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RE: Mein weg zu einem normalen Leben - kiju - 25.05.2015

(25.05.2015, 22:03)weg.davon schrieb:
(25.05.2015, 21:41)kiju schrieb: Ruhe heisst, einfach mal nichts tun. Weder TV, noch lesen, noch am PC hocken.
Natürlich gibt es da auch Unterschiede bei verschiedenen Personen. Jenachdem wie stark man Reize aufnimmt.

Hallo kiju!

Ja, mit dieser Aussage hast Du Recht. Mit hat jemand auch mal empfohlen, ein wenig mit dem Meditieren anzufangen. Also einfach mal dasitzen, den Kopf frei machen und mal an nichts denken, über nichts nachdenken und sich so einfach mal erden. Vielleicht ist das mal ein sinnvoller Weg. Aber am Ende auch eine Sache, die man lernen muss. Wenn ich jetzt an dieser einer Sache zu tun habe, gleich die nächste Baustelle aufzumachen - ich glaube, das wäre mir im Moment einfach zu viel.

Ich glaube, es geht nicht darum sich leer zu machen sondern dem Gehirn Zeit zu geben, die täglichen Dinge zu verarbeiten. Meditation (sich leeren) ist nur ein weiteres Ablänken von der Überlastung des Gehirns... Man muss dem Gehirn eben gerade Zeit zum denken geben.
Oder es hilft dir beim Entzug. Warum? PMO ist (neben dem TV) eine andere Möglichkeit für dieses Ablänken.

Nochmals etwas deutlicher Zusammengefasst. Wenn das Gehirn nicht mehr abschalten kann, erzeugt dies Stress. Wenn dieser nicht gesund abgebaut wird (durch Ruhe), wird dieser auf ungesunde Art und Weise versucht abzubauen. Dies geschieht durch PMO, durch TV, Meditieren usw. Das lernen, wie man gesund abschalten kann, hilft also auch, eine Quelle des PMO zu beseitigen.
Bei dem Reboot geht es ja nicht nur darum, einfach einen Entzug durchzuboxen sondern herauszufinden, warum man dies tut. Man braucht einen neuen Lebensstil. Ansonsten wird der Entzug wohl unmöglich oder man kompensiert es durch eine andere Sucht...


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - weg.davon - 25.05.2015

(25.05.2015, 22:31)kiju schrieb: Bei dem Reboot geht es ja nicht nur darum, einfach einen Entzug durchzuboxen sondern herauszufinden, warum man dies tut. Man braucht einen neuen Lebensstil. Ansonsten wird der Entzug wohl unmöglich oder man kompensiert es durch eine andere Sucht...

Das klingt danach, als dass ich einen Plan brauche. Den habe ich noch nicht. Aber wahrscheinlich meinst du eher die kleinen Dinge, die man ändert. Also, dass man für mehr Schlaf sorgt, weniger Fernsehen guckt, mehr auf das achtet, womit man sein Gehirn vollschüttet, für mehr Bewegung und Sport sorgt, oder? Das sollte ich hinbekommen und ein wenig habe ich ja auch schon was geändert.


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - kiju - 25.05.2015

Es sind die kleinen aber auch grössere Dinge. Ich finde den Vergleich mit einem Baum am besten. Die Pornographie, ist wie ein Ast an einem Baum. Sägst du den ab, wächst ein neuer nach. Entweder am selben Ort oder an einem anderen Ort. Errektionsstörungen u.ä. sind die kleinen Äste an diesem Ast. All dies sind nur Symptome. Symptombekämpfung ist meist hoffnungslos. Wie gesagt, kommen diese immer wieder von neuem. Um den Baum umzulegen, muss man an den Wurzeln anpacken. Die Wurzeln sind die Gründe, warum man zur Pornographie griff und süchtig wurde. Das können Dinge wie "Einsamkeit" oder "Stress" sein. Dann gilt es zu fragen, woher diese kommen. Für Einsamkeit gibt es viele Gründe. Häufig ist es eine fehlende Vaterbeziehung. Stress wiederum kann durch zuviel Arbeit kommen, welches mit der Suche nach Annerkennung zusammenhängt. Das sind nur einige wenige Beispiele. Die Pornographie ist jeweils die Kompensation dieser Dinge.

Meine Empfehlung für einen Erfolgreichen Ausstieg ist also, dass man sich jedesmal fragt, wenn der Wunsch nach PMO kommt, warum dieser kommt. Sprich, Situation analysieren und fragen was einem wirklich fehlt. Mir fiehl mein momentaner Ausstieg relativ leicht, da ich mittlerweile all diese Dinge aus meinem Leben entfernt habe. Ich habe noch kaum etwas zum kompensieren und brauche deshalb die Pornographie nicht mehr. Es waren Dinge wie Minderwert und Einsamkeit, welche durch diverse Ereignisse in meiner Kindheit ausgelöst wurden.


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - weg.davon - 26.05.2015

Tag 12

Der Tag war heute endlich mal wieder entspannter. Ich konnte länger schlafen und bin danach zum Sport gegangen. Dort habe ich mich so verausgabt, ich war fix und alle danach. Wahrscheinlich steckt meine Energie noch in diesen zwei Stunden und hatte heute keine Chance, sich aufzustauen. Sport ist also doch eine gute Möglichkeit, den Druck anzubauen.

Ab morgen ist also Urlaub angesagt. Wir fahren am Vormittag los und sind bis Sonntag nicht da. Wir werden in viel guter Gesellschaft sein - immer eine Zeit, in der sich meine Sucht noch nie so richtig gezeigt hat. Es wird also viel Ablenkung da sein. Diese Woche wird demnach ein ziemlicher Schritt nach vorne sein.

Ich habe aber heute eine Menge darüber nachgedacht, was @kiju gestern hier so geschrieben hat. Also, dass der Reboot nicht einfach nur heißt, abstinent zu sein und so seine Hirnwindungen wieder auf eine normale Schiene zu bringen. Es geht um mehr - um eine Neuausrichtung des Lebens. Das ist natürlich ein ziemlich großer Schritt. Was könnte ich ändern? Und ich bin da wirklich auf ein paar Dinge gestoßen:
  • mehr Sport machen (und nicht nur einmal die Woche)
  • TV-Konsum einschränken und Abends vielleicht mehr lesen
  • überhaupt früher ins Bett gehen - nicht erst zwischen 0 Uhr und 1 Uhr
  • und noch einiges mehr

Diese ganze Pläne müssen reifen, is klar. Aber ich weiß, es wird mir guttun. Ich muss es halt nur hinbekommen, dass meine Frau da mitmacht. Denn sie ist genau so eine Couchpotato wie ich. Und auch bei ihr muss der Kasten jeden Tag laufen. Aber Fakt ist, dass es vernünftig ist. Und vielleicht wirkt sich das ja alles auch auf mein Verhältnis zur Pornografie aus, oder es schreibt zumindest mein Selbstwertgefühl und meine Laune nach oben.

Kann also sein, dass ich die nächsten Tage nicht dazu komme, hier zu schreiben. Macht Euch also keine Sorgen Smile


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - kiju - 26.05.2015

du kannst versuchen, die Zeit auf der Couch damit zu verbringen, dass du dir Zeit für deine Frau nimmst und mit ihr redest? Einfach mal zuhören was sie beschäftigt und an eurer Beziehung arbeiten. Das geht nicht von einem Tag auf den andern aber es ist eine möglichkeit, dass da etwas daraus entstehen kann. anstatt beide in die glotze schauen, schaut ihr euch gegenseitig an Wink

na dann. schönen Urlaub Smile


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - weg.davon - 02.06.2015

Ein Neustart. Counter auf Null. Ich bin ich auf die Schnauze gefallen.
Es hat sich schon angekündigt. Der Drang, mir erotisches Zeugs anzugucken, war in den letzten Tagen sehr groß und ich konnte so ein wenig widerstehen. Zumindest hatte ich nicht dazu masturbiert. Doch Sonntag Abend zeichnete sich ab, das sich krank werden würde. Und am Montag war das dann eindeutig - Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen. Also ließ ich mich krankschreiben.

Und heute bin ich den kompletten Tag alleine. Wenn man sich dann eh nicht gut fühlt und dann noch dieser Versuchung ausgesetzt ist, da war das Fleisch einfach stärker als der Wille. Und dann habe ich wieder wie ein typischer Süchtiger alles in mich reingestopft, was ging. Und jetzt bin komplett ausgelaugt - körperlich mehr als vorher, aber auch psychisch. Ich wollte das doch sein lassen!

Aber gut, es ist passiert. Fangen wir halt von vorne an. Und ich habe jetzt dann doch angefangen, den K9-Filter auf meinem Mac zu installieren. Ich hoffe, dass mich das doch so ein wenig mehr abschreckt, oder davon abhält. Da habe ich mich bisher dann doch etwas überschätzt, als dass ich diese Filter nicht installiert hatte. Aber jetzt ist ja gut...

Weiter geht´s!


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - Patrice - 02.06.2015

Das ist die richtige Einstellung nicht entmutigen lassen. Du setzt dich damit intensive auseinander und das ist die Hauptsache. Alles was zählt ist das Projekt!


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - cancer - 02.06.2015

Was machen wir wenn wir hingefallen sind?
Richtig!
Wir stehen wieder auf!

Scheinbar scheint dein Knackpunkt, wie auch bei mir, bei 14 Tagen / 3 Wochen zu liegen.
Was hälst du von einer Abmachung zwischen uns beiden?
Jedesmal wenn wir auf die Fresse fallen, müssen wir mind. eine Woche länger aushalten, als das letzte mal.

Ich wünsche dir alle Power der Welt.
Yes - We can!


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - weg.davon - 02.06.2015

(02.06.2015, 16:57)cancer schrieb: Jedesmal wenn wir auf die Fresse fallen, müssen wir mind. eine Woche länger aushalten, als das letzte mal.

Das ist eine Idee! Machen wir. Irgendwie müssen wir den Teufel da wohl gemeinsam angehen. Und die Betonung liegt auf MINDESTENS Wink

Danke für die Unterstützung!


RE: Mein weg zu einem normalen Leben - weg.davon - 05.06.2015

Bei meinem zweiten Start bin ich jetzt bei Tag 3 angekommen. Es war die letzten Tage recht unproblematisch. Heute gab es zwischendrin so Momente, in denen ich in der Versuchung war, wieder eine falsche Website anzufahren. Bis mir dann einfiel, dass ich die ja gesperrt habe. Da musste ich dann etwas schmunzeln und war zufrieden. Ich bin dann aber auch aufgestanden, habe in der Küche ein wenig aufgeräumt und schon war der Druck wieder verschwunden. Aber ich bin ja auch erst bei Tag 3...

Die letzten beiden Tage waren aber in anderer Hinsicht nicht so einfach. So ein wenig hat sich meine Depression zurückgemeldet. So eine Art Identitätskrise. Die Fragen, was ich aus meinem Leben eigentlich gemacht habe, was ich hätte daraus machen können. Mir sind eine Menge falscher Entscheidungen durch den Sinn gegangen, meine derzeitige nicht so gute finanzielle Lage... Ich hatte das Gefühl, dass irgendwie mein gesamtes Leben über mir zusammenbricht. Natürlich weiß ich, dass nicht alles schlecht läuft. Es gibt vieles, was wirklich perfekt ist. Aber das habe ich in dem ganzen Gedankenwirrwarr vergessen.

Aber das war dann halt der Anstoß, doch noch ein paar Dinge anzugehen. Ich habe mir vorgenommen, wieder mit meiner Fotografie zu starten, die ich seit ca. 3 Jahren habe einschlafen lassen. Ich kann wieder kreativ sein und mir meine Bestätigung über das Internet holen, wenn ich die Bilder dann veröffentliche. Das hat schon mal ganz gut funktioniert.

Außerdem habe ich heute wieder zwei Bewerbungen geschrieben. Auch das macht Mut, dass sich etwas ändert. Der Reboot ist halt nicht nur aufhören mit den Pornos, sondern auch die Veränderung der Lebensumstände.