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RE: Ich versuche mal das Projekt - RedBlob - 11.12.2018

Hey Burnham!
Es freut mich, dass du wieder hier ins Forum gefunden hast.
Viele von uns haben etwas gemeinsam:
Wenn es schlecht läuft, ist man nicht im Forum aktiv. Welches von beidem zu was führst sei dahin gestellt.

Du sagst das Paradies ist so nah. Du hast alle positiven Aspekte des Rebootes im Kopf. Du weißt, wie schlecht die Pornos und Saunaclubs für dein Leben sind.
Welche Gedanken treiben dich in den Rückfall? Was ist stärker als das Paradies, dass dich verführt? Pornos sind keine Verführung. Es gibt keine positiven Aspekte an Pornos.
Flucht vor Emotionen? Du sagst, du wusstest nicht, wie du dich nach dem Gespräch fühlen solltest. Aber bewusst mit deinen Emotionen auseinander gesetzt hast du dich dann auch nicht. Pornos schieben diese Auseinandersetzung auf. Bis man sie dann vielleicht sogar vergisst.

Du sagst du machst ein Kreuz für jeden erfolgreichen Tag. Welche Gedanken, lassen dich in Kauf nehmen, dass du am nächsten Tag kein Kreuz machen kannst?

Wenn du das nächste Mal hin- und hergerissen bist, zwischen Erfolg und Niederlage, können folgende Fragen dir vielleicht helfen:

- Wird das Nachgeben dieser Versuchung mir langfristige Befriedigung verschaffen?

- Kann der süchtige Teil meines Gehirn mich dazu bringen, gegen meinen Willen zu handeln?

- Ist da ein Teil in mir, der vom Pc weggehen will?

- Habe ich die Entscheidung, dem Teil zu folgen, der Weggehen will?

- Werde ich mich morgen besser fühlen, wenn ich dem Teil folge, der Weggehen will?

- Übernehme ich 100%ige Verantwortung für mein Handeln oder habe ich Ausreden/Entschuldigungen?

Beantworte diese Fragen bewusst in solchen Momenten. Das kann viel helfen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und hoffe, dass du bald dein Paradies findest!
RedBlob


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 16.12.2018

Hallo RedBlob!

Danke für deine Einschätzung!  Shy

Mir gefallen deine Gedanken. Auch deine Reflexion in deinem Tagebuch. Erinnert mich auch etwas an mich. In dem Alter hatte ich auch ziemlich gute Gedanken und weise Einsichten. Leider hatte ich die in den Mühlen des Alltags und meines unkontrollierten Sexualverhaltens nicht mehr weiterverfolgt und sogar wieder verloren. Natürlich bleibt die gute Arbeit weiter in Bestand, nur konnte ich diese leider nicht mehr so weiterleben. Somit wurde ich auch immer mehr fremdbestimmt. Bis zu meinem Burn-out Mitte der 30er. Danach kam wieder eine gute Phase mit neuen guten Gedanken und weisen Einsichten. Auch diese konnte ich irgendwann nicht mehr weiterverfolgen, wegen "Liebe", Alltag und wieder meinem unkontrollierten Sexualverhalten. Jetzt bin ich auf dem Weg auf Mitte 40. Wieder mit sehr vielen neuen guten Gedanken und weisen Einsichten. Mein Alltag ist wieder ziemlich stressig, meine Ruhephasen nehmen zurzeit leider wenig Raum ein. Mein Sexualverhalten ist leider noch nicht geheilt. Aber wenigstens habe ich die Einsicht, dass dieser Punkt mein Leben in eine extreme Schieflage gebracht hatte. Gerade dieser Monat macht mir zu schaffen. Wie Schokiprinz in seinem Tagebuch schrieb, liegt es wohl auch an dieser leicht depressiven Zeit. Meine schönen Spaziergänge in der Sonne fehlen mir. Diese hatten mir auch ziemlich viel Ruhe und Kraft für meinen 4wöchigen Hard-Mode gegeben. Es fühlte sich super an. Nur jetzt bin ich wieder aus dem Tritt gekommen. Fühle mich zwar gerade wieder gut. Nur weiß ich leider, dass diese Stimmungslage von einer Sekunde auf die andere wieder kippen kann.

Diesen schweren Monat möchte ich dazu nutzen, wieder auf Kurs zu kommen und mit Elan zum neuen Jahr starten zu können. Natürlich gilt es auch in diesem Monat mich so hinzubekommen, dass ich mein Glück weiterhin außerhalb des krankhaften Sexualverhaltens finde.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Es freut mich, dass du wieder hier ins Forum gefunden hast.
Viele von uns haben etwas gemeinsam:
Wenn es schlecht läuft, ist man nicht im Forum aktiv. Welches von beidem zu was führst sei dahin gestellt.

Ich bin ja eigentlich jeden Tag hier drin und lese fleißig mit. Als Moderator muss ich ja auch mal zwischendurch die Spammer rausfischen. Bei euch brauche ich zum Glück nicht einzugreifen. Es ist alles super freundlich, niveauvoll und gesittet hier!  Smile  Wenn ich mich nicht so gut fühle, dann möchte ich auch erstmal nur lesen. Wie ich schon einmal geschrieben hatte, möchte ich mein Tagebuch nicht zu sehr in die negative Schiene schreiben. Ich möchte lieber mich und andere motivieren den positiven Weg zu finden und auch zu gehen.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Du sagst das Paradies ist so nah. Du hast alle positiven Aspekte des Rebootes im Kopf. Du weißt, wie schlecht die Pornos und Saunaclubs für dein Leben sind.

Ja, ich kenne viele Seiten. Habe sie alle erlebt. Alle haben ihren Reiz. Alle locken mich. Sie wollen mich zerreißen. Wenn ich komplett alles haben möchte, dann zerreißt es mich auch. Es hat mich ja im Grunde schon zerrissen. Wie ich schon einmal geschrieben hatte, muss ich mich für eine Seite entscheiden, um ein zufriedenes Leben leben und geistig weiter wachsen zu können. Welche Seite es nur sein kann ist klar.

Pornos und das krankhafte Sexualverhalten wollen auch vieles vertuschen. Viele Probleme ausblenden. Und diese kommen alle mit geballter Kraft zurück. Das bleibt auch mir nicht erspart. Irgendwann bin ich so am rotieren, dass ich etwas positives brauche. Ich muss weiter hart arbeiten, um nicht den Sex für das positive zu nutzen.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Welche Gedanken treiben dich in den Rückfall? Was ist stärker als das Paradies, dass dich verführt? Pornos sind keine Verführung. Es gibt keine positiven Aspekte an Pornos.

Zu viele Gedanken. Die dunkle Seite hat ihren Reiz. Jeder von uns hat eine helle und eine dunkle Seite. Jeder ist neugierig auf unbekanntes. Der klare Menschenverstand muss da im Vorfeld aktiviert werden. Schon weit bevor Pornos eine Option sein können. Genau das sehe ich gerade als meine Aufgabe.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Flucht vor Emotionen? Du sagst, du wusstest nicht, wie du dich nach dem Gespräch fühlen solltest. Aber bewusst mit deinen Emotionen auseinander gesetzt hast du dich dann auch nicht. Pornos schieben diese Auseinandersetzung auf. Bis man sie dann vielleicht sogar vergisst.

Im Grunde kann man alles als Ausrede benutzen. Es könnte Flucht vor Emotionen sein. Oder das Ausleben von Emotionen. Vielleicht wollte ich es feiern und mich belohnen. Ich habe es aber selbst durch Porno gestoppt. Aber das kann auch keine Lösung sein, weil ich sonst, wie Schokiprinz uns öfters warnt, in ein anderes Muster verfalle. Ohne Saunaclub brauche ich keine Pornos und habe auch keinen Grund mir Pornos anzuschauen. Der Porno hat mich dieses Jahr daran gehindert zum Saunaclub zu gehen. Ich bin schon froh, dass ich das Problem auf diese eine Location beschränken kann.

Durch dieses "Nichtfeiern" ist etwas zurückgeblieben, das mich in den Folgetagen nicht auf Kurs bringen ließ.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Du sagst du machst ein Kreuz für jeden erfolgreichen Tag. Welche Gedanken, lassen dich in Kauf nehmen, dass du am nächsten Tag kein Kreuz machen kannst?

Ich denke die Überheblichkeit, dass man ja wieder von Null anfangen kann. Der Folgetag kann wieder ein sauberer werden und eine neue erfolgreiche Serie kann gestartet werden. Ich weiß, dass es Mist ist.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Wenn du das nächste Mal hin- und hergerissen bist, zwischen Erfolg und Niederlage, können folgende Fragen dir vielleicht helfen:

- Wird das Nachgeben dieser Versuchung mir langfristige Befriedigung verschaffen?

Dieser Gedanke hat mich auch oft gerettet und hat mich auch vom Saunaclub fern gehalten. Vorgestern war auch wieder so ein Tag. Ich konnte es noch stoppen und habe dann wahrgenommen, dass es doch jetzt geil ist, so viel Zeit für etwas anderes zu haben. Ich habe mir den Abend vorgestellt, wie es wäre, wenn ich mich auf den Weg zum Saunaclub gemacht hätte. Jetzt wäre ich losgefahren. Jetzt wäre ich da. Was hätte ich jetzt gemacht? Und fand es schön, dass ich mich einfach nur hingelegt hatte. Ich war auch sehr müde gewesen und dieser Besuch hätte mich wieder ziemlich an meine Grenzen gebracht. Sex und Pornos sind wie Aufputschmittel. Sie verdrängen meine Müdigkeit. Ich bin auch dann schnell eingeschlafen und konnte meinen extrem benötigten Schlaf nehmen.

Bei meinen Gedanken, was ich denn im Saunclub jetzt gerade gemacht hätte, fand ich diese Bilder sehr sinnlos und erbärmlich. Das Geld was ich erspart habe, möchte ich für Essen und Geschenke ausgeben, um mir vor Augen zu halten, was ich mit dem Geld im "wahren" Leben erreichen kann.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: - Kann der süchtige Teil meines Gehirn mich dazu bringen, gegen meinen Willen zu handeln?

Eigentlich nicht. Ich würde es bei mir so beschreiben, dass sich mein Wille ändert. Deswegen möchte ich diesen Monat dazu nutzen, um mir klar zu werden, was denn mein Wille ist. Und dieser Wille muss gestärkt werden, damit er sich nicht immer wieder bei verschieden Situationen ändert. Ich möchte gradlinig werden.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: - Ist da ein Teil in mir, der vom Pc weggehen will?

PC ist ja im Grunde nichts böses. Ich möchte den Porno auch nicht mit dem PC in Verbindung bringen. Ich mache auch viele schöne Sachen am PC. Wie diesen Text zu verfassen. Aber die Medien im Allgemeinen sollten mit Vorsicht konsumiert werden. Der Ausgleich im wahren Leben darf nicht fehlen. Genau das ist es was mich noch zum stolpern bringt. Der Porno ist bei mir meist die Spitze vom Eisberg meiner unzufriedenen Situation. Dagegen muss ich weiter vorgehen.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: - Habe ich die Entscheidung, dem Teil zu folgen, der Weggehen will?

Ja. Da kommt die Willensstärke ins Spiel. Die bei mir Phasenweise schon gut ist. Mir fehlt da noch der letzte Kick. Das muss ich mir eingestehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die 90 Tage erst schaffe, wenn ich wirklich für diese Änderung in meinem Leben bereit bin. Auf der einen Seite nervig, auf der anderen Seite möchte ich die 90 Tage auch nicht einfach nur so schaffen. Ich möchte schon als anderer Mensch aus dem Projekt herauskommen.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: - Werde ich mich morgen besser fühlen, wenn ich dem Teil folge, der Weggehen will?

Der Gedanke hat mir sehr geholfen, wenn es am Abend wieder in die andere Richtung kippen wollte. Und jeder saubere Tag ist ein gutes Gefühl und macht mich stärker. Die Rückfälle darf ich dadurch nicht bagatellisieren. Weil jeder Rückfall macht mich wieder schwächer. Es macht mich leider sogar mehr schwächer als die positiven Tage mich stärker machen.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: - Übernehme ich 100%ige Verantwortung für mein Handeln oder habe ich Ausreden/Entschuldigungen?

Das mache ich. Ich suche zwar nach Gründen. Aber ich nehme jede Verantwortung auf mich. Jeder Rückfall ist bewusst. Er ist zwar sehr schwach, aber bewusst entschieden. Ich möchte auch kein Opfer sein. Ich habe mein tun schon selbst in meiner Hand. Mir ist aber bewusst, dass ich schwache Momente habe, die ich abstellen möchte/muss. Ich habe viele Jahre nicht darauf geachtet. Es ist so fest in mir drin, dass ich noch eine Weile brauche, um da raus zu kommen. Gerade fühle ich mich gut. Das muss ich bewusst wahrnehmen.

(11.12.2018, 09:04)RedBlob schrieb: Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und hoffe, dass du bald dein Paradies findest!
RedBlob

Danke dir. Das selbe wünsche ich dir und uns allen natürlich auch!

LG Burnham


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 18.12.2018

Ich bin wieder auf Kurs!

Kann einfach nicht wahr sein, dass ich mich wieder umhauen lassen habe. Bis letzten Freitag war alles haarscharf. Seit Samstag läuft es wieder. Den letzten Rückfall habe ich auch als Waffe benutzt, um "schlimmeres" zu verhindern. Es ist mir dadurch geglückt, auch konnte ich dadurch mein Tohuwabohu endlich wieder auf Null runterfahren. Das war mir erstmal wichtig, um mich mit klarem Kopf wieder meinem Projekt hier kümmern zu können.

Die Situation hat mir deutlich gezeigt, dass ich weiter bewusst an mein Wohlbefinden arbeiten muss. Weiterhin muss mir im Vorfeld klar sein, was ich möchte und was nicht. Es kann nicht sein, dass ich anfange zu überlegen, wenn ich mich gerade überfordert und geil fühle. Dann ist es meist eh schon zu spät und mir bleibt nur noch die Notbremse "Rückfall mit erotischem Material". Das ist ein Muster, das ich nicht weiter haben möchte.

Als ich heute beim Kunden fertig war, durfte ich schon zur Mittagszeit frei machen. Viel Zeit, die mir plötzlich unkontrolliert zur Verfügung gestellt wurde. Ich bin erstmal in dem Ort geblieben und habe mir diesen angeschaut. Mir unbekannte Orte anzuschauen macht mir viel Spaß. Ich entdecke halt gerne neues. Dadurch habe ich noch nützliche Sachen gefunden, die ich kaufen konnte. In einer Kirche habe ich eine Dankeskerze angezündet. Seit letztem Jahr habe ich mir angewöhnt in Kirchen reinzugehen und eine Kerze anzuzünden. Shy  Es fühlt ich gut an. Runde bei der Spende auch gerne auf.

Ich fühle auch viel Dankbarkeit, wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, nachdem ich im freien Fall nach unten war. Gerade geht es mir ziemlich gut und ich nehme es bewusst als nicht selbstverständlich war.

Nach dem Ort-Aufenthalt bin ich noch ein Geschenk für meinen Sohn suchen gefahren. Auf der Arbeit musste ich noch etwas klären und bin dann, obwohl ich frei hatte, noch dahin gefahren. Alles entspannt. Zum Friseur konnte ich auch noch gehen. Gleich gehe ich noch tanzen.

Es ist krass, was es mit mir macht und was ich schaffe, wenn ich mich von dem kranken Sexualverhalten fernhalte. Ich habe dann wirklich Zeit. Und das Glück hat mir heute natürlich auch in die Karten gespielt. Aber wenn ich auf der Sex-/Pornoschiene wäre, wäre mein Nachmittag ganz sicher anders abgelaufen.

Toller Tag, den ich mir heute auf keinen Fall versauen werde! Und morgen früh mache ich zufrieden ein Kreuz! X Smile


RE: Ich versuche mal das Projekt - RedBlob - 19.12.2018

Hey Burnham!
Es freut mich, dass du wieder auf Kurs bist. Du kannst die aktuelle Situation, in der du auf Null "runtergefahren bist", wirklich gut für den Reboot nutzen.
Ein freier, fokussierter Kopf ist eine perfekte Grundlage.
Dabei musst du dir aber natürlich jetzt schon bewusst machen: Es wird irgendwann wieder Tohuwabohu geben. Sachen werden schief laufen. Du wirst dich schlecht fühlen. Der Suchtdruck wird kommen. Aber du kannst das schaffen.
Ich finde ein Teil des Rebootes ist es, zu merken und zu akzeptieren, dass Schmerz, Trauer, Wut, Verzweiflung, Enttäuschung und Fehlschläge Teile eines NORMALEN Lebens sind.
(18.12.2018, 18:12)Burnham schrieb: Ich fühle auch viel Dankbarkeit, wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, nachdem ich im freien Fall nach unten war. Gerade geht es mir ziemlich gut und ich nehme es bewusst als nicht selbstverständlich war.
Das ist meiner Meinung nach auch der richtige Ansatz. Es nicht als selbstverständlich warnehmen Smile Man hat nicht immer das Glück sich gut zu fühlen und zufrieden zu sein. Man sollte es genießen Smile

(18.12.2018, 18:12)Burnham schrieb: Toller Tag, den ich mir heute auf keinen Fall versauen werde! Und morgen früh mache ich zufrieden ein Kreuz! X
Das freut mich sehr Smile
Weiterhin viel Erfolg Burnham! Du hast die richige Einstellung!
RedBlob


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 22.12.2018

1 Woche

Eine Woche Hard-Mode sind wieder hinter mir. Es fühlt sich gut an. Auch insgesamt bin ich froh, dass ich dieses Projekt überhaupt führe. Ist zwar ärgerlich, dass ich es bisher noch nicht beenden konnte und dass es durch meinen letzten Rückfall wieder verlängert hat. Aber wo wäre ich jetzt, wenn ich das Projekt nicht angegangen hätte?

Gerade morgens ist es bei mir am schwersten. Nicht deswegen, dass ich den extremen Drang hätte rückfällig zu werden, sondern, dass ich morgens viele erotische Gedanken habe. Das nervt mich schon.

Durch Zufall war genau das bei einigen Threads hier Thema gewesen. So dass es mir auch mehr bewusst wurde, dass ich meine Gedanken in den Griff bekommen muss und dass ich lernen muss, meine Gedanken in die Bahnen zu lenken, wo ich die hinhaben möchte. Dazu gibt es einen Text aus dem Talmud:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.



Danke für deine Worte, RedBlob!  Shy

(19.12.2018, 12:46)RedBlob schrieb: Du kannst die aktuelle Situation, in der du auf Null "runtergefahren bist", wirklich gut für den Reboot nutzen.
Ein freier, fokussierter Kopf ist eine perfekte Grundlage.

Das ist für mich auch irgendwie wichtig, dass ich mit einem guten Gefühl wieder in mein Projekt eintauche. Ist zwar nicht ganz des Pudels Kern. Nur mir fällt es nach einer Rückfallphase schwer, mich zu fokusieren, wenn ich die Tage rumeiere und meine Gedanken noch mit mir in der sexistischen Schiene kämpfen. Da nehme ich den Rückfall lieber dann auch bewusst wahr, um damit auch besser abschließen zu können.

(19.12.2018, 12:46)RedBlob schrieb: Dabei musst du dir aber natürlich jetzt schon bewusst machen: Es wird irgendwann wieder Tohuwabohu geben. Sachen werden schief laufen. Du wirst dich schlecht fühlen. Der Suchtdruck wird kommen.

Deswegen muss ich mein Leben auch so gestalten, dass ich gestärkt gegen das Tohuwabohu angehen kann. In dem ich meinen benötigten Schlaf nehme, meine Aufgaben erledige, mich nicht so viel von Medien ablenken lasse, meine Hobbies mit Freude nachgehe, mich mit wohltuenden Menschen umgebe, meditiere (das habe ich leider noch nicht integriert, weiß aber wie wohltuend das ist), meine Gedanken bewusst positiv halte, usw...

(19.12.2018, 12:46)RedBlob schrieb: Ich finde ein Teil des Rebootes ist es, zu merken und zu akzeptieren, dass Schmerz, Trauer, Wut, Verzweiflung, Enttäuschung und Fehlschläge Teile eines NORMALEN Lebens sind.

Das stimmt. Durch den Reboot wird es noch mehr bewusst. Aber es sind ja nicht nur die "negativen" Gefühle, die mich zum Rückfall geführt haben. Es waren auch zu gleichen Teilen die "positiven" Gefühle. Ich wollte ja exzessiv feiern. Ich wollte mich belohnen. Nicht mit Pornos. Eben mit dem scheiß Saunaclub. Und um das zu verhindern, hatte ich keine andere Waffe als den Porno.

(19.12.2018, 12:46)RedBlob schrieb: Du hast die richige Einstellung

Danke.  Smile  Das hatten auch schon andere geschrieben und trotzdem lesen müssen, dass ich noch nicht gefestigt bin.  Confused  Wie ich gerne sage: die Gedanken und Einstellungen sind als Basis wichtig. Aber was zählt ist die Handlung.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 31.12.2018

Hallo liebe Mitleidenden,

das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, dass lange so dahingedümpelt ist bei mir und in den letzten Monaten nochmal richtig Fahrt aufgenommen hatte. Die extremen Jahre 2016 und 2017 hatten schon Kraft gekostet, so dass ich erstmal auf neue Impulse verzichten wollte und mich auf einem guten Level stellen wollte. Dieses Vorhaben ist mir nicht ganz geglückt. Vor allem, dass ich mein Projekt nicht in den Griff bekommen habe, enttäuscht mich. Man könnte fast von einem verloren Jahr sprechen, wenn die letzten Monate nicht gewesen wären.

Die Titel von meinen beiden Mitstreitern Schokiprinz und phoenix bewegten meine letzten 3 Monate.

"Das Ziel ist der Weg": Mein Ziel bleibt hier natürlich auch, dass ich mein Projekt beende. Aber es kommt auf den Weg an, den ich auch nach meinem Projekt weiter gehen möchte. Ich habe es in diesem Jahr schon sehr oft erlebt, dass es einfach toll ist, seinen Weg gehen zu können. Es fühlt sich richtig an, ich fühlte mich frei, Stärke und Selbstbewusstsein kehrten zurück und wurden mehr. Das ewige Ziel muss sein, dass ich auf diesem Weg weiter gehen möchte. Nicht nur möchte, sondern auch konsequent gehe. Dieser Weg ist nicht nur toll und schön, sondern er bringt auch Veränderung. Dazu muss man auch bereit sein. Zu oft bin ich in diesem Jahr von dem Weg wieder runtergegangen. Das ärgert mich, dass ich es in diesem Jahr nicht geschafft habe, auf dem Weg zu bleiben. Zu oft habe ich eine andere Abzweigung genommen, obwohl mir eigentlich klar war, dass jetzt der steinige nicht so schöne Weg der richtige Weg ist. So dümpel ich immer noch im Irrgarten herum und bin weiterhin weit weg von meinem 90-Tage-Tor. Das was es so schwierig macht, ist, dass ich von dem schönen Weg weiß und dass ich erkenne, wann ich auf dem Weg bin. Vor meinem Projekt war ich zwar auch einige Male auf dem Weg gewesen, nur war es mir da nicht so sehr bewusst gewesen. Aber jetzt tut jeder Rückfall extrem weh. Das war früher nicht so gewesen. Da war auch kein großer Fall zu spüren, weil mein Gefühlszustand im Allgemeinen mehr unten rumdümpelte. Ich bin gerade durch dieses bewusst werden, ziemlich unzufrieden mit meiner Projektleistung. Aufgeben ist natürlich weiterhin keine Option für mich. Immer weitermachen, bis das Etappenziel erreicht ist.

"Aufräumen und Abschließen": Ich habe gerade in den letzten Monaten in meinen Beziehungen und meiner inneren Einstellung weiter aufgeräumt. Alles was mir nicht gut tut, oder wo ich mich nicht so richtig wohlfühle, habe ich gemieden. Es brauchte Mut von mir, weil ich einige vor den Kopf stoßen musste und ich die Erwartungshaltung einiger nicht mehr erfüllte. Eine Sache, die ich aus einem inneren Bedürfnis schon vor meinem Burn-out machen wollte. Aber jetzt war der Zeitpunkt für mich da, dass ich es auch endlich mal durchziehe. Sonst trage ich diesen Ballast immer weiter mit auf meinem Weg. Auch bei meiner Familie, was natürlich am schwersten ist, ziehe ich es durch. Dadurch erkenne ich immer mehr, in was für ein Konstrukt ich gelebt habe und auf wen ich bauen kann. Das Ergebnis ist schon ernüchternd. Zeigt mir aber wieviel unnötige Kraft ich verschwendet hatte, um es anderen Recht zu machen. Jetzt mache ich es nicht und das Ergebnis entblößt einiges. Was mich wiederum bestärkt, dass ich den richtigen Weg gehe.

Macht es mich traurig? Fühle ich mich einsam? Fühle ich Angst, dass ich mir vielleicht benötigte Hilfe verbaue? "Nein!"  Ich fühle mich gerade so stark, wie lange nicht mehr. Vor allem, weil ich die letzten Monate trotz dem starken Bedürfnis Hilfe zu holen, darauf verzichtet hatte. Ich konnte erleben, was passiert, wenn ich gewisse Schwierigkeiten ohne Angst bis zum Ende ausreize. Es kamen andere Menschen und Ereignisse automatisch zum Vorschein, die mir dann richtig geholfen haben. Ich musste nicht schwach werden. Ich durfte mein Gesicht waren. Das wiederum hat mein Vertrauen in das Leben gestärkt. Es hat mich durch meinen Mut richtig stark belohnt. Und das sehe ich und bin sehr dankbar. 2012 war ich ganz schwach. Ich brauchte Hilfe. Ich brauchte Zuwendung. Aber im Nachhinein: Wer war wirklich bis zum Schluss bei mir? Die meisten haben ihre eigenen Probleme, die sie interessieren. Ich bin für viele nicht so wichtig. Das akzeptiere ich. Aber dann muss ich diese Menschen auch loslassen und die Chance darin sehen, dass ich dadurch mehr Raum gewinne, um Menschen anzuziehen, die mit mir meinen neuen Weg gehen möchten und für meinen Weg hilfreich sind. Wer mitkommt, ist gerne eingeladen. Wer es nicht kann oder möchte, geht seinen eigenen Weg. Egal wer es ist. Ich nötige niemanden mit mir zu gehen. Das Projekt hat mich schon genötigt, noch mehr in die Tiefe zu gehen. Aber ich merke auch immer mehr die Oberflächlichkeit meiner Mitmenschen um mich herum und das ich keine Lust mehr auf diese oberflächlichen Spielchen habe. Nur so ziehe ich auch Menschen an, die mich weiterbringen und eine schöne Tiefe haben. Heute ist mir leider mehr als klar, dass meine Familie, die sehr groß ist, ziemlich oberflächlich ist. Mein Burn-out 2012 war eine logische Folge...

Mit dem schließe ich ab, ohne meine Tür zu verschließen. Aber wer kommen möchte, muss schon durch die Tür kommen. Auch schließe ich das Jahr 2018 ab. Ein Jahr das lange so dahinglitt und in den letzten Monaten zu einem guten und wichtigen Jahr wurde. Den Bogen nochmal so hinbekommen, dass 2019 auf einer besseren Basis anfangen kann.

2019 fängt bei mir, wie im letzten Jahr, wieder bei Null an.

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 01.01.2019

Ein frohes neues Jahr euch allen!  Smile

Neues Jahr - neues Glück!

Den Übergang ins neue Jahr habe ich mit meiner  Huh (ja, was haben wir eigentlich? Ich weiß es nicht. So eine Art Beziehung, die nun ca. 1,5 Jahre andauert, ist so ungewöhnlich, wie ich es mir selber nie ausdenken könnte. Smile ) sehr schön gestaltet. Sex gab es nicht, was ich mittlerweile super akzeptieren kann und es für meinen Reboot sogar dankend annehme.

Wie ich gestern schon angemerkt hatte, bin ich mit meiner Leistung im letzten Jahr nicht zufrieden. Ich wünsche mir für dieses Jahr mehr Konsequenz und dass es sofort Fahrt aufnimmt und nicht erst im letzten Drittel. Mit meinen Rückfällen habe ich es mir selbst solange versaut. Und im letzten Drittel hatte ich auch sehr viel Glück gehabt, obwohl ich da auch wieder etwas aktiver wurde. Dieses Jahr möchte ich meinen ersten Urlaub auch früher nehmen. Für Ende Februar habe ich mit meiner lieben Freundin einen Ski-Urlaub geplant. Die Eindrücke bei so einem Urlaub wirken bei mir sehr lange nach.

Ich brauche auch wieder mehr Zeit für andere mir wichtigen Dinge, so dass ich das Tanzen einschränken muss. Drei Tanzpartnerinnen sind mir zuviel und zu stressig. Muss eine leider enttäuschen, auch wenn ich sowas nicht gerne mache.

Was war denn erfolgreich im letzten Jahr?

Ich rauche nicht mehr! Was ich auch sehr dankbar wahrnehme, weil ich durch meine Außendiensteinsätze viel mehr den Drang hätte zwischendurch eine zu rauchen. Und ich genieße es, dass ich es gut ohne aushalten kann. Das selbe wünsche ich mir auch bei meinem Suchtverhalten Pornos gegenüber.

Ich war nicht einmal im Saunaclub oder sonstigen Etablissements, obwohl es mich noch zu oft dahingezogen hatte. Ich möchte diesen kranken Scheiß nicht mehr. Echt schade, dass mich die Pornos zu einem solchen Verhalten getrieben haben. Letztes Jahr haben mich die Pornos davon abgehalten, dass ich da hingegangen bin. Jetzt soll bitte alles davon aus meinem Leben verschwinden. Ich habe soviel vor, dass ich meine Zeit und Kraft mit so einem Scheiß nicht mehr verschwenden möchte. Ich möchte sagen: Gott, helfe mir bitte! Ohne Hilfe und eine gewisse Führung scheine ich es nicht so gut hinzubekommen. Meine liebe Freundin hat letztes Jahr den Weg zum Glauben gesucht und zieht dadurch sehr viel Kraft. Das bewegt mich auch, mich mit mit den Themen der Bibel zu befassen. Meinen kritischen Blick werde ich dabei nicht außer acht lassen, aber dort sind soviele Weisheiten und Hilfestellungen drin, die heute noch ziemlich viel Gewicht haben. Meine liebe Freundin hat eine tolle Studienbibel mit vielen Erklärungen ohne groß zu bewerten. Die möchte ich mir auch besorgen.

Ich wünsche mir einfach, dass es mich nicht mehr zu den scheiß Pornos und allem was dazu gehört hinzieht.

Burnham


RE: Ich versuche mal das Projekt - ITGuy - 03.01.2019

Danke Burnham für deine Wünsche !

wenn man deine Zusammenfassung so liest klingt es doch nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2018 für dich!
-> Rauchen aufgeört
-> Keine Saunaclub besuche ...

Das zeigt das du sehr wohl die Willenskraft hast deine Süchte zu besiegen und viele Menschen behaupten das Tabaksucht eine der schlimmsten Süchte überhaupt ist ....

Ich drücke dir alle daumen das du 2019 auch deine Pornosucht besiegst.

Es ist völlig in ordnung im Glauben kraft zu holen, alles was dir Kraft gibt auf Kurs zu bleiben ist OK.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 09.01.2019

Tag 9 des neuen Jahres

(Letztes Jahr war es mein erster Rückfalltag, trotz anfänglich großer Motivation. Das passiert mir dieses Jahr nicht noch einmal. Wink )

Mir geht es ganz gut.  Shy  Letzte Woche war etwas stressig und der Rückfallteufel hatte einige kleine Fallen aufgestellt, die ich in meiner Projektphase aber gut erkennen konnte.

In einem YouTube Video bin ich auf die Idee gestoßen, dass der Rückfall meistens von kleinen Triggern vorbereitet wird. Es kann ein kurzes sexy Bildchen sein, das den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf geht. Und so arbeitet es sich so fest, dass beim nächsten Trigger nochmal eine Schippe drauf gelegt wird. Deswegen lege ich meinen Fokus auf diese gemeinen kleinen Trigger, die so noch nicht gefährlich zu sein scheinen. Ich nehme diese bewusst war, erkenne sie als mögliche Trigger und versuche diese möglichst sofort nicht mehr zu beachten.

Sehr anziehende Frauen, die ich begegne, vor allem auch beruflich, versuche ich möglichst nur kurz anzusehen. Außer natürlich, wenn ich mich mit ihnen unterhalten muss. Smile  Genau da muss ich ansetzen, um mich zu gesunden. Gestern beim Kunden war auch eine Lady, die richtig Hammer aussah. Und letzte Woche war beim Supermarkt eine Frau an der Kasse, die im besten Porno mitmachen könnte. Die war aber auch so geschminkt und hatte echt einen tollen Body. Da muss ich direkt wegschauen, sonst gucke ich nur noch etwas länger hin und die Gedanken fangen an zu kreisen an. Das waren schon zwei Trigger, die mich früher zum Porno gelenkt hätten. Echt erbärmlich.

Ich beobachte manchmal Männer, die ihre Augen nicht bei sich behalten können. Das fällt schon ziemlich auf und ist schon ein erbärmliches Verhalten, das mir dann noch bewusster wird. Ich erkenne diese begafften Frauen auch. Nur zwinge ich mich, diese nicht weiter anzuschauen. Auch mit dem Gedanken: Ich bin noch nicht soweit, dass ich da gewissen Reizen nachgehen darf. Damit ich die 90 Tage hinbekomme, muss ich aktuell (gerade weil der letzte Monat wieder so beschissen lief) jedwede sexuelle Aufreizung meiden.

Porno- und masturbationsfrei bin ich in diesem Jahr. Nur orgasmusfrei nicht mehr. Meine liebe Freundin hatte mir letzte Woche geschrieben, ob ich nicht Lust auf Sex hätte. Da konnte ich sie doch nicht abweisen.  Angel Als Rückfall werte ich es aber nicht. Nach dem Sex hatte es vorher nicht lange gedauert, bis ich wieder rückfällig geworden bin. Das habe ich nach nun 6 Tagen aber gut verhindert.

Danke für deine Worte ITGuy!  Shy

(03.01.2019, 15:39)ITGuy schrieb: wenn man deine Zusammenfassung so liest klingt es doch nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2018 für dich!
-> Rauchen aufgehört
-> Keine Saunaclub besuche ...

Und da muss ich dieses Jahr weiter ansetzen. Die Gedanken bei beiden sind noch nicht weg. Es kommt immer mal wieder kurz hoch. Versuche direkt dagegen zu halten, dass es schön ist, dass ich die zwei Sachen nicht mache. Und versuche mir bewusst zu machen, dass es mir so mental viel besser geht.

(03.01.2019, 15:39)ITGuy schrieb: Das zeigt das du sehr wohl die Willenskraft hast deine Süchte zu besiegen und viele Menschen behaupten das Tabaksucht eine der schlimmsten Süchte überhaupt ist ....

Ich glaube eher, dass die Pornosucht schlimmer ist. Es ist schon krass, wie lange ich brauche, davon los zu kommen. Pornosucht ist auch nicht so im Fokus der Öffentlichkeit wie die Tabaksucht. Aber ich war auch nie wirklich ein Tabakjunkie, deswegen kann ich dazu nicht soviel sagen. Bei mir war das Verlangen nach Zigaretten eher psychisch bedingt. Weil richtig geschmeckt hatte mir es nicht.

(03.01.2019, 15:39)ITGuy schrieb: Ich drücke dir alle daumen das du 2019 auch deine Pornosucht besiegst.

Danke!  Shy Das selbe wünsche ich dir und allen Mitleidenden ebenfalls.

(03.01.2019, 15:39)ITGuy schrieb: Es ist völlig in ordnung im Glauben kraft zu holen, alles was dir Kraft gibt auf Kurs zu bleiben ist OK.

Soweit bin ich noch nicht. Zur Zeit fehlt mir auch die Ruhe, um da mehr Wissen anzueignen. Ich hoffe, dass ich es bald hinbekomme. Gerade muss ich meinen Alltag besser grooven. Bei dem gefühlt permanenten Mistwetter und der frühen Dunkelheit auch eine Kunst. Irgendwie komme ich mir etwas auf Sparflamme vor. Wenn ich dabei trotzdem von den Pornos fern bleibe, ist es ok.


RE: Ich versuche mal das Projekt - Burnham - 03.02.2019

Tag 13

Die Phase um die 2-Wochen-Marke bleibt bei mir noch ziemlich schwierig. Die ersten 8 Tage nach Tag 0 gehen ziemlich einfach. Ich bin dann wütend, enttäuscht, deprimiert und will die Tage einfach nur gut überstehen. Sexuelles verlangen ist dann nicht so stark ausgeprägt und das nutze ich auch, um mich vom dem Thema zu distanzieren. Die negativen Auswirkungen wie mangelndes Selbstbild etc. sind in den ersten ca. 9-10 Tagen nach wie vor vorhanden.

Im letzten Monat hatte ich mich leider 2x nicht mehr unter Kontrolle. Gründe waren neben dem sexuellen Verlangen: Übermüdung und Stress im Alltag in Verbindung mit Arbeitsstress. Der erste Rückfall war am 13. Tag. Also so wie heute. Es war auch ein Sonntag. Der zweite Rückfall war eine Woche später ebenfalls am Sonntag. Heute am Sonntag kämpfe ich schon wieder. Der Tag ist noch lang. Aber heute morgen habe ich diese listige Sucht schon gespürt. Durch einen Bericht, den ich gelesen hatte, wurde ich etwas angestachelt mir ein Bild auf Google anzuschauen. Ich wollte das Wort auf Google schon eingeben und mir war klar, dass das wieder einen Automatismus in Gang setzen würde. Ich hatte da nur wenige Sekunden Zeit, um mich noch rational dagegen zu entscheiden. Mein Suchtdruck war natürlich sehr enttäuscht gewesen, als ich alles ausgemacht hatte.

Gegen die Müdigkeit und dem Stress im Alltag bin ich vorgegangen. Ich brauche einfach mehr Zeit für mich. Gerade in dieser Jahreszeit, wo es gefühlt nur am regnen oder jetzt am schneien ist. Meine Spaziergänge in der warmen Sonne vermisse ich. Um mir mehr Zeit zu verschaffen musste ich mich von 2 meiner 3 Tanzpartnerinnen trennen. Ich war ja kaum mehr zu Hause gewesen. Und hier hatte sich die Arbeit auch nicht von alleine erledigt. Die 2 Damen waren nicht begeistert, aber ich kann es nicht allen recht machen, wenn es gegen meine Gesundheit oder mein Wohlbefinden geht. Jetzt tanze ich nur mit einer Dame. Mit der ich schon seit über einem Jahr tanze und wo die Chemie und alles am besten passt. Es ist gerade eine Wohltat nur 2 mal die Woche tanzen zu gehen. Das reicht auch vollkommen.

Durch das mehr Zeit haben für mich, bin ich auch wieder etwas entspannter geworden. Das zeigt mir wieder, dass ich wirklich auf meine Balance achten muss, sonst komme ich ins schleudern und alles und alle sind unzufrieden. Und meine Rückfälle haben ein viel leichteres Spiel mit mir. Die Zeit, die ich zur Verfügung habe, muss ich sinnvoll nutzen, sonst ist es auch ein schleichender Weg zum Rückfall. Wenn ich mich nicht weiterentwickle, empfinde ich nach einer Weile Unzufriedenheit und diese Unzufriedenheit möchte leider in die sexistische Schiene abdriften.

Ich bin also wieder in meiner gefährlichsten Rückfallphase. Die Phase um die ominöse 2. Woche. Jetzt heißt es, mir permanent bewusst zu machen, was ich wirklich möchte und gegen die Sucht zu kämpfen (wenn es mein Wille ist, dass ich es auch möchte). Auch der Gedanke, dass ich nicht erfahren werde, wie es mir nach dem Reboot geht, wenn ich mich der Sucht ergebe, muss mir helfen. Wenn ich wieder dazu neige schwächer zu werden, muss mein Projekt-Gedanke verstärkt hervorgehen. Ich will erfahren, wie es mir nach dem Reboot geht. 

Der Saunaclub-Gedanke ist da natürlich auch nicht fern. Musste gerade eine Weile aus dem Forum raus. Der Gedanke Saunaclub, hat mich gerade wieder gefordert, ob ich wirklich nicht da hin möchte. Meine Gedanken kurz woanders hingelenkt und schon kann ich hier weiterschreiben. Es geht schon ans Eingemachte.

Eigentlich wollte ich jetzt noch nicht hier schreiben, weil ich mich nicht über den Berg fühle. Und weil die letzten Berichte von mir mich auch nicht vor einem späteren Rückfall gerettet haben. Habe mich trotzdem dazu entschieden, um mich heute auf den Fokus zu setzen. Ich muss wieder lernen zu kämpfen. Ohne Kampf geht es gerade nicht.