier gelingt.

(20.11.2018, 20:23)heinrich66 schrieb: Diese Trigger hat wahrscheinlich jeder Ex-Süchtige (Alkohol, Zigaretten, Kaufrausch).

Vorallem hat die ein Süchtiger. Ich hatte in meinem Projekt hier gemerkt, dass ich auch nach Triggern gesucht hatte. In meinem Kopf war verankert, dass ich jetzt unbedingt sexuelle Erregung brauche.

Das selbe hatte ich bis letztes Jahr auch mit den Zigaretten. Das Gefühl, ich muss jetzt eine rauchen. Dieses Jahr bin ich davon los. Ich hatte nur am Anfang des Jahres einen 4tägigen Rückfall. Seitdem habe ich es durchgezogen. Auch die beliebten Stellen, wo ich letztes Jahr immer eine rauchen musste, nehme ich nicht mehr so wahr. Es juckt mich nicht mehr. Wenn ich mir gerade vorstelle eine zu rauchen, wird mir schon innerlich schlecht und auch das Schwindelgefühl möchte ich nicht haben. Anfangs habe ich noch bei Gesellschaften mitgeraucht, wenn auch Alkohol mit im Spiel war. Aber selbst das habe ich seit einigen Monaten nicht mehr gemacht. Die Versuchung war schon noch da mir einfach eine Zigarette zu schnorren, aber ich hatte es trotz Alkohol sein gelassen. Das fand ich schon richtig stark, dass ich mich der Zigarette immer mehr entferne und in mir mehr verfestigt wurde, dass ich es nicht brauche. Zigaretten triggern mich nicht so, dass ich dadurch rückfällig werde. Ich kann eine rauchen und dann ist es wieder gut. Sexuelle Trigger sind für mich eine ganz andere Hausnummer. Die können mich sehr leicht rückfällig werden lassen. Und ich möchte es nicht provozieren.

Kaufsucht hatte ich früher auch irgendwie. Ich musste oft DVDs oder CDs kaufen. Habe mich da von Neuheiten auch leicht triggern lassen. Aber dazu hatte ich vor ein paar Jahren meine Einstellung geändert und brauche solchen unnötigen Zusatzkram nicht mehr. Den ich ab einer gewissen Anzahl eh nicht mehr konsumieren kann und mir unnötig viel Platz weg nimmt.

Mit Alkohol hatte ich nie Probleme. Ich kann alleine keinen Alkohol trinken. Mein Ex-Stiefvater war Alkoholiker und sein Anblick und Zustand war widerlich. Ein Bild, wie ich mich nicht sehen kann. Hatte deswegen Alkohol auch verabscheut. Aber in jungen Jahren, wo Alkohol mit Freunden interessant wurde, habe ich schon ziemlich Weise gedacht. Ich werde nicht wegen meinem Ex-Stiefvater auf Alkohol verzichten. Diese Macht bekommt er nicht in meinem Leben. Aber ich trinke nur in Gesellschaft oder bei gemütlicher Zweisamkeit.

(20.11.2018, 20:23)heinrich66 schrieb: Wichtig ist es, damit zu leben, sie zu genießen, falls sie einem zufällig unterkommen, aber nicht danach zu suchen und nicht unfreiwillig daran hängenzubleiben und die Versuchung exzessiv auszuleben.

Genau das ist auch für mich die Krönung. Deswegen verzichte ich auch nicht auf Alkohol und auch nicht krampfhaft auf Zigaretten. Wenn ich das Gefühl habe es in der Gesellschaft gerne zu konsumieren, dann mache ich es auch. Aber nur dann. Der Wunsch ist aber da, die Zigaretten irgendwann ganz auszulöschen. Es ist ja mittlerweile schon selten geworden.

Wie ist es mit Erotik? Den möchte ich mir auch nicht verbieten. Es soll in einer schönen Zweisamkeit stattfinden. Nicht alleine und vorallem nicht mit pornographischem Material.

(20.11.2018, 20:23)heinrich66 schrieb: Wie gesagt ... um die 50 Tage sind meine Rekorde, möchte diesmal unbedingt 90.

50 Tage ist schon mal eine gute Anzahl. Meine höchste Zahl war, wie oben geschrieben, 36 Tage. Aber die möchte ich gar nicht erwähnen, weil mir die Qualität des Reboot mittlerweile wichtiger geworden. Die 36 Tage waren qualitativ bei weitem nicht so gut wie die Tage in meiner jetzigen Phase.

Wie geht es mir sonst so?: Gut!  Smile  Die schwierigen Phase der letzten Tage auf der Arbeiten haben sich in Luft aufgelöst. Es läuft wieder super. Die Probleme sind beseitigt und ich bin motiviert das nächste Projekt mit seinen Problemen anzugehen.

Auch macht es mich Stolz, dass ich trotz der miesen Zwischenstimmung gut ohne Pornos ausgekommen bin. Dass ich keinen Orgasmus brauchte, um meine Gefühlswelt künstlich nach oben zu pushen, oder um meinen Frust zu betäuben. Es hätte mich nach dem kurzen Hoch eh noch tiefer in die Krise gedrückt. Diese Erfahrung habe ich in meinem Projekt schon oft genug gemacht. Dazu braucht es keinen neuen Rückfall, um es nochmal zu spüren. Ich möchte, die Enttäuschung, meinen Selbstwertverlust und die Rückfall-Depression nicht mehr erleben. 


RE: Ich versuche mal das Projekt - heinrich66 - 21.11.2018

Genau dafür wünsche ich dir weiter viel Kraft und Energie!

Und auch den Erfolg sollst du genießen können. Belohne dich mit Lob und etwas anderem als dem, das hier unser aller Problem darstellt.

Alles Gute!!!!

Heinrich


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 10.12.2018

Hallo liebe Mitleidenden!

Ich melde mich nochmal, nachdem ich durch den Wind war und meinen Kurs verloren hatte.

Das Problem war meine Arbeitsstelle, die mich aus dem nichts mit Veränderungen konfrontiert hatte. Ich wusste nicht mehr wohin mit mir.

Mein Chef kam zu mir, wollte mit mir einen Kaffee trinken und mit mir reden. Ich dachte schon, es ging wieder um bevorstehende Aufgaben und welche Aufgaben ich da übernehmen soll. Nein, darum ging es diesmal nicht. Der Chef über meinem Chef braucht einen Mann in einem anderen Aufgabengebiet und mein Chef lässt mich einfach ziehen. Erst plant er über Wochen und Monate mit mir, dass ich wichtige Aufgaben bei uns übernehmen soll, weil zwei Leute bei uns in Zukunft diese Aufgaben abgeben werden, und dann bin ich plötzlich ganz raus aus dem Thema. Und das Gespräch war am Freitag Nachmittag vor dem Wochenende, das ich komplett für mich allein hatte.

Ich wusste nicht, ob ich mich freuen soll, traurig sein soll, enttäuscht sein soll, stolz sein soll, Angst haben soll, erleichtert sein soll, ... Und damit war ich dann erstmal allein.

Das Wochenende hatte ich wie gesagt komplett zu meiner freien Verfügung. Der alte Burnham wäre 100% zum Saunaclub gefahren und hätte sich an den Reizen gesuhlt und viel geraucht. Die Gedanken waren auch ziemlich präsent. Ich musste mir auch erstmal anschauen, wer denn da wäre. Zack - kein sauberer Tag mehr - und kein Kreuz verdient. Tag ist jetzt eh versaut. Hinfahren oder nicht? Da habe ich erstmal einen Rückfall hingenommen, um wieder klar denken zu können. Danach war wieder klar, dass ich natürlich nicht hinfahre. Am Samstag morgen das gleiche Theater. Ich war sowas von spitz und wollte da hin. Rückfall hingenommen und danach war ich wieder zum Glück auf Kurs. Der Rest des Wochenendes und die folgende Woche konnte ich wieder meinem "Wunschweg" folgen.

Am Wochenende darauf, war ich bei meiner Beziehung, die mir eine Lumi Lumi Massage gegeben hatte. Nur die Rückseite. Die Vorderseite wird sie nächste Woche lernen und möchte mir das ganze Programm am Ende des Jahres geben.

Da sie es beruflich machen möchte, hat sie alles so vorbereitet, als wäre ich ein Gast. Ich muss sagen, sie hat es wirklich toll gemacht. Auch war der Raum mit Kerzen stimmungsvoll hergerichtet. Die Massage war toll, auch wenn sie nur halb war.

Ich bin bis zum nächsten Tag bei ihr geblieben. Haben im selben Bett geschlafen und gekuschelt. Aber Sex gab es nicht. Erregt war ich trotzdem. Hatte am nächsten morgen auch etwas Schmerzen deswegen. Aber die sind nach einer Weile wieder verklungen. Den Druck konnte ich an dem Tag noch unter Kontrolle halten. Aber nach geglückten 10 Tagen hatte ich den Kurs nicht mehr aufrecht erhalten können.

Es ist verflixt, dass es so schwierig bei mir ist, den Kurs beizubehalten, wenn der Wurm drin ist. Deswegen konnte ich hier auch nicht mehr weiterschreiben. Ich musste mich erstmal wieder auf Kurs bringen. Zeit und Ruhe hatte ich die Tage auch nicht gehabt.

Und auf der Arbeit ging es dann ziemlich schnell. Paar Tage später hatte ich schon das Gespräch mit dem Big-Boss. Ich bin jetzt im Außendienst tätig, habe eine Gehaltserhöhung bekommen und dazu noch einen Dienstwagen.

Um mich wieder einzunorden ist es wichtig an die tollen 28 saubere Tage zu denken. Da möchte ich wieder hinkommen. Es war so ein erhabenes Gefühl, diese Stärke zu haben.


RE: Ich versuche mal das Projekt - heinrich66 - 10.12.2018

Lieber Burnham!

Ich wünsche dir, diesen Kurs weiter aufrecht erhalten zu können.
Wie man an deiner positiven beruflichen Wende sieht, kann sie das Negative ins Positive wenden.
So wird das auch im Privaten und in dem Bereich, das unser aller Problem darstellt, immer besser werden.

Alles Gute!

Heinrich


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 10.12.2018

Tag 5

Danke dir lieber Heinrich!   Smile

Es ist schon krass, was ein 4-Wochen-Hard-Mode ausgemacht hat. Tolles Selbstbewusstsein, neue Tanzpartnerin, neues Auto und mehr Geld.

Ist natürlich weit hergeholt, wenn es nur an den tollen 4 Woche  gelegen hat. Smile Aber irgendwie glaube ich an ein Karma bei der ganzen Geschichte. Wie oft habe ich hier geschrieben, dass nach einem Rückfall vieles schief gelaufen ist und ich extrem ins schleudern gekommen bin.

Deswegen darf ich jetzt bloß nicht leichtsinnig werden. Ich habe so viel zu tun, dass ich für den ganzen Sex-Kram keine Zeit und Kraft verschwenden darf. Sonst kann ich wieder ziemlich ins rotieren kommen. Und das möchte ich nicht. Ich möchte ein gradliniges Leben führen, wo ich mich persönlich weiter entwickeln kann und meinen inneren Frieden finde. Nur so habe ich viel Energie, um alles auf die Reihe zu bekommen.

Die Tagebücher meiner Mitstreiter hier helfen mir, mein Bewusstsein auf die Wichtigkeit zu lenken, den Reboot weiter ernsthaft zu betreiben. Ich merke bei mir, dass ich durch die Rückfälle den Faden verloren habe und dazu neige leichtfertig zu werden. Gestern musste ich extrem kämpfen und heute spüre ich auch, dass ein leichter Trigger mein Rückfall wäre. Ich muss von Tag zu Tag denken. Jetzt zählt nur heute. Ich motiviere mich dadurch, dass der Tag nicht mehr lange andauert und die 2 Stunden kein Rückfall wert sind. Das Kreuz (positive Wertung für einen sauberen Tag) möchte ich mir nicht versauen. Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn ich mir morgens selbstbewusst mit einem "Yes!" ein Kreuz auf mein Kalender mache. Ärgerlich ist, dass ich ganz knapp meinen ersten sauberen Monat, seit dem ich wichsen kann, verpasst habe. Und dieser Monat kann auch nicht mehr sauber beendet werden.

Außerdem ist mir weiterhin bewusst, wie wichtig es für mich ist, dass ich eine sehr strenge und eindeutige Regel habe, wann es ein Kreuz gibt. Als ich beim letzten Rückfall nach Bildern gesucht hatte, um mich natürlich zu erregen, kam die Überlegung, ab wann es denn als Rückfall zählt. Wenn ich bis zu einem gewissen Punkt gehe, könnte ich es doch als Nicht-Rückfall werten. Da merkte ich schon, dass mein Gehirn jeden Versuch unternimmt, um an erregendes Material zu kommen. Ich war am überlegen, ob ich die Rückfallgrenze austricksen könnte.

Mit diesen Gedanken hätte ich bestimmt irgendetwas gefunden, um mich noch "zu retten". Aber ich brauchte nur eine Frage zu stellen und ich hatte verloren: Ist dieser Tag noch als sauber zu bewerten? Bei dieser Frage habe ich keine Chance. Es war natürlich eindeutig kein sauberer Tag mehr und daher als Rückfall zu bewerten.

Mein Projekt ist erst beendet, wenn ich 90 saubere Tage am Stück hinbekomme.

Meine jetzige Situation macht es mir nicht gerade leichter. Ich fühle mich aufgewertet. Der Mehrverdienst würde im Saunaclub erstmal nicht so sehr ins Gewicht fallen. Das Verlangen nach Sex und eine Frau haben zu wollen steigert sich. Unterwegs gibt es viele Trigger. Auch habe ich auswärts mit einigen attraktiven Frauen zu tun. Mein Kollege, der mich gerade mit anlernt, ist da extrem. Er sieht jeden geilen Hintern, bewertet Frauen und muss das auch noch kommentieren. Da möchte ich doch nicht hin. Ich bin froh, dass ich mein Projekt hier am laufen habe. Die sexistische Schiene ist so nah und so verführerisch. Ohne dieses Projekt wäre ich im absoluten Sex-Sumpf angekommen. Jeden Tag Porno und an einigen Wochenenden im Saunaclub.

Es ist so scheiße, dass ich so zerrissen bin und nicht einfach gradlinig gut denken kann und super motiviert an die ganzen fördernden Sachen rangehe. Ich muss mich noch weiterhin sehr zusammenreißen und kämpfen, um mein Paradies zu erreichen. Das Paradies ist so nah, aber die Hölle auch.