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Selbstfindung durch Verzicht
#1
Hallo,
ich bin 23 Jahre und versuche schon seit längerem, aus einem negativen Kreislauf herauszukommen. Dieser Kreislauf wird am stärksten von den Pornos aufrechterhalten.  Mittlerweile habe ich aber auch festgestellt, das mich andere Angewohnheiten betäuben und triggern. Auf das Internet möchte ich zukünftig weitestgehend verzichten. Nur um beispielsweise eine Mail zu lesen, eine Adresse herauszusuchen oder im Forum zu lesen und schreiben, möchte ich dieses ganz gezielt nutzen.
Auf TV und Smartphone werde ich auch verzichten.
Grund dafür ist, dass ich komplett nicht weiß, was ich eigentlich möchte. Wohl auch ein, wenn nicht sogar das zentrales Problem, worum sich dieser Kreislauf dreht.  Ausbildung? Studium? Und vor allem, welche-s?
Ich brach mein letztes Studium ab und in meinem gelernten Beruf möchte ich nicht weiterarbeiten. Ich werde älter und langsam wird’s ernst.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn ich passiven Unterhaltungsmaßnahmen fernbleibe, ich anfange, mich aktiv zu beschäftigen. Das heißt, das ich herausfinde, was ich für einer bin und wo es beruflich hingehen soll.
Alles eine alte Leier: Schlechte Angewohnheit ablegen und neue angewöhnen.
Ich werde nun also jeden Sonntag, an dem ich Internetzugriff habe, hier einen Eintrag schreiben, um mich zu erinnern, warum ich verzichte. Dieser Termin steht. Ansonsten schreibe ich auch, wenn mir danach ist. Einfach um Gedanken, die mich beschäftigen, Luft zu machen.
Mit 90 Tagen ist es nicht getan. Eine Erfahrung, die ich jetzt selbst habe machen dürfen. Bei mir war es so, dass einige Probleme erst nach etwa 60 Tagen Abstinenz sichtbar wurden. Ich vermute, dass im meinem Fall, mit 90 Tagen Verzicht überhaupt erst der Grundstein dafür gelegt sein wird, um an den eigentlichen Problemen zu arbeiten.  
Diesen Text werde ich mir Wöchentlich reinziehen und ich möchte mich weitestgehend vor Illusionen schützen, um Enttäuschungen vorzubeugen: Das wird kein Zuckerschlecken. Du musst lernen, mit deinen Gefühlen zu leben. Gefühle haben ist normal. Da werden sich Abgründe und Höhenflüge auftun. Find dich damit ab und flieh dich nicht in Scheinwelten. Nach 60 Tagen wirst du wohl wieder aus dem Halbschlaf erwachen. Glück gäbe es ohne Gegenspieler nicht. Steh deinen Mann und hör auf, vor dir zu fliehen. Es führt kein Weg an diesem vorbei. Wenn du wieder fliehst, zögerst du nur herraus und schadest dir und womöglich anderen. Wenn du lernst, mit deinen Gefühlen zu leben, ohne dich von außen zu betäuben, kann dir nicht mehr viel passieren.
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#2
Kein PMO betrieben bisher. Smartphone auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und ausgeschaltet. Im Internet verbrachte ich allerdings noch zu viel Zeit. Vor meinem Rückfall nach über 80 tägiger PMO Abstinenz war ich sehr streng zu mir. Computer benutze ich nur zu bestimmten Zwecken und in einem Zimmer, in dem sich auch andrere Personen aufhielten. Lief eigentlich alles gut. Dann erlaubte ich mir wieder, mein Smartphone zu benutzen um Musik über Kopfhörer zu hören und den Laptop nahm ich auch wieder mit ins eigene Zimmer. Dann kam ich eines Morgens frustriert und angetrunken nach Hause und ging auf Youtube. Schaute pornografisches Material. Am nächsten Morgen so frustriert darüber gewesen, das ich mit einer scheißegal Einstellung wieder auf Youtube ging nur, das es nicht bei Youtube blieb.
Mir ging es dieses Wochenende teilweise schlecht und was tat ich, ich ging auf Youtube. Schaute nichts pornografisches. Aber ich merke jedesmall deutlich, wie mich das Betäubt. Ich fliehe also auch so vor meinen Gefühlen.
Ich finde die Vorstellung jedesmal traurig, wenn ich daran denke, wie viel Zeit ich in meiner Kindheit und Jugend auf Pixel gestarrt habe. Und es leider auch immer noch zu viel tue. Was würdet ihr jetzt wohl machen, wenn es kein Internet gäbe? Keinen Fernseher?
Einige ältere Menschen haben die Vorstellung, das es der Jugend hierzulande heute besonders gut gehe. Dabei gibt es heutzutage so viele abhängig machende Fallen, in die man tappen kann.
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#3
Keine Pornos geschaut. Es geht mir relativ konstant gut und ich hoffe, dass ich die derben Entzugserscheinungen, welche sich zu Beginn meiner letzten Abstinenzphase zeigten, nicht erneut durchlebt werden müssen. Ich schaute nach etwa 85 Tagen no PMO insgesamt etwa 2 Stunden hardcore Material. In diesen 85 Tagen hat sich schon einiges im Kopf getan denn ich meine jetzt auch zu merken, dass ich nicht wieder bei 0 angefangen bin.
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#4
85 Tage ohne Pornos haben auf jeden Fall positive Auswirkung auf dein Gehirn!!
Natürlich ist ein Rückfall nach so einer langen Zeit hart, aber 2 Stunden Pornos in 85 Tagen ist extrem wenig und sehr gut und erholsam für dein Suchtgedächtnis. Das sind gerade einmal 0,09%!!

Wie du schon sagst, ist so ein langer Verzicht eine gute Voraussetzung, um es diesmal noch konsequenter und länger durchzuziehen. Wie du schon sagst: Ein Rückfall, vor allem nach so langer Zeit, ist kein Zurücksetzen an Punkt 0. Es ist ein Stolpern. Eine gefährliche Erinnerung an das, was uns schadet und wir ablegen wollen. Und es ist eine Lehre, aus der wir auf jeden Fall ziehen sollten, was wir beim nächsten Mal anders machen sollten.

RedBlob
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#5
Hallo,
ich bin immer noch frei von Pornos. Ganz so strikt auf das Internet zu verzichten, wie ich es mir vornahm, gelang mir allerdings nicht. Es kam und kommt zu Ausrutschern. Soll heißen, dass ich mich gelegentlich im Internet verliere. Damit meine ich nicht, dass ich Pornografie konsumierte. Eher, das ich mich mit Informationen überschwemme und ich diese nur oberflächlich aufsauge und nichts wirklich hängenbleibt. Aber ich arbeite dran.
Danke für deine aufmunternden Worte RedBlob.
Hallo Erik T Pfeiffer,
das ist wirklich kompliziert und schwer zu beschreiben und lässt sich nur grob umreißen. Ich ließ Gefühle nie richtig zu. Meine Familie und mein Freundeskreis bot mir nie die Möglichkeit, diese Gefühle zu verarbeiten. Ich denke, dass man seine Gefühle verarbeiten kann, indem man sie offen vor vertrauten Bezugspersonen zum Ausdruck bringen kann. Meine Eltern ließen Gefühle auch nie richtig zu. Man hat zu funktionieren.
Ich habe kein Vertrauen zu meinen Eltern. Daher fällt es mir auch schwer, anderen Menschen zu vertrauen. Ich habe das Gefühl, dass mein Vater mich als Kontrahenten ansieht. Dass er mich runterdrückt. Er kann keine echte Liebe und Wärme geben. Er kann mit mir keine ersthaften und gutgemeinten Gespräche führen. Er ist sehr sensibel und schnell beleidigt und innerhalb der Familie muss alles nach seiner Pfeife tanzen. Er ist nichts weiter als das Geld, was er verdient und was er sich davon kauft. Seit ich meinen eigenen Weg gehen möchte, ist es mehr ein gegeneinander.
Wenn ich mich beispielsweise in der Vergangenheit in ein Mädchen verliebte oder merkte, dass ich mich sehr zu ihr hingezogen fühle, bin ich weggerannt. Ich wollte dieses Gefühl nicht wahrhaben. Das war mir einfach nicht geheuer. Vielleicht auch aus Angst, von dem Mädchen verletzt zu werden. So konnte ich nur mit Frauen zusammen sein, die ich nicht liebte. Denen ich mich überlegen fühlte und welche mich nicht verletzen konnten. Ganz ähnlich ist es wohl auch mit männlichen Freunden.
Ich verwehre mir damit Liebe zu anderen Menschen, aus Angst, verletzt zu werden.
Aber ich weiß davon und kann daher an mir arbeiten. Bzw. klingt arbeiten an der Stelle fast falsch. Ich versuche einfach, zu mir und damit zu meinen Gefühlen zu stehen. Wenn ich traurig bin, versuche ich dies nicht mehr zu überspielen. Ich versuche in diesen Momenten weder ins Fitnessstudio zu gehen, noch Motorrad zu fahren oder Youtube zu schauen. Ich bin einfach traurig.
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#6
Hallo,

danke für deinen Beitrag Erik t Pfeiffer. Ja, das denke ich mir auch manchmal und trotzdem:

Ich bin heute gleich 2 mal rückfällig geworden. Kann es gar nicht fassen. In den folgenden Tagen werde ich wohl erst richtig realisieren, wie unglaublich blöd das heute war. Habe vorhin nach Chats (Erotik) gesucht, obwohl ich sowas normal überhaupt nicht mache. Dann ASMR Audio Datein. Dann Youtube. Ab da war dann wieder der Damm gebrochen. Nichts war gut genug. Ich suchte wieder und das Material wurde "härter", bis ich schließlich bei hardcore Videos landete. Jedesmal das selbe. Ich bin angefixt und denke mir, ach dieses softe Zeug ist jetzt schon als Rückfall zu werten, da kannst du jetzt auch richtig rückfällig werden. Klar ist das unglaublich blöd. Diese Gedanken sind eher unterschwelliig und dazu kommt dann einfach dieser Drang. Und trotzdem ist Rückfall nicht gleich Rückfall. Die Anfangs aufgerufenen Seiten haben mir nicht sosehr geschadet wie letzteren.

Klar ist, dass meine Denkweise fatal ist. Diese "jetzt muss alles klappen". Und sobald ich ausrutsche, entwickle ich eine scheißegal Einstellung. Nach dem Motto, alles oder nichts. Wirklich fatal. Diese Einstellung hat mir auch schon in anderen Lebensberreichen geschadet. Sobald es nicht so klappt wie ich es möchte, schmeiß ich hin. Gebe innerlich auf. Ich glaube wirklich, dass diese Denkweise auch dafür sorgt, dass ich von dem Zeug nicht wegkomme.

An diesem Denken möchte und muss ich was ändern. Ähnlich wie Steffus schrieb, er habe sich nach einem Ausrutscher die Gelbe Karte gegeben, möchte ich zukünftig auch verfahren.

Heute habe ich mich aufjedenfall total überstimuliert und was das betrifft, starte ich jetzt wirklich wieder bei 0. Ich bin für Stunden weggewesen. Jetzt wiedermal aufstehen.

Wie ist euer Konsumverhalten in der Vergangenheit gewesen, wenn ihr nach einiger Zeit Abstinenz einen Rückfall erleidet?
Ich beispielsweise suche nach dem "perfekten" Video bzw. Moment. Klicke bestimmt 50 Videos an. Nie schaue ich ein Video von Anfang bis ende. Kurz zu den "spannenden" Stellen und dann das nächste. Meine Birne ist grade echt total überlastet. Ich hab nicht wirklich auf die Zeit geachtet, aber ich glaube, ich war bestimmt 3 Stunden weg. Scheiße.
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#7
So, wieder einmal Sonntag. Nach den beiden Rückfällen bin ich kein weiteres Mal rückfällig geworden. Mir ging es anschließend natürlich wieder schlecht. Besonders gestern. Keine Lust unter Menschen zu gehen. Ich schäme mich, fühle mich kraft- und lustlos.
Ich meine, zwei zentrale Probleme zu haben, welche auch Nährboden für die Sucht sind: Zum einen, dass ich andere Menschen nicht an mich ran lasse. Ich habe zwar "Freunde" oder Bekanntschaften, kann recht gut reden und mache nach außen (glaube ich) nicht den Eindruck, sozial inkompetent zu sein. Doch ich lasse nie jemanden wirklich an mich ran. Damit bleiben alle Kontakte eher obeerflächlich. Die Angst vor Bindung. Die Angst davor, einer anderen Person Macht über mich zu geben und ihr zu Vertrauen. Dadurch isoliere ich mich und das ist schwer erträglich.
Zum anderen, der hohe Anspruch an mich selbst. Dem ich nie gerecht werden kann und daher stets unzufrieden mit mir bin. Oft gebe ich auf, sobald etwas nicht auf anhieb klappt. Oder ich gebe bereits auf, bevor ich überhaupt den Versuch unternommen habe.

Wenn ich beispielsweise verschlafe und dadurch nicht pünktlich auf der Arbeit erscheine, beeile ich mich nicht sonder bleibe für den rest des Tages liegen, mit der Ausrede, das sich das ja jetzt auch nicht mehr lohne. Der Tag wäre vlt noch zu retten gewesen doch ich denke mir, der Tag ist hin. So in etwa. Diese Einstellung habe ich grundsätzllich bei allem, was ich so anstelle. Ich muss damit klar kommen, dass die Dinge selten so laufen wie in meiner Vorstellung.

Ich wiederhole mich villeicht und diese beiden Probleme habe ich bereits beschrieben. Doch ich wollte sie mir erneut und in einem Beitrag vor Augen führen. Denn ich meine, diese Probleme lösen zu müssen um die Sucht im Schach zu halten.

Dann habe ich mich in der Vergangenheit noch mit meiner Familie auseinandergesetzt. Meine Eltern sind mit Sicherheit nicht ganz unschuldig an meiner Situation. Ich wollte sie ändern und sie zur Verantwortung ziehen. Ganz nach dem Motto, wenn das Produkt kaputt ist beschwere ich mich eben beim Hersteller. Klappte natürlich nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte.
Habe mich jetzt damit abgefunden, dass sie sich wohl nicht ändern lassen und ich Abstand gewinnen muss. Ich muss bei mir bleiben. Lohnt nicht die Fehler bei anderen zu suchen.

Die kommenden Wochen werde ich unterwegs sein und keine Beiträge verfassen.

Alles gute.
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#8
Moin Leute,
hier geht ja leider wirklich nicht mehr viel. Habe mich die letzten Wochen wenig im Internet aufgehalten und bin wieder bei 70 Tagen no pmo angelangt. Mir ging es überwiegend dreckig und ich hab ziemlich depressive Phasen bzw. Phasen in denen ich mir sozial inkompetent vorkam durchgemacht. Ein ständiges auf und ab. Derzeit geht es mir wieder besser und ich hoffe, dass es mehr als nur ein "Hoch" ist. Das sich diese Hochs und Tiefs einpendeln und nicht mehr in die Extremen fallen. Ich bin zuversichtlich. Ich komme in einen Zustand, in dem ich mich zeigen möchte anstatt mich zu verkriechen. Ich bin froh, dass ich bereits die Erfahrung machen durfte, dass ich mich nach langer Abstinenz besser fühle. Ich weiß es und das gibt mir einfach so viel Optimismus, das es schon werden wird.
Gestern ging es mir zwar gut, doch gegen Abend wurde ich traurig. Ich dachte an die verlorene Zeit. An Frauen mit denen ich viel Spaß hätte haben können, doch dieser Porno- Scheiß und die PIED hemmten mich. Machten alles kompliziert und trieben mich fasst in den Wahnsinn. Aber gut, wenn ich mit den Pornos durch bin möchte ich darauf Acht geben, dass ich nicht in eine Abhängigkeit mit echten Frauen gerate. Das ich nicht zu sehr von der Bestätigung einer Frau abhänge. Dann fing ich mich wieder. Was mir in der Vergangenheit half war die Erkenntnis, dass es sowas wie eine gesunde Aggressivität gibt. Diese braucht Mann um sich abzugrenzen und sich durchzusetzen. Ansonsten gebe ich mir Mühe, immer schön auf die Atmung zu achten. Am hilfreichsten sind für mich Sponsoren. Kontakte, die ich anrufen kann wenn es mal nicht gut läuft oder auch einfach so. Menschen die von meiner Lage wissen. Selbsthilfegruppen sind meiner Meinung nach zu empfehlen.
Gibt es noch andere deutschsprachige Foren diesbezüglich? Checke nicht, weshalb diese Pornoproblematik so wenig thematisiert wird. Einige Therapeuten berichten, dass etwa 30% der jungen Klienten unter Erektionsstörungen leiden. Das soll schon was heißen.
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#9
Hey Rüdiger!
Ja, im Forum ist echt weniger los. Man merkt sehr, dass sich keine neue Mitglieder mehr anmelden können. Da muss man am besten zusätzlich auf englischsprachige Foren ausweichen. Yourbrainonporn.com kann dabei als Informationsquelle dienen und reddit.com/r/pornfree zum Austausch. Dort kriegt man meisten an einen Tag schon mehrere Antworten.

Diese depressiven Phasen kenne ich. Gerade die soziale Inkompetenz. Manchmal wollte und konnte ich einfach nicht mit meinen Unileuten zusammen in der Mensa sitzen, weil es sich einfach komisch und schlecht angefühlt hat. Aber diese Ups und Downs in ihrer extremsten Ausprägung sind nunmal ein Teil des Rebootes. Wie du schon sagst, je länger man abstinent bleibt und je länger das Gehirn Zeit hat sich zu normalisieren, desto weniger extrem werden diese Phasen ausfallen.
Natürlich wird es immer Ups und Downs im Leben geben. Ich meine ein Aspekt des Rebootes ist ja auch in Zukunft mit den Downs des Lebens umgehen zu können. Mit negativen Erfahrungen und Emotionen umgehen zu können. Bewältigungsstrategien lernen. Und nicht als einzige Bewältigung Pornos zu benutzen.

An die "verlorene" Zeit würde ich nicht zu viel denken. Gerade das hat mich auch oft fertig gemacht. Aber im Endeffekt kann man nichts für diese Zeit. Wir alle wussten nicht, dass man Pornosüchtig werden kann. Wir kannten die Gefahren nicht. Wir können dankbar und auch stolz sein, dass wir unser Problem erkannt haben und alles dafür tun den heutigen Tag abstinent zu bleiben. Ich hab mal gelesen "Du hast nicht die Schuld daran, wo du gerade stehst, aber die Verantwortung es jetzt besser zu machen."
Das trifft finde ich gut auf diese "verlorene Zeit" zu.

Und dass es nur wenige deutschsprachige Foren gibt finde ich auch schade. Ich denke, dass es in den nächsten 10 Jahren noch einen viel größeren Blick auf dieses Problem in der Öffentlichkeit geben wird. Ähnlich wie mit der Videospielsucht, aber noch extremer, da die Auswirkungen für Jugendliche/junge Erwachsene noch verherrender sind.

RedBlob
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#10
Hallo,
ja das Leben besteht aus Höhen und Tiefen. Doch die Höhen und Tiefen die ich bis etwa Tag 70 durchmachte waren unabhängig von der Außenwelt. Ich habe das schöne um mich herum nicht wahrgenommen. Die sozialen Ängste fand ich total heftig. Im Moment bin ich wieder emphatisch und suche sogar soziale Situationen. Wirklich verrückt.
Ich glaube auch, dass ich mit der verlorenen Zeit abschließen muss. Aber diese zu betrauern halt ich auch für wichtig. Ist ja schließlich traurig. Mir kam grad ein Gedanke: Wenn ich die 90 Tage rum habe, werde ich ein Ritual abhalten. Zettel mit meiner Trauer über diese Zeit verbrennen oder vergraben. Muss mal schauen. Vielleicht kann ich so besser damit abschließen. Die 90 Tage sind für mich natürlich nur der erste große Meilenstein. Danach geht’s natürlich weiter.
Ok danke für deine Forentipps. Bin wirklich gespannt, wie sich die Thematik entwickel.
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