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Vom Wichser zum Mann
#1
Hi, ich bin 25 Jahre alt und studiere. Ich möchte euch hier hier, als Teil meiner persönlichen Suchtbewältigung, aus meinem Leben erzählen.
Wie viele von euch bin auch ich süchtig nach Pornos, bzw. Videos mit pornografischem Inhalt. Zu Spitzenzeiten schaue ich täglich und mehrmals.
Ich habe begonnen mich mit diesem Thema auseinander zu setzen, als ich mich in meiner letzten Beziehung selbst dabei erwischt habe, wie ich mir lieber vor dem PC einen runtergeholt habe, als mit meiner Freundin Sex zu haben.
Seitdem beschäftigt mich das Thema nun ca. 1 Jahr.
Mit der Anmeldung in diesem Forum möchte ich versuchen meine Gedanken und vielleicht auch die Hintergründe meiner Suchtentstehung chronologisch aufschlüsseln. Ich habe die Hoffnung, dass immer wenn ich im Begriff bin Pornos zu schauen, ich mich stattdessen mit mir selbst auseinandersetze und versuche dem Impuls zu widerstehen.

Ich bin gespannt und Blicke neugierig und motiviert nach vorn!
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#2
Seinen Ursprung nahm das ganze wie bei so vielen in der späten Kindheit bzw. frühen Jugend. Bei nem Kumpel habe ich den ersten Pornos gesehen. Zumindest kann ich mich da an die ersten Situationen konkret erinnern.
Ich kann mich an die mit Need for Speed beschriftete CD erinnern auf der sich allerlei Videos befanden und die ein Kumpel bei sich versteckte. Die Filme und Clips waren ziemlich vermischt und meistens in sehr schlechter Qualität. Damals aber auch ganz normal. Das ist mittlerweile gute 12-13 Jahre her. Dann gab es einen Bekannten bei dem es auf dem Geburtstag immer ganz normal war mit versammelter Mannschaft zu schauen. Er und sein Bruder hatten die Videos auf der Festplatte der Eltern versteckt. (Das sollte irgendwann auffliegen)
Zu dieser Zeit war es aber normal nicht zu streamen, sondern alles auf CD, DVD oder sogar noch auf VHS zu haben.
Eine Sache ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Pornos waren aufregend und spannend. Selbst Brüste sorgten für ihren Teil der Erregung und explizite Aufnahmen führten auf jeden Fall zu einem Kribbeln im Bauch. Das ist über die Jahrzehnte abgefallen und bis heute eigentlich vollständig verschwunden. Ich habe mich über die Jahre desensibilisert!
Natürlich würde über die Zeit betrachtet auch die Möglichkeit an Pornos zu kommen immer leichter und leichter. Dazu kam, dass ich immer mehr nach ausgewählten Sachen gesucht habe und diese auch immer mehr bedient wurden.
Was das genau war und weshalb ich denke, dass ich genau darauf stehe, dazu später mehr!

Schönen Abend euch allen
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#3
Ich bin jetzt seit Dezember 2017 in diesem Forum registriert und es hat sich seit dieser Zeit einiges bei mir getan.

Vlt. fasse ich das die Tage mal für mich zusammen. Aber ich kann berichten, dass mein Suchtproblem sich über das letzte Jahr kontinuierlich verbessert hat. Auch wenn der Counter erst bei 9 Tagen steht, sind die Abstände zwischen den Rückfällen viel größer geworden. In einem anderen Beitrag habe ich mal beschrieben, dass man einen Kalender zur Suchtkontrolle nutzen kann. Ich muss sagen, dass ich daraus einen sehr großen Nutzen gezogen habe. Ich kann mir nun immer wieder meine Fortschritte verdeutlichen, indem ich mir alle grünen Tage in meinem Kalender anschaue und insbesondere mit dem ersten Monat der Kalendernutzung vergleiche, wo noch sehr viele Tage rot waren.
Dazu, dass ich trotzdem hin und wieder Rückfälle habe, kann ich nur sagen, dass mir über die Zeit die Vorsicht verloren geht und ich dann manchmal aus langer Weile doch noch schaue, ob ich insbesondere auf Plattformen auf denen es eigentlich nichts gibt, nicht vielleicht doch etwas finde. Schlechte Angewohnheit. Ich merke aber auch, wie mit der Zeit diese "bad habits" nachlassen. Und wenn es dann plötzlich passiert und ich nach vlt. drei, vier Wochen rückfällig werde, dann fühlt es sich zwar sehr schlecht an, aber ich komme viel schneller auf die Beine als noch zu Beginn meiner Entwicklung.
Trotzdem möchte auch ich, das Thema langfristig aus meinem Leben streichen, da ich einfach keinen normalen Umgang mit Pornos umsetzen kann. Würde ich bei einem Video bleiben können und das in großen Zeitintervallen, würde ich von einem normalen Umgang sprechen. Da mein Suchtgedächtnis aber so stark ist, dass ich im Moment eines Rückfalls die Kontrolle verliere und dann meine Zeit brauche, halte ich einen kompletten Verzicht nach wie vor für am besten.
Wie gesagt, es geht mir grundsätzlich gut und ich bin trotzdem sehr motiviert, zusammen mit euch gewisse Momente noch besser meistern zu können. Wenn ich die neun Tage auf dem Counter sehe, fühlt es sich nicht nach neun Tagen an, dafür habe ich schon viel zulange immer wieder gut durchgehalten. Nichtmal das, das Thema war für mich tagelang nicht vorhanden. Ich glaube, dass ich also auch schon sehr stark gelernt habe mit diesen Rückfällen umzugehen. es fühlt sich nicht nach "bei 0 anfangen" an.
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#4
Heute Nacht hatte ich viele Träume über Rückfalle, die sich sehr real angefühlt haben. In den Momenten als es soweit war, war mein Unterbewusstsein nicht in der Lage "nein" zu sagen! Ich glaube, das ist ein entscheidender Punkt, der es mir immer wieder, wenn es drauf ankommt so schwer macht. Mein Unterbewusstsein ist noch nicht darauf konditioniert nein zu sagen, wenn der Impuls zum schauen kommt. Dieses Gefühl des Rückfalls und des Verlangens habe ich jedenfalls in meinen Wachzustand mitgenommen. Jetzt heißt es: Aufstehen und in den Tag starten! Und nicht mehr dran denken
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#5
(24.01.2019, 08:53)Steffus schrieb: Heute Nacht hatte ich viele Träume über Rückfalle, die sich sehr real angefühlt haben. In den Momenten als es soweit war, war mein Unterbewusstsein nicht in der Lage "nein" zu sagen! Ich glaube, das ist ein entscheidender Punkt, der es mir immer wieder, wenn es drauf ankommt so schwer macht. Mein Unterbewusstsein ist noch nicht darauf konditioniert nein zu sagen, wenn der Impuls zum schauen kommt. Dieses Gefühl des Rückfalls und des Verlangens habe ich jedenfalls in meinen Wachzustand mitgenommen. Jetzt heißt es: Aufstehen und in den Tag starten! Und nicht mehr dran denken

Hey Steffus!
Nochmal Danke für deine Beiträge in meinem Tagebuch Smile
Es freut mich, dass du wieder ins Forum gefunden hast, um deine Sucht mit uns zu bekämpfen!
Zu deinen Träumen:
Wie du schon bei mir gesagt hast: "Grundsätzlich ist das aber ein Punkt, den man einfach annehmen sollte."

In Träumen befinden wir uns oft in Situationen, in denen wir schon am Pornogucken sind. Also es gibt kein davor. Im realen Leben, gibt es immer Momente vor dem Rückfall, in denen man NEIN sagen kann.

Und zu deinem vorherigen Beitrag:
Es ist kein bei Null anfangen. Wie du sagst, hast du stetig Fortschritte in den letzten Jahren gemacht.
Wichtig ist jetzt, dass du weiterhin Fortschritte machst und nicht stagnierst.
Du hast deine beiden Probleme erkannt:
- Langeweile
- Neugier
Zwei Probleme, die schon viele von uns oft in den Rückfall getrieben haben.
Du kannst dir ja jetzt die Frage stellen, wie du die Suchtbewältigung in diesen beiden Momenten meistern kannst.
Guck dir News oder Ähnliches an, um deine Neugier zu stillen oder telefoniere mit einem Freund.
Und zu der Langeweile: Plane schwierige Tage schon vorher. Wenn du weißt, dass du zwei Tage frei hast und nichts zu tun hast an diesen Tagen. Dann nimm dir etwas vor. Besuch deine Familie. Verabrede dich mit Freunden. Mache Sport. Usw.

Vielleicht hilft dir das ja etwas Smile
Auf jeden fall wünsch ich dir viel Kraft und hoffe, dass du jetzt auch noch den letzten Sprung schaffst und die 90 Tage erreichst! Smile
RedBlob
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#6
Einen schönen, guten Abend zusammen,

danke RedBlob für deinen Beitrag, du sprichst die richtigen Punkte an. Ich bin wie mir immer mehr auffällt nur dann rückfallgefährdet, wenn ich lange Weile habe und keine entsprechende Alternative. Was die Träume angeht sprichst du auch einen wichtigen Punkt an: Unterbewusst setzt man sich mit der Situation auseinander, die am stärksten wahrgenommen wird und das ist eben der Rückfall und die Zeit danach. Ich würde mich aber auch mal über einen Traum vor dem Rückfall freuen. Einfach mal im Traum "nein" sagen.

Die letzten Tage waren für mich sehr angenehm, ich habe viel Zeit mit meiner Freundin verbracht, da ist Porno überhaupt kein Thema. Das weiß sie auch, ich gehe damit sehr offen um. Die einzigen Momente in denen ich bei mir noch Gefahr sehe, ist wenn ich am PC arbeiten muss. Ich überlege wieder in die Bibliothek zu gehen, um der Sache gar keine Chance zu geben.
Ich glaube auch, dass man es so schaffen kann, seine Zeit sinnvoller zu nutzen. Arbeiten in der Bib, danach ist man fertig. Dann zum Sport, Freunde/Freundin treffen.
Also die Aktion der man sich gerade hingibt wieder die volle Aufmerksamkeit widmen.

Es scheint ein Problem mit den Smartphones zu sein. Immer und überall erreichbar und auch die nächste Ablenkung jeglicher medialer Art ist immer zum greifen nahe.
Ich habe mich persönlich schon aus 90% aller Netzwerke zurückgezogen, das hilft auf jeden Fall. Aber auch WhatsApp und co, möchte ich auf einem Minimum halten.
Interessant auch, dass ich jetzt selbst nicht mehr eine NoFap Whatsappgruppe nutzen wollen würde.

Naja, heute mal ein paar ungeordnete Gedanken. Alles in allem komme ich sehr gut ohne Pornos aus und auch der Verfall in alte Muster lässt sich kontrollieren.
Trotzdem habe ich den Weg ins Forum eben gesucht, weil Gedanken hoch kamen im Sinne von: "Schau dir doch mal ein Video an du hast ja kein Problem damit"
Irre, wie mir mein Gehirn ernsthaft vorgaukelt, ich könnte mal eben ein paar Videos schauen. Starkes Suchtgedächtnis.

Jetzt will ich nochmal an die Arbeit! Euch allen weiterhin viel Erfolg und Kraft!
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#7
Ich habe Momentan wenig sexuelle Gedanken, was es mir sehr einfach macht mich auf meine Arbeit und meinen Sport zu konzentrieren. Was mir noch aufgefallen ist, ist dass wenn ich den Link dieses Forums eingebe, ich immer unterbewusst dazu neige porn*** einzugeben. Schlimm, wie sehr das doch verankert ist und mit Neugierde und Interesse und auch Glücksgefühlen verbunden ist. Aber das ist im Moment tatsächlich mein kleines Luxusproblem, ansonsten habe ich mich gut im Griff. Nicht mal Masturbation ist im Moment ein Thema, ich habe einfach genug andere Dinge die mich zufrieden machen und wie gesagt auch kein großes sexuelles Verlangen im Moment.
Fühlt sich gut an, ich hoffe, dass es eine Weile so bleibt Smile
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#8
Hey Steffus!
Es freut mich, dass du im Moment eine Up-Phase durchmachst Smile
Genieße diese "leichte" Zeit des Rebootes Smile
Natürlich solltest du trotzdem immer vorsichtig sein und dir bewusst machen, dass vorallem Gedanken wie "Schau dir doch mal ein Video an du hast ja kein Problem damit" kompletter Schwachsinn sind.
Und gerade diese "Neugierde" ist ein schlimmer Aspekt der Pornosucht. "Was es neues gibt". Es kann uns egal sein, was es neues gibt. Porno ist Porno. Dann hat sie jetzt halt schwarze, anstatt blonde Haare. Dann gibt es da halt ne neue Stellung. Die Neugierde ist nur ein weiterer Trick unserer Pornosucht uns zum Rückfall zu treiben.

Aber wir bleiben stark!
RedBlob

P.S. Muss jetzt leider wieder an die Arbeit und habe deswegen keine Zeit einen Beitrag in meinem Tagebuch zu schreiben und dir da zu antworten. Das werde ich dann spätestens Montag nachholen Smile
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#9
Jawoll, Arbeit klingt gut, ich habe damit auch genug zu tun im Moment! Ich muss gestehen, dass heute der Trott wieder ein paar Gedanken hochgebracht hat. Aber das kann ich zum Beispiel durch Aktivität in diesem Forum sehr gut abwenden!
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#10
26 Tage und 16 Stunden ohne ein Video geschaut zu haben.
Ich fühle mich allerdings anders, als nach anderen 26 Tagen. Ich fühle mich, als hätte ich seit den letzten Rückfällen nie I 0 angefangen und so ist es glaube ich auch. Zum Entzug gehören kleine Rückschritte und auch der richtige Umgang damit. Aber die Tendenz stimmt bei mir seit Monaten. Eigentlich seit ich in meinem Kalender täglich visualisiere! Es ist einfach toll jeden Tag ein grünes Feld einzutragen. So ein bisschen wie früher der Adventskalender!
Ich habe momentan eine kleine sexuelle Flatline. Kein Verlangen nach Pornos, aber auch nicht nach Sex mit meiner Freundin. Ich nehme an, dass es einfach am Reboot liegt und sehe es als positives Zeichen der Veränderung.
Wenn ich die kommenden zwei Wochen bis zum Urlaub überstehe ist wieder ein wichtiger Schritt geschafft. Ich freue mich jedenfalls. Smile
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