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Ehefrau eines Pornosüchtigen - und jetzt?
#21
(19.07.2020, 15:40)Milene schrieb: Ich bin noch relativ neu hier im Forum, aber was ich jetzt schon so alles gelesen habe, gleicht sich doch sehr....besonders was die Frauen alle erleiden müssen. Die Männer verlieren das Interesse an ihren eigenen Frauen und verhalten sich fast asexuell ihnen gegenüber. Aber wenn es um Pornos und deren vielfältigen Inhalt geht, sind sie doch sehr sexuell und haben Freude am Sex. Für die Partnerin ist das sehr kränkend und ich weiß aus eigener Erfahrung wie weh das tut. Man fühlt sich nicht begehrt, ungeliebt und fängt an an einem selbst zu zweifeln. Man versteht nicht, was an diesen Frauen in diesen Clips so toll sein soll. Und warum diese clips Dopamin Bomben für die Männer sind und die eigene, hübsche, liebende Frau nicht. Diese clips und videos bieten ein so extrem unrealistisches Bild von Sex und Frauen; alles erscheint spannender, aufregender und verruchter - dagegen ist das echte Liebesleben langweilig, weil so eine Vielfalt kann eine Frau einem Mann gar nicht bieten. Und muss sie ja auch normal nicht. Das Gehirn wird regelrecht überrannt mit diesen Videos und es entstehen völlig überzogenen Vorstellungen. Leider lässt sich das nicht mehr so einfach abstellen, wenn das Gehirn mal darauf gepolt wurde und viele haben nicht diesen Leidensdruck, wie ihre Partnerinnen und darin liegt das Problem........
Ja, das stimmt. Ich schätze letztlich muss jeder für sich, uns zwar ganz für sich allein entscheiden welches Leben er führen will. Ich hab auch noch sehr schlechte Tage, aber es wird wieder besser. Ich weiß, dass ich mehr haben kann und mehr verdiene, dass es nicht an mir liegt. Man muss stark für sich selbst sein, in dieser Situation. Ich bin jetzt 33 und habe einfach noch mehr vor im Leben als permanent die kalte Schulter zu kriegen und mir selbst Leid zu tun.
Wir schaffen das!
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#22
Oh, das mit der kalten Schulter kenne ich gut. Ich bin 39 und seit 5 Jahren geht das so. Mal mehr mal weniger. Ich bin schon so oft im Badezimmer gesessen und habe mir die Augen ausgeweint. Man erniedrigt sich auch viel, nur um dem anderen zu gefallen und ihn anzutörnen. Man macht so viel mit, man bemüht sich, man will gefallen und wird abgewiesen, abgewiesen, abgewiesen. Das tut so höllisch weh. Man fühlt sich so unattraktiv und versteht nicht, warum der Mann kein Interesse zeigt, selbst wenn man super erotisch ist. Und beim Mann tut sich nichts. Oft kommt dann keine Errektion oder man kann die Errektion nicht halten oder er kommt nicht zum Orgasmus, weil nicht genug erregt. In meiner schlimmsten Zeit (das war dann der Höhepunkt des no-go), da lag ich neben ihm im Bett im sexy Wäsche und er saß am Handy und hat zig Porno clips durchsucht, bis er was gefunden hat, was ihn anturnt. Er meinte dann auch "Moment, erst muss ich was auf Youporn finden, was mich horny macht". Ja, und ich saß in sexy Wäsche da und hätte am liebsten geheult. Leider ist meine Geschichte keine Seltenheit, habe Ähnliches auch schon von anderen Frauen gelesen.....und das macht auf Dauer einen kaputt.
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#23
(24.07.2020, 09:33)Milene schrieb: Oh, das mit der kalten Schulter kenne ich gut. Ich bin 39 und seit 5 Jahren geht das so. Mal mehr mal weniger. Ich bin schon so oft im Badezimmer gesessen und habe mir die Augen ausgeweint. Man erniedrigt sich auch viel, nur um dem anderen zu gefallen und ihn anzutörnen. Man macht so viel mit, man bemüht sich, man will gefallen und wird abgewiesen, abgewiesen, abgewiesen. Das tut so höllisch weh. Man fühlt sich so unattraktiv und versteht nicht, warum der Mann kein Interesse zeigt, selbst wenn man super erotisch ist. Und beim Mann tut sich nichts. Oft kommt dann keine Errektion oder man kann die Errektion nicht halten oder er kommt nicht zum Orgasmus, weil nicht genug erregt. In meiner schlimmsten Zeit (das war dann der Höhepunkt des no-go), da lag ich neben ihm im Bett im sexy Wäsche und er saß am Handy und hat zig Porno clips durchsucht, bis er was gefunden hat, was ihn anturnt. Er meinte dann auch "Moment, erst muss ich was auf Youporn finden, was mich horny macht". Ja, und ich saß in sexy Wäsche da und hätte am liebsten geheult. Leider ist meine Geschichte keine Seltenheit, habe Ähnliches auch schon von anderen Frauen gelesen.....und das macht auf Dauer einen kaputt.

Keiner sollte sich mit so etwas abkämpfen müssen. Tu dir das nicht mehr an. Ich bin sicher du bist eine tolle, sehr attraktive Frau. Der Kampf endlich Bestätigung von einem Mann zu bekommen der sehr suchtkrank ist, ist aussichtslos. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen und am Ende bist nur du die Leidtragende. Deshalb, entferne dich aus dieser Situation. Sei dir das selbst wert. Die beste Zeit deines Lebens steht dir noch bevor! +umarm+
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#24
So, eine schöne Wohnung ist gefunden. Ich kann diesen Monat noch umziehen! Ich hoffe der Abstand wird die Dinge besser machen.
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#25
(31.07.2020, 14:54)rabitten schrieb: So, eine schöne Wohnung ist gefunden. Ich kann diesen Monat noch umziehen! Ich hoffe der Abstand wird die Dinge besser machen.

Herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche dir, dass sich alles erfüllt, was du dir erhoffst.
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#26
(31.07.2020, 16:37)Schokiprinz schrieb:
(31.07.2020, 14:54)rabitten schrieb: So, eine schöne Wohnung ist gefunden. Ich kann diesen Monat noch umziehen! Ich hoffe der Abstand wird die Dinge besser machen.

Herzlichen Glückwunsch! Ich wünsche dir, dass sich alles erfüllt, was du dir erhoffst.
Danke dir! Smile
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#27
So, der Umzug ist nun seit ein paar Wochen geschafft. Ich mag die neue Umgebung sehr und konnte sogleich positive Veränderungen bei mir spüren. Wie ich es erwartet hatte, hat mein Mann meine Abwesenheit genutzt um mehrere Tage mit Alk, Zigaretten, Unmengen Pornos und sehr wenig Essen durchzumachen, bis zu dem Punkt an dem er sich einen Krankenwagen rufen musste. Die Situation war schlimm und sehr ernst und hat mir gezeigt, dass meine Entscheidung auszuziehen die richtige war. Immerhin möchte er jetzt in eine Tagesklinik gehen und dort eine Therapie machen. Am Montag nächste Woche geht es zum Glück schon los. Wir hatten uns zweimal seit dem Komplettabsturz getroffen und es war erschreckend zu sehen, wie sehr er körperlich und mental abgebaut hat. Das zweite Treffen war schön und er war wieder mehr wie er selbst. Kurz danach hat er jedoch wieder mit dem ganzen Mist angefangen, wie ich gestern erfahren habe. Wir hatten nämlich geplant uns zusammen mit einem Kumpel bei ihm zu treffen, aber er hat quasi abgesagt, weil die Wohnung so doll stinkt. Heute treffen wir uns deswegen bei mir und ich weiß nicht was ich erwarten soll. Ich weiß nicht mal wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich habe nie erwartet, dass alles ohne Rückfälle über die Bühne gehen wird, aber es ändert nichts daran, dass es meine Gefühle für ihn abtötet.
In unserem letzten Gespräch sagte er, dass er keine bewegten pornografischen Bilder mehr ansehen will. Seinen Job, nämlich Pornografie zeichnen, will er dennoch weiterhin machen. Laut ihm wäre das kein Trigger. Seine zukünftige Therapeutin hat bereits im Erstgespräch gesagt, dass das seie, als wolle ein Alkoholiker an der Bar arbeiten.
Nach seinem Absturz hatte ich ein paar Tage lang Schlafstörungen, bin aufgewacht weil ich glaubte etwas in der Wohnung zu hören oder Rauch zu riechen. Alles Ängste die aus den letzten Jahren kommen. Das Wissen, dass er gerne mal umkippt wenn er zu betrunken nach seinem Ritual ist und sich verletzen oder an seiner Kotze ersticken könnte hat sich in mich eingebrannt. Permanente Alarmbereitschaft.
Ich tue mein Bestes mich von dieser Situation zu entfernen, mich selbst zu schützen und klare Grenzen aufzuziehen. Mich jeden Tag daran erinnern, dass das nicht meine Aufgabe ist, dass ich keine Therapeutin bin. Ich schätze das wird noch ein langer Weg und es wird nicht so einfach ablaufen wie er sich das noch immer vorstellt.
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#28
So, wieder ist Zeit vergangen. Nach seiner ersten Woche in der Tagesklinik hat man ihm bereits vorgeschlagen für die nächsten Tage daheim zu bleiben, da er drauf und dran war eine Co-Abhängigkeit zur Klinik zu entwickeln. Er ist tagsüber brav dort gewesen und hat sich daheim dann wieder die Kante gegeben mit Pornos, Zigaretten und Alkohol. Und weil er ja in der Klinik war, hatte er kein schlechtes Gewissen deswegen. Natürlich hat er sich wieder erst bei mir gemeldet, als der Schaden angerichtet war. Nun musste er wieder unsere Treffen absagen weil er einfach körperlich nicht in der Lage ist, so kaputt macht er sich. Er redet weiter davon wie sehr er mich liebt, dass er das nur schaffen muss und dann wird alles gut. Dass er schon wieder auf die Beine kommt. Ich bin nicht einmal mehr um unsere Beziehung besorgt, da ich ziemlich sicher bin, dass sie keine Zukunft hat. Ich bin nur noch besorgt darum, dass er sich nicht umbringt. Wenn es "nur" die Pornosucht wäre, würde er sich zumindest körperlich nicht so schaden, aber nein, da sind noch die Unmengen Alkohol und Zigaretten. Er sieht schrecklich aus. Ich erkenne ihn kaum wieder. Er zeichnet weiter täglich seine Pornografie, streamt es und unterhält sich mit seinen "Fans" auf widerlichste Weise über weibliche Charaktere. Es interessiert niemanden, dass er vor kurzem noch im Krankenhaus gelandet ist. Alle sind ach so froh, dass er wieder "fit" ist, aber nur weil es bedeutet, dass sie weiter ihre sexuellen Abartigkeiten gezeichnet bekommen. Es ist alles so lächerlich. Ich halte mich so gut es geht fern und betrachte das Schauspiel aus der Ferne. Nochmal werde ich mich deswegen nicht an meine eigenen Grenzen bringen lassen.
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#29
Wieder ist Zeit vergangen. Ich glaube mir geht es nach und nach besser, auch wenn ich sehe, wieviel bei mir durch den ganzen Mist kaputt gemacht worden ist. Ich muss mir jeden Tag sagen, dass ich es schaffen werde, dass ich es verdiene geliebt zu werden und nicht das hässliche widerliche Stück Dreck bin, dass ich sehe, wenn ich in den Spiegel schaue. Ich muss lernen mich wieder mit meinen eigenen Augen zu sehen, nicht mit denen eines Pornosüchtigen, für den ich nie genug sein werde, und der es vorzieht seine einstigen Gefühle mir gegenüber im Tausch gegen seinen täglichen Kick abzutöten. Es ist sehr sehr schwer aber ich tue mein Bestes. Ich will einfach wieder glücklich sein.
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#30
Rabitten, ich verstehe gut, was du meinst. Ich habe auch den Glauben an eine Komplette Heilung bei meinem Mann aufgegeben. Es gibt Männer, die schaffen sich von dem Pornokram zu distanzieren. Die es schaffen, davon loszukommen. Aber leider schaffen es nicht alle. Oder zumindest nicht dauerhaft. Mein Mann wird den Rest seines Lebens nun mal nur auf 18-Jährige Super Models stehen. Daran kann ich nichts ändern und das wird es auch sein, was ihn für immer anturnen wird. Da kann keine "normale Frau", auf Dauer mithalten und alles was nicht wie sein Traumbild aussieht, langweilt ihn und das liebt er nicht. Bei deinem Mann wird das nicht anders sein. Ihm gefällt nur der Pornosex, den er sieht und auf eine reale Frau, mit der er auch Kuscheln und Schmusen kann, die er im echten Leben lieben kann, will er nicht. Mir fallen dazu jetzt einige Worte ein, die ich besser nicht schreiben will, aber so jemand braucht kein Mensch. Es tut weh und wird auch eine lange Zeit weh tun, aber das Leben geht weiter und es gibt viele Männer, die gerne Kuscheln und sich Liebe wünschen. Ich hoffe, du wirst in Naher Zukunft einen netten, lieben Mann kennenlernen, der dir zeigt, wie schön Liebe sein kann.
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